Norica 56 mit Walther 3-9x40

  • NORICA 56 in Verbindung mit WALTHER 3-9x40

    Ich habe mir vor ca. 2 Wochen eine Norica Mod. 56 (Knicklaufgewehr) im Geschenkkarton mit 4x15 Zielfernrohr, Zielscheiben und Diabolos zum Preis von 140 Euro geleistet. Da es mein erstes Luftgewehr ist und ich mich vom Verkäufer (Fa. Kettner) beraten ließ, wurde mir diese Waffe mit dem Prädikat „sehr gut“ verkauft.

    Allerdings kann ich nach ca. 750 Schuss leider nur das Gegenteil behaupten. Es ergeben sich auf 20m Streukreise von ca. 5 cm! Gründe dafür lassen sich im schwergängigen Abzug sowie im äußerst mangelhaften Zielfernrohr der Fa. Umarex finden. Hat man sich allerdings endlich an den Abzug gewöhnt, werden die Schüsse doch praziser!

    Das Problem des Fernrohres lässt sich einfach durch Ersetzen mit einem ordentlichen Rohr mit größerem Objektivdurchmesser und Parallaxeausgleich beseitigen. Bei mir hat sich (auch auf Anraten der Forenmitglieder) das 3-9x40 von Walther (ausgestattet mit Leuchtabsehen, Parallaxeausgleich und einer Klickverstellung der Höhen/Seitenstellschrauben) bewährt. Mit einem solchen Zielfernrohr wird die Schußleistung des Gewehres vervielfacht, um nicht zu sagen potenziert (was nun doch etwas übertrieben wäre). Es besteht nun die Möglichkeit, Zündholzköpfe auf 8m abzuschiessen (mehr ist bei mir wegen begrenzter Dachbodengröße nicht drin) und das mit einer Erfolgsquote von 80-90%, was meiner Meinung nach für ein doch recht günstiges Gewehr eine annehmbare Leistung ist.

    Abgesehen von der für diesen Preis doch beachtlichen Präzision ist das Gewehr allerdings nicht mit Rosen geschmückt. Es bietet keinen im Gewicht verstellbaren Abzug, die Sicherung glänzt durch Abwesenheit (was aber beim schwergängigen Abzug kein Problem darstellt, da es doch einiger Kraft bedarf, letzteren zu betätigen).

    Der Schaft, welcher aus Buchenholz gefertigt ist, wirkt von außen angesehen eher wie Kunstoff (was aber wohl daran liegt, dass das Gewehr eine doch recht dicke Lackierung besitzt, die recht leicht zerbricht und abstumpft). Zur Größe ist zu sagen, dass die Schaftlänge für mich (185cm) zu klein geraten ist, um damit dauerhaft ruhig und ohne zu verkrampfen zielen zu können.

    Das Knickgelenk ist relativ leicht zu betätigen und das, obwohl das Norica 56 eine recht starke Feder besitzt, welche eine Mündungsgeschwindigkeit von ca. 165 m/s ermöglicht, welche meines Wissens auch durch den sogenannten Dieseleffekt noch erhöht wird. Dieser Effekt ist ab Werk sehr stark ausgeprägt, was darauf hindeutet, dass der Kompressionsraum ordentlich geschmiert wurde.

    Der Lauf macht (gezogen) einen recht gut verarbeiteten Eindruck, das einzige was mich daran stört ist die aufgeklebte Plastikmündung mit Leuchtkorn. Es kann ohne Gewalt also kein Laufgewicht, wie wir es z.B. von Diana kennen, montiert werden.


    Munitionstests waren mit allen käuflichen Geschossen erfolgreich (Flachkopf, Spitzkopf und Hollow Point, egal ob glatt oder geriffelt), was aber nicht weiter wundert.

    Meine Meinung über das Gewehr:

    Für 140 Euro bekommt man doch recht viel, allerdings sollte man sich unbedingt ein gutes ZF kaufen, was nochmals 100 Euro kostet. Aufgrund der Meinungen der Forenuser war ich zu Beginn recht skeptisch, es stellte sich jedoch heraus, dass man mit diesem Gewehr durchaus gut schießen kann. Allerdings denke ich doch, dass man ein Norica nicht mit einem Weihrauch vergleichen sollte. Für Anfänger wie mich oder Hobbyschützen ist das Gewehr jedoch völlig ausreichend und bietet doch mehr als man zu Beginn erwartet...

    Zum Abschluss noch einmal die Fakten des Gewehres im Schnelldurchlauf:

    Name: Norica Mod. 56 (pur oder im Geschenkkarton)
    Preis: 110 Euro für das Gewehr und 140 Euro im Geschenkkarton
    Gesamtlänge: 95cm
    Lauflänge: 45cm
    Gewicht: 2,5kg
    Kaliber: 4,5mm oder 5,5mm
    V0: 165m/s (4,5mm) 150m/s (5,5mm)
    Lauf: Gezogen mit geklebter Kunstoffmündung und aufgesetztem, starren Korn
    Material: Stahllauf und Stahlsystem, Buchenschaft mit dicker Lackierung
    Sonstiges: Micrometervisier,11mm Schiene, leichtgängiges Knickgelenk, schwergängiger Abzug, fehlende Sicherung

    Punktewertung (in Verbindung mit Walther 3-9x40 ZF) (mehr ist besser):

    Preis/Leistung: 8/10
    Präzision: 7/10
    Leistung (V0): 7/10
    Verarbeitung: 6/10
    --------------------------
    Gesamtwertung: 70% (28/40)

    Zum Abschluß noch drei Bilder des Norica 56 mit aufgesetztem Zielfernrohr (Walther 3-9x40)....

    Und vielen Dank fürs Lesen meines ersten Testberichtes für CO2air.de!



    Einmal editiert, zuletzt von Old_Surehand (1. Mai 2004 um 14:16)