Tell 220 vernickelt

  • Dieser Testbericht handelt vom Luftgewehr Tell 220, welches von AKAH in 2 Versionen angeboten wird.

    Ich möchte heute mal etwas von der vernickelten Variante erzählen, da ich doch viel mehr bekommen habe, als ich nach einem Testbericht der brünierten Version hier erwartet hatte (der außerdem ausgezeichnet war und mich erst auf die Idee gebracht hat, mir diese Waffe zu kaufen).

    Ganz kurz zur Technik:

    Kipplaufspanner mit Kugelverschluß und automatischer Sicherung. Das Gewehr ist nicht prellschlagfrei. Da ich die hervorragende offene Visierung nicht nutzen wollte, habe ich es mit dem „Forums-Zielfernrohr“ Wetekom 4X32 bestückt. (Manche Tipps hier sind echt unschlagbar!)

    Wer weitere Fragen zur Technik dieser Waffe hat, den verweise ich nochmals auf den Bericht von promillo, denn wir widmen uns nun dem, was uns zum Strahlen bringt:

    Der Optik, der Oberflächenbeschaffenheit und der Schussleistung!

    Meine Erwartungen waren eigentlich ziemlich niedrig, zumal ich für den Preis wirklich nur ein einfaches Luftgewehr erwartet hatte und mich nicht für ein Modell von der Stange aus bekannten Katalogen entscheiden konnte. Ich hätte nie damit gerechnet, dann diese Waffe in den Händen zu halten! Der Karton sah auch noch sehr bodenständig aus und ich wollte ja auch kein Matchgewehr, sondern einfach eine Freizeitwaffe. Doch diese Bezeichnung wäre wohl eher eine Beleidigung, worauf wir aber beim Schusstest noch zurückkommen werden…


    Die Vernickelung (Lauf, Systemgehäuse und Abzugsbügel) ist ein Gedicht und der wunderschön mattschwarz lackierte Buchenschaft mit Schaftbacke und Kunsstoffschaftkappe runden das Gesamtbild hervorragend ab. Bei vorliegender Waffe wurde am Lack auch an den weniger sichtbaren Stellen nicht gespart.

    Zuerst beabsichtigte ich, die offene Visierung zu entfernen, was ohne Probleme möglich ist. Doch nach Montage des Zielfernrohrs erkannte ich, dass dies nicht notwendig ist. Das kann bei anderen ZF’s notwendig sein, aber hier störte nichts. Allerdings sollte man bei der Montage den großen Schraubendreher herausholen, da die Waffe, wie gesagt, nicht prellschlagfrei ist.

    Außerdem rundet es das Gesamtbild wunderbar ab. Ein echter Sniper in einer coolen Optik!

    Der Spannvorgang geht leicht von der Hand und die Schiebesicherung am Ende des Systemgehäuses funktioniert einwandfrei.

    Da es aber auf Dauer unbefriedigend ist, eine Waffe nur anzusehen, oder auf 5 Meter zu testen, habe ich mir heute mal einen Blecheimer geholt, meinen Baikal-Kugelfang darauf gestellt, eine Zielscheibe eingelegt und etwas Spaß gehabt.

    Ich bin begeistert!

    Ich hätte zwar die Möglichkeit, auf 30 Meter zu schießen, aber das verkneife ich mir wegen dem mangelnden Sichtschutz…. Also bin ich etwas gelangweilt in die andere Ecke des Gartens gegangen und habe mal etwas gespielt. Meine freihändigen Testläufe, erspare ich euch jetzt, obwohl die auch schon einen Streukreis von der Größe eines Fünfmarkstückes hatten.

    Die Reichweite und Kraft der Waffe sind spitze! Bei einen „Freizeitgewehr“, hätte ich sowas nie erwartet!

    Für eine grobe Vorstellung folgendes Bild….

    5 Schuß auf 18 (!) Meter aufgelegt mit Sommergrippe und laufender Nase:

    Das man mit dem Gewehr noch viel mehr machen kann (ohne Erkältung), dürfte klar sein, wenn man einen Blick auf die Diabolos wirft, die ich mal mit auf die Scheibe gelegt habe…

    Platt, wie eine Flunder!

    Fazit:

    Wer ein günstiges Luftgewehr mit einer unschlagbaren Optik und überdurchschnittlicher Schußleistung sucht und nicht auf dem Gebrauchtsektor stöbern will, kommt am Tell 220 nicht vorbei!

    Meine Waffe stammt vom A-Z-Discount und kostet momentan 130,-€.

    Ein Trinkgeld, wenn man bedenkt, dass mir der Betreiber auf meine Frage über die Qualität am Telefon geantwortet hat:

    „Naja….. es ist halt ein einfaches Luftgewehr.“

    A diplomate is a human being, who speaks out, what he's not thinking...

    Einmal editiert, zuletzt von Paramags (4. September 2004 um 21:17)