Diana P 1000 custom stock

Es gibt 87 Antworten in diesem Thema, welches 12.192 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Januar 2021 um 12:33) ist von Diabolino.

  • Hallo Frank,
    das freut mich ja besonders, dass Du diesmal Leinölfirnis verwendest.
    Ich hab da ein paar Fragen, wenn ich darf.
    1. Hast Du einen Schritt augelassen, das beizen ?
    2. Auf meiner Firnis-Flasche und auf der Herstellerwebseite (Bauhaus) stand nix von 1:1 mixen mit Terpentin ?
    ( wegen dem "Feuer" habe ich mich nach endlosen Probestücken auch für Firnis entscheiden; es ist einfach unglaublich.)
    3. Deine Messinghülsen; wo gibts die ? ( habe meine bei Pedersoli in Itatien gekauft, natürlich die falschen. )

    Bitte weiter so ausführlich berichten.
    Jetzt erst mal 24 Std. warten...
    Ist ja spannender als ein Krimmi.

    Gruß Charlie

    7.1.2021 - Ich Denke ich lass das mal mit dem Forum ! -
    Über die Neue Walther CO2 Sharps rede ich dann direkt mit Walther-Umarex.
    Sorry.

  • 1. Hast Du einen Schritt augelassen, das beizen ?

    Beizen? :confused:
    Wenn FrankDie dieses schöne Stück Nussbaumholz gebeizt hätte, könnte das Urteil eigentlich nur lauten, dass er für den Rest seines Lebens nur noch Buchenholz verarbeiten darf.

    Nein, ganz im Ernst, beizen ist hier absolut nicht notwendig. Das Schaftholz selber hat schon eine tolle Farbe und schöne Maserung.
    Und Beize ist etwas, um Schäfte aus sher einfacher Buche und Schichtholz etwas aufzuhübschen. Hier wäre sie sicher fehl am Platz.

    Ich muss mich Pellet anschließen, dieser Schaft würde auch einer 8-mal so teuren Waffe zur Ehre gereichen.
    Ich freue mich schon auf Bilder der fertigen Diana!
    Chapeau, FrankDie!!!!!

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Danke für das Lob,

    Ich war selbst überrascht wie gut die Maserung raus kommt, dieser Nussbaum ist schon ein schönes Stück.

    Nein, Esti hat recht, gebeizt ist hier nichts, das hat das Holz nicht nötig.

    Wenn man aber noch nicht so viel mit Nussbaum gearbeitet hat ist der Unterschied geschliffen - 1. Auftrag schon gewaltig. Mein Mieter hat gestern den Schaft hängen sehen und war erstaunt das es Holz aus der darunterliegenden Restbohle ist.

    Die Messinghülsen drehe ich mir auf meiner kleinen Drehbank selbst, diesmal hätte ich aber besser Stahl nehmen sollen, ich hatte Schwierigkeiten beim Schwärzen.

    Weitere Bilder folgen heute Nachmittag.

    Mfg FrankDie

  • wunderschön, da hast du einen traum in schaftform erschaffen

    Jene, die ihre Schwerter zu Pflugscharen schmiedeten, pflügen nun für Männer, die ihre Schwerter behielten.

  • So,

    heute gibts nur Metallarbeiten.

    Eine alte Haenelschraube M 6 für den Abzugsbügel und zwei weitere M 5 Schlitzschrauben werden am Kopf etwas abgedreht damit sie in die Messinghülsen passen, für den Hinterschaft fand sich eine Hülse mit M 6 Innengewinde die ebenfalls nur aussen passend gemacht werden musste.

    Ich hebe jede Schlitzschraube auf die ich bekommen kann, für meine Karabinerumbauten habe ich sogar mal vom Schmied Kreuzschlitzschrauben auf dem Kopf zuschweißen lassen um da dann Schlitze reinzubekommen - Kreuzschlitz geht einfach nicht.

    Messing nimmt die Brünnierung nicht an, deshalb wird es zunächst mit Anreibesilber versehen, das Silber geht zu brünnieren.


    Das hat vor Jahren immer funktioniert, diesmal bin ich mit dem Ergebnis nicht ganz so zufrieden, vieleicht wirkt die Silberlösung nicht mehr so gut, ist schon fast 10 Jahre alt.

    Verwendet wird Klever Schnellbrünnierung, ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.

    Die Arbeitsschritte:

    1. gründlich Entfetten mit Azeton
    2. Brünnierung auftragen, nach 2 - 3 min noch mal verteilen
    3. nach 5 min gründlich mit klarem Wasser und Pinsel abwaschen

    Meiner Meinung nach ist der 3. Punkt genauso wichtig wie der 1.!

