Haenel Sport Modell 33 Junior (Schmeisser's Patent)

  • An dieser Stelle wollte ich euch eines meiner selteneren Stücke vorstellen.
    Es ist das Wehrsportluftgewehr Haenel Modell 33 junior:

    Zur Technik:
    Es handelt sich um einen Schlagfeder-Verdichter mit Stossrohr, wie auch die wohl bekannten Nachfolger 49, 49a und 310 im Kaliber 4,45mm (Bleirundkugel).
    Hergestellt von der Firma C.G. Haenel in Zusammenarbeit mit Hugo und Hans Schmeisser. Hugo Smeisser war derjenige, der das Repetiersystem für Druckluftschussgeräte mit einem Stangenmagazin für Bleirungkugeln Kal. 4,45mm erfand.
    Herstellungszeitraum des 33 Junior und seines größeren Bruders, des 33 war von 1933 (daher der Name) bis in die frühen 40'er Jahre.
    Das genaue Herstellungsjahr kann ich leider nicht benennen, da auf dem Gewehr außer der Bezeichnung und einer Zahl auf dem Schaft keine Stempelungen vorhanden sind.
    Es ist mit eben mal knapp 98 cm ein recht kleines Gewehr. Daher auch die Bezeichnung "Junior", da es in erster Linie für die jugendliche Käuferschicht gebaut wurde. Sein "großer Bruder", das 33 ist da mit 110 cm schon deutlich erwachsener.
    Der Lauf besitzt 12 Züge und ist mit 37cm recht kurz. Hier das Vorderteil mit dem Dachkorn und der Putzstangenattrappe.
    Ein interessantes Detail das Korn betreffend ist mir noch aufgefallen: Das Korn sollte eigentlich ein Schraubkorn sein, wie beim Haenel 49 (ohne a), ist es aber nicht. Entweder wurde es nachträglich getauscht, oder es gab damals Produktionsänderungen inerhalb der 33 Junior Serie:

    Im nächsten Bild die Stempelung des Systems mit einer für Haenel Gewehre recht unüblichen Länge die fast schon an Geschwätzigkeit grenzt :nuts: :

    Hier ist wohl auch ein wenig (berechtigter) Erfinderstolz mit im Spiel gewesen und der Hinweis auf das Patent was dafür geltend gemacht wurde.
    Als Visierung besitzt das 33 jun. ein Dachkorn, ähnlich dem 49a sowie ein Schraubvisier ähnlich dem 49 (ohne a):

    Als Sicherung dient wie beim 49 und 49a eine Flügelsicherung und eine selbsttätige Spannsicherung, wobei letztere auf dem Foto natürlich nicht zu sehen ist, da sie im System sitzt)

    Als Schaftabschluß dient wie beim großen Vorbild, dem Karabiner, eine Metallplatte:

    Zum Abschluß noch die Stempelung auf der Unterseite des Schaftes:

    Zwischen dem Modell 33 und seinen Nachfolgern, den Modellen 49, 49a und 310 bestehen viele Gemeinsamkeiten. Ein großer Unterschied ist jedoch der Hersteller, der beim 33 und 33jun. C.G. Haenel war und bei den Nachfolgern die Firma ETW (VEB Ernst-Thälmann-Werk Suhl).
    ETW begann gleich nach dem Krieg mit der Produktion des 49 und 49a, die mit leichten Modifikationen auf dem 33 beruhten.
    Wenn man so will, ist es der "Vater" aller nachfolgenden Repetierluftgewehre aus der ehemaligen DDR und des Anschütz 275.
    Trotz des Alters schießt es noch recht präzise, wenn auch nicht all zu stark (laut Herstellerangabe 110 m/s).
    Gruß
    Ralph

    3 Mal editiert, zuletzt von ivtu (28. Dezember 2004 um 14:43)