Wildschweine meiden / verscheuchen?

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 8.680 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Januar 2021 um 08:53) ist von Oldcrow.

  • Das meiste zur Wildschwein"abwehr" ist ja schon gesagt.
    Zwei Dinge noch:
    Zum einen erlaubt ja der KWS das führen einer SSW. Aber das Schiessen damit in der Öffentlichkeit ist davon längst nicht gedeckt. Und wenn andere Wanderer, Forstleute, Jäger mal Schüsse im Wald hören, weil du prophylaktisch Schweine vertreiben willst, kann es in der Folge sein, dass deine Angeltour ein behördlich angeordnetes Ende findet.

    Zum anderen noch ein kleiner Tipp:
    Wenn du im Wald einen maggiähnlichen Geruch wahrnimmst, deutet der auf Anwesenheit von Sauen hin.

    Man braucht keine 6000 J, um eine Wildsau zu erlegen, dafür reicht theoretisch auch ein Crossbow. In Brandenburg sind sogar Pfeil und Bogen zulässig.

    Die Hälfte an Energie reicht meist.
    Aber auch in Brandenburg ist die Bogenjagd nicht erlaubt. Das geplante Versuchsprojekt dazu ist nie genehmigt worden.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Auch wenn das theoretisch möglich ist, mit einem Bogen oder Armbrust würde ich den Versuch ein Wildschwein zu erlegen nur aus sicherer Position vom Hochsitz aus probieren wollen.
    Auge in Auge wird das Wildschwein wahrscheinlich gewinnen :rolleyes: .
    Und ob du mit ner SSW rumballerst oder ein fröhliches Liedchen trällerst, das kommt wahrscheinlich auf das Gleiche raus ;) .


  • Und ob du mit ner SSW rumballerst oder ein fröhliches Liedchen trällerst, das kommt wahrscheinlich auf das Gleiche raus ;) .

    Einspruch ... :thumbup:

    A) ... ein fröhliches Liedchen trällern hat deutlich mildere Nebenwirkungen
    als das unerlaubte rumballern.

    B) ... OHNE ein fröhliches Liedchen zu trällern,
    kann man deutlich schneller laufen.

    Gruß Wolf ... :D

  • :D Stimmt, wobei mit dem Satz:"Und ob du mit ner SSW rumballerst oder ein fröhliches Liedchen trällerst, das kommt wahrscheinlich auf das Gleiche raus" die Wahrnehmung des Wildschweines gemeint war.
    Wildschweine haben gute Ohren, der Rest wird erschnüffelt.
    Die Wahrnehmung von Förster, Jäger, Polizei und Anwohnern ist sicherlich eine andere ;) .

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  • Man braucht keine 6000 J, um eine Wildsau zu erlegen, dafür reicht theoretisch auch ein Crossbow. In Brandenburg sind sogar Pfeil und Bogen zulässig.


    Aha. In Brandenburg ist die Bogenjagd erlaubt ?

  • Bei den Antworten wird ganz schnell klar, das die meisten Nutzer hier , Wildschweine nur vom Wildschweinbraten oder Internet kennen .

  • Moin
    Zur Situation: Mein Weg zu einem top Angelplatz führt mich durch ein "Naturschutzgebiet" (nicht offiziell, besser kann ich es aber nicht beschreiben), von dem ich weiß, dass es dort viel Wild, auch Schwarzwild, gibt. Zu dem Platz muss ich den Weg verlassen und 100m durch hohes Gras zwischen Dornenbüschen und kleinen Bäumen durch, etwa 20m entfernt von einer Steilküste. Seitdem ich auf dem Weg Wildschweinspuren gefunden habe, pfeife ich laut, die sollen ja schließlich wissen, dass ich komme und sich verkrümeln können. Gestern bin ich mit Freundin und Angelkumpel dort zum Angeln gewesen und habe frische Spuren gefunden. Kurz darauf bemerken wir zwischen der Steilküste und uns im Gebüsch ein Rascheln, ich habe nur ein Reh vermutet. Als wir ein paar Meter weiter sind, sind dann 15m hinter uns 8 (!) große Wildschweine über den Weg, den wir gegangen sind. Ich war der Meinung, dass unsere laute Unterhaltung uns schon weit genug bemerkbar gemacht hätte. Zum "Flüchten" hätten wir keinen Platz gehabt, wir wären quasi umzingelt gewesen.
    Jetzt die Frage: Was wäre ein geeignetes Mittel, damit ich auf mich aufmerksam machen kann oder um die Schweine zu verscheuchen? Vogelschreck wäre jetzt mein Mittel der Wahl, jedoch natürlich für mich nicht zu erwerben. Wäre ein 9mm Revolver mit Ratter hilfreich?


