Diana P 1000 custom stock

Es gibt 87 Antworten in diesem Thema, welches 12.028 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Januar 2021 um 12:33) ist von Diabolino.

  • Hallo


    Vor reichlich 4 Jahren habe ich die Diana P 1000 mit einem neuen Schaft versehen, siehe Foto:



    Da ich eher so zum Lochschaft neige hab ich nun schon seit Monaten vor hier etwas zu ändern.

    Der neue Schaft wird eine Kopie von der Blaser R8, den Vorderschaft nehme ich von der P 1000 Evo, als Material ein schönes Stück amerikanischen Nussbaum.

    Auf der alten Zeichnug hab ich den neuen Hinterschaft einfach darübergezeichnet, er entspricht bis auf die ca 1 cm höhere Schaftbacke für eine ordentliche Auflage der Wange bei einer Medium ZFR-Montage exakt der Vorgabe.



    Holz mit aufgeklebter Zeichnung im genau ausgerichteten Winkel auf der Kreissäge. Auf dem Foto sieht das komisch aus, der Schnitt verläuft natürlich an der Aussenseite der Zeichnung. Dieser Schnitt ist wirklich wichtig damit der Schaft passgenau am System anliegt.

    Zu sehen ist ein schöner Ast neben dem Pistolengriff, da bekomme ich bestimmt eine interessante Textur:



    Das wars erst mal für heute, sobald es meine Zeit erlaubt arbeite und schreibe ich weiter.

  • Eines ist sicher: Das wird wieder eine für Dich typische Augenweide werden!

    Freue mich schon auf die Bilder! :thumbup:

  • Ganz sicher!
    Deshalb war erste Amtshandlung das Setzen eines Abos für den Thread!
    Ich freu mich schon auf das, was folgt! :thumbsup:

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Danke für die Beiträge, ich werde versuchen alles so genau wie möglich zu dokumentieren.

    Hab noch ein bisschen Zeit und einen Arbeitsfortschritt:

    Der Rohling an meinem Frästisch gerade angespannt und


    eine Nut mit der vom Originalschaft abgenommenen Breite und Tiefe gefräst.


    Die Rundung beträgt 5 mm, durch 2 in die Rundung gelegte Bohrer ermittle ich sehr einfach den Bohrabstand:


    Jetzt erfolgt das Bohren der Löcher die am Schaft die " Nase " im Holz begrenzen, damit unten nichts aussplittert wird ein Holz beigelegt.
    Zur Sicherheit hab ich das in dem Bereich der später weggeschnitten wird vorher probiert, das war auch gut so denn ich hätte es sonst vermasselt.



    Der Winkel der Nase kann mit der Schmiege vom System abgenommen werden.


    Das Sägeblatt der Kreissäge auf den Winkel einstellen, das Holz genau einspannen und sägen.


    Anschließend wieder in den Frästisch spannen und bis an die Schräge ausfräsen, die Leisten dienen als Anschlag damit ich nicht zur viel wegnehme:



    Dann noch ein bisschen Handarbeit mit Stemmeisen und Schleifpapier und die Nase ist fertig.


    dann mal bis morgen,

    Mfg FrankDie

  • Bisher gehts ganz gut weiter:


    Mit ein bisschen Materialzugabe ist der Schaft auf der Bandsäge vorgeschnitten, das Loch mit Forstnerbohrern ausgearbeitet.

    Das 6 mm Loch für die Schaftbefestigung muss nun gebohrt werden.

    Dazu wird die genaue Position auf beide Kanten übertragen, da mir ein langer Bohrer fehlt muss ich von beiden Seiten bohren.

    Im Schraubstock wird der Rohling dann senkrecht eingespannt, vor dem Bohren wird selbstverständlich die Wasserwaage entfernt.

    Voraussetzung ist hier auch der in Waage ausgerichtete Maschinentisch der Bohrmaschine!





    das hat so genau gepasst das ich direkt erschrocken war, beide Löcher trafen sich und die Spindel ging sofort durch.

    Vor dem Ausspannen habe ich von unten dann gleich noch mit einem Versenker ca 15 mm tief das Loch auf 10,5 mm aufgebohrt.


    Mfg

    FrankDie

  • Na ja,

    ein bisschen hab ich doch noch anpassen müssen.