    4. mit Heißluftpistole trocknen
    5. noch mal brünnieren
    6. wieder sorgfältig abwaschen
    7.mit Heißluftpistole richtig heiß machen und
    8.sofort Ballistol drauf sprühen, das soll richtig kochen

    Das ist meine Methode, es gibt hier im Forum noch andere erfolgversprechende Arbeitsschritte.


    Die Hülsen sind schon im Schaft, hier die Schrauben:

  • Es folgen Arbeiten am System, die stehen ( bis auf den Abzugsbügel ) bereits im alten P 1000 Bericht aber ich nehme sie der Vollständigkeit halber hier noch mal mit rein.

    Ich äußere selte Kritik aber was Diana hier mit dem so hochwertigen Gewehr gemacht hat ist mir schleierhaft.

    Die Rändelung am Druckbeälter ist nicht schwarz und hat einen anderen Durchmesser, der Lauf ist dünn und endet ca 4 mm vor der Kartusche, es sieht aus als hätte man es bündig versucht und nicht hinbekommen



    Am Übergang System - Lauf ein unschöner Absatz:


    Das schreit doch geradezu nach einer Veränderung:

    Über 2 Zwischenringe 16 x 0,5 mm wird ein auf 19 mm abgedrehtes Aluminiumrohr als Laufmantel aufgeschoben ( hält durch passgenaues anarbeiten ), die Kartusche bekommt einen passenden Stahlring ( ebenfalls nur aufgepresst ) und die Schraube für das Schalldämpfergewinde wird mit einer gerändelten Hülse versehen.

    Der Schalldämpfer benötigt ebenfalls eine 19 mm Hülse.


    Alles mit Einbrennlack versehen, für 30 min bei 160 Grad in den Backofen ( vorher der Frau erklären das das dem Ofen nichts tut oder sich nicht erwischen lassen ) und fertig ist das Produkt:


    Ein sauberer 1 mm Spalt zwischen Lauf und Kartusche, richtig gute Arbeit von Diana.
    Fertig für den Einbau.


    Bis morgen und freundliche Grüße,

    FrankDie

  • Hab mal ein Motorrad-Getriebe in der Küche im Backofen erhitzt.
    Man gab das ein Ärger.

    Gruß Charlie
    PS wirklich gute Quallität von Diana...

    7.1.2021 - Ich Denke ich lass das mal mit dem Forum ! -
    Über die Neue Walther CO2 Sharps rede ich dann direkt mit Walther-Umarex.
    Sorry.

  • Als ZFR habe ich mir zu Weihnachten die feste 10 von Optisan gegönnt, EVX 10 x 44 i.

    Wenn ich mir schon so viel Mühe mache soll es auch etwas Ordentliches sein, im FT Bereich hier im Forum äußern sich Kal12B, Airror und Holztoto sehr gut über dieses Zielfernrohr für den Einsatz beim HFT, ich bedanke mich bei Euch!


    Zur Zeit arbeite ich mit Scherells Schaftöl weiter, ich glaube das dieses Material etwas schneller aushärtet als der Firnis.

    Ich bin ungeduldig und baue es morgen zusammen.

    Noch etwas zu Diana:

    Amerikanischer Nussbaum ( Standartware, nichts Besonderes ) kostet zur Zeit fast 3 mal mehr als Rotbuche, auf Grund des Splintholzanteils und des oft wilderen Wuchses muss vom Nussbaum dann auch noch wesentlich mehr in den Abfall geschnitten werden als das bei der Rotbuche der Fall ist.

    Selbst wenn der Schaft per Kopierfräse vorfräst wird muss dann per Hand weiter gearbeitet werden und sobald, wie bei meinem Schaft, scharfe Kanten und Kehlen gewollt sind steigt der Handabeitsanteil stärker an.

    Sicher währe Diana in der Lage noch schönere Schäfte als Meinen herzustellen – die Zahl der Käufer die gewillt sind dann einen weitaus höheren Preis nur für ein Luftgewehr zu zahlen dürfte aber gegen Null gehen.

    Dann also bis Morgen,

    Mfg FrankDie

  • Dein Schaftbau ist große Klasse - Hut ab!

    Ich glaube die zweite Version der P1000 macht das mit dem Lauf und Druckluftzylinder besser.

    Mir gefiel die erste Version von den Dimensionen her nicht - fühlte sich irgendwie alles viel zu groß an.
    Der original Schalldämpfer (beiliegend) ließ sich nicht berührungsfrei zum Druckluftzylinder aufschrauben und verkratzte dabei.

