Diabolos eingewöhnen

Es gibt 379 Antworten in diesem Thema, welches 50.739 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Juni 2023 um 21:02) ist von carfanatic.

  • Spannend. Ich zitiere mal aus Reinkemeier und Bühlmann, Luftgewehrschiessen 2010, Seite 138 ganz unten rechts: "Ach ja, putzen nicht vergessen. Um 2 bis 15 Zehntel Millimeter kann die Präzision sinken, wenn der Lauf nicht nach jedem Schiessen (sic!) ordentlich gereinigt wird. Da wäre dann dein ganzer Testaufwand zum Teufel...".

    ... wurde "Putzen" im R&B Werk auch definiert? Das wäre nämlich interessant.

    Ich unterstelle bei folgender Annahme, dass jeder Dia absolut identisch und ohne Fehler ist. Der Regulator arbeitet hochpräzise der Systemdruch schwankt max. im Zehntel. Wenn ich dann die Patina durch putzen verändere, verändert sich technisch folgend die v0 und resultierend der Treffpunkt. Und zwas solange, bis die Verbleiung die micro Sttuktur des Innenlauf gesättigt hat und Blei auf Blei reibt. Genau dann und erdt ab dann existiert durch die Patina des Innenlaufes Konstanz. Putzen würde das wieder aufheben.

    Oder, man hat sich wegen der Konstanz es angewöhnt immer mit einem geputzten Lauf zu Starten. Schießt die benötige Anzahl bis zum Erreichen der "Sättigung" und beginnt dann mit der Wertung.

    Ein Erklärungsversuch von mir zum Putzen: irgend wann stellt sich ggfs. eine Übersättigung ein mit einher gehendem Konstanzverlust ein. Damit das nicht genau dann passiert wenn es drauf ankommt, wird immer mit dem cleanen Lauf gestartet.

  • Es ist sicher nicht objektiv, aber bei meinen Drucklüftern habe ich das Gefühl das sie sich nach ca.500 Schuss dankbar für eine Laufreinigung zeigen,indem die Treffpunktlage geringfügig besser wird.

    Vielleicht ist es wirklich Einbildung,aber ich habe das wiederholt erlebt (bzw. glaube ich ;) )

    Wenn es dir egal ist wo du bist, dann gehst du nicht verloren.

  • Ich habe das Gefühl auch. Allerdings nur bei der HW 100 festgestellt. 110 und 44 haben noch keine 500 durch.

    Bei der Rotex, Dominator, Outlaw und den Dianas kannnich das bisher nicht feststellen.

    Gruß Wolle

    -jage nicht was Du nicht töten kannst-

  • Es ist sicher nicht objektiv, aber bei meinen Drucklüftern habe ich das Gefühl das sie sich nach ca.500 Schuss dankbar für eine Laufreinigung zeigen,indem die Treffpunktlage geringfügig besser wird.

    Vielleicht ist es wirklich Einbildung,aber ich habe das wiederholt erlebt (bzw. glaube ich ;) )

    Ich würde das in keine Richtung pauschalisieren. Aus meiner Erfahrung: der überwiegende Teil braucht keine im 7,5J Bereich, aber es gibt auch welche wo es nötig wird, was ich selbst schon erlebt habe. Deshalb muss man jede Druckluftwaffe individuell betrachten

  • Es ist sicher nicht objektiv, aber bei meinen Drucklüftern habe ich das Gefühl das sie sich nach ca.500 Schuss dankbar für eine Laufreinigung zeigen,indem die Treffpunktlage geringfügig besser wird.

    Vielleicht ist es wirklich Einbildung,aber ich habe das wiederholt erlebt (bzw. glaube ich ;) )

    ... interessant! Wie reinigst du konkret und wie stellst du die Verbesserung genau fest?

  • :*

    Hab Flunatec damals für meinen Anschütz 8001 Lauf verwendet.
    Das LG hat danach nie wieder den Streukreis erreicht wie vor der Behandlung.

    Im Endeffekt hab ich es verkaufen müssen da es nicht mehr wettkampftauglich war.

    Nie wieder kommt irgend etwas anderes ausser Diabolos in meine Läufe.

    Weder zum reinigen, noch zum schmieren.....

    Du hast es MIR verkauft ....

  • Ich Öle meineJSB Diabolos ganz leicht (nicht so doll wie die Airghandi dinger) und gleichmässig.

    Damit war dann sogar die 8001 wieder wettkampftauglich. ^^:)

  • Es ist sicher nicht objektiv, aber bei meinen Drucklüftern habe ich das Gefühl das sie sich nach ca.500 Schuss dankbar für eine Laufreinigung zeigen,indem die Treffpunktlage geringfügig besser wird.

    Vielleicht ist es wirklich Einbildung,aber ich habe das wiederholt erlebt (bzw. glaube ich ;) )

    ... interessant! Wie reinigst du konkret und wie stellst du die Verbesserung genau fest?

    Hallo,

    meist reinige ich erstmal trocken,mit Filzen( die ich aber langsam durchschiebe und nicht schieße) und anschließend benetze ich ich die Öl und schiebe sie wieder durch. Danach wieder trocken. Das wiederhole ich solange, bis die Filze sauber durchkommen. Oft hat sich auch weicher Zellstoff bewährt. Den kann man etwas dicker machen, so dass er richtig stramm im Lauf sitzt. Damit bilde ich mir ein eine bessere Reinigung zu erzielen,als bei den oft leicht durchgehenden Filzen.

    Wie ich schon schrieb, mein subjektives Empfinden ist dabei, dass die Streukreise wieder etwas kleiner werden.

    Insbesondere die hin und wieder leicht dieselnden Feder-Druck Modelle haben schon eine ganze Menge Dreck im Lauf. Zum Beispiel bin ich immer wieder erstaunt, was sich im Mündungsbereich der HW45 für ein schwarzer Dreck ansammelt.

    Aber auch die HW 44 produziert im Dämpfer auch eine Menge Abrieb, was ich so nicht erwartet hätte.

    Aber wie hier schon oft betont wurde, es sind alles persönliche Meinungen, jeder muß für seine Modelle die beste Methode finden.

    Wenn es dir egal ist wo du bist, dann gehst du nicht verloren.

  • Ich schieße die Filzstopfen durch den Lauf. Und zwar grundsätzlich drei bis vier auf einmal. Der Witz ist ja, dass der Luftdruck die Dinger auch in die Züge presst. Durch das Laden mehrerer der Stopfen wird dieser Effekt verstärkt, da der hintere ja die davor schieben muss und regelrecht "dicke Backen" macht. Zudem wird bei den Federdruck - Gewehren von Weihrauch, Diana und Feinwerkbau, welche ich besitze, die leerschuss - ähnliche Situation vermieden. Ich schieße erst mit Ballistol getränkt, dann trocken.

    Die AirGhandhi - Munition ist nicht geölt. Er sprach von einer Sondercharge von H&N, wahrscheinlich mit geänderter Legierung, als ich ihn fragte. Ich öle sie allerdings selbst.

  • Ich schieße die Filzstopfen durch den Lauf. Und zwar grundsätzlich drei bis vier auf einmal. Der Witz ist ja, dass der Luftdruck die Dinger auch in die Züge presst. Durch das Laden mehrerer der Stopfen wird dieser Effekt verstärkt, da der hintere ja die davor schieben muss und regelrecht "dicke Backen" macht. Zudem wird bei den Federdruck - Gewehren von Weihrauch, Diana und Feinwerkbau, welche ich besitze, die leerschuss - ähnliche Situation vermieden. Ich schieße erst mit Ballistol getränkt, dann trocken.

    Die AirGhandhi - Munition ist nicht geölt. Er sprach von einer Sondercharge von H&N, wahrscheinlich mit geänderter Legierung, als ich ihn fragte. Ich öle sie allerdings selbst.

    Die sind nicht geölt ??? :/

    Dann muss das was anderes dran sein , die sind alle feucht.

  • Seltsam. Das habe ich bis jetzt nicht so empfunden. Jedoch: leicht legiertes Blei, welches eine glatte Oberfläche hat, kann schon diesen leicht feuchten Eindruck erwecken. Und zumindest die Finest haben eine sehr glatte Oberfläche.

  • Ich möchte den Thread hier nochmal aufgreifen. Wir Menschen entwickeln uns ja zum Glück weiter und sammeln über die Jahre Erfahrungen. Daher möchte ich hier mal vorstellen, wie ich soetwas heute angehe. Esrt einmal möchte ich festhalten, es muss einen Grund geben, einen Lauf zu überarbeiten. Nach dem Motto, "never change a running system", geht man an einen gut schießenden Lauf natürlich gar nicht erst ran. Dann kommt natürlich noch das persönliche Empfinden hinzu, was für den Einen top ist, ist für den Anderen ein Grund da ran zu gehen und zu denen gehöre ich nunmal auch.

    Am Beispiel meiner Cricket möchte ich Euch die ganze Prozedur mal beschreiben. Eigentlich schoss sie ganz ok, aber es gab immer mal wieder unerklärliche Ausreisser. Habe den Lauf ausgebaut, mit Polster in den Schraubstock gespannt und dann mit dem Putzstock ohne Spitze einige Dias durchgeschoben. Die habe ich mir dann genau angeschaut und musste feststellen, dass z.B. der Choke viel zu eng war. Am Kelch gab es Stellen, an denen das Blei verschoben wurde und dann wie kleine Flügelchen nach hinten rausstand. Das war aber nicht über den gesamten Umfang so, sondern immer mal wieder. Ich denke, nicht förderlich für die Präzision und evtl. auch der Grund für die Ausreisser. Grund 1 für eine Überarbeitung des Laufes von Innen. Danach habe ich dann, beim Durchschieben des Dias, Markierungen an den Lauf gemacht, an Stellen wo es sich schwerer durchschieben ließ und natürlich habe ich den Beginn des Chokes markiert.

    Poliert wird heute mit Autosol und mit einem Schnürsenkel, in den mehrere Knoten gemacht werden. Nur die Knoten sollen schwer durch den Lauf gehen. Der Lauf bleibt dabei im Schraubstock und wird nicht bewegt. Auf und zwischen die Knoten kommt reichlich Autosol, dass auch zwischendurch immer mal wieder erneuert wird. Dann gehe ich zu den einzelnen Markierungen und fange an zu polieren. Immer wieder, mit gleichmäßigen Vor- und Zurückbewegungen. Man spürt sehr gut, wenn die Knoten leichter durch die markierten Stellen gehen und hört dann auf, gezielt diese Stellen zu bearbeiten. Die letzten Züge sollten die Übergänge anpassen und dazu geht man mit den Zügen über die Gesamte Länge des Laufes. Danach wird ausgiebig gereinigt. Mache ich mit Putzstock und Filzen, die in WD40 getränkt werden. Wenn es sauber ist mit trockenen Filzen hinterher. Dann schiebe ich wieder Dias durch den Lauf. Man spürt sofort, wie sich die markierten Stellen verändert haben und ob das reicht. Beim Choke habe ich wohl insgesamt 15 Minuten poliert, bis die Kelche beim Durchschieben nicht mehr beschädigt waren und nur mehr saubere Abdrücke der Felder zu sehen waren. Dabei habe ich 3Mal zwischendurch gereinigt und wieder Dias durchgeschoben. Danch nehme ich den Dremel zur Hand mit konischen Polieraufsätzen, die so gewählt sind, dass sich der Konus dem Winkel der geschnittenen Krone anpasst. Auch hier nehme ich Autosol und polieren die Krone bis auf Spiegel. Sollte die Laufwurzel eng sein, nehme ich zylindrische Polierer, die leicht weiter wie der Lauf sind, auch hier mit Autosol. Die Länge der polierten Fläche sollte dem des Dias entsprechen und immer mal wieder mit dem Einführen eines Dias überpüft werden. Natürlich vorher reingen. Wer an diese Massnahmen mit gesundem Menschenverstand herangeht, immer wieder zwischendurch überprüft und Dias durchschiebt, wird hier keine schlechten Erfahrungen machen. Hat man das ein paar Mal gemacht, bekommt man ein gutes Gefühl dafür. Weniger ist hier Mehr.

  • ... du passt demnach den Lauf an das Dia an?

    Ich sehe das eher so, dass carfanatic (viele Grüße von mir) fertigungstechnische oder sonstige im Lauf der Zeit entstandene Mängel der Laufinnengeometrie sehr, sehr vorsichtig behoben hat. Unabhängig von den Dias, die damit verschossen werden.

    Wer jemals gesehen hat, wie ein Lauf hergestellt wird, kann sich leicht vorstellen, dass fertigungsbedingt kleinste Abweichungen von der idealen Innengeometrie sehr schnell entstehen können, durch die eingesetzten Werkzeuge aber auch durch lokale Temperaturunterschiede während der Fertigung.

    Hierbei kann die Geometrie des Choke und auch die der Laufkrone nicht ernst genug genommen werden.

    Ich habe selbst die Laufkrone meines S&W 686 in .357 Mag mit einem Spezialwerkzeug vom Büchsenmacher (geliehen) nachgearbeitet. Bei meinen Luftgewehren sowieso.

    Gruß

    Musashi

  • Da ich prinzipiell nur JSB Exact in 4,53mm schieße, könnte man das fast annehmen. Ist aber nicht so. Bei der Cricket habe ich z.B. auch andere, engere Kopfmaße ausprobiert und die Kelche sind eigentlich immer von identischen Maßen. Auch dort verursachte der Choke die gleichen Probleme. Ich schwöre aber auf die 4,53er, da sie eigentlich durch die Bank am Besten gehen. Die wenigsten Ausreißer und die rundesten Schussgruppen ergeben sich damit in allen PCP, die ich besitze oder hatte. Da die JSB ziemlich weich sind, werden sie auch nicht im Lauf gebremst, wie das z.B. bei den meisten H&N der Fall ist, wo man sich manchmel schon einen abbricht, das Dia überhaupt in den Lauf zu schieben. Ganz allgemein kann man sagen, Läufe, bei denen durchgeschobene Dias irgendwelche Probleme haben und sei es nur einen unterschiedlichen Kraftaufwand beim Durchschieben der Dias, werden optimiert. Eines kann ich Euch versprechen, ich hatte noch keine Waffe, die nach der Behandlung schlechter schoss, wie vorher.

  • ... technisch gesehen wurde der Lauf gelappt und der Übergang zur Bohrkrone und diese selbst harmonisiert sowie poliert. Am Choke selbst kann durch die beschriebene Methodik nichts verändert werden - außer das der Reibwiderstand vermindert und die dadurch entstandenen "Flügelchen" verringert werden. Oder habe ich etwas übersehen?

    Die Ursache für die "Flügelchen" ist das jeweilige Dia selbst. Sonst gäbe es keine Flyer, sondern ein grundsätzlich schlechtes Schussbild. Oder?

    Einmal editiert, zuletzt von Knickerboy (4. Juni 2023 um 20:41)

  • Nein, da wird wirklich Material abgetragen, also der Choke wird wirklich weiter. Die "Flügelchen" am Kelch entstehen ja an jedem Dia und zwar durch Verformung vom zu engen Choke.