Einschiessbock für Kurzwaffen…

Es gibt 83 Antworten in diesem Thema, welches 11.001 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Januar 2021 um 14:46) ist von VmaxZimmi.

  • Dann wünsche ich dir viel Spaß beim experimentieren und verabschiede mich aus dem Thread.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

    Einmal editiert, zuletzt von Esti (27. November 2020 um 21:16)

  • Der verlinkte "Lyman Accusight" hat nichts mit Einschiessen zu tuen, sondern dient dazu Pistolenvisierungen, die in einem Schwalbenschwanz geführt werden sehr exakt zu verstellen oder zu wechseln, wobei der Schlitten eingespannt wird und die Visierung verschoben. Wird auch auf der Seite so beschrieben.

    Beim Einschiessen gibt es zwei Komponenten.

    - Man will die Waffe testen und, oder die dafür beste Munition finden.

    - Man will die Visierung so einstellen, das die Waffe möglichst genau dahin schießt, wo sie hin soll. ABER das ist nur eine erste Einstellung, jede Waffe, die aus einer Einspannung oder Auflage geschossen wird schiesst frei Hand ein wenig woanders hin. Das ist dann die Sache des Schützen, nach zahllosen Schüssen aus der Hand die Visierung leicht zu korrigieren.
    Dazu bedarf es einer gewissen Schiessfertigkeit und Erfahrung.
    Jedesmal, wenn ich jemanden auf einem Schießstand sehe, der nach 3 auf der halben Scheibe verteilten Schüsse anfängt an der Visierung herumzustellen, weiss ich das das Problem nicht die Waffe sondern der Besitzer ist.

    Für das Einschiessen einer Blowbackwaffe wurde ich mir eine einfache Auflage aus Holz basteln. Vorne, nahe der Mündung, eine schwach V- Foermige Auflage.
    Unter dem Magazin (Griffboden) liegt die Waffe ebenfalls auf. Nicht auf dem Holz, sondern einer aufgeklebten Polsterung aus Teppichboden oder dergleichen.

    In der Zeitschrift "Visier" gab es in der Vergangenheit Vergleiche zwischen aus einem Random Rest, aus einer Auflage mit Zielfernrohr und von Spitzenschuetzen frei Hand geschossenen Streukreisen, bei den gleichen (scharfen) Waffen.
    Ergebnis: Zwischen Random Rest und Zielfernrohr tut sich nicht viel. Spitzenschuetzen sind nicht weit davon entfernt...

    Ach ja, ein auf einer Waffe eingeschossenes Rotpunktvisier (oder Zielfernrohr)
    kann natürlich nicht einfach auf einer anderen Waffe montiert werden ohne es dann neu einschiessen zu müssen...

  • @Rechkalov

    Danke, ich höre mir gerne unterschiedliche Meinungen an und Deine deckt sich dann ja mehr oder weniger mit der von @Esti und @Herr der Ringe.

    Ich habe meine Red Dot's vorerst ja auch von Hand eingeschossen und justiert, da ich keine andere Möglichkeit hatte, dachte mir aber halt einfach, dass ich das mit einem Einschiessbock noch exakter hinkriege und habe deshalb diesen Thread eröffnet. Falls ich am Ende zum Schluss kommen sollte, dass das gar nicht so viel bringt, weil das eine Menge Leute auch schon versucht haben, dann kann ich mir das Geld auch sparen. Andererseits probiere ich halt auch immer gerne neues aus, wobei es dann natürlich schon mal passieren kann, dass ich mir im Nachhinein auch eingestehen muss, dass es nichts bringt. Dein Hinweis auf den Artikel in der Zeitschrift Visier ist jedenfalls interessant und wenn es schon unter Experten zwischen Maschine und Mensch keine grossen Unterschiede gibt, wird es das bei Lupi's und durchschnittlichen Schützen ja vermutlich auch nicht. ;)

    Danke jedenfalls bis hierhin mal allen, die sich in diesem Thread mit ihrer Meinung und Tipps engagiert haben und gehe mal davon aus, dass die Diskussion für andere ja vielleicht auch interessant war, oder weiterhin ist. ^^

    Gruss
    Markus

  • Hallo,
    eine Waffe ist nichts weiter als ein Werkzeug.
    Und ein Werkzeug funktioniert nur dann gut, wenn der