AEG: Tokyo Marui SIG SG552 “Seals”

  • Tokyo Marui SIG SG552 “Seals” (S)AEG



    Die Realsteel

    Das SG552 ist das jüngste Modell der SG-Linie des Schweizer Herstellers Swiss Arms AG mit Sitz in Neuhausen am Rheinfall, an der Deutsch-Schweizerischen Grenze. Swiss Arms ist ehemals bekannt als SIG Arms, bevor die Firma im Jahr 2000 von der Schweizer Industriegesellschaft (SIG) abgespalten und von einem Deutschen Investorenkonsortium übernommen wurde. Primär handelt es sich beim SG552, dass den bezeichnenden Beinahmen “Commando” trägt, um eine massiv gekürzte Version des 1983 eingeführten Schweizer Standartinfanteriegewehrs SG550 (Stgw. 90). Das SG552 Commando wurde vor allem für den Law Enforcement Bereich und sonstige Sicherheitsbehörden konzipiert, die die Durchschlagskraft der 5,56x45mm NATO-Standartpatrone in einem subkompakten Paket von der Größe einer Maschinenpistole benötigen. Dennoch handelt es sich um ein Sturmgewehr für kurze und mittlere Einsatzreichweiten bis 300 Meter für das diverse taktische Zubehörteile von 3-Punkt Trageriemen über Montageschienen bis hin zu einem speziellen Picatinny-Schienensystem (ähnlich RIS/RAS) von Brügger und Thomet existieren. Das SG552 ist (wie alle Modelle der SG-Reihe) in mehreren Varianten erhältlich, zum einen mit den Standart Diopter-Visierungen, zum anderen mit einer Flat-Top Picatinny Montageschiene auf dem Systemgehäuse mit Notvisierungen. Das System basiert auf einem überaus robusten und zuverlässigen indirekten Gasdruckladesystem mit Drehverschluss und nimmt Anleihen beim AK47. Deshalb hat sich die SG-Serie in Sachen Zuverlässigkeit den Ruf der “westlichen Kalashnikov” erworben hat. Der Rückstoss ist vergleichsweise gering, die Waffe auch in Vollautomatik gut kontrollierbar. Ebenso haben unterschiedliche Gasdrücke bei Verwendung unterschiedlicher Laborierungen keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit, der Gasdruck lässt sich ggf. sogar manuell justieren. Insgesamt gehört die SG-Serie wohl zu den besten Sturmgewehren der Welt die sowohl durch Handhabung als auch durch Ingenieurskunst und Fertigungsqualität überzeugt. Sie vereint die Vorzüge diverser anderer althergebrachter Feuerwaffen von der AK47, über das G3, das M16 bis zum AUG unter weitgehender Eliminierung ihrer bekannten Nachteile, weshalb alle SG-Versionen überall auf der Welt bei Spezialeinheiten sehr beliebt sind.

    Das SIG SG551 SWAT im Einsatz bei einer amerikanischen SWAT-Einheit

    Im folgenden werden wir sehen ob auch das AEG von Tokyo Marui dieser hochgesetzten Latte des Vorbildes entsprechen kann. Zunächst noch die Daten der Realsteel zum Vergleich:

    Bezeichnung: SG552 Commando
    Hersteller: Swiss Arms AG, Neuhausen, Schweiz; http://www.swissarms.ch
    Kaliber: 5,56X45mm NATO
    Gesamtlänge: 730mm mit ausgeklapptem Schaft, 504mm mit eingeklapptem Schaft
    Gesamthöhe: 210mm
    Lauflänge: 226mm
    Drall-Länge: 7“ (178mm) oder 10 “ (254mm)
    Anzahl der Züge: 6
    Visierlänge: 360mm
    Gewicht (leer): 3,2kg
    Magazinkapazitäten: 5, 10 (US Zivilmarkt), 20 und 30 Schuss
    Abzugsgewicht: 35 N (3,5kg)
    Mündungsenergie: ca. 1100 Joule
    Feuermodi: halbautomatisch, 3 Round Burst und vollautomatisch
    Kadenz: ca. 700 Schuss/Minute


    Vorgeschichte

    Wieder einmal war ich auf der Suche nach einer Airsoft Langwaffe für den “privaten Hausgebrauch”, wieder einmal stellten sich die selben Probleme. Da die Auswahl in Deutschland trotz enormer Fortschritte in den letzten Monaten immer noch beschränkt ist, fielen alle hier nicht erhältlichen Waffen schon einmal weg. Da ich Automatische Waffen bevorzuge war auch hier schnell klar das ich mich wie so oft den AEGs zuwenden musste. In der engeren Auswahl standen dabei für mich hauptsächlich die kompakteren Gewehre da sich diese wesentlich besser und angenehmer handhaben lassen als Full-Size Sturmgewehre. Die Wahl wurde damit auf das CA M15A4 Carbine, das TM G36C, das SIG SG552, das TM AUG, das TM M733 und eine ICS MP5 beschränkt. Da das M15A4 Carbine schon fast jeder hat, die ICS MP5 ebenfalls (und ich selbst auch schon eine rumliegen habe) schieden diese beiden Waffen aus - ich wollte etwas neues. Das G36C war mir bereits bekannt wobei mich das Handling und die Ergonomie nicht wirklich überzeugte und damit war diese für mich so gut wie erledigt. Auch das AUG als eines der üblichen Verdächtigen verwarf ich schnell, da mir der schwächliche Foregrip noch nie zusagte und ich keine meinen Bedürfnissen entsprechende Zieloptik finden konnte die zu einem akzeptablen Preis erhältlich gewesen wäre. Die Entscheidung fiel also zwischen dem SG552 und dem M733. Die bekannten Vorzüge der Armalite Airsoft-Waffen kennend war die Versuchung natürlich groß wieder eines zu kaufen. Jedoch ist auch das M733 durch den Blackhawk Down Hype nicht gerade das seltenste Gewehr. Das SG552 hingegen war eine willkommene Abwechslung im Einheitsbrei der MP5s, M16/M15s und des G36C. Es gefiel mir schon seit dem ersten TM Promotion-Poster sehr gut und daher entschied ich mich trotz der fehlenden Möglichkeiten einen größeren Akku als einen Mini-Type unterzubringen und der noch mangelnden Zubehörversorgung für dieses noch wenig verbreitete neue Gewehr, von dem die ersten Reviews im internationalen Airsoft-Bereich aber großes erwarten ließen. Noch dazu lag es preislich mit 309 Euro sehr attraktiv. Gesagt getan, nach dem erfolgreichen Abschluss meiner Klausuren für dieses Semester gönnte ich mir das SG552 als kleine “Leistungsprämie” und bestellte es neben etwas Zubehör nach Klärung der Lieferbereitschaft an einem Montag Abend bei E.G.G.S. (softair-shopping.de), mit denen ich bereits in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht hatte und dessen Preise die besten waren (ein paar Tage später gab es das Gewehr für 15 Euro weniger bei Waffen Ostheimer, aber da war es schon zu spät für mich ;) ). Quälende 5 Tage des Wartens später (eine ungewöhnlich lange Zeit für E.G.G.S) klingelte am Samstag Vormittag gegen 10:30 Uhr der DHL-Zusteller an meiner Tür und wollte mich natürlich gleich um einiges ärmer machen. Nachdem die Formalitäten geklärt waren drückte er mir neben dem Wechselgeld das Paket in die Hände, dass für eine Langwaffe beachtlich klein ausfiel, was mir aber zuvor schon klar war da ich wusste wie das SIG verpackt ist. Freude strahlend über die Ankunft meines neuen Spielzeugs schlitzte ich das Paket auf und schob hastig das Verpackungsmaterial und die Rechnung bei Seite. Alles bestellte war drin, sogar mehr, ein E.G.G.S.-Kugelschreiber lag ebenfalls bei. Ich nahm also die kompakte TM Originalverpackung des SIG aus dem Versandkarton.


    Die Verpackung

    Wie das M733 ist das SG552 nicht mehr in dem bekannten riesigen Styroporklotz mit Pappdeckel verpackt, sondern kommt komplett in einem sehr stabilen Pappkarton mit einigen Kleinen Styroporteilen zur Dämpfung. Sowohl im Sinne des Umweltschutzes als auch im Sinne der einfachen Entsorgung ist diese Umstellung lobenswert zu erwähnen. Ein jeweils zur Waffe passendes Hardcase zu liefern wäre sicher noch besser, aber im Airsoft-Bereich hat sich dies noch nirgends durchgesetzt. Der Deckel der Verpackung ist nun wie ebenfalls schon vom M733 bekannt nur noch zweifarbig bedruckt (in diesem Fall in einem Navy-Blau und einem gelb-grauen Ton), anstatt der früheren eher poppigen Aufmachung und suggeriert dem Käufer mehr eine Militärische Waffenkiste vor sich zu haben als eine Airsoft-Verpackung. Die Aufdrucke umfassen u.a. Logo und Schriftzug der Crane Division (Naval Surface Warfare Center) des US Navy Special Warfare Commands, eine Abbildung der Waffe, einige Realsteel-Daten, den überdimensionalen Schriftzug “SIG 552 Seals” (auf diese Namensgebung werde ich später noch eingehen) und einige militärische Codes und fingierte “Inspektionsdaten“. Die Größe des Kartons fällt mit etwa 57,5 x28 cm sehr moderat aus da die Waffe als eine der wenigen Klapp- bzw. Schiebeschaftwaffen mit eingeklapptem Schaft geliefert wird was ebenfalls Verpackungsmaterial spart.


    Der Deckel wird abgehoben - wie immer ein spannendes Gefühl - und da liegt sie nun. Mir schießt irgendwie das Wort “wow” durch den Kopf obwohl ich ansonsten eigentlich nicht derart euphorisch beim ersten Blick auf eine Airsoft bin. Dennoch bin ich von der SG552 beeindruckt. Ich wusste das die Bilder im Internet meistens sehr täuschen da sie vor allem den Farbton der Waffengehäuse viel zu hell wiedergeben aber das SIG ist hier nochmals eine Klasse für sich. Dazu später mehr. Erst einmal überprüfe ich den Packungsinhalt auf Vollständigkeit, Die Waffe ist da (logisch), Anleitung ist da, Marui-Papierkram (Prospekte, Warnhinweise, Shooting-Targets etc.) steckt in einer Lasche im Deckel, das neue Loading-Tool ist da, BBs sind da, Cleaning-Rod ist da und auch die obligatorische rote Laufschutzkappe (die ich allerdings noch nie gebraucht habe) liegt in einem separatem Plastiktütchen herum. Alles wunderbar soweit :).


    Erste Eindrücke

    Nach dem ersten Check nehme ich die Waffe aus dem Karton und bin beeindruckt vom doch erheblichen gefühlten Gewicht, das ich auf deutlich mehr als “nur” 2,2kg geschätzt hätte. Auch ist die Waffe einen Tick größer als ich sie mir von den Fotos vorgestellt hatte, aber das ist keineswegs negativ. Ich klappe erst einmal den Stock aus. Aus den von mir vorab geschmökerten Reviews weiß ich bereits dass es dazu des Einsatzes von “sanfter Gewalt” benötigt um die durchaus kräftige Halterung zu lösen. Der Schaft klappt auf und rastet mit einem zufriedenstellenden metallischen Klacken in seiner Arretierung ein. Nun ist auch das :F: und die Importeursmarkierungen zu sehen, dass sich auf der rechten Seite des Lower Recievers befinden. Aber was ist das? Ich sehe mir den Feuerwahlhebel und die hintere Visierung an, an denen schon deutliche Lackabnutzungen zu erkennen sind. Ebenso sind zwei kleine Kratzer im Gehäuse die da sicher nicht hingehören. Ich drehe die Waffe um und auf der anderen Seite stelle ich am Feuerwahlhebel ähnliche Lackabnutzungen fest. Auch das Finish des Foregrips scheint etwas angegriffen zu sein. Hier werde ich noch mal mit dem Händler reden müssen, eine kleine Minderung muss da drin sein, an einer neuen Waffe darf so etwas nicht vorkommen. Ein kleines Ärgernis das ich aber nicht überbewerte, der Aufwand eines Umtausches lohnt dafür nicht vor allem da sich derartiges nach einer gewissen Zeit des Gebrauchs ohnehin einstellen wird. Als nächstes ziehe ich den üblichen TM-Aufkleber mit japanischen Warnhinweisen von der Waffe ab der diesmal auf dem Stock klebt. Kurz mit dem T-Shirt drüberpoliert und die letzten Spuren sind verschwunden. Zum ersten mal schultere ich die Waffe und versuche ein Gefühl für sie zu bekommen, sehr angenehm soweit. Die Waffe ist zudem sehr stabil, ähnlich dem G36C. Ich lege die Waffe beiseite und betrachte sie nochmals ausgiebig und bin bis hierher schon sehr zufrieden mit meinem Kauf. Ich packe das Zubehör aus dem Karton aus und verbanne ihn zunächst einmal mitsamt der Versandverpackung in den Keller. Anschließend überfliege ich das 34-Seitige Manual, dass von DIN A4 Größe bei den älteren Modellen nun auf ein DIN A6 Format geschrumpft ist. Auch diesmal muss ich sagen dass ich die neue Lösung bevorzuge, das Manual hat nichts an seiner Qualität verloren und lässt sich wesentlich einfacher verstauen. Auch ist es nun mit einem stabileren Cover versehen (erinnert etwas an die Hausaufgabeheftchen aus der Schulzeit) was es langlebiger machen sollte und es nun einer richtigen Bedienungsanleitung weit näher bringt. Für mich steht nicht wirklich viel neues darin, ein paar Blicke auf die Bedienungshinweise, wie wird der Akku installiert und einen Blick auf die Explosionszeichnung reichen mir aus um zu wissen was ich wissen muss. Dann kann es losgehen.


