Lustige Scharnierjagd ( laufender Keiler )

Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 24.664 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. April 2004 um 20:00) ist von Andreas.

  • Lustige Scharnierjagd

    Auf vielfachen Wunsch einiger weniger werde ich hier mein Projekt Lustige Scharnierjagd vorstellen.
    Als Erstes die Materialliste: Holzbretter, Elektromotor ( Langsamläufer ), Keilriemen, Keilriemenscheibe, Scharniere, Blech, Draht, Stromversorgung für den Motor, Kleinmaterial wie Schrauben etc.

    Die erste Schwierigkeit besteht darin einen geeigneten Motor zu finden der nicht zu schnell dreht, Kraft hat und auch mechanisch stabil ist, da auf die Motorachse schon einige Kg Zug wirken um den Keilriemen zu spannen. Hinzu kommt noch das ein Teil der Schussenergie auf den Keilriemen und somit auf die Motorachse übertragen wird. In meinem Fall viel die Wahl auf einen Scheibenwischermotor den ich auf mechanischem Wege dazu gebracht habe nur noch in eine Richtung zu drehen. Eine gute Wahl könnte auch ein Grillmotor sein wenn er nicht zu langsam läuft.
    Wenn der passende Motor gefunden ist muss man sich zwei gleich große Keilriemenscheiben plus einen passenden Keilriemen besorgen. Wenn man die Variante mit dem Wischermotor wählt kann man alles zusammen auf einem Schrottplatz erstehen und hält so die Kosten klein, da der Motor wohl das Teuerste an der Anlage ist. Ein Tipp: je größer die Riemenscheiben desto besser. Der Durchmesser meiner RS beträgt 70mm, kleiner sollten Sie nicht sein, da der Radius auch gleichzeitig die maximale Länge der Scharniere vorgibt. Anhand der RS und der Länge des Keilriemens ( bei meiner Anlage 900mm gestreckte Länge ) ergibt sich die Größe der Grundplatte auf der alles montiert wird. Bei einem Maß von 1000x150mm lässt sich mein Schießstand noch gut transportieren.
    Nun muss eine der Riemenscheiben an den Motor adaptiert werden und die andere so gelagert werden das beide die gleiche Höhe zur Grundplatte haben. Mit einer der RS muss man die Möglichkeit haben den Riemen zu spannen. Wenn jetzt alles zusammenpasst sollte der Motor den Riemen antreiben und man kann erkennen ob die Geschwindigkeit O.K. ist.
    Wie schon erwähnt dürfen die Scharniere nicht zu groß gewählt werden, der Teil der umklappt darf nicht länger sein als der halbe Durchmesser der RS, sonst gibts Probleme. Die Befestigung der Scharniere erfolgt mit einer kurzen dicken Blechschrauben und zwar in der Mitte des Scharniers. Zum aufrecht halten der Scharniere muss sich jeder selbst Gedanken machen. Meinen ersten Versuch hab ich mit Möbelmagneten unternommen, was im Prinzip auch funktioniert hat, nur hat es folgende Nachteile : 1. Der Magnet muss einen großen Oberflächenkontakt haben um das Scharnier zu halten, was die Trefferfläche verkleinert. 2. Der Magnet ist mechanisch nicht sehr stabil und kann bei einem Zurückschlagen des Scharniers zerplatzen. 3. Ein Einsatz von Magneten macht die Scharniere sehr schwer und es kann sein das die Scharniere nach vorne oder hinten kippen.
    Der nächste Schritt ist die Herstellung des Aufstellers, der einfach aus dickem Draht gebogen wird, mit zwei Ösen auf beiden Seiten, damit man ihn auf der Grundplatte festschrauben kann.
    Um in die Frontplatte die Einschussöffnung sägen zu können, muss man erst das untere Maß festlegen. Es ist wichtig das man das Scharnier nicht zu weit unten treffen kann, weil man ja sonst seine Mechanik zum aufrecht halten zerstört. Das obere Maß ist dann Geschmackssache.
    Den Einschussbereich sollte man mit Blech verkleiden, sonst hängt das Brett bald nur noch in Fetzen da. Als vorletzten Schritt müssen wir uns aus Blech noch einen Kugelfang anfertigen , der die im Hintergrund laufenden Scharniere schützt und die Diabolos im Kasten hält. Zu guter letzt fertigt man noch einen Rückwand und einen Deckel an, lackiert den Schießstand und Schraubt einen Tragegriff auf, fertig!
    Als kleines Schmankerl hab ich mir noch ein Bedienpult mit Zählwerk gebaut, mit dem ich die Anlage aus 20m bedienen kann und der kein Treffer entgeht.

