GBB: HFC Glock 17

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 36.892 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. Juni 2004 um 11:31) ist von rugerclub.

  • So hallo erstmal an alle Gleichgesinnten.

    Dieser Bericht befasst sich mit der Glock 17 (lief unter dem Namen G17L) von HFC.
    Hier müssen wir deutlich mit einigen Vorurteilen aufräumen wie ich sehe.
    Bestellt bei Kotte und Zeller habe ich die Waffe mit dem Lieferstatus: Bei Bestellung Lieferung in 14 Tagen.
    Auch wenn ich hier viel Gegenseitiges bis dato gelesen habe und einige das vielleicht nicht glauben wollen, aber am 12. Tag stand der Postbote vor meiner Tür.

    Wunderbar, Paket ausgelöst, zurück nach oben und erstmal aufgemacht.
    Gut verpackt, wie bei Ko+Ze gewohnt, wühlte ich mich also erstmal durch das Verpackungsmaterial, vorbei an der Flasche Super Power Green Gas und den 0,20er BBs vom TM. Ganz unten angekommen liegt also nun ein doch ziemlich imposanter Koffer. Nix da mit einfacher Pappschachtel oder so. Der Koffer machte jedenfalls mal einen guten Eindruck, mindestens gleichwertig von Verarbeitung und Stabilität wie die mir bereits bekannten Behältnisse von Umarex. Verziert, wenn man so will, war der Koffer lediglich mit einem eigentlich unscheinbaren Aufkleber mit der Produkt- oder Typenbezeichnung.
    HFC nennt diese Waffe Super Spectre V.I oder auch HG-184, wie diesem Etikett zu entnehmen war.
    Tja, dann mal nix wie los dachte ich, Koffer auf und nachschauen ob das darin ebensoviel hermacht.

    Da lag sie nun, die Glock 17 als GBB (Gas-Blow-Back), gut gebettet auf Schaumstoffeinlagen à la Eierkarton.

    Mit als erstes fiel mein Augenmerk auf die Ladehilfe. Ein komisches Ding aber irgendwie werde ich mich damit schon anfreunden.

    Die Waffe selbst besteht zum grössten Teil aus Kunststoff, sie bringt ca. 350g auf die Waage, was nicht sonderlich viel ist. Ich hatte sie mir eigentlich schon etwas schwerer vorgestellt.
    Leider hat sie nicht die Original-Markings auf dem Schlitten (wahrscheinlich Lizenzprobleme) was sich aber andererseits dann auch sicherlich im Preis niederschlagen würde.
    Aber nun gut, ich wollte ja kein Sammler-Ausstellungsstück sondern eine Trainingswaffe.

    Sie liegt gut in der Hand, der Kunststoff ist schön griffig und macht einen gut verarbeiteten Eindruck. Keine Kanten oder sonstige, störende Eindrücke trüben bis jetzt das Bild. Die Visierung ist für meinen Geschmack etwas zu hoch, da ich aber die echte Glock 17 nicht persönlich kenne, kann das evtl. sogar richtig sein.
    Aber trotzdem, alles in allem nachdem ich vorher soviel schlechtes über HFC-Waffen gehört hatte, war ich doch sichtlich überrascht. Keine Spur von billigem Plastik à la Wasserpistole oder Faschingsknarre.

    Haltet mich für verrückt aber anschliessend nahm ich dann erstmal die Bedienunganleitung in die Hand und wälz, wälz. (Bin ich so vom Computer und Co. gewohnt ;) )
    Nettes Heftchen, 12 Seiten in 5 Sprachen. Nach nicht mal 2 Minuten war ich da durch und Fragen gab es soweit keine. Also dann mal weiter.

    Nun zum Magazin und schau mal einer her, im ersten Moment dachte ich doch tatsächlich, das Magazin sei schwerer als die Waffe selbst. Das Magazin bringt alleine ca. 300g auf die Waage und es kommt einem wegen der Gewichtsverteilung auf kleinerer Fläche wirklich schwerer vor.

    Aber alles in allem mit ca. 650g kann sich die Waffe durchaus sehen lassen und bringt eine gute Portion Eigengewicht mit. Ein bisschen schwerer könnte sie für meine Begriffe schon sein aber somit haben auch Anfänger dann keine grösseren Probleme, dass ihnen nach ein paar Zielübungen schon die Arme schwer werden.

