Beschuss von RAM-Waffen mit F im Fünfeck (bis 7,5 Joule)

Es gibt 81 Antworten in diesem Thema, welches 13.515 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Januar 2021 um 09:04) ist von timzett.

  • Mit welcher Munition werden diese Waffen eigentlich beschossen?
    Meine Frage zielt darauf ab, dass ich mit unterschiedlicher auf dem freien Markt erhältlichen Munition, jeweils höhere oder niedrigere Durchschläge erreiche.
    Daraus schließe ich, dass es signifikante Unterschiede bei der Mündungsenergie gibt und es somit ja sein könnte, dass man mit entsprechender Munition, entweder unterhalb oder über 7,5 Joule liegt.

    Edit: Was ich auch sehe, ist eine Art Break-Even, was das Geschossgewicht im Verhältnis zur Durchschlagskraft angeht: Bis zu einem bestimmten Gewicht steigt sie, ab einem bestimmten Gewicht fällt sie wieder ab.
    Den maximalen Durchschlag erreiche ich in einem Bereich von ca. 1,5 bis 2 Gramm beim Cal.43 auf 5 Meter Schussdistanz (die klassischen schwarzen Gummibälle wiegen 0,85 Gramm).

  • Beschossen in dem Sinne wie scharfe Waffen werden sie gar nicht.
    Es werden für die Erteilung des F aus der Serienfertigung 5 Waffen entnommen, bei denen Leistungsmessungen vorgenommen werden. Liegt die Gesamtheit der Leistung im Schnitt nicht über 8,0 Joule und maximal ein Einzelwert bei maximal 8,5 Joule, gelten alle gleich gebauten Waffen aus der Produktion als freie Waffen und dürfen das F tragen.
    Welche Geschosse dabei zum Einsatz kommen?
    Das kann variieren.
    Wieviel Leistung deine Waffe bringt, kannst du selber nur durch Messung der V0 herausfinden.
    Aber eigentlich ist es egal, solange die Waffe dem Werkstzustand entspricht.
    Denn der ist amtlich abgesegnet, egal wieviel Dampf die Waffe hat.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Servus,

    es muss nicht gleichzeitig heißen das höhere Durchschlagskraft gleich höhere Geschossgeschwindigkeit bzw. mehr Joule!

    mehr Masse bei 7,5 j fliegt langsamer schläg aber deutlich stärker eine wie weniger Masse und höhere Geschossgeschwindigkeit!

  • Wow - interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass so relativ hohe Werte toleriert werden.
    Man kann also "Glück" haben und ein- und dasselbe Modell mit 8,5 Joule erwischen, oder möglicherweise eins mit 2 Joule weniger...?

  • Den maximalen Durchschlag...

    Die ganze Rechnerei bringt nichts wenn du dir nur einen Faktor heraussuchst. Was ist Durchschlag?
    Wenn du alle Variablen berücksichtigst wird sich ein klareres Gesamtbild ergeben.

    hohe Werte toleriert

    Werden sie nicht. Die Jungs wissen sehr gut wie sich ihre Geschosse verhalten.
    Entsprechend entscheiden sie über das Wohl und Wehe . . . 8)

  • Wow - interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass so relativ hohe Werte toleriert werden.
    Man kann also "Glück" haben und ein- und dasselbe Modell mit 8,5 Joule erwischen, oder möglicherweise eins mit 2 Joule weniger...?

    Wenn die Streuung so groß wäre, hätte der Hersteller ziemliche Qualitätsprobleme.
    Es geht auch nicht um ein Modell, das maximal 8,5 Joule haben darf, sondern um einen Einzelmesswert der Messreihe bei der "F-Zulasssung". Und dann darf der Durchschnitt aller Messwerte nicht über 8,0 liegen. Hat also die Waffe einen Schuss von 8,5 J rausgelassen, muss der Rest im Schnitt unter 8J sein.
    Da wären wir wieder bei der Qualität.

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  • Wenn die Streuung so groß wäre, hätte der Hersteller ziemliche Qualitätsprobleme.
    Es geht auch nicht um ein Modell, das maximal 8,5 Joule haben darf, sondern um einen Einzelmesswert der Messreihe bei der "F-Zulasssung".