    Da ich es nicht geschaft habe mehr als ein Bild hochzuladen könnt Ihr Euch bei Interesse die Bilder unter :

    Dem Mann kann geholfen werden :D Setze die Bilder ruhig an die Stelle im Text, wie Du es für richtig hällst - Gruss Rugerclub

    Viel Spaß beim nachbauen

    Gruß
    Monsterwumme






    3 Mal editiert, zuletzt von rugerclub (24. Januar 2004 um 10:52)

  • Sieht echt gut aus, mich interressiert jetz nur noch der Aufstellmechanismus. :))

    molon labe FWR-Mitglied #2xxxx
    4mm-Kurzwaffen mit :F:, auf WBK.
    Manchmal verliert man, manchmal gewinnen die Anderen. :nod:

  • Kann nur bestätigen, dass die Ausführung sehr professionell ist. Und man muss wirklich zielen und sogar vorhalten um zu treffen. Geschossen haben wir auf 12 Meter im Keller und es ist nicht einfach aber lustig.
    Nochmal meinen Respekt. Ja ich weiß jetzt bin ich am zug mit der Berggemse für die Pistole. Werde demnächst mal Pläne machen.

    Grüße Thomas

  • monsterwumme


    Gefällt mir.
    Besonders die Idee mit dem waagerecht angebauten Antrieb.
    Ist der Motorantrieb laut ?
    Wieviel Umdrehungen macht der Motor pro min?
    Wie erfasst du die Treffer?
    Kommen an die Scharniere noch Ziele?


    Gruß Andreas

  • :respect::respect::respect::respect::respect:

    RESCH-PECKT!!!
    Sieht wirklich klasse aus!

    Die Anleitung klingt ja recht einfach und ich traue mir das auch zu zu bauen, nur Zeit... Weiß hier jemand, wo man sonst eine "industriell" gefertigte Anlage bekommt (wie sie bei den Kirmes-Schießbuden verwandt werden) und was so etwas kostet? Danke.

    Fördermitglied des VDB.

  • Andreas: Die Drehzahl hab ich noch nicht gemessen ich kann Dir aber ein 6sek. AVI Video senden das die Bewegung zeigt. Der Motor ist nicht laut, ein Wischermotor aus dem KFZ Bereich eben. Der Trefferzähler funktioniert durch einen Microschalter der durch das umgefallene Scharnier betätigt wird und so einen Impuls zum Zählwerk gibt. Den Schalter und das Zählwerk gibt's bei Conrad Electronic. Die Scharniere sind die Ziele. Mann könnte natürlich auch Sillouetten anbringen, das Würde aber den Aufstellmechanismuß verkomplizieren und macht meiner Meinung nach nur unnötig Arbeit.

  • 5-atü: Ich hab mir auf der Suche nach einem fertigen Schießstand auch die Zähne ausgebissen. Wenn du aber viel Platz und viel Geld hast kannst du mal unter Schaustellerbedarf googeln, da finden sich links zu gebrauchten Schießbuden, so was macht sich bestimmt ganz gut im Garten und bei der nächsten Kirmes im Ort kann man sich ein paar Euro dazuverdienen

    MfG Monsterwumme

  • Zitat

    Original von monsterwumme
    Andreas: Die Drehzahl hab ich noch nicht gemessen ich kann Dir aber ein 6sek. AVI Video senden das die Bewegung zeigt. Der Motor ist nicht laut, ein Wischermotor aus dem KFZ Bereich eben. Der Trefferzähler funktioniert durch einen Microschalter der durch das umgefallene Scharnier betätigt wird und so einen Impuls zum Zählwerk gibt. Den Schalter und das Zählwerk gibt's bei Conrad Electronic. Die Scharniere sind die Ziele. Mann könnte natürlich auch Sillouetten anbringen, das Würde aber den Aufstellmechanismuß verkomplizieren und macht meiner Meinung nach nur unnötig Arbeit.

    monsterwumme

    Es wäre nett wenn du mir das schicken würdest.
    Ich persönlich finde es nur schade das du zur Ausführung des Schießstandes so argumentierst.

    Gruß Andreas

  • Hallo Andreas,

    falls Du mit meiner Argumentation darauf anspielst das ich eine Sillouette für unnötige Arbeit halte gibt es dazu folgendes zu sagen:

    Der Austellmechanismuss funktioniert bei mir durch einen Draht der ca. im 45 Gard Winkel ansteigt. Jede Kontur, also Ecke oder Kante birgt die Gefahr, daß sich der Draht einhakt und alles zerstört. Mann könnte die Sillouette also nicht frei wählen, sondern müsste darauf achten das sich der Draht niergends verfängt. Das zweite Problem ist die Form auszusägen, wir benötigen ja mindestens 2mm Blechstärke und müssen ein sehr kleines Motiv aussägen, dazu habe ich kein Werkzeug. Ich bin aber gerne an Vorschlägen interessiert wie man die Ziele optisch atraktiver gestalten kann, es muss nur machbar sein.

