GBB: Tokyo Marui Desert Eagle .50AE Hard Kick

  • Tokyo Marui Desert Eagle .50AE "Hard Kick"

    System: Gas BlowBack, Single-Action
    Material: ABS + Metall
    Gewicht: 1.110 g (Herstellerangabe, tatsächlich 1.180 g)
    Länge: ca. 27 cm
    Magazin: 27 Schuß
    Hop-Up: einstellbar
    Energie: ca. 0,6 Joule (250 - 260 fps mit HFC134a)
    Preis: HK 123,- US$, Europa ca. 170,- Euro, Deutschland ?


    Einleitung

    Nachdem nun die KWC Desert Eagle in allen Variationen besprochen wurde, ist es Zeit, sich der hochwertigen Version dieser GBB zuzuwenden - der Tokyo Marui Desert Eagle.

    Die getestete Pistole stammt von der Firma VNAirsoft und wurde vor Ort (in einem Nachbarland :D ) getestet. Mittlerweile ist sie auch in Deutschland erhältlich, bisher allerdings nur bei Leidolf und zum Preis von 300,- Euro.

    Kleine Spitze am Rande - sie kostet im europäischen Ausland so viel, wie die KWC in Deutschland, also um die 170,- Euro. Irgendetwas kann an den Preisaufschlägen hier nicht stimmen...


    Erster Eindruck

    Meine Güte, ist das ein Klotz ! Die Größe der Desert Eagle kannte ich ja schon, aber nun kommt auch noch das Gewicht dazu. Fast 1200 Gramm - das geht ziemlich ins Handgelenk.

    Die Verarbeitung ist absolut untadelig, wie nicht anders von TM zu erwarten. Lediglich die Sicherung ist unheimlich schwergängig und kaum mit dem Daumen zu bedienen. Aber wer braucht schon eine Sicherung bei Single-Action ?!? :D
    Alle Bedienelemente sind aus Metall, ebenso fast das ganze Magazin. Wäre jetzt noch der Schlitten aus Metall, der realistische Eindruck wäre perfekt. Aber auch so wirkt sie sehr edel, das Plastik ist kaum als solches zu erkennen.
    Alle Markings sind vorhanden und bis auf ein "Made in Japan" und ein kleines "Tokyo Marui Co. Ltd" auf der rechten Seite auch authentisch.
    Mit in der Packung liegen noch eine kleine Tüte BBs, ein Reinigungsstab und natürlich die Anleitung auf japanisch. Die Bilder sind aber selbsterklärend, daher ist das kein Problem.


    Technik

    Zunächst muß ich sagen, daß die Desert Eagle trotz des großen Griffes noch gut in der Hand liegt. Im Vergleich mit der ebenfalls etwas unhandlichen Beretta würde ich sogar sagen, deutlich besser. Das mag subjektiv sein, mir ist ein langer schmaler Griff jedenfalls lieber, als ein kurzer dicker.
    Schlittenfang und Sicherung liegen gut in Reichweite des Daumens, wobei letztere, wie erwähnt, nicht so leicht zu bedienen ist. Der Magazinknopf und der Hahn sind dagegen nur durch Umgreifen zu erreichen.

    Als Single-Action-Pistole muß der Schlitten vor dem ersten Schuß gespannt werden (ein Spannen des Hahns reicht nicht). Das erscheint zunächst umständlich, ist aber zu verschmerzen. Die nächsten 26 Schuß kommen ja dann fast von alleine.

    Auch das Zerlegen geht wunderbar leicht, einfach den Zerlegehebel umstellen und den kompletten Schlitten nach vorne abziehen.

    Das Hop-Up wird, wie schon bei der KWC berichtet, über ein Stellrad unter der Patronenkammer eingestellt. Das ganze geht wunderbar leicht, ist aber eigentlich nicht nötig, da das Hop-Up ab Werk für 0,2er BBs eingestellt ist.

    Das Laden der Murmeln ist etwas schwieriger, da es weder eine Ladehilfe, noch eine separate Öffnung zum befüllen gibt. Man muß also alle Kugeln einzeln durch die obere Öffnung drücken. Bei 27 Schuß ist man damit eine Weile beschäftigt. Wenigstens kann nichts aus dem Magazin fliegen, wenn man mal die Magazinfeder los läßt.


    Schußleistung

    "Hard Kick", nach der Beschreibung bei Redwolf Airsoft "eine der am stärksten zurückschlagenden Airsoft-Pistolen".
    Nun ja... Vielleicht bin ich nur anderes gewohnt, meine Walther PPK/S (4,5 mm, CO2, Ganzmetall) hat einen vergleichbaren Rückschlag. Trotzdem macht es einen Riesenspaß mit der DE zu schießen. Man sollte nur nicht erwarten, daß einen der Trümmer durch den Rückschlag aus der Hand fliegt. Durch das hohe Gewicht und den vergleichsweise leichten Schlitten, läßt sich die Eagle recht gut kontrollieren. Trotzdem würde ich den Rückschlag als schnell und scharf bezeichnen, schnelle Schußfolgen sind kein Problem. Das Schußgeräusch ist überraschend moderat, vergleichbar einem Heimwerker beim Hämmern. Für das Zimmershooting in einem Mehrfamilienhaus also noch so gerade geeignet.

    Zur Zielgenauigkeit will ich nicht zu viel sagen, ich denke sie ist mit der KWC vergleichbar. Für eine wirklich genaue Einschätzung fehlte mir aber die Übung. Zumindest einmal ist mir auf 4 Meter eine recht enge Gruppierung gelungen, bis auf zwei Ausreißer lagen alle Treffer in einem Umkreis von 2 cm.

    Die Angabe der Stärke (250 fps, teilweise wohl bis 265 fps) scheint zu stimmen, bei mehreren Versuchen habe ich die Cola-Dose nur eingedellt und sie bekam Risse. Damit dürfte sie knapp über der neuen Spielzeug-Grenze liegen. Schade. Wenn man sie bei schlechtem Wetter und 17 Grad Celsius Temperatur mit HFC134a einmisst, könnte sie aber vielleicht knapp unter des Meßlatte durchflutschen.

    Ein Betrieb mit GreenGas oder gar RedGas verbietet sich, wie bei fast allen GBBs aus Japan. Allenfalls "Abbey Predator Ultra" kann man noch guten Gewissens empfehlen. Für fps-Junkies empfiehlt sich also eher die KWC. Plus einer guten Krankenzusatzversicherung. :nuts:


    Fazit

    Die TM Desert Eagle ist weder eine superedle WA-Custom GBB, noch ein billiger Taiwan-Schrott. Sie liegt irgendwo dazwischen, aber mit einer deutlichen Tendenz zu WA. Sie ist nicht so stark wie die mit Green- und Redgas überzüchteten Taiwan-GBBs, aber das ist zu verschmerzen. Wer ein teures fps-Monster sucht, schaut besser bei Western Arms nach. Wer dagegen eine hochwertige GBB im mittleren Preissegment sucht, liegt mit der Marui völlig richtig.
    Wenn alle in Deutschland erhältlichen GBBs so verarbeitet und preislich in dieser Region lägen, hätten wir hier ein Airsoft-Paradies. So bleibt uns weiterhin nur, davon zu träumen, was in Resteuropa schon lange möglich ist.

    Eine Diskussion zu dem Thema findet Ihr hier.

    MfG
    Matthias

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    2 Mal editiert, zuletzt von Elchinator (1. August 2004 um 23:06)