AEG: Umarex Colt M4 A1 Navy RIS Vollautomatik

  • Durch den BKA Festellungsbescheid, der die Spielzeuggrenze von 0,08J auf 0,5J angehoben hat, ist es nun möglich geworden, vollautomatische Softair Gewehre und Pistolen mit weniger als den angesprochenen 0,5J in Deutschland zu vertreiben. Letzte Woche erblickte ich dann auch schon das erste vollautomatische Gewehr bei eggs. Es kostete nur 59,90 Euro und hatte Originalgröße, und da habe ich einfach zugeschlagen.
    Bestellt wurde am Donnerstag Abend, am nächsten Tag kam dann die Bestellbestätigung und heute (Dienstag) kam das Gewehr dann auch schon bei mir an.
    Ging also insgesamt doch recht flott.

    So nun erstmal zu den Daten der Softair:

    Kaliber: 6mm
    Hersteller: angegeben wurde Umarex, aber der eigentliche Hersteller ist eine chinesische Firma namens KANGNAM
    Gewicht: 1,1kg (ohne Batterien)
    Länge: eingezogen 705mm, ausgezogen 790mm
    Energie max. : 0,5J (tatsächliche Energie weit darunter, ca. 0,2- 0,3J)
    Magazin: BB Tank Magazin in der Waffe (Zuführung wie bei den Mini AEGs)
    Besonderheiten: Vollautomatik, Hop Up Sytem (genannt Shoot Up System)
    Preis: 59,90 Euro bei http://www.softair-shopping.de inkl. 1000 BB's


    Lieferumfang:
    Die "Waffe" wird in einer Pappschachtel geliefert. Darin befindet sich, ausser der Waffe selbst, noch ein Päckchen Munition, eine Ladehilfe in Form eines Trichters, ein Sling, eine gut gemachte deutsche Anleitung und der schon an die Waffe montierte RIS Vordergriff.
    Ausserdem legte eggs noch 1000 SOC BB's, ein Umhängeband (für Schlüssel etc) und einen Scheckkarten-großen Softair Waffenpass aus Plastik bei.

    .

    Der Karton:

    Das ist drin:

    Aussehen und Verarbeitung:
    Als ich den Karton öffnete, war ich doch erst positiv überrascht. So schlecht sieht diese Mini AEG in Groß gar nicht aus. Das Gewehr wurde komplett in einem dunklen Schwarzton gehalten, also keine Farbunterschiede zwischen Body und Foregrip etc.

    Das ist sie:

    Auf den zweiten Blick fällt auf, dass die Waffe bis auf den Lauf wohl komplett aus Plastik besteht. Dieses ist nicht besonders hochwertig, aber auch nicht ausserordentlich schlecht verarbeitet. Vergleichbar mit dem Plastik, das bei einem günstigen Spring Gewehr verwendet wird. Kein Vergleich mit dem hochwertigen Plastik der TM AEG's. Die ausziehbare Teleskop-Schulterstütze wackelt auf jeder Position ( drei sind wählbar: eingezogen , halbausgezogen oder ganz ausgezogen ) ziemlich stark hin und her. Ausserdem läuft sie nur auf einem Plastik- und keinem Metallrohr. Man sollte also nicht allzu ruppig mit ihr umgehen. Die Sling-Halterungen sind ebenfalls aus Plastik und vor allem die hintere macht auf mich keinen stabilen Eindruck. Ich würde vom Benutzen eines Slings eher abraten.

    Und nochmal:

    Ansonsten macht die Softair einen stabilen Eindruck. Es knarzt nichts beim Anfassen, und der Tragegriff am RIS-System ist auch stabil angebracht. Um diesen zu verstellen, muss man einfach die Schraube am unteren Ende des Griffs lösen und kann ihn dann vor und zurück verschieben und an gewünschter Position wieder festschrauben.
    Auf beiden RIS Schienen am Foregrip sind Zahlen für die Position angebracht. An der oberen RIS Schiene lässt sich beispielsweise auch ein RedDot anbringen, allerdings sitzt dort oben auch die Ladeluke, und das Laden der Softair wird somit behindert. Das Gewicht der Waffe ist mit Batterien recht annehmbar ( ca. 1,6 Kg ), trotzdem ist sie immer noch zu leicht im Vergleich zu den TM AEGs.
    Mit Details sieht es bei dieser Softair auch eher mager aus. Das Magazin lässt sich nicht entnehmen ( dient als Batteriefach )
    Die Triggergruppe hat nur 2 Positionen ( Safe und Auto ), und sie rastet auch nicht ein. Der Durchladehebel ist unbeweglich und genauso eine Attrappe wie die Höhenverstellung der Lochkimme ( Das Verstellrad ist wenigstens beweglich)
    Der Magazinauswurf ist nur angedeutet und lässt sich natürlich nicht öffnen.

    Von nahem:

    Andere Seite:

    Von oben:

    Das RIS System:

    Markings sind nur auf einer Seite vorhanden.

    Auf dem Magazinschacht sind eingraviert:
    "SOCOM US Navy Seals" + das Navy Seal Logo
    Darunter steht "Umarex M4A1 Socom Cal. 6mm BB, Energy < 0,5J"

    Das waren alle Markings auf der Waffe.

    Hier die Markings:


    Schussleistung:
    So nun zum vielleicht wichtigsten Aspekt, dem Schusstest.
    Zuerst öffnet man die Ladeklappe am Magazin. Da hinein kommen 4 AA Batterien. Meine verwendeten Akkus musste ich richtiggehend hineinquetschen. Es kann aber sein, dass diese Akkus etwas breiter sind als ganz stinknormale Batterien.