  • Zitat

    Original von monsterwumme
    Hallo Andreas,

    falls Du mit meiner Argumentation darauf anspielst das ich eine Sillouette für unnötige Arbeit halte gibt es dazu folgendes zu sagen:

    Der Austellmechanismuss funktioniert bei mir durch einen Draht der ca. im 45 Gard Winkel ansteigt. Jede Kontur, also Ecke oder Kante birgt die Gefahr, daß sich der Draht einhakt und alles zerstört. Mann könnte die Sillouette also nicht frei wählen, sondern müsste darauf achten das sich der Draht niergends verfängt. Das zweite Problem ist die Form auszusägen, wir benötigen ja mindestens 2mm Blechstärke und müssen ein sehr kleines Motiv aussägen, dazu habe ich kein Werkzeug. Ich bin aber gerne an Vorschlägen interessiert wie man die Ziele optisch atraktiver gestalten kann, es muss nur machbar sein.

    monsterwumme

    Ich gehöre nicht zu den Menschen die zu einer fertigen Arbeit sagen:

    "Also ich hätte das aber so und so gemacht".

    Mir gehen solche Menschen auf den Sack.Weil,
    als ich diese Arbeit ausgeführt habe waren diese Klugscheißer nicht dabei.Also habe ich es alleine gemacht.

    Zu deinem Schießstand kann ich dir gerne ein paar Tipps geben.
    Vielleicht habe einige aus dem Forum auch noch Ideen.Das würde dazu beitragen aus der Langweiligkeit der Schießstände heraus zukommen.Vielleicht sogar einen Platz bei Muzzle.de zu belegen.
    Der laufende Hase war schon immer ein Thema.


    Gruß Andreas

  • :huldige: :huldige: :huldige:


    Also erstmal: Daumen hoch !

    War bestimmt nich einfach.Ich stehe auch gerade am Anfang mir einen laufenden Keiler zu bauen.Hält das wirklich mit der Schraube im Keilriemen ???
    Weil ich denke an eine Ausführung mit Motorradkette.
    Zu deinen Silhouetten,wenn Sie nicht ganz viel größer sind als die Schanieroberteile (Überstand max.5mm) kannst Du auch 1mm Blech nehmen.Das geht mit ner Stichsäge und feinem Blatt (keine billigen) gut zu schneiden.Dann nimmst einfach ne Blindniete und poppst das Ziel auf dem Schanier fest.
    Das Schanier überträgt die Festigkeit aufs Blech.
    Mal ne andere Frage wieviel Arbeitsstunden braucht man dafür ?

    MfG. shooter03

    :n1: Mehr Lifestyle mit`nem Steifteil ! :lol:

  • shooter 03: Eine Schraube genügt wirklich, da die oberfläche des Keilriemens ja auf Reibung ausgelegt ist um bei Last nicht durchzurutschen. Es treten ja auch mit Ausnahme von dem Aufstelldraht keine Kräfte auf, die das Scharnier zur Seite drücken. Zur netto Arbeitszeit kann ich leider keine genauen Angaben machen, weil ich ständig rumexperimentiert habe.

  • ... hätte da schon noch einen Verbesserungsvorschag:

    Zwei Zählwerke einbauen, eines zählt die "Keiler" die insgesamt durchlaufen, das zweite die Treffer ... *lol* :crazy2: :nuts:

  • monsterwumme

    Du solltest hinter die Scharniere eine Schiene anbringen.

    Das Scharnier klappt um und legt sich in einem Winkel vo ca.90gradauf die Schiene.
    Auf der linken Seite solltest du eine Rampe anbringen.
    Die Scharniere laufen nun von links nach rechts und werden durch die Rampe aufgestellt.


    @Gruß Andreas

  • oder die Laufachse der Riemenscheibe um 90 ° drehen, dann stellen sich die Scharniere durchs nach unten hängen von selbst auf. Brauchst dann nur beim Umlenken ne kleine Führung, die die Scharniere leicht nach vorne kippen lässt, mit einem kleinen Anschlag leicht zu machen ... *lol* :crazy2: :nuts:

  • Zitat

    Original von ManEater
    oder die Laufachse der Riemenscheibe um 90 ° drehen, dann stellen sich die Scharniere durchs nach unten hängen von selbst auf. Brauchst dann nur beim Umlenken ne kleine Führung, die die Scharniere leicht nach vorne kippen lässt, mit einem kleinen Anschlag leicht zu machen ... *lol* :crazy2: :nuts:

    @ManEater

    Du brauchst in jeden Fall eine Schiene.Außerdem brauchst du für das aufgestellte Ziel eine Stütze.


    Gruß Andreas

  • is schon klar nur muss die dann nur noch verhindern, daß die Scharniere ungewollt nach hinten klappen. das ganze dann so leicht nach vorne zum Schützen hin neigen, dann eine Schien längs und fertig ist die Laube.

    Das Hauptproblem einer Schiene die aufrichtet ist doch wirklich das einhaken.

    aber nix für ungut, jeder wie er mag ... wenn ich Zeit habe werde ich mal selber etwas basteln ... *lol* :crazy2: :nuts: