Spring: HFC Mod. 210 H&K MP5A3

  • Review HFC MP5A3 [Spring]


    Angaben des Herstellers:
    Energie: ca. 0,5 Joule
    Länge: 520/655 mm
    Höhe: 255 mm
    Breite: 55 mm
    Gewicht: 1270 Gramm (mit Pumpgriff)
    Magazin: 42 BB's
    Preis: ca 60 € im Angebot.

    Vorgeschichte

    Eigentlich wollte ich ja eine TM MP5 bestellen, aber da die beim einzigen Lieferanten nicht vorrätig war, habe ich mich dann doch für die HFC entschieden. Laut Testberichten und Empfehlungen in den einschlägigen Foren sollte diese aber auch nicht schlecht sein. Also Bestellung am 22.12. abgeschickt, am 30.12. war das Ding da. Trotz Weihnachten dazwischen, und das beim vielgescholtenen K**e ! Respekt !

    Erster Eindruck

    Der Karton ist groß - nichts im Vergleich zur HFC USP, die ich am gleichen Tag gekauft hatte. Drinnen liegen die MP5 (tatsächlich...) das Magazin, ein Reinigungsstock und der Tragegurt. Im Karton war noch ein Flasche mit 1000 schwarzen (!) 0,12er BB's. Das gehörte zum Angebot dazu und sollte sich noch als praktisch erweisen - für die USP...
    Die MP5 dagegen - IGITT - PLASTIK ! :kotz:
    Doch, das war der erste Eindruck. Wie eine Kinderpistole von der Kirmes. Nur noch die Plastikerbsen rein und - *piff* *piff* - kann's losgehen. Dagegen wirkt sogar die USP noch professionell, obwohl sie aus dem gleichen Material (und vom gleichen Hersteller) ist. Das Plastik ist komplett schwarz, keine "farbigen" Komponenten. Als Vergleich - die USP hat einen grauen Schlitten - wie gesagt gleicher Hersteller, daher gutes Vergleichsobjekt.

    Die nähere Untersuchung

    Anleitung lesen ? Näh !!! Ein paar BB's ins Magazin, einstecken, Pumpgriff (igitt!) *ritsch-ratsch*, abdrücken und... *plopp*. Keine Kugel kommt heraus. Ok, nochmal. *ritsch-ratsch* *plopp*. Nochmal - *ritsch-ratsch* *plopp*. Sch#@%*!

    Also doch das mehrsprachige Anleitungspapier gelesen. Das Magazin muß voll geladen werden, erst dann funktioniert es. Aha. Also Magazin raus, 42 BB's rein und *ritsch-ratsch* *PAFF* ! Wow...

    Danach kam sofort die Erkenntnis - NIEMALS ein gefülltes Magazin abziehen ! Es sei denn, Ihr wolltet Euch sowieso gerade bücken... 21 lustige BB's laufen dann nämlich um Eure Füße herum ! :laola:
    Wenn der Spannschieber vom Magazin noch in erreichbarer Nähe ist, unbedingt vorher einrasten ! Gegen Ende der ersten Reihe - also nach etwa 15 Schuß - verschwindet er allerdings im Gehäuse.

    Nun probierte ich auch gleich mal den Tragegurt aus. Oder sollte ich Spanngurt sagen ? Der Tragekomfort entsprach in etwa dem einer Gitarre, die man sich an einer Saite um den Hals hängt... Für mich definitiv zu kurz. Aber da gibt es noch eine andere Öhse direkt am Magazin - und schon paßt es.

    Details:

    Zunächst einmal wirkt alles sehr realistisch. Nachdem man den Pumpgriff abmontiert hat, ist, bis auf die Plastikoptik, eigentlich eine normale MP5 da. Die Markings fehlen fast völlig, bis auf die Sicherung. Lediglich ein verschämtes HFC auf der Seite und natürlich das obligatorische "F". Eigentlich zwei - eins vom Hersteller, eins vom K**e. Doppelt hält besser. Der Vorderschaft ist authentisch, aber nicht besonders schön. Aber noch immer besser als der Pumpgriff.

    Die Verarbeitung ist, nun ja, krude. Der Pistolengriff knarrzt, es gibt ein paar Gußgraten und viele Details sind nur in die Form gepresst. Es gibt diverse Metallteile, wie die Schienen der Schulterstütze, Gurtbefestigungen und natürlich im Innenleben. Aber zu 95% besteht das Ding aus Plastik. Aber das ist bei dem Preis nicht anders zu erwarten.
    Trotzdem ist die Waffe stabil, es biegt sich nichts durch und sogar die Schulterstütze vermittelt genügend Halt.

    Schußleistung:

    Ich sagte es schon - Wow. Im Vergleich mit meiner P99 würde ich sagen doppelt so stark. Ich habe kein Chrono, und mit dem Poorest-Mans-Chrono (kein Geld für 'ne Cola, Dosenpfand und so, also einfach ein Schuß auf den nackten Arm) wollte ich sie nicht messen. Mit der P99 tat's weh. Sehr. Die MP5 ist stärker.
    Ich habe es dann mit einem Bierdeckel auf drei Meter probiert. P99: eine leichte Delle. MP5: glatt durch. Die Stärke dürfte zwischen 0,5 und 0,6 Joule liegen. Kein Vergleich mit einer AEG, aber für eine Spring ist das stark genug.

    Da die MP5 kein Hop-Up hat, nimmt die Zielgenauigkeit mit der Entfernung ab, aber auf kurze Distanzen ist sie sehr genau. Die Zielvorrichtung ist übrigens Seitenverstellbar ! Keine Selbstverständlichkeit in der Preisklasse. Dafür sind die verschiedenen Löcher in der Trommel nicht besonders sinnvoll. Nur über die V-Kimme kann man relativ gut zielen.

    Tuning

    Nein, kein "Federtuning" oder ähnliches. Selbst wenn das möglich wäre, empfehlen kann man das eh' nicht. Das erste, was ich gemacht habe, war ein akustisches Tuning. Der Pistolengriff hat doch etwas sehr geknarzt und mit etwas Streichwachs zwischen den Hälften war das schnell behoben. Das optische Tuning bestand darin, den Pumpgriff abzumontieren. Das ging mit etwas Sucherei relativ einfach und verbessert die Optik um ein Vielfaches.

    Ansonsten kommt immer wieder die Frage auf, ob sich Zielfernrohre oder Reddots mittels einer Montage befestigen lassen. Im Prinzip geht es. Aber zumindest bei der STANAG-Montage von TM ist etwas Nacharbeit am Gehäuse der MP5 notwendig, weil sich die Halteklammern sonst nicht schließen lassen.

    Anderes Zubehör, speziell Metallteile und Vorderschäfte passen dagegen nicht.

    Bewertung:

    Normalerweise würde ich für den Preis mehr erwarten. Im Vergleich mit Kinderspielzeug, wo ich für 5,99 € in etwa ein gleichwertig verarbeitetes Plastikgewehr bekomme. Im Vergleich mit anderen Softairs dagegen, ist der Preis normal. Die Verarbeitung ist ok, die Schußleistung super. Eine gute Spring, wenn man eine MP5 haben möchte. Für Sammler praktisch ungeeignet, für einen Zimmerschützen wie mich aber eine gute Alternative zu großen Gewehren. Leicht zu verstecken. Mein Sohn muß ja nicht alles wissen... :D

    Wertung: 8/10 Punkte, wenn man weiß, was man will.

    MfG
    Matthias

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    Einmal editiert, zuletzt von full.house (27. August 2004 um 23:43)