    Hier kommen die Batterien rein:

    So, nachdem die Batterien eingelegt sind, müssen noch BB's in die Waffe ( nicht ins Magazin :)) ) geladen werden.
    Dazu hat man auf der Oberseite der oberen RIS Schiene eine Ladeöffnung, diese kann mit einem kleinen Schieber geöffnet werden. Dort steckt man jetzt den mitgelieferten Trichter hinein und lässt die BB's langsam hineinrollen ( wirklich langsam, sonst verkanten sie sich im Trichter ). Man muss gelegentlich die Waffe schütteln, damit die unteren BB's weiter in die Waffe fallen können und oben noch weitere BB's hineinpassen.
    In die Waffe passen ca. 120 BB's hinein (mitgezählt habe ich allerdings nicht).
    Danach schließt man die Ladeklappe wieder und schüttelt die Waffe kurz. So, nun ist sie schussbereit.

    Hier kommen die BB's rein:

    Der Ladetrichter:

    Die Softair verfügt über eine Abzugssicherung, die wie bei der M16 Mini AEG funktioniert: Die Softair ist immer gesichert (steht auf S), um sie zu entsichern muss man den Hebel an der Trigger Gruppe umlegen und diesen die ganze Zeit mit dem Daumen in dieser Position halten, sonst schnellt er zurück und die Waffe sichert sich wieder automatisch. Allerdings ist der Vorgang weniger nervig als bei der Mini M16, da der Hebel nicht so weit bewegt werden muss.

    Und die Triggergruppe:

    Nun, nach dem Entsichern, muss man nur noch abdrücken. :) Gezielt wird durch die Standard Lochkimme der M4. Es stehen 2 verschiedene Lochgrößen zur Wahl. Eine kleine Öffnung für genaues Zielen und eine größere für Bewegungsschiessen bzw. zum schnellen Erfassen und Anvisieren eines Ziels. Das Zielen über die Lochkimme funktioniert auch gut. Die Softair ist beim Schussvorgang ziemlich laut, man hört den Motor doch sehr stark, sie ist auf jeden Fall lauter als eine Mini AEG. Prinzipiell kann man nur vollautomatisch schießen, wenn man aber den Abzug nur ganz kurz durchzieht, sind auch Einzelschüsse möglich. Man darf ihn aber auch nicht zu kurz durchziehen, sonst läuft der Motor zwar an, es löst sich aber kein Schuss und der Motor kommt mit einem sehr unangenehmen und ungesund klingenden Knarren und Knarzen wieder zum Stillstand.
    Geschossen habe ich aus ca. 5 Meter Entfernung auf meinen kleinen Softair Schiesstand, in dem ein DIN A4 Blatt eingespannt war. Das Blatt wurde locker getroffen und anders als bei den Mini AEGs auch zuverlässig durchschlagen bzw. nach ein paar Schüssen regelrecht zerfetzt :)
    Die Softair hat also auf jeden Fall mehr Power als die Mini AEGs. Allzu stark ist die Softair trotzdem nicht , viel mehr als Papier durchschlägt sie auf längere Distanz nicht. Auf geringe Entfernung schafft sie es dennoch eine CD Hülle einseitig zu beschädigen. Nach meiner Schätzung dürfte sie rund 0,2 - 0,3J besitzen. Die Schüsse reichen auch weiter als die einer Mini AEG, allerdings ist Die ROF/Kadenz meinem Empfinden nach nicht höher als die ROF der Mini AEGs. Geschossen wurde mit 0,12g SOC BB’s von eggs.

    Einen Präzisionstest habe ich nicht gemacht, denn dafür ist diese Softair nicht ausgelegt, allein schon wegen ihrer Probleme beim Einzelschuss und ihrer Ähnlichkeit mit den Mini AEGs. Nur so viel: Man trifft auf mittlere und kürzere Entfernung eigentlich meistens dort hin, wo man auch hingezielt hat. Die Reichweite dürfte so bei 30m liegen, auf diese Entfernung trifft man natürlich nix mehr.
    Eins kann ich aber sagen, es macht auf jeden Fall riesen Spass, mit ihr eine Zielscheibe auseinander zunehmen oder einfach im Zimmer oder Keller rumzuballern. Mir macht sie allein schon wegen ihrer Größe und der etwas angestiegenen Leistung mehr Spaß als eine Mini AEG.
    Zur Schussleistung habe ich 2 Videos gemacht, geschossen wurde aus ca. 4-5m Entfernung bei Video 1 und auf ca. 2-3m bei Video 2. Mit der Kamera wurde hingezoomt.

    Hier gibts die Videos:
    Video 1: http://www.phils-gamesite.de/schuss1.avi
    Video 2: http://www.phils-gamesite.de/schuss2.avi

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    FAZIT:
    Die M4 macht ordentlich Spaß und ist dank ihrer gestiegenen Schussleistung und ihrer Originalgröße den Mini AEG's überlegen. Allerdings sollte man beim Kauf nicht erwarten, wirklich eine richtige AEG zu erhalten, das ist bei diesem Preis ja auch nicht möglich. Sie ist eher eine etwas aufgebohrte Mini AEG im Gehäuse eines, von der Verarbeitung her, mittelmäßigen Spring Gewehres.
    Sie ist wie die Mini AEGs fürs Funshooting ausgelegt, und genau da macht sie auch Spaß. Für 59,90 Euro ist sie auf jeden Fall kein Fehlkauf, wenn man überlegt, dass eine Mini AEG auch schon 25 Euro kostet.

    Testbericht geschrieben von mani für Co2air.de

    14 Mal editiert, zuletzt von mani (25. August 2004 um 22:11)