    Eine Spindel mit passender Mutter ist schnell gemacht,

    Bis es am System gepasst hat musste ich doch noch eine gute Stunde investieren und etwas Material abtragen.

    Ich mag keine Feilen für Holz und baue mir auf Vorrat aus Sperrholzresten und Schleifpapier Schleifklötze mit denen ich wesentlich feiner arbeiten kann, siehe letztes Bild.




    Es passt, ich bin zufrieden.

    Da ich schon ein bisschen irre aber eben nicht tollkühn bin und einen Ehekrach über Weihnachten vermeiden will lasse ich die Werkstatt jetzt erst mal einige Tage in Ruhe.



    fröhliche Weihnachten!

    Mfg FrankDie

  • Es ist doch noch was geworden.

    Ich brauche ja auch einen neuen Abzugsbügel, hab leider nur ein Reststück Aluminium mit 20 mm Stärke und fräse das auf 16 mm runter.

    Der Plan war dann auch die Konturen mit der Oberfräse auszuarbeiten, das wird bei mir nichts da bereits beim auf Stärke arbeiten der Fräser ständig mit Alu verstopft war, Spiritus, Wachs, Petroleum - nichts hat geholfen.


    Also wieder die alte Variante, Löcher bohren und mit der Stichsäge rausarbeiten:


    Gerade Schnitte erfolgen mit der Kreissäge, die Konturen werden mit einem in die Tischfräse eingespannten Fräser für Aluminium ausgearbeitet.
    Das geht sehr gut und genau, hier klebt seltsamerweise auch nichts.


    Den Schlitz oben arbeite ich morgen mit der Fräse heraus, es fehlen noch die beiden Löcher zum Abzug einstellen.
    Ich benötige nur die vordere Befestigungsschraube da der Bügel auf der hinteren Seite in das Holz eingelassen wird.
    Geschliffen wird beginnend mit 180 aufsteigend bis Körnung 600.

    MfG

    FrankDie

  • Hab mal eine etwas vereinfachte Skizze zum weiteren Vorgehen gemacht ( Schaftkonturen sind der Einfachheit halber nicht eingezeichnet ).


    Die Schaftkappe kommt runter ( oben hab ich den Absatz zur Schaftbacke siehe Zeichnung ), an den rechten Rand damit ich ein bisschen Verzug habe und wird leicht schräggestellt - ein Rechtsschaft.

    Die farbig gekennzeichneten Teile müssen weg, der Pistolengriffbereich wird frei gestaltet und bleibt bei 60 mm.

    Ich schneide in ca 10 mm Abständen auf der Kreissäge in der erforderlichen Tiefe ein.

    Im blauen Bereich rechts beginnend mit ca 7 mm bis auf 0 im an der Schaftkappe, im roten Bereich durchweg die 7, im Bereich hinten kann ich nach der Schaftbacke ( grün ) bis fast an die Schaftkappe ranschneiden.

    Anschließend kommt das Stemmeisen zum Einsatz.

    Der Vorteil bei dieser Methode ist das kontrollierte schnelle Abtragen großer Holzbereiche unter Vermeidung von Staub.

    Ein paar Bilder kommen noch.

  • Stemmarbeiten, die unterschiedliche Einschnitttiefe ist zu sehen:


    Links war die " Tellerfräse, eingespannt in der Flex im Einsatz, ausserdem auch schon der Bandschleifer im Bereich der Wangenauflage.

    Um hier das richtige Höhen- und Breitenmaß zu finden habe ich das System samt ZFR eingesetzt und probiert ob ich genau durchs Zielfernrohr sehen konnte.

    Das war zufälligerweise sofort der Fall, sonst hätte ich in Höhe / Breite schichtweise und vorsichtig Holz weggenommen bis es passt.


    Das Loch wird verfeinert - in die Fräse ist ein Aluminiumfräser eingespannt.


    Grobe Ausarbeitung des Pistolengriffes mit einem Handfräser.

    Die rechte Seite des Hinterschaftes ist mit Absicht noch nicht gerundet, so kann ich den Schaft noch spannen.

    Immer wieder wird mit der Hand probiert ob der Schaft passt, da später beim Feinschliff noch gut 2 mm wegkommen heißt es rechtzeitig aufhören, es darf sich noch etwas " klobig " anfassen!