    Das ist kein echtes Wissen, sorry,
    Paintball-BBs oder auch kongruente Balls mit gleichem Durchmesser in Kunststoff oder Gummi sind absolut unterschiedlich im Gewicht, daher unterliegen sie auch gesonderte Maßgaben bei den Energiewerten - es gibt auch keine wirklichen Balls für die Abnahmen mit Pressluft oder CO2. Hier ist entscheidend, was die einzelne Waffe an Druckleistung ergibt und hier gibt es bei den allermeisten Paintballgeräten Justiermöglichkeiten für die Leistungsabgabe und die werden dann vom Hersteller/ Distributor ausgemessen, eingestellt und als Plombe festgesetzt, Grundsätzlich ist mit jeder Paintballwaffe mehr Energie möglich als gesetzlich geregelt, erzählt mir nichts von Streuung oder von Händlerwillküren. Jede Paintballwaffe, die in DE verkauft wird, ist auf unter 214 fps gechront und an den entsprechenden Stellen versiegelt. Tuningmaßnahmen mal ausgeschlossen, legal, illegal, theoretisch auch egal - auf jedem Feld wird nachgemessen, ob die Waffe dem unteren Level entspricht.
    Vom Hersteller aus ist das nicht relevant, was hier in DE gefordert ist. In den Herstellungsländern sind ganz andere Drücke präsent. Was hier verkauft wird und benutzt werden darf, sind Kastrate.
    Eine "Streuung" dürfte die Hersteller zu einem Lächeln herausfordern und hätte absolut nichts mit Qualitätsproblemen zu tun.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • Das ist kein echtes Wissen, sorry,

    Wenn du meinst, ich hätte kein großes Wissen über Paintball, hast du Recht, keine Frage.
    Die Vorgaben zur Energiemessung sind allerdings in der Anlage VI der Beschussverordnung geregelt.
    Oder gibt es abweichende rechtliche Vorgaben für Paintballmarkierer und RAMs? Rechtlich sind das meines Wissens nach Luftdruckwaffen.

    Und egal ob einfache Serienfertigung oder einzeln beim Hersteller/ Händler justiert, größere Differenzen zwischen einzelnen Waffen einer Fertigung sind kein Merkmal von Qualität. 

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  • Wenn die Streuung so groß wäre, hätte der Hersteller ziemliche Qualitätsprobleme.Es geht auch nicht um ein Modell, das maximal 8,5 Joule haben darf, sondern um einen Einzelmesswert der Messreihe bei der "F-Zulasssung". Und dann darf der Durchschnitt aller Messwerte nicht über 8,0 liegen. Hat also die Waffe einen Schuss von 8,5 J rausgelassen, muss der Rest im Schnitt unter 8J sein.
    Da wären wir wieder bei der Qualität.

    Die 8 Joule im Mittel gilt aber nur für die Prüfung eines Einzelstückes "vom Amts wegen", was bedeutet: Eine Waffe wurde konfisziert und wird nun einzeln geprüft.

    In der Regel ist es aber bei seriengefertigten Waffen so, dass ein Hersteller bzw. ein Importeur eine Anzeige bzgl. eines neu in den Markt kommenden Waffe gegenüber der PTB vornimmt. Das ist ein streng reglementiertes Verfahren mit festen Regeln. https://www.ptb.de/cms/fileadmin/…3/Infoblatt.pdf

    Der Hersteller bzw. Importeur entnimmt 5 Waffen aus der Serie, testet diese hinsichtlich der Leistung (10 Schuss pro Waffe) und schickt dann die STÄRKSTE Waffe zusammen mit allen Prüfprotokollen und Unterlagen nach Braunschweig. Dort wird diese Waffe getestet, und zwar nach den Vorgaben der Anlage VI Nummer 1 der BeschV. Das bedeutet: Der Mittelwert muss bei 7,5 Joule liegen, nicht bei 8 Joule.

    Den Herstellern wird also ein klein wenig Toleranz gestattet in der Serie. Technisch müssen die Waffen aber identisch zum Prüfmuster bleiben, weshalb dieses auch bei der PTB verbleibt.