    Die Daten

    Bezeichnung: SIG SG552 “Seals”
    Hersteller: Tokyo Marui Co. Ltd., Tokyo, Japan; http://www.tokyo-marui.co.jp
    Kaliber: 6mm BB
    Gesamtlänge: 730mm mit ausgeklapptem Schaft, 504mm mit eingeklapptem Schaft
    Gesamthöhe: 210mm
    Lauflänge: 247mm
    Visierlänge: 360mm
    Gewicht (leer, ohne Akku): 2205g
    Magazinkapazitäten: 43 Schuss Lowcap mit Fake-Rounds, 60 Schuss Lowcap blanko, 220 Schuss Highcap
    Mündungsenergie: ca. 0,8 Joule
    Mündungsgeschwindigkeit: ca. 90 m/s (ca. 298fps)
    Akku: 8,4V 600mAh Mini-Type “S”
    Gearbox-Version: 3
    Feuermodi: halb- und vollautomatisch (in Deutschland auf Halbautomatik beschränkt)
    Kadenz: ca. 750 bis 850 Schuss/Minute


    Allgemeines

    Das SIG SG552 ist das Dritte Gewehr der SG-Serie das Marui fertigt. Die beiden bereits im Jahre 1997 erschienenen SG550 und SG551 SWAT waren nie wirklich beliebte Waffen, was an ihrer mangelnden Stabilität, dem fast gänzlichen bestehen aus Plastik und dem über eine sehr anfällige Elektronische Schaltung gesteuerten Burst-Modus lag, der oftmals die gesamte Waffe lahm gelegt hat wenn er eine Fehlfunktion hatte. Marui hat aus der Kritik im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern aber gelernt und mit dem neuen SG552 ein Gewehr abgeliefert mit dem alle Fehler der Vergangenheit ausgebügelt wurden. Zunächst wurde der Burst-Modus entfernt um die Zuverlässigkeit zu steigern und Platz in der Waffe für Verstärkungen zu schaffen. Insbesondere umfasst dies ein großes Metallteil das vom Frontsight entlang des Laufes bis in den Body läuft und die gesamte vordere Partie der Waffe massiv verstärkt. Zudem wurden diverse Kunststoffteile der ehemaligen SG-Serie durch Metall ersetzt, der Body wurde verbessert und verstärkt, ebenso der Stock, der nun Belastungen bis zu 150kg aushalten soll, was gegenüber der Belastungsgrenze des G36C Stocks mit 110kg nochmals eine Steigerung darstellt. Der Stock der alten SG-Serie war stets sehr brüchig so das auch hier eindeutig die Notwenigkeit der Nacharbeit erkannt wurde. Die Verwendung der V3 Gearbox, die als die Beste existierende gilt, rundet den positiven Gesamteindruck ab. Alle Metallteile der Waffe aufzuzählen würde zu lange dauern, daher beschränke ich mich darauf, die Teile aufzuzählen die nicht aus Metall sind jedoch bei der echten Waffe aus Metall wären: Body, Bolt, Handguard-Cap, aufklappbare Nachtvisierung des Front-Sights, Gasdüse. Wie man sieht nicht sehr vieles, wobei der Body natürlich ein großes Stück ist. Interessant zu erwähnen ist auch, dass erstmals der Flashhider nicht mehr durch eine zusätzliche Madenschraube gesichert wird, sondern nur noch auf das standardisierte 14mm Anticlockwise-Gewinde des Laufes aufgeschraubt ist. So ist ein Montage bzw. Demontage ohne Werkzeug möglich, was auch der Geschwindigkeit des Aufschraubens von Schalldämpfern oder Tracer-Einheiten zu gute kommt. Da ich den Sinn dieser frimeligen und überflüssigen Schraube noch nie verstanden habe begrüße ich diese Änderung. Übrigens ist das SG552 das einzige der SGs bei dem der Flashhider abgeschraubt werden kann, die der beiden anderen sind permanent mit dem Lauf verbunden. Wieder einmal interessant ist auch die Namensgebung der Waffe die den Beinamen “Seals” trägt. Das ganze basiert auf mehreren Dingen. Zum einen sucht sich Marui für jede AEG eine Einheit aus Militär oder Polizei die für die Waffe quasi als Pate steht. Weiterhin wird eine besonders korrisionsbeständige Variante das SG552 tatsächlich von den US Navy Seals (neben tonnenweise anderer Waffen) eingesetzt, da es nicht unter den Anfälligkeiten des US-Standart M4A1 leidet. Als letzter Punkt musste Marui natürlich irgendwie begründen warum dieses Gewehr keinen 3Round Burst hat, obwohl die SGs normalerweise selbige Option haben. Um hier den Bogen zu bekommen nahm man ganz einfach Anleihe an die MP5, die für die US-Navy auch nur mit der sogenannten “Navy-Triggergroup”, also den Feuermodi Sicher, Einzelschuss und Vollautomatik ausgeliefert wurde. Schon war sie geboren, die SIG SG552 “Seals”-Variante.