    Was mir aber lebhaft in Erinnerung geblieben ist: ich habe selten eine so ruhige Waffe bei der Schussabgabe in der Hand gehabt.
    Deshalb war ich auch immer in Versuchung, die P1000v2 zu kaufen... leider scheint es die mit verstellbarer Schaftbacke nicht zu geben oder gab es nur kurz.
    Die niedrigen Schaftbacken sind generell unverständlich!

    Was für einen Einbrennlack hast du für das Aluminium genommen ? Funktioniert dieser generell gut oder abhängig von der Legierung ?


    Was für ein Holz würdest du vorschlagen, wenn man einen ersten Versuch starten würde um Erfahrung zu sammeln ? Nicht um den P1000 Schaft nachzubauen, sondern eher etwas einfacheres, wie von einem Knicklaufgewehr.
    Ich dachte an ein paar Lagen MDF zusammengeleimt. Das lässt sich sehr einfach mit Handwerkzeugen bearbeiten. Die spätere funktionionaliät wäre natürlich mit MDF mangelhaft aber es würde hier nur um allererste Erfahrungen gehen.

  • Stimmt,

    die Kartusche sieht jetzt wesentlich hochwertiger aus.

    Ich habe einen Hochtemperaturlack von Baufix, der hat bisher auf allen Metalloberflächen ganz gut gehalten.

    Lass die Finger vom MDF, gehe zu einem Tischler ( Treppenbauer ist noch besser ) und lasse Dir ein Stück Rotbuche geben.

    Vieleicht bekommst Du dort sogar einen Abfall mit interessanter Maserung.

    Das lässt sich sehr gut bearbeiten und ausserdem gehen wir davon aus das Deine Arbeit erfolgreich wird und Du willst den Schaft ja dann auch nutzen.

    Preislich dürfte das nicht so intensiv sein, ich schätze so um die 10 - 15 €

    MfG FrankDie

  • Hab etwas vergessen:

    Optional sollte es möglich sein ein Zweibein und einen Hamster anzubringen.

    Eine Weaferschiene hatte ich noch und habe zur Befestigung Dieser im Kartuschenbereich des Vorderschaftes eine brünnierte Rampamuffe bündig eingelassen.

    Im Systembereich ist nicht mehr genügend Holz – also muss dort die vordere Schraube für die Befestigung des Systems auch zusätzlich die Schiene halten.


    So, zum Ergebniss:

    Die ausgeflickte Stelle am Magazinschacht kann ich nicht so lassen.


    Ich habe aber eine Idee wie ich das wieder hinkriege und eventuell sogar verbessere, lasse mir aber hier etwas Zeit, brauche erst mal eine Pause.

    Die Schaftkappe steht angenehm schräg, das Gewehr lässt sich gut in den Anschlag nehmen - ist natürlich nicht so wie bei meiner Perazzi - da hab ich aber einen in alle Richtungen verstellbaren sündhaft teuren Nillschaft drann.


    Die Oberfläche ist noch nicht fertig, an der Rampamuffe ist noch helles Holz und insgesamt fehlen noch einige Lagen Öl, ich schäfte wieder aus und mache das in Ruhe mit den gebotenen zeitlichen Abständen.

    Der Pistolengriff liegt gut in der Hand - das klappt nicht immer und hat hier funktioniert.

    Ich bin nicht so der Fotograf und Licht ist heute auch nicht gerade, deshalb hier ein paar Fotos im nächsten Beitrag:

  • Da weiß man überhaupt nicht was man schreiben soll.
    Du hast eine phantastisches Auge für Formen, und das handwerkliche Geschick dies umzusetzen.
    Vereint führen diese Fähigkeiten zu solch schönen Ergebnissen.

  • Hut ab!

    und eine tiefe Verbeugung dazu!
    :huldige:
    Richtig, richtig schick!!
    Dein Schaft nimmt wunderbar die Linien der Waffe auf, die Verarbeitung ist toll, perfekt!
    Das Zweibein finde ich nicht ganz so schön dazu, aber es ist ja auch abnehmbar.
    Einzig die glänzende Kartusche im ansonsten Matten Umfeld würde ich noch anfassen.

    Die Schaftkappe steht angenehm schräg, das Gewehr lässt sich gut in den Anschlag nehmen - ist natürlich nicht so wie bei meiner Perazzi - da hab ich aber einen in alle Richtungen verstellbaren sündhaft teuren Nillschaft dran.

    Du hast deiner Perazzi eine "orthopädische Gehhilfe" spendiert?
    Bei deinen Schäften für Aussenstehende schwer nachzuvollziehen, aber ich würde mal sagen, aus ergonomischer Sicht absolut nachvollziehbar.

    Ansonsten FrankDie, du alter Holzkünstler!! Du bewegst dich in handwerklichen Sphären, die weit über dem Normallevel liegen!
    Nochmal Chapeau!!!! :laola:

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson