Und noch ein Gamo 1200 mit Zubehör ...

  • Im Forum wurde schon eine Menge über dieses Gewehr gepostet.
    Weil ich mehrmals auf meines angesprochen wurde, stelle ich es hier mal vor.

    Das Wichtigste über das Gewehr
    Das GAMO 1200 ist ein auf rationelle Herstellung ausgelegter Co2-Vorderschaftrepetierer. Er wird jedoch schon seit einer Weile nicht mehr gebaut. Im Handel sind noch einzelne Exemplare zu haben.

    Der Systemkasten ist aus (z. T. massivem) Zinkdruckguß. Der Lauf ist mit einer Inbusschraube im Systemkasten befestigt.
    Es gibt einige Plastikteile: Abzug, Sicherungsschieber, Ladeschieber, Magazindeckel, Zuführer, Laufmantel.
    Die Schäftung aller 1200 ist vollständig aus dunkel gebeiztem Buchenholz. Es gibt keine 1200er mit Kunststoffschaft.
    Die Co2-Kapsel wird in den Vorderteil des Systemkastens hinter der Rändelschraube eingesetzt, das fest eingebaute Magazin liegt auf der rechten Seite hinter dem Lauf.
    Glaubwürdigen Angaben zufolge liegt die Vo bei ca. 160 m/s.
    Die offene Visierung ist gut verstellbar, zudem ist eine 11mm-Schiene vorhanden.
    Gesichert wird mit einem Schieber rechts über dem Abzug.

    Beim Gamo 1200 werden immer wieder einzelne Punkte der Fertigungsqualität kritisiert und somit auch die Präzision. Es stimmt, daß manche der Teile nicht sehr genau gefertigt wurden. Aber die Schußpräzision ist für eine Waffe dieser Preisklasse gut bis sehr gut und rechtfertigt die Montage eines einfachen Zielfernrohrs oder Reddots.


    Eigene Veränderungen
    Der erste Schritt war die Montage des Zielfernrohrs. Dann kamen Zweibein und Durchladehebel. Und schließlich hat mir Mitte 2003 ein Bekannter einen einfachen, aber wirkungsvollen Zweikammer-Kompensator gedreht. Nach einiger Feilarbeit (wegen des Kornsockels) paßte er einwandfrei auf die Mündungskappe.
    - Anfragen wegen Anfertigung dieses Teils sind zwecklos. -


    Zielfernrohr
    Ich habe ein BSA 4x30 mit Absehen 30/30 montiert, ein ansprechendes und gut verarbeitetes ZF mit sehr guten Gläsern. Allerdings verstellt sich die Fadenkreuzmechanik auch bei kleinen Stößen von selbst. Die Türme haben Schraubkappen.
    Der Kimmenblock muß für Zielfernrohre ganz abgebaut werden. Das Korn ist mit der Mündungskappe eins und ließe sich somit nicht ohne Zerstörung entfernen.


    Zweibein
    Die Klemmvorrichtung wurde von mir aus einer 15mm starken Duraluminium-Platte handgefertigt. Wie sich gezeigt hatte, war anderes Material nicht stabil genug bzw. zu schwer.
    Die Rohre sind ebenfalls aus Aluminium.
    Das Zweibein ist mit wenigen Handgriffen montiert und durch die Alu-Bauweise leicht geblieben.
    Die Schraube für die Co2-Kartusche bietet sehr guten Halt, und zum Kartuschenwechsel läßt sich das ZB schnell abnehmen.
    Der Systemkasten aus Druckguß hält die Belastung problemlos aus.
    Zum Laufmantel hat die Klemmvorrichtung einige zehntel Millimeter Spiel, er wird somit nicht belastet.
    Dieser Laufmantel ist, wie oben schon erwähnt, aus Kunststoff. Somit verbietet sich eine Befestigung eines Zweibeins an diesem Teil, selbst wenn man eine lange Klemmschelle oder Zwischenlagen benutzt. Zum einen würde der Mantel beschädigt, zum andern die Laufaufnahme durch das Biegemoment ausleiern.


    Durchladehebel
    Der Durchladehebel macht die Bedienung mit Zweibein einfacher.
    Ich habe ihn aus demselben Material wie die Klemmvorrichtung gefertigt. Allerdings kann man hier auch Sperrholz oder Kunststoff nehmen.