    Also dann mal weiter, Magazin rein in die Glock und einmal durchladen bitte.
    Erwartungsgemäss blieb aufgrund Munitionsmangels der Schlitten am Schlittenfanghebel hängen und bat gierig nach Futter. Magazin also wieder raus, unten die Magazinschuh-Abdeckung (eine kleine Abdeckung wie eine Schublade an der Unterseite des Magazins) nach vorne geschoben, Gas rein. Wunderbar, kein seitlich oder sonst wo ausströmendes Gas wie zumeist schon von Feuerzeugen gewohnt. Echt klasse.
    Die Anleitung sieht zwar vor, das Magazin anschliessend mit 15 BBs zu füttern, da es sich aber nunmal um eine Glock 17 handelt, dachte ich mir, 17 BBs müssen schon sein.

    Tja, also dann runter in den Keller, ganz nach hinten, ein paar leere Dosen (Katzenfutter) aufgestellt und wieder zurück zum Ausgangspunkt. Distanz ca. 5 m, vielleicht bisschen mehr. Hatte ja schon viel von Blow-Back-Waffen vorher gehört aber freute mich trotzdem auf die ersten Schüsse. Also dann, auf ein neues, Magazin rein, Schlittenfanghebel gelöst, der Schlitten schnappt nach vorne und jetzt gib ihm ..... anlegen .... zielen ..... und ....

    Heiliger Strohsack, das Teil geht vielleicht ab. Die Kugel (wie oben schon erwähnt 0,20g von TM) kam prompt zurück und hatte noch soviel Dampf, dass sie gut zu spüren war. Ich hatte deswegen eine Katzenfutterdose genommen (die kleine 425er) weil das Blech dicker ist als das einer normale Coladose und mir schon von meiner CP 88 bekannt war, dass diese einen derartigen Beschuss nicht lange aushalten, zudem ja auch mittlerweile Pfand auf den kleinen Blech-Biestern ist. Sogar auf 5 m machte die Kugel eine ganz schöne Beule in die Dose. Könnt Ihr ja zu Hause mal ausprobieren. Hatte ich doch tatsächlich nicht von einer Softair erwartet.

    Dann nochmal ein bisschen Speed-Shooting, mal 3-, mal 5-, mal 2-Schuss. Ruck Zuck war dann natürlich das Magazin leer. Also wieder nachladen (BBs) und noch ein paar Dosen aufstellen um den Spassfaktor zu erhöhen. Los ging es dann wieder und eh ich mich versah, war auch das nächste Magazin leer. Erstaunlich, gleichbleibende Schussenergie auch bei schneller Schussfolge. Und wieder zum Nachladen ....

    Die Gasfüllung reichte insgesamt für 4 Magazine mit je 17 BBs und hatte dann sogar noch genug Rest-Gas im Tank um bestimmt noch ein fünftes Magazin zu verheizen, also Power bis zum Schluss.

    Ok, dachte ich, wollen ja nicht gleich übertreiben und morgen ist ja auch noch ein Tag. Also wieder rauf und die Waffe erstmal zerlegt, ich wollte ja auch mal die Innereien sehen. Das Zerlegen ging recht simpel, etwas ungewohnt für mich aber trotzdem simpel. Die Innereien der Waffe sahen gut aus, die wichtigsten Bereiche sind gut mit Fett überzogen und auch sonst macht die Glock einen sauber verarbeiteten Eindruck, die Teile wie Rückstoss-Feder und Lauf lassen sich simpel aus- und wieder einsetzen.
    Die Waffe hat zudem ein verstellbares HopUp-System, das aber von vornherein bei mir so gut eingestellt war, dass ich nichts daran verändern musste.

    Anschliessend wieder zusammengesetzt und verstaut, auch wenn es mir schwer fiel, da das Schiessen vorher immens viel Spass gemacht hatte.