  • Stimmt, du hast Recht. Bei Serienfertigung gilt 7,5J als Durchnschnitt. Die 8,5J als Maximum für Einzelmesswerte bleiben aber.

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  • Grundsätzlich ist mit jeder Paintballwaffe mehr Energie möglich als gesetzlich geregelt, erzählt mir nichts von Streuung oder von Händlerwillküren. Jede Paintballwaffe, die in DE verkauft wird, ist auf unter 214 fps gechront und an den entsprechenden Stellen versiegelt. Tuningmaßnahmen mal ausgeschlossen, legal, illegal, theoretisch auch egal - auf jedem Feld wird nachgemessen, ob die Waffe dem unteren Level entspricht.
    Vom Hersteller aus ist das nicht relevant, was hier in DE gefordert ist. In den Herstellungsländern sind ganz andere Drücke präsent. Was hier verkauft wird und benutzt werden darf, sind Kastrate.
    Eine "Streuung" dürfte die Hersteller zu einem Lächeln herausfordern und hätte absolut nichts mit Qualitätsproblemen zu tun.

    Das kann ich auch für RAM bzw. T4E Waffen so bestätigen.
    Ich habe noch nirgendwo in Deutschland einen gechronten Wert gesehen, wo eine solche Kurzwaffe (um mal das T4 ö.ä. außen vor zu lassen, denn dazu habe ich keine Info) mehr als 5 Joule erreicht hätte.
    Dann gibt es da allerdings Franzosen, Engländer und Amerikaner bei YouTube, die mit eben solche F-im-Fünfeck Pistolen oder Revolvern, die 7,5 Joule locker erreichen und behaupten, die Waffen für Deutschland wären absichtlich weiter begrenzt bzw. aussortiert (es gibt vom Hersteller unterschiedliche Aufkleber auf den Waffenverpackungen bzw. -koffern). Falls das stimmt frage ich mich, was soll das Ganze? Warum würden bei uns dann Gesetze quasi im großen Stil gebeugt, wohingegen im Rest von Europa oder USA, die Waffen mit eben diesem F-Stempel von Haus aus tun, was sie an sich auch in Deutschland dürfen?
    Öffentlich bekannt ist mir dazu jedenfalls nichts. Man könnte vielleicht mal "Big U" dazu befragen. Ein Engländer hat es angeblich getan, und eben die Antwort erhalten, dass es "stärkere und schwächere F-Waffen", je nachdem wo hingeliefert wird, gibt.

  • Kannst du mal die YT Links die du erwähnst hier teilen?

    Wer ist Big U?

    Kann mir nicht vorstellen, dass es "stärkere und schwächere F-Waffen", je nachdem wo hingeliefert wird, gibt.

    a) was für ein riesen Aufwand

    b) was soll das bringen (ob 5J oder 7J, ist beides Spielzeug)

    c) wie besorgt sich ein Franzose, Engländer oder Amerikaner eine schwächere F-Waffe vom dt. Markt. Fährt/fliegt der extra nach Deutschland? Wieso sollte man sowas tun?

  • Wer ist Big U?

    Umarex, der Größte seines Fachs.

    b) was soll das bringen

    Verinfachtes und damit kostengünstigeres Messverfahren bei unter 5 J.

    c) wie besorgt sich ein Franzose

    Teilweise wird das F gelasert obwohl die Waffe ins Ausland geht und somit eigentlich bedeutungslos ist.
    Angeblich gab es da in der Vergangenheit mal Kuddelmuddel mit dem verbauten Inhalt.

  • Also ihr wollt sagen, in Deutschland wird absichtlich noch die Joule auf < 5 runtergedreht?

    Beispiel:
    Meine RAM PPQ hat tatsächlich ca. 4.5J, selber gemessen. Diese gibt es soweit ich weiss nicht in stärkern Varianten im Ausland. Jetzt könnte es aber sein, wenn ich die in Ö oder F kaufen würde, wäre sie stärker aber immer noch < 7.5?

    Ist es das was ihr sagen wollt?

    Was für ein Aufwand, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.