    Du musst vor Schwarzwild auf dem Weg keine Angst haben . Schwarzwild hat einen sehr gut entwickelten Geruchssinn. Die reichen sofort wenn jemand die Hose voll hat, und meiden ihn .

    Spass beiseite. Normal verhlten. Auf den Wegen bleiben. Sie werden dich nicht angreifen.

    Die Chance das dich Nachbars nicht erzogener Fiffi beißt ist wesentlich höher.
    Auch die Chance das du auf dem Weg zum Angeln einen tödlichen Autounfall erleidest ist mindesten um den Faktor 1000 höher.
    Selbst die Chance den Jackpot im Lotto zu knacken ist höher .....

  • Man braucht keine 6000 J, um eine Wildsau zu erlegen

    Hallo,

    die 6000 J sind sicher nicht nötig und eine .308 Win. ist im Normalfall auch ausreichend. Aber wenn jemandem ein so starkes Kaliber liegt, warum soll er es nicht nutzen. Ein bisschen Reserve schadet ja nicht und dem Wildschwein ist es im Nachhinein wahrscheinlich egal.

    Gruß

    Holger

  • : Mein Weg zu einem top Angelplatz führt mich durch ein "Naturschutzgebiet" (nicht offiziell, besser kann ich es aber nicht beschreiben), von dem ich weiß, dass es dort viel Wild, auch Schwarzwild, gibt. Zu dem Platz muss ich den Weg verlassen und 100m durch hohes Gras zwischen Dornenbüschen und kleinen Bäumen durch

    Das solltest Du mal genauer klären. Denn in Naturschutzgebieten ist das Verlassen der (befestigten) Wege meist verboten und mit Bußgeldern belegt. (ggf. kann sogar die Angelausrüstung eingezogen werden)

    oder um die Schweine zu verscheuchen

    Das wäre nun wieder eine vorsätzliche Beunruhigung von Wild die man grundsätzlich unterlassen sollte. Der Tatbestand ist übrigens auch Bußgeldbewehrt.

    Oder eine Saufeder. Das wäre zwar nicht legal aber sportlich

    Das kann machen wer nix zu verlieren hat. Der TS hätte aber einen Angelschein / Fischereischein zu verlieren, denn beim Mitführen eines Saufängers oder einer Saufeder steht sofort der Vorwurf der Jagdwilderei im Raum.

    Wenn du im Wald einen maggiähnlichen Geruch wahrnimmst, deutet der auf Anwesenheit von Sauen hin.

    Zutreffender und guter Hinweis. Vielleicht auch kurz auf den Wind achten. Wenn Du mit dem Wind gehst wird es zu keiner Begegnung kommen, denn wie @Esti schon schrieb kann Schwarzwild perfekt hören und riechen. Die natürliche Scheu vor dem Menschen lässt dabei jedes Wild frühzeitig ausweichen.
    Anders wenn Du flott gegen den Wind gehst und das Wild überrascht wird, was im unübersichtlichen Gelände durchaus vorkommen kann.

    Wenn ich im Wald mit meiner Tochter unterwegs bin, habe ich auch schon mal ein mulmiges Gefühl.

    Das ist aber völlig unbegründet.
    In stark frequentierten Wäldern sind die Wildtiere durchaus auch an Waldbesucher gewöhnt, haben erkannt das von diesen keine Gefahr ausgeht und die Fluchtdistanz angepasst / verringert.
    Eine Nahbegegnung bedeutet da noch lange keine Gefahrenlage, so lange man ruhig bleibt und ggf. auch mal stehen bleibt. Nicht hinrennen, nachlaufen oder sonstige Dummheiten machen.

    Problematisch können mitgeführte Hunde sein. Keinesfalls frei laufen lassen und bei Wildbegegnung sofort ganz kurze Leine und den Hund ablenken.
    Der Kontakt mit Schwarz- und männl. Rotwild kann für den Hund auf der Stelle tödlich verlaufen.
    Das gilt in gewissem Umfang im Sommer auch für die Begegnung mit männl. Rehwild. Auch Rehböcke können dann mal agressiv reagieren.

