Revolver .380: Mercury M2 Thunder 4“ Nickel

  • Auf der Suche nach einem schönen und soliden Schreckschuss-Revolver, der auch für Sylvester geeignet sein sollte, bin ich über den Mercury M.2 Thunder in der 4“-Version von Frankonia gestolpert, der von der tschechischen Firma Alfaproj, wie auch andere Revolver mit Baugleichheiten für andere Importfirmen (Luger, Vox, Geco, Shield) hergestellt wird.

    Lieferumfang
    Der Mercury wird in einer kleinen Pappschachtel mit rotem Deckel geliefert. Die Waffe liegt dann in einer Plastiktüte zwischen einer roten Filzmatte. Dabei sind zusätzlich der Abschußbecher mit Ausgleichsbohrung und dem eingestanzten Schriftzug ‚Mercury M.2’ und eine kleine Laufreinigungsbürste. Außerdem enthalten ist eine ausführliche Anleitung in deutscher und englischer Sprache mit Explosionszeichnung und ein Hinweiszettel auf den kWS ; ).

    Optik und Verarbeitung
    Ausschlaggebend für meine Kaufentscheidung war neben der Widerstandsfähigkeit auch eine ansprechende Optik. Der Mercury bietet beides.
    Mit dem langen Lauf bietet die Waffe einen beeindruckenden Auftritt, wirkt aber trotzdem nicht zu bullig. Als erstes springt einem sofort die hochglänzende Vernickelung ins Auge (z. B. im Vergleich zu der HW45 oder CP88, wo diese matt ausfällt). Ist natürlich eine Geschmacksfrage, aber ich finde es genial. Erinnert an Waffen, die gern in Filmen von den miesen Bossen getragen werden (z.B. Sal (Michael Madsen) in 'Last Days of Frankie the Fly'). Sie ist zudem sehr sauber ausgeführt, es gibt keine mangelhaften Stellen. Dasselbe gilt für die Gussteile, keine Grate oder andere Unregelmäßigkeiten. Die schwarzen Combat-Gummigriffschalen passen optisch hervorragend zu der silbernen Waffe und sind perfekt angepaßt. Die Laufspeere ist sternförmig ausgeführt und ausgehend von der vorstehenden Spitze ca. 5mm in den Lauf zurückgesetzt. Nach ein paar Schüssen ist sie kaum noch erkennbar.
    Sehr überzeugend ist, daß einige zentrale Bauteile aus Stahl sind, wie Trommel, Lauf, Abzugshebel, Schlaghahn, Schlossteile, Schlagbolzen und Ausziehstange. Das gibt einem die nötige Sicherheit für den Einsatz und sorgt auch mit für ein sehr ordentliches Gewicht von etwa 800 Gramm.
    Wem die Waffe zu lang ist, der kann sie sich auch mit dem 2,5“-Lauf (Mercury M.1 Lightning) besorgen. Außerdem gibt es eine brünierte Ausfertigung mit Nussbaum-griffschalen.

    Funktion und Handhabung
    Durch das Gewicht liegt der Mercury sehr angenehm in der Hand. Für eine gute Stabilität sorgt neben den beidseitigen Daumenauflagen der Griffschalen auch die griffe ‚Punzierung’ der Griffschalen, die sich leicht in die Hand drückt, so das auch bei schwitzigen Händen nichts rutschen kann.
    Zum Laden der Trommel schiebt man den linksseitig angebrachten Druckschieber, den man bequem mit dem rechten Daumen erreichen kann, nach vorn und kann dann mit der linken Hand bequem die Trommel nach links ausschwenken. Anfänglich ging die Trommel noch etwas zäh heraus, nach Einölen und mehrmaligem Raus- und Reinschwenken war das aber schnell behoben. Nach dem leichten Bestücken mit der Munition wird die Trommel wieder eingeschwenkt, sie rastet dann schön ein.
    Beim Vorspannen des Abzugs legt sich deutlich sichtbar die Abzugssicherung der Fallsicherung vor den Schlagbolzen. Bei vorgespanntem Hahn ist der Abzugsweg extrem kurz, der Abzugswider stand sehr gering. Der Hahn ist durch Rillen griffig und leicht nach hinten abgerundet, sodaß nicht abrutscht und dem Daumen auch keinen Schaden zufügt. Ohne vorgespanntem Hahn ist der Abzugswiderstand immer noch sehr moderat. Der Schlossgang ist angenehm weich.
    Bisher hab ich nur wenige Schüsse abgegeben, aber die ohne Probleme. Der Knall ist schön trocken und laut. Eventuell ist der Trommelspalt ein wenig groß geraten, man sieht deutlich Funken entweichen. Bei sicherer Handhabung stellt das aber kein Problem dar. Mit dem zentralen Patronenausstoßer kann man die Hülsen sehr einfach aus der Trommel herausdrücken.
    Als Zubehör habe ich mir ein beidseitig zu tragendes Schulterholster von Dasta besorgt, welches meiner Meinung nach sehr empfehlenswert ist

    Technische Daten
    Kaliber: 9mm Knall, Blank, Gas
    Lauflänge: 4“ (102 mm)
    Gesamtlänge: 228 mm
    Höhe: 128 mm
    Breite 37 mm
    Gewicht: 800 g
    Schußkapazität: 6
    PTB 752
    Preis: 129 Euro (Frankonia)


    Fazit
    Wer einen optisch sehr ansprechenden Schreckschussrevolver für die Vitrine sucht, der zudem noch sehr stabil ausgeführt und zum Schießen mit der preisgünstigen 9mm R-Munition geeignet ist, der ist mit dem Mercury M.2 Thunder sehr gut beraten.
    Einziger ‚Kritikpunkt’: zum Schießen ist diese schöne Waffe eigentlich viel zu schade.

    2 Mal editiert, zuletzt von Paramags (12. November 2004 um 16:39)