    Finish und Markings

    Wie ich Eingangs schon erwähnte, werden Fotos dem SG552 kaum gerecht. Der Body ist in einem angenehm dunklen und matten Grauton gehalten der von direkte angrenzenden Metallteilen wie dem Rear Sight und der Stock-Base-Plate (also dem Teil in den der Stock einrastet wenn er ausgeklappt wird) optisch absolut nicht zu unterscheiden ist. Lediglich unter grellem Licht (z.B. Blitzlicht wie auf Fotos) ist ein Unterschied in Farbgebung und Oberflächentextur zu erkennen, daher erscheint die Waffe auf Fotos oftmals eher hellgrau was sie aber keineswegs ist. Auch die Handguard-Schalen, der Griff sowie der Stock haben ein mattes, sehr realistisches Finish, nicht ein Stück glänzt an der Waffe was die Optik massiv fördert. Ebenfalls sehr nett sind die gemäß der Marui-”wir bilden alles nach”-Philosophie vorhandenen fingierten Schweißnähte zwischen Rearsight und Body sowie die Nietpunkte des Upper Recievers die dem ganzen noch mehr Realismus verleihen.

    Das hervoragende Finish der Waffe macht es auf den ersten Blick unmöglich Metall von Kunststoffteilen zu unterscheiden

    Die aufgebrachten Markings auf der Waffe zeigen das TM wieder einmal die US-Version der Waffe repliziert hat. So steht auf der Linken Seite in einer sehr haltbaren weißen Schrift die wohl eine Laser-Gravur in Metall imitieren soll : “SIG ARMS Inc. Exeter NH“, gefolgt von einem SIG Logo und “ Made in Switzerland Cal. .223 Rem.” Darunter befindet sich eine Zeile mit eingelassenen Buchstaben die eine Prägung in Metall imitiert mit einem seltsamen Logo das aussieht wie ein spiegelverkehrtes B an das sofort ein P angeschlossen ist, der Typenbezeichnung und einem Teil der Seriennummer “SG 552-2 Commando 0531” gefolgt von einem erneuten “0531” rechts des Fake-Bolt-Catch. Ebenfalls wunderbar aufgebracht sind die Markierungen für den Feuerwahlschalter mit einem weißen kräftigen S für Sicher, einer roten kräftigen 1 für Halbautomatik und einer roten kräftigen 20 für Vollautomatik. Das selbe findet sich auch auf der Rechten Seite des Bodys, wo zudem wieder in der weißen Lasergravurartigen Schrift aufgebracht ist “RESTRICTED FOR LAW ENFORCEMENT/GOVERNMENT USE AND/OR EXPORT ONLY”. Ebenso finden wir auf dem Fake-Bolt-Cover wieder den Teil der Seriennummer “0531”. Die obligatorischen Herstellermarkierungen von Tokyo Marui “ASGK MADE IN JAPAN. TOKYO MARUI CO. LTD.” finden sich ebenfalls auf der Rechten Seite des Gehäuses unterhalb des Feuerwahlhebels und des hinteren Sicherungspins (der mehr eine Schraubverbindung als ein Pin ist) des Gehäuses. Auch die Import Markierungen “G.S.G. Kal. 6mm BB :F: “ sind rechts etwas vor dem Feuerwahlhebel eingeschmolzen und sehen im Vergleich zu den Marui-Markierungen natürlich sehr grobschlächtig aus, sind alles in allem aber akzeptabel, ich habe schon wesentlich schlimmeres gesehen. Auf der Oberseite des Gehäuses finden wir auf der Metallischen Stock-Arretierung die gleichzeitig die Endkappe des Gehäuses darstellt ein “SG” Marking in einem Oval, sowie auf einem kleinen nach oben stehenden Metallteils des großen Stücks Metall das vom Front Sight intern bis in den Body Läuft ein Schweizer Wappen.


    Die letzten Markierungen die auf der Waffe existieren finden wir am Rear Sight auf dem sowohl auf der Oberseite als auch auf der Rechten Seite eine kleine Markierung existiert die anzeigt in welche Richtung die Stellschrauben des Rearsights zu drehen sind um es nach links/rechts bzw. oben/unten zu verstellen. Ebenso sind die vier verschiedenen Visieröffnungen mit Zahlen markiert, die Offene Visierung mit einer 1, die folgenden Lochkimmen (von groß nach klein) mit einer 2, einer 3 und die kleinste mit einer 3 und einer 4. Leider sind diese nur in das Metall eingeprägt und nicht farbig markiert wie am Original. Auch fehlen die Farbigen Markierungspunkte am Front und Rearsight selber, die einem das schnelle zielen vereinfachen. Diese sind zwar im Material angedeutet und lassen sich mit einem dünnen weißen Lackstift selbst nachtragen aber hier hätte ich erwartet das dies von Werk aus schon erledigt ist. Wenn man sich schon die Mühe macht die Punkte anzudeuten wäre ein bisschen Farbe aufzutragen keine große Mehrarbeit gewesen.


    Die Visierung

    Die Visierung des SG552 ist eine Standart-Dioptervisierung im H&K Stil die eindeutig von dort abgekupfert wurde. Das Frontsight ist nicht verstellbar und besteht aus einem geschlossenen Ring mit einem Pin in der Mitte. Zusätzlich ist ein Klappbares Nachtvisier vorhanden (dieses kleine Stück ist leider aus Kunststoff), dass entweder nach hinten geklappt oder aufgestellt im Ring selbst seinen Platz findet.

    Das Rearsight besteht aus einer frei in beide Richtungen beliebig weit drehbaren Visiertrommel mit vier Visieren. Einem offenen Visier für Kurze Distanzen, sowie drei kreisrunden Visieren für Zunehmende Entfernungen und Präzisionsanforderungen. Das Rearsight ist sowohl seitlich als auch in der Höhe über eine kleine Stellschraube auf der Oberseite sowie einer großen Stellvorrichtung auf der rechten Seite einstellbar. Zielen ist schnell, angenehm und präzise möglich, den meisten unter euch ist das System vom G3 oder der MP5 bekannt. Im Rearsight befindet sich zudem der hintere Montagepunkt für optionale Scope Mount-Bases. Ich persönlich ziele am liebsten über die Offene Visierung und mit aufgeklapptem Nachtvisier, werde aber auf Dauer noch optische Visierungen anschaffen.