  • Guckt Ihr hier:

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    Der Typ ist ein bisschen langatmig, aber seine Beobachtungen hierzu und seine Anfrage bei Umarex sind sozusagen "brilliant" - wenn die Nachricht nicht so traurig wäre.

    EDIT: So richtig interessant wird es bei 5:33
    Und eine kleine Korrektur: Er hatte nicht bei Umarex angefragt sondern beim Vertrieb, "Modern Combat Sports"

  • Also ihr wollt sagen, in Deutschland wird absichtlich noch die Joule auf < 5 runtergedreht?

    Beispiel:
    Meine RAM PPQ hat tatsächlich ca. 4.5J, selber gemessen. Diese gibt es soweit ich weiss nicht in stärkern Varianten im Ausland. Jetzt könnte es aber sein, wenn ich die in Ö oder F kaufen würde, wäre sie stärker aber immer noch < 7.5?

    Definitiv. Umarex schreibt es sogar in der technischen Beschreibung auf der Website (für die Smith & Wesson M&P9 M2.0 T4E): "Energiestufe<5,0 Joule
    https://www.umarex.de/produkte/produ…t4e/2.4767.html

    Nur wie du in obigem Video sehen kannst, gibt es da sehr wohl unterschiedliche Ausführungen. Nur wird das vom Hersteller nicht an die große Glocke gehängt.

    Man mag mich gerne korrigieren, aber für mich ist das von Umarex ein falsches Spiel, das hier getrieben wird. Warum gibt man den Leuten in Deutschland etwas, das offensichtlich und bewusst weit unter den gesetzlichen Vorschriften liegt, und nur anderen Ländern die "echte" 7,5 Joule-Variante? Und wahrscheinlich zahlen wir mal wieder am meisten Asche für so was.

  • Das obige Video ist sowas von grausam lahm und das kranke Gedudel im Hintergrund gibt einem noch den Rest. Aber gut wenn der Typ recht hat gibt es tatsächlich zwei Versionen, was von Umarex nicht (klar) kommuniziert wird. Auf der anderen Seite steht es aber wohl im Manual was man hat, okay ist nicht ganz fair von Umarex aber auch keine Katastrophe. Wie gesagt, ob 5J oder 7J macht für mich keinen großen Unterschied. Die Dinger sind und bleiben Spielzeuge (auch wenn ich meine PPQ wirklich sehr mag).

    Aber ich kann die Verärgerung schon gut verstehen. Und wenn einen dieser Unterschied wirklich stört, müsste man sich das Teil aus dem Ausland besorgen, weil das F scheint ja da drauf zu sein. Und wenn ich den Typ weiter richtig verstehe muss dies dann schon eine US Händler sein. Ob der das aber nach Deutschland schifft bezweifele ich irgendwie, weiß es aber nicht.

    Ist irgendwie eine Kack Aktion von Umarex aber gut, so scheint es halt zu sein.

  • Wie gesagt, ob 5J oder 7J macht für mich keinen großen Unterschied. Die Dinger sind und bleiben Spielzeuge (auch wenn ich meine PPQ wirklich sehr mag).

    Das kommt darauf an wie du dieses Spielzeug benutzen willst:
    Ich benutze es ausschließlich zum Plinken, und da ist jedes Joule von Vorteil, finde ich. Und wir reden hier in der Praxis über einen Unterschied zwischen 4,5 und 7,5 Joule. Immerhin 40%. Bekomme ich jetzt von irgendjemandem 40% für den zuviel bezahlten Kaufpreis zurück, weil man mich hinters Licht geführt hat?
    Zudem kennen die meisten Händler in Deutschland den Unterschied offensichtlich auch nicht, und werden nicht müde die Dinger mit "bis zu 7,5 Joule" zu bewerben. Das ist Irreführung bzw. Unlauter. So langsam bekomme ich echt genug von dieser Marke.

    Verwendest du das Ding im Magfed oder im Paintball allgemein, könntest du bei der "echten" 7,5 Joule Version immer noch die ersten 8-10 Schuss leer durchziehen, um auf eine "spielerfreundliche" Leistung zu kommen. Aber so... nicht nötig wegen ist nicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von timzett (28. Dezember 2020 um 22:02)