    P.S.
    ach ja, fast vergessen.
    Kaum ein Wildtier greift einen Menschen ohne Vorwarnung an.
    Wildschweine schnauben (der Jäger nennt es blasen) bevor irgendwas passiert.
    Hirsche schlagen mit den Vorderläufen oder fahren mit dem Geweih durch den Boden (der Jäger nennt es scherzen)
    Rehböcke fixieren und schlagen mit den Vorderläufen auf den Boden.
    Rehe bellen wenn sie sich gestört fühlen.

    Wenn man ein wenig auf solche Zeichen achtet und sie dann auch respektiert ist alles gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Oldcrow (1. Januar 2021 um 18:46)

  • Thema NSG: Es ist laut Gemeinde kein offizielles Naturschutzgebiet, es wird nur so genannt.

    Desweiteren habe ich mit einem örtlichen Jäger gesprochen, der meint, dass in diesem kleinen Gebiet so viele Wildschweine sind, weil durch die vielen Spaziergänger (ein Badeort an der Ostsee ist auch während Corona rammelvoll) eine Bejagung dort nicht sicher wäre. Ebenso seien die Tiere dort auch dadurch an den Mensch gewohnt.

    Ich hab mir jetzt jedoch erstmal eine Konservendose mit ein paar Kieseln vom Strand gefüllt und eine kleine Messingglocke besorgt, welche einen tierischen Krach macht, und gehe weiterhin dort lang, jedoch mit geschärfter Aufmerksamkeit, offenen Ohren und Augen sowie einer Spürnase nach Maggi.

  • Also ich finde es ziemlich klasse, dass @Blonder und @Snatsch hier ganz offen mit Ihren Bedenken umgehen und sich vernünftig informieren möchten! :thumbsup:

    Desweiteren habe ich mit einem örtlichen Jäger gesprochen, der meint, dass in diesem kleinen Gebiet so viele Wildschweine sind, weil durch die vielen Spaziergänger (ein Badeort an der Ostsee ist auch während Corona rammelvoll) eine Bejagung dort nicht sicher wäre. Ebenso seien die Tiere dort auch dadurch an den Mensch gewohnt.

    Da hat man Dir schon einmal eine ziemlich ehrliche Antwort gegeben! :thumbup:
    Das ist ganz allgemein ein aktuelles Problem.
    Durch eine hohe Anzahl von Wald / Naturbesuchern wird die Jagd teilweise unmöglich gemacht.
    Was auch dazu führt, das Fehlstellen wegen Verbiss nicht mehr aufwachsen und nicht geschützt werden können. :thumbdown:
    Andererseits werden dadurch Wildtiere noch stärker in unzugängliche Bereiche abgedrängt, wo dann erhebliche Wildschäden / Waldschäden entstehen da die Tiere durch Besuchermassen mit Fahrrädern / E.-Bikes und Hunden diese Einstände überhaupt nicht mehr verlassen können.

    Ich hab mir jetzt jedoch erstmal eine Konservendose mit ein paar Kieseln vom Strand gefüllt und eine kleine Messingglocke besorgt, welche einen tierischen Krach macht, und gehe weiterhin dort lang, jedoch mit geschärfter Aufmerksamkeit, offenen Ohren und Augen sowie einer Spürnase nach Maggi.

    Im Grunde hattest Du schon alles richtig gemacht. :thumbsup:
    Bist aufmerksam und wahrnehmbar durch die Natur gegangen. :thumbsup:
    Bitte vergiss nicht, dass der Wald und die Landschaft nicht nur das letzte Rückzugsgebiet für Wildschweine sind.
    Auch andere Wildtiere, die wesentlich Störungsempfindlicher sind, haben dort ihren letzten Zufluchtsort gefunden.
    Gerade jetzt im Winter, in der vegetationsarmen Zeit, wo die meisten Wildtiere (Säugetiere) ihren Stoffwechsel herunter gefahren haben,
    benötigen sie auch mehr Ruhe da Flucht jetzt an die Energiereserven geht und das Aufbrauchen dieser Reserven zur Schwächung führt und anfällig für Krankheiten und Parasiten macht.

    So wie die Schwarzwild Begegnugen hier beschrieben wurden, sehe ich keinen Grund zur Panik. =O
    Sicher hat die Überraschung mehr Schrecken ausgelöst als der Anblick selbst, über den man sich eigentlich auch mal freuen könnte, denn er ist immer etwas besonderes und wirklich nicht alltäglich. 8o