    Das Magazin

    Das neue Standardmäßig mit der Waffe mitgelieferte Lowcap Magazin fasst 43 BBs und ist eine Replik des 20-Schuss SIG-Magazins. Ich persönlich hätte mir gewünscht das TM das 30 Schuss SIG-Magazin repliziert, aber das war wohl nicht drin. Im Gegensatz zum alten Low-Cap wurden in das Neue die von der P90 und dem G36C bekannten Fake-Rounds integriert, die ihm einen fantastischen Look verpassen. Aus einem halben Meter Entfernung lässt sich nicht feststellen das es sich hierbei um falsch Kugeln handelt und sogar bei genauerem Hinsehen fällt es ungeübten noch schwer da sogar Details wie die Magazinfeder und die Kalibermarkierungen auf der Rückseite der Hülsen perfekt nachgebildet wurden. Das Magazin ist aus sehr stabilem Kunststoff gefertigt auch wenn es leider beim Druck auf die Mitte etwas knarrt. Die Magazine lassen sich durch ein Clip-System ohne zusätzliche Teile in beliebiger Zahl miteinander verbinden ähnlich den G36C Magazinen (bzw. die G36 Magazine sind ähnlich den SIG Magazinen, hier hat sich H&K wohl für das “klauen” des Dioptervisiers revanchiert). An Markierungen findet man auf den Magazinen eine 15-Schuss-Markierung und das SIG-Logo auf der linken Seite, sowie eine entsprechende 10- und 20-Schuss-Markierung auf der Rechten Seite. Auf der rechten Seite sowie auf der Bodenplatte sind zudem noch diverse kleinere Herstellermarkierungen angebracht die u.a. das Herstellungsdatum preisgeben. Auch hier also eine nahezu perfekte Replik des Originals.


    Sling-Mounts

    Es existieren drei Sling-Mounts an der SG552, von denen zwei allerdings nur auf der linken Waffenseite vorhanden und somit nur für den Gebrauch eines Rechtshänder ausgelegt sind. Da es sich bei allen Mounts um Ösen handelt kann nur ein Sling mit zwei Karabinerhacken verwendet werden, also die meisten taktischen 3-Point-Slings. Ein Mount befindet sich am Frontsight, eines am Rearsight sowie eines im Stock. Ich persönlich bevorzuge die Verwendung des letzteren als hinteren Befestigungspunkt, es gibt aber auch Personen die mit einem weiter vorne angebrachten Tragegurt besser zurecht kommen.


    Slingbefestigung Variante 1


    Slingbefestigung Variante 2


    Der Stock

    Der Klappschaft des SIG ist eine wirklich gelungen Konstruktion. Er fühlt sich nicht nur sehr stabil an, er ist es auch und wackelt keinen Millimeter. Die ergonomisch geformte Gummi-Endplatte mit ihrer horizontalen Riffelung sorgt zusätzlich für einen angenehmen und sicheren Anschlag, der Kunststoff fühlt sich an der Wange während des Zielens auch sehr natürlich an. Abgeklappt werden kann der Schaft durch betätigen einer Halbmondförmigen Taste auf der linken Seite die die beiden Arretierungsbügel aus der massiven Metallischen Arretierung am Systemgehäuse löst. Da auch für die beiden Arretierungsbügel Metall verwendet wurde sind die Chancen auf einen Defekt oder Bruch minimal. Die gesamte Konstruktion ist durchdacht und gut mit den anderen Waffenkomponenten verschraubt. Ist der Schaft nach rechts weggeklappt kann er mit einem sanften Schlag oder kräftigen Druck auf den Haltepin gedrückt werden, somit bleibt er fixiert. Bei der inversen Operation, dem ausklappen des Stocks muss etwas sanfte Gewalt angewendet werden um ihn von seiner Halterung zu lösen. Der Rest geht wie von selbst, der Stock rastet mit leichtem Druck in seiner ausgeklappten Position ein, was mit einem sehr stabilen metallischen Klacken quittiert wird.