    Die Befestigungsschrauben müssen unbedingt die richtige Länge haben. Sind sie zu kurz, werden die Messinggewinde in den Gleitern beschädigt. Sind sie zu lang, blockieren sie den Vorderschaft bzw. beschädigen beim Durchladen den Systemkasten.


    Kompensator
    Beim Verlassen des Laufes bildet das sich entspannende Co2 Wirbel. Dadurch gerät der Diabolo ein wenig ins Trudeln, was wiederum nachteilige Folgen für die Präzision hat.
    Mit einem Kompensator wird ein großer Teil des Co2 nach Verlassen des Laufs seitlich abgeleitet.
    Beim freihändigen Schießen hat der massive Kompensator zusätzlich die Funktion eines Laufgewichtes.


    Was mir besonders wichtig war: sämtliche Teile können jederzeit ohne Spuren zu hinterlassen demontiert werden. Die Waffe läßt sich somit in fünf Minuten wieder in den Originalzustand zurückversetzen.


    Schnellladeröhrchen
    Das Magazin des Gamo 1200 ist etwas umständlich zu laden.
    Zuerst muß man das Gewehr auf die Seite legen.
    Dann muß der Zuführschieber nach hinten geschoben und umgeklappt werden. Wenn man das nicht macht, darf man ihn anschließend suchen - er fliegt gerne davon.
    Anschließend hakt man den Deckel des Magazins aus und legt ihn auf eine saubere Unterlage. Nun kommen die Pellets einer nach dem anderen in die Rille; 12 passen hinein. Das dauert eine kleine Weile - und viele hält das vom Kauf des 1200 ab.
    Mich hat es mit der Zeit auch genervt, weshalb ich mir mehrere "Schnelllader" gemacht habe - kurze dünne Metallröhrchen ("Ermeto-Rohre"), mit Blindniete an einem Ende verschlossen. Mit Aluröhrchen aus dem Baumarkt geht es auch.
    Die Diabolos lasse ich einfach mit dem Kopf voran hineinfallen.
    Ich brauche dann nur den Magazindeckel abzunehmen und die Mündung des Röhrchens auf die Rille zu legen. Durch leichtes Klopfen auf das geschlossene Ende und gleichzeitiges Ziehen des Röhrchens rutschen die Diabolos der Reihe nach in die Magazinrille.
    Deckel drauf, Magazinschieber auslösen (bloß nicht umgekehrt!) und es kann losgehen.
    Zeitersparnis: etwa 30%.

    Das Gamo 1200 ist für Mehrdistanz-Schießen ungeeignet; auch mit den Schnellladeröhrchen ändern sich daran nichts.


    Und ein paar Bemerkungen zur Munition
    Gamo weist in der Bedienungsanleitung des 1200 besonders darauf hin, daß wegen des Röhrchenmagazins und der speziellen Lademechanik ausschließlich die original "GAMO-Matchpellets" geladen werden sollen - mit anderen Sorten gebe es unweigerlich Ladehemmungen. Das hat seinen Grund in der Lademechanik.
    Die "Gamo-Matchpellets" und die vergleichbaren Diabolos von GECO haben einen geringfügig größeren Kopf als andere Diabolos, weshalb sie sich im Magazin nicht ineinanderschieben. Bei Verwendung anderer Sorten köpft der Ladeschieber immer wieder nachfolgende Diabolos und verhakt sich mit den Resten.
    Der Ladeschieber ist aus Kunststoff (was sonst kein Problem darstellt), somit geht das natürlich auf seine Haltbarkeit. Auch mit einem Ladeschieber aus einem härteren Material ließen sich derartige Störungen nicht verhindern.
    Eine Dose mit 500 Stück kostet ca. 3,50 Euro und ist bei fast allen Waffenhändlern zu haben.

    Erfindungen sollen Probleme lösen. Bis auf eine haben aber alle Erfindungen nur neue Probleme nach sich gezogen.
    Die beste Erfindung ist deshalb ohne Zweifel die Wasserstoffbombe. Sie löst alle unsere Probleme mit einem Schlag, und danach gibts niemanden mehr, der noch Probleme haben könnte.

    Einmal editiert, zuletzt von Rifleman65 (20. April 2004 um 20:33)