    Am nächsten Tag wieder in den Keller, diesmal allerdings mit einigen Scheiben bewaffnet. Wollte ja mal sehen, wie gross der Streukreis ist und wo genau der Haltepunkt liegt. Also zum Thema Haltepunkt würde ich einfach nur sagen "10" links. Da wo ich hinhalte treffe ich auch, eine Idee zu weit links. Zwar noch im 10er Bereich, aber doch etwas links der Mitte. Der Streukreis liegt bei ca. 5 m bei etwa 2 cm.
    Eigentlich gar nicht mal schlecht, wenn man bedenkt dass da manche Luftpistole einen grösseren Streukreis hat. Liegt aber vielleicht auch am Schützen ;-). Die G17L wurde freihändig geschossen, nicht eingespannt in irgend eine Einschiessvorrichtung à la Schraubstock oder dergleichen.

    Die nächsten Tage vergingen fast wie im Flug, mein Hobby machte mittlerweile mehr Spass als mein Computer.

    Nur bei einem muss man aufpassen wie ich feststellen musste. Der Hersteller rät das Magazin mit15 BBs zu laden. Ich habe es mit unterschiedlicher Anzahl BBs getestet. Bis 20 BBs gibt es keine Probleme auch wenn 25 BBs ins Magazin gehen. Allerdings kommt es dann beim Durchladen zu Klemmern, weil sich zwei BBs verkanten. Zudem wird meines Erachtens die Magazinfeder zu stark beansprucht, wenn das Magazin bis auf den letzten Hohlraum gefüllt wurde. Die beste Erfahrung habe ich mit 17 BBs gemacht auch wenn der Hersteller zwei weniger empfiehlt. Das kommt dem Realitätsgrad der Waffe aber noch am nähesten da ja auch das Original insgesamt 17 Schuss fast und die Feder auch nicht darunter leidet.

    Nach nunmehr über 500 verballerten BBs, unzähligen verbeulten Dosen und zerschossenen Zielscheiben kann ich mein Fazit nunmehr kundtun.

    Alles in allem eine echt tolle Waffe für ein gutes, wenn nicht sogar sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.
    Alles funktioniert bis jetzt tadellos, keine Rohrkrepierer, keine Ladehemmung (es sei denn, man stopft zu viele BBs ins Magazin), keine unterschiedliche Schussenergiebildung auch bei schneller Schussfolge. Das Trefferbild kann sich für eine solche Waffe ebenfalls sehen lassen.

    Als Negatives gibt es eigentlich nur eine Wunschliste meinerseits, was an der G17 anders gemacht werden sollte:
    Eine stärkere Rückstoss-Feder für den Schlitten die den Blow-Back-Effekt verstärkt (da diese nichts an der abgegebenen Schussenergie ändert, sondern lediglich den Rückschlag etwas verstärken würde)
    Irgendwann vielleicht ein HiCap-Magazin so um die 50 Schuss wäre nicht schlecht (weil genug Gas wäre ja vorhanden)
    und als Tüpfelchen auf dem "i" einen Schlitten aus Metall um der Waffe etwas mehr Eigengewicht zu geben, verziert mit den Original-Markings von Glock

    Allerdings wage ich jetzt schon einmal vorauszusagen, dass wenn sich meine Wunschliste erfüllen und die so neu gestaltete Waffe das begehrte "F"-Zeichen erhalten sollte, dann werden wir uns wahrscheinlich alle im Preissegment von Western Arms und Co. wiederfinden was sich dann etwa ab 200 Euro aufwärts bewegen wird.

    Ich kann jedem Einsteiger und jedem Hobby-Schützen der noch keine Gas-Blow-Back-Softair sein Eigen nennt und nicht gerade Lust oder das Geld hat über 200 Euro für eine (vielleicht) hochwertigere Gas-Blow-Back auszugeben, oder aber sich mit einer einfachen Spring nicht zufrieden geben möchte, nur zu dieser Waffe raten.
    Sie ist als Einstieg durchaus erschwinglich (unter 100 Euro) und hoffentlich bleibt HFC auch in Zukunft qualitativ mindestens auf dem gleichen Level wie bei dieser Glock.

    PS: Fotos konnte ich noch keine machen da ich erst eine Digi-Cam auftreiben muß.
    Werden aber sobald ich die Möglichkeit habe nachgereicht.Wenn Du nichts dagegen hast, dann nimm meine Bilder - Gruss rugerclub

    Einmal editiert, zuletzt von rugerclub (18. Juni 2004 um 14:01)