    Das Handling und die Bedienungselemente

    Ein Punkt bei dem ich mich selbst als besonders kritisch ansehe betrifft die Bedienung sowie die Ergonomie der Waffe. In diesen Punkten sehe ich die Armalites als ziemlich unschlagbar an, da sich dort alle Bedienelemente ohne Verrenkungen und umgreifen mit Daumen und Zeigefinger der Schusshand erreichen und bedienen lassen, kein Teil stört wie z.B. an den neuen MP5s der Feuerwahlheben in der Vollautostellung und auch das Gefühl die Waffe zu halten ist ein sehr angenehmes. Daher müssen sich alle Langwaffen bei mir zunächst im Handling einmal mit den Armalites messen. Beim Aufnehmen der SIG fällt natürlich zunächst einmal die untere Montageschiene die für RIS Vertical Grips gedacht ist unangenehm auf. Da die Schiene meiner Ansicht nach sowohl mit als auch ohne einen RIS-Griff ziemlich bescheiden an der Waffe aussieht, habe ich sie entfernt. Dazu müssen lediglich drei Sechskantschrauben gelöst werden und die kleinen quadratischen Muttern die die Schrauben in der Unteren Griffschale sichern entnommen werden. Zurück bleiben nur drei Bohrungen für die Schrauben, die an der Unterseite aber weder auffallen noch stören. Diese Montageschiene ist übrigens keineswegs unrealistisch, tatsächlich gibt es genau diese Schiene als Zubehör direkt vom Hersteller zu kaufen. Allerdings ist es etwas seltsam das TM für die Schienen Kunststoff verwendet hat, normalerweise bestehen die TM Montageschienen alle aus Metall. Wie dem auch sei, die Schiene ist demontiert und sowohl Optik als auch Handling haben sich dadurch verbessert. Der Griff der Waffe fühlt sich sehr angenehm an, der Winkel und die Proportionen sind genau richtig gewählt (anders als z.B. beim G36 mit dem ich nie zurecht kam), die horizontalen Rillen sowie das verwendete Material gewähren einen wirklich guten Halt. Auch die Distanz von Schulterstütze zum Abzug würde ich als Optimal ansehen. Der beidseitig Feuerwahlschalter lässt sich sowohl von Links- als auch von Rechtshändern jeweils mit dem Daumen der Schusshand optimal bedienen ohne die Hand verkrampfen zu müssen. Da die Ingenieure bei SIG so schlau waren den Mechanismus so zu entwerfen, dass bei Wahl der Vollautomatikstellung der Hebel nicht senkrecht steht sondern etwa eine 8 Uhr (bzw. 4 Uhr von der anderen Seite aus betrachtet) Position einnimmt, stört dieser weder einen links- noch rechthändigen Schützen. Ein großes Lob auch für Ingenieure von TM, die dieses System gut nachgebaut haben. Ebenso gut gelöst wurde der Mag-Release Lever, auch dieser kann ohne umgreifen ambidexterional erreicht und mit dem gestreckten Zeigefinger betätigt werden, das Magazin fällt dann frei heraus. In sofern ein absolut zufriedenstellendes System das es mehr als gut mit dem Armalite aufnehmen kann (aufgrund der beidseitigen Bedienbarkeit wird das SIG sogar besser abschneiden). Auch H&K könnte sich hieran noch ein Beispiel nehmen, der Feuerwahlhebel des G36 ist in meinen Augen eine Riesen Fehlkonstruktion, der Magazinauswurf ist ebenfalls nicht zu erreichen. Ein weiteres nettes Feature ist der seitlich wegklappbare Abzugsbügel. Mit einem Sanften Druck kann er sowohl nach links als auch nach rechts geklappt werden, was aber hauptsächlich im Militärischen Bereich relevant ist um den Abzug mit dicken Winterhandschuhen bedienen zu können. Ebenfalls mit sanftem Druck in die Gegenrichtung lässt sich der Abzugsbügel in die Normalstellung zurückführen wo er einrastet. Das Magazin wird bei der SG-Serie nicht eingesteckt wie dies bei neueren Designs üblich ist, sondern eingehängt, ähnlich dem Magazin an der AK47. Dies gestaltet sich aber unproblematisch, das Magazin wird einfach mit der Vorderkante zuerst eingeführt und dann hinten nachgeführt bis es einrastet - keine Probleme, nicht wesentlich umständlicher als den korrekten Winkel für das einstecken zu finden. Die Balance der Waffe ist etwas vorderlastig, der Schwerpunkt liegt etwa in der Mitte des Magazinschachtes. Dies ist aber normal da im vorderen Bereich eine Menge Metall vorhanden ist und zudem der Akku noch zu Buche schlägt. Zudem fällt es beim Schultern der Waffe nicht unangenehm auf, auch bei längerem im Anschlag halten ist keine größere Ermüdungserscheinung in der unterstützenden Hand festzustellen. Der Vorderschaft ist ein Thema für sich. Dieser besteht wie bei einem Armalite aus zwei Schalen, einer oberen und einer unteren. Wie schon erwähnt muss die Schiene an der unteren Schale entfernt werden um die Waffe bequem halten zu können, die Montageschiene an der rechten Seite der oberen Griffschale stört im Normalfall nicht weiter. Allerdings befremden mich zwei Dinge am Vorderschaft. Erstens handelt es sich um eine gekürzte Version des SG550 Vorderschaftes, in dem noch die Aussparungen für das im Full Size Sturmgewehr integrierten Zweibein vorhanden sind, anstelle das man den runderen und ergonomischeren Griff des SG551 gekürzt hätte. Zweitens stört mich als Rechtshänder der Haltestift der den Klappschaft in umgeklappter Position festhält beim platzieren meiner Hand. Beides sind Dinge die man nicht TM vorwerfen kann sondern SIG, da die Konstruktion ja nur Originalgetreu übernommen wurde. Hier wäre etwas ergonomische Nacharbeit zu leisten. Durch dieses Punkt kann man fast sagen, dass das SG552 für Linkshänder fast besser geeignet ist als für Rechtshänder, denn den Linkshänder wird dieser Stift nicht stören. Ich löse das Problem mittlerweile so, dass ich den Stift zwischen kleinem und Ringfinger platziere die ich meistens etwas auseinanderhalte, so stört er nicht weiter. Ansonsten bietet auch der Foregrip durch seine Textur einen guten und sicheren Halt und ist sogar recht stabil auch wenn ein minimales (wirklich minimales) knarren festzustellen ist. Alles in allem muss ich sagen das ich positiv überrascht bin was das Handling der Waffe angeht, es ist präzise, weitgehend ergonomisch und simpel, für Beidhändigen Gebrauch bestens ausgelegt und durch seine außerordentlich stabile und kompakte Bauweise zudem sehr führig. Sogar ein normaler Türrahmen lässt sich mit der Waffe im Anschlag problemlos seitlich oder in einer Drehung durchqueren, was wiederum deutlich macht warum diese Waffe bei LE-Einheiten beliebt ist. Das einzige was mir seltsam vorkam, war dass der Feuerwahlhebel nicht auf der Halbautomatikposition einrastet wie er es tun sollte, sondern sich frei von der Gesicherten Stellung bis auf die Vollautomatikstellung durchdrehen lässt. Dies ist zweifellos Folge des Umbaus auf Halbautomatik, ich bezweifle aber dass dies so gehört.