    Grundsätzlich wird nach der Arbeit aufgeräumt.

  • Maschineneinsatz:



    Beim Einsatz der Flex und des Fräsers ( der keine Spandickenbegrenzung hat ) ist auf sicheren Stand zu achten.

    Man kann sehr schnell viel Material abtragen und muss sich also konzentrieren, speziell der Fräser ist Klasse, frisst sich aber bei Unaufmerksamkeit auch schnell tief ins Holz!

    Für heute wars das,

    einen schönen Abend noch

    MfG FrankDie

  • Sehr schöne Arbeit!
    Ich finde es Super, das du deine Schritte sehr detailliert hier beschreibst und bebilderst.
    Die Schritte sind auch für mich sehr interessant, weil ich irgendwann auch noch einen Schaft komplett selber bauen möchte. Vielleicht fühlen sich ja auch noch ein paar Leute animiert, etwas selber zu bauen?
    Weiter so. Ich freue mich schon auf weitere Schritte und das Endresultat. :thumbup:

    Schöne Grüße

    Heiko

    Planlos geht mein Plan los.

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  • Hallo FrankDie,

    super schöne Arbeit. Hast Du vielleicht einmal über folgende Werkzeuge nachgedacht ? Ich benutze diese zum erstellen von Gitarrenhälsen. Da gibt es auch so unschöne Übergänge von Freiflächen zu Rundungen und da sind die Hobel unschlagbar, wenn es noch um höheren Materialabtrag geht. Das Ziehmesser lässt sich auch im Radius anpassen, da biegsam.

    Nette Grüße,
    Uwe

  • Wobei Schweifhobel und Ziehmesser ja schon klassische Schäfterwerkzeuge sind... *gr*
    Aber ich denke, du bist erwiesenermaßen mit deine Werkzeugen so vertraut, da lohnt ein Umstieg nicht.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Es kann durchaus auch Altersstarrsinn sein und ich bin Neuen ungewohnten Sachen nicht aufgeschlossen, aber es stimmt, ich komme mit meinen Maschinen beim Schäften gut zurecht.

    Wenn ich Kästen zinke verzichte ich gerne auf Maschinen und arbeite traditionell mit Gestellsäge und Stechbeitel - ich genieße es keinen Maschinenlärm zu haben, es ist schon fast ein bisschen spirtuell und beruhigend.

    Kleine Fehler passieren dann und machen das Stück nur interessanter.

    Weiter zum Schaft:

    Zwei Maschinen hab ich vergessen, die Bandschleife von Festo und das Multifunktionstool von Fein.


    Bevor die rechte Seite ausgearbeitet wird muss der mittlerweile fertige Abzugsbügel eingelassen werden, ist eingentlich schon fast zu spät da ich jetzt nur noch schlecht spannen kann.

    Ich war hier so bei der Sache das ich keine Bilder gemacht habe.

    Der Schaft kommt ans System und der Bügel wird halb reingekippt - damit kann ich mit dem Spitzbohrer anreißen ( Bleistift ist zu ungenau!)
    Das System kommt raus.
    Anschließend mache ich mit der Fein 2 Schnitte links und rechts auf ca 1 mm in den Abfall und steche mit einem breiten Beitel sauber die Seiten nach.
    Das Loch wird dann mit einem schmalen Beitel vertieft und milimeterweise so weit ausgearbeitet bis es exakt an den Abzugsbügel passt.
    Den letzten Schritt hab ich bestimmt 6 - 7 Mal gemacht und bei den letzten Schritten immer nur einen halben Milimeter weg genommen:


    Im letzten Bild sieht man das die Holzkante oberhalb der Kehle für den Daumen nicht auf die Systemkante zuläuft - hier muss ich nacharbeiten.

    Da ja bisher nur grob vorgerundet und noch genügend Holz vorhanden ist ist das kein Problem.

    Auch die im mittleren Bild grün markierte Stelle am Pistolengriff läuft noch nicht in die richige Richtung.

    Ich werde dann als nächstes rechts mit der Flex aushöhlen ( ist schon angezeichnet ) und unten grob mit dem Bandschleifer runden.

    Bis morgen, Mfg

    FrankDie