    AEG-Spezifisches

    Systemspezifisch müssen wir uns natürlich Dinge ansehen wie Hop-Up, Akkuunterbringung sowie Gearboxtechnik. Das Hop-Up ist sehr einfach zu erreichen, indem man den beweglichen Fake-Bolt nach hinten zieht. Dies geht natürlich wesentlich einfacher als beim echten Gewehr da ja nur ein kleines Stück bewegt werden muss und kein massiver Verschluss. Maximal lässt sich der Auswurf so zu 2/3 öffnen. Darin finden wir das selbe Hop-Up das auch im AUG oder im G36C Anwendung findet, mit einem großen angenehmen Kunststoffrad, das wesentlich besser zu handhaben und zu dosieren ist als die Hop Ups von Armalites und MP5s. Das justieren braucht bei einer Semi-Auto Waffe etwas mehr Zeit als bei einer Vollauto, aber geht gut von der Hand. Auch muss man eindeutig sagen das TM wesentlich bessere Hop-Ups baut als beispielsweise CA wo es schon mal vorkommen kann das man das Hop-Up schon für 0,2g BBs Maximal aufdrehen muss um eine vernünftige Flugbahn zu erhalten. Sogar bei Verwendung von 0,25g BBs bietet das Hop-Up noch genug Spielraum nach oben um die Flugbahn anzupassen bzw. um noch schwerere BBs zu verwenden (ob dies sinnvoll ist, ist eine andere Frage). Zur Gearbox selber brauchen wir keine großen Worte verlieren, es handelt sich um die stabile und beständige V3 Gearbox in die der Motor fest eingebaut ist und somit nicht jedes Mal neu justiert werden braucht wenn man die Gearbox einmal ausbauen muss. Zu Erreichen ist selbige sehr einfach durch ziehen bzw. aufschrauben des hinteren Reciever-Pins, anschließend lässt sich der Upper Reciever samt Vorderschaft wie bei einem Armalite nach vorne wegklappen. Natürlich kann man auch noch den Zweiten, vorderen Pin ziehen und den gesamten Upper Reciever mit Vorderschaft entfernen, jedoch muss man hierbei auf die Verkabelung achten die durch den im Vorderschaft liegenden Akku dorthin verläuft und somit eine zusätzliche Verbindung schafft. Zum Akku und dessen Unterbringung muss etwas mehr gesagt werden: Grundsätzlich ist die SG552 für die Verwendung eines Mini-Type Akkus mit 8,4V und 600mAh ausgelegt. Allerdings erschien zusammen mit der Waffe ein neuer Typus von Mini-Type, der sogenannte “Mini-Type S”, wobei das S wohl für Small stehen soll. Zunächst habe ich mich gefragt was das ganze bringen soll, da es die selben Zellen nur minimal kompakter verpackt hatte. Nachdem ich das Gewehr aber ein Händen hielt wurde mir der Sinn sehr schnell klar. Zunächst einmal muss zum einlegen des Akkus der Vordere Reciever-Pin gezogen werden (dieser ist übrigens Federgesichert und geht nicht so schnell verloren). Anschließend muss man die Untere Griffschale nach hinten ziehen und kann dann die Obere Griffschale abnehmen. Will man zudem die Untere Griffschale entfernen muss man sie anschließend wieder nach vorne schieben um sie dann nach unten herauszuklappen. In der unteren, kleineren Hälfte des Vorderschaftes der durch das schon öfter erwähnte massive Metallteil und den Lauf vom oberen Teil getrennt ist, liegt die elektrische Sicherung in der üblichen Fuse-Box, sowie ein Teil der Verkabelung. Im oberen Teil finden wir ein auf das Metallteil aufgeschraubtes Kunststoffstück dass einerseits zur Verstauung der Akku-Stecker und der Kabel dient, zum anderen soll es wohl den Akku festhalten, so das er nicht in der Waffe herumschlingert wenn man sie bewegt. Leider beginnen hier auch die Probleme. Es ist trotz langem ausprobieren NICHT möglich einen normalen Mini-Type Akku so in diese Konstruktion einzubringen, dass sich der Foregrip wieder schließen lässt. Somit erklärt sich warum Marui einen neuen Mini-Type zusammen mit dem SG552 angeboten hat. Da es diesen speziellen Mini-Type Akku in Deutschland noch nicht zu kaufen gibt, blieb nichts anderes über als das Kunststoffteil das mit vier kleinen Kreuzschrauben befestigt ist aus der Waffe zu entfernen. Nach dieser kleinen Operation passt der Mini-Type samt Verkabelung und Steckverbindung gerade so hinein. Da der Handguard auf jeder Seite über 5 größere Runde Lüftungsöffnungen verfügt sowie eine kleine rechteckige die direkt an der Abschlusskappe liegt, sieht man den gelben Sanyo-Akku natürlich durch. Ich hab des Problem gelöst indem ich ein kleines schmales Stück schwarzes Plastik von innen vor die Öffnungen geklebt habe um den Look nicht zu zerstören. Solltet ihr euch auch ein SG552 zulegen wollen, legt am besten schon mal das Bastelzubehör bereit.


    Zubehör und Upgrademöglichkeiten

    Wie Eingangs schon erwähnt war die SIG SG-Serie in der Vergangenheit aufgrund ihrer zahlreichen Mängel nicht sehr beliebt unter den Airsoft-Begeisterten. Daher sind auch vergleichsweise wenige Zubehörteile auf dem Markt, sogar so wenige das ich sie hier alle aufzählen kann. Es gibt drei verschiedene Magazine, das klassische 60 Schuss Lowcap, das 220 Schuss Highcap und das neue 43 Schuss Lowcap mit den Fake-Rounds darin. Zudem existiert eine Wangenauflage die wahlweise in schwarz oder oliv erhältlich ist. Abgeschlossen wird das ganze von den zwei Marui Mountbases, das alte High-Mount das eher für Standart-Zielfernrohre gedacht ist, sowie das neue Lowmount das eher für die modernere Zieloptiken wie Aimpoint, EOTech und ACOG gedacht ist die meist auf eine flache Montage geschraubt werden wollen. Ebenso ist ein vergleichbares Lowmount von einem Fremdhersteller erhältlich. Guarder hat zudem seit neuestem ein Erweiterungsprogramm für die SIG Serie in Arbeit, noch ist aber unbekannt was dies umfassen soll. Interne Modifikationen und verstärkte Ersatzteile sind dagegen Aufgrund der V3 Gearbox breiter gesät, auch existieren Präzisions-Läufe und Tuning-Parts auf die ich jedoch nicht weiter eingehen muss da Leistungstuning in Deutschland bekanntermaßen illegal ist. Durch die Standardmäßig an der SG552 angebrachten beiden Montageschienen lässt sich die Waffe in beschränktem Maß aufrüsten, z.B. durch RIS Handgriffe (sofern einem dies optisch zusagt) oder durch Taktische Lampen und Laser (die natürlich in Deutschland illegal sind). Auch ließe sich an der seitlichen Montageschiene eine PEQ Akkubox anbringen um einen größeren Akku zu verstauen, was aber die Balance stören würde und auch ein vernünftiges greifen der Waffe ohne den Einsatz eines Vertical Grips unmöglich macht. Da die leere Montageschiene an der Seite sehr seltsam aussieht und ein abmontieren nicht in Frage kommt, da sonst die Schrauben-Bohrungen offen liegen, was optisch auch nicht besser ist, habe ich mich entschlossen eines der günstigen Tactical Lights z.B. von Walther zu kaufen und dieses mit einem Kunststoff oder Harz auszugießen um es permanent unbrauchbar zu machen. Die Montage dieser “Lampe” währe damit nicht mehr verboten und man hat zumindest die Optik einer Taktischen Waffenleuchte auch wenn sie nicht funktioniert. Von dem oben genannten Zubehör ist in Deutschland bis auf das alte Lowcap und das Highcap sowie die alte Scope-Mountbase (alles bei Stormtec) leider nichts erhältlich, ein Zustand der sich hoffentlich noch ändern wird (GSG und Stormtec sind hier gefordert diesen Zustand zu ändern). Ich plane in jedem Fall in Zukunft eine Lowmountbase sowie die schwarze Wangenauflage anzuschaffen und ein Aimpoint-Replica bzw. ein ACOG Replica darauf zu montieren.


    Marui Promotion-Poster mit Zubehör-Optionen


    Leistungs- und Schusstests

    Nachdem die Belange von Verarbeitung und Technik nun geklärt sind, wenden wir uns dem letzten Punkt zu, der für einige hier sicher der Interessanteste sein wird - dem Leistungstest. Mit Hilfe eines Bekannten der einen Chronographen sein eigenen nennt, konnte ich die Mündungsgeschwindigkeit der Waffe im Schnitt mit über 290fps ermitteln, was etwa 88m/s sind. Der Höchstwert lag dabei bei 298fps, was 90 m/s entspricht, der niedrigste gemessene Wert bei 281fps und somit etwa 85m/s. Für ein Marui AEG in Stock-Zustand eine wirklich erstaunlich gute Leistung. Gemessen wurde wie allgemein üblich mit 0,2g BBs (Excel), wobei Leistungsausreißer über dem rechnerischen Mittel von 290fps bei 5 x 20 Testschüssen in Folge häufiger waren als Ausreißer nach unten, selbige waren jedoch meist extremer als die nach oben. Die Präzision der Waffe ist noch wesentlich beeindruckender. Trotz des mit 247mm sehr kurzen Laufes, stand sie im Vergleich einem Steyr Aug und einem M15A4 Carbine auf Entfernungen bis zu 30 Meter in nichts nach. Darüber hinaus machen sich die längeren Läufe der AUG und des M15A4 in der Steuung jedoch bemerkbar. Da ein Schuss mit einem AEG aber auf mehr als 30 Meter ohnehin mehr Glücksspiel ist, spielt das für mich eine untergeordnete Rolle. Bedenkt man weiterhin dass das SIG eher für noch kürzere Schussdistanzen verwendet werden wird, spricht eigentlich kaum etwas für eine Waffe mit längerem Lauf. Besitzer des G36C und der P90 wissen ähnliches von ihren Waffen zu berichten - woran diese Präzision liegt ist nach wie vor unklar, ich würde es mangels besserer Erklärung damit Begründen das Marui immer noch Marktführer ist und sicher das ein oder andere Ass im Ärmel hat, dass selbst die besten Kopien ihres Designs nicht bieten können. Zur Verwendung haben sich wieder einmal 0,23g BBs empfohlen mit denen ich die besten Ergebnisse erzielte. Je nach Einsatzentfernung und Hop-Up-Einstellung sind auch 0,25g BBs geeignet, von 0,2g rate ich tendenziell auf größere Distanz eher ab, da die Flugbahnen sich leicht destabilisieren. Auf 15 Meter war es stets möglich Schüsse in den schwarzen Bereich eines Standart Marui-Targets zu befördern (7cm Durchmesser), davon 80% innerhalb eines 50mm Kreises. Auf 30 Meter war es immer noch mit 90% der Kugeln möglich das Target selbst zu treffen (ca. 13cm breit, 18cm hoch) die restlichen Kugeln lagen alle innerhalb eines 30x30cm großen Quadrates. Die Lautstärke der Waffe ist beachtlich, nach meinem Gefühl sogar noch lauter als die P90, die eins der lautesten TM AEGs ist. Als besonders hilfreich hat sich auch das neue Marui Loading-Tool erwiesen. Anstatt der früheren Röhre mit Ladestab in die jedes BB einzeln geladen werden musste, bevor man den Inhalt der Röhre ins Lowcap befördern konnte, schüttet man nun einfach die BBs durch eine Klappe in das neue Loadingtool. Selbiges hat die Form eines Pistolenmagazins und fasst etwa 110 BBs. Anschließend werden diese durch eine Art “Pumpmechanismus” der mit dem Daumen bedient wird Schubweise (etwa 4 BBs pro Schub) in das Magazin befördert. Das SIG Lowcap lässt sich damit in unter 10 Sekunden vollständig laden. Da es kompatibel zu allen bisherigen Magazinen (auch CA und ICS) ist, ist das neue Loading Tool eine perfekte Ergänzung für alle die gerne Lowcaps verwenden aber schon immer von der Nachladeprozedur genervt waren (einzeln ist es derzeit bei Stormtec für 14,90 erhältlich).


    Fazit:

    Abschließend lässt sich das Urteil über die SIG SG552 eigentlich mit meinem ersten Eindruck wiedergeben: “wow”. Die Waffe mag klein sein, aber in Ihr steckt gewaltiges, ein sprichwörtlicher Wolf im Schafspelz. Design, Verarbeitung und Handling sind erstklassig, was das SG552 zu einem der besten AEGs überhaupt machen. Zahlreiche Features, angefangen von Banalitäten wie der Verpackung bis hin zum neuen Loading-Tool runden den Gesamteindruck ab. Einzige wesentliche Kritikpunkte sind zum einen der Mangel an Zubehör (welcher in Deutschland besonders frappierend ist, aber ich hoffe in Zukunft auf Besserung sowohl in Deutschland als auch gesamt) sowie die geringe Akkukapazität, die wohl auch in Zukunft nicht durch einen Custom-Akku verbessert werden wird, da jeder Kubikmillimeter innerhalb der Waffe verplant ist.

    Meine Abschließende Bewertung lautet daher:

    Verarbeitung: 9,5 / 10

    Nahe an der Perfektion

    Leistung: 9 / 10

    Für ein Standart-AEG ohne Leistungsupgrade out of the Box beeindruckend

    Handling: 9 /10

    Wirklich sehr angenehm mit einigen kleinen Schwächen die aber SIG selbst vorzuwerfen sind

    Aufrüstbarkeit: 5/10

    Massiver Abzug für Mangel an Zubehör sowie dem äußerst Limitierten Platz für Akkus.

    Style/Look und Spaßfaktor: 10/10

    Archaischer Look, perfektes Finish, realistisches Aussehen - Subjektive Wertung, jedoch mit gutem Gewissen vertretbar

    Gesamturteil: 8,5 /10

    Ein Pflichtkauf für alle Law Enforcement Fans denen die ewige MP5 zum Halse raushängt bzw. die etwas suchen das nicht jeder hat. Auch alle Fans von Compact-Carbines werden zufrieden sein. Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt ebenfalls Günstigster Preis derzeit 295 Euro bei Waffen Ostheimer). TM hat wieder einmal ein Meisterstück abgeliefert.


    unimatrix001

    2 Mal editiert, zuletzt von unimatrix001 (2. August 2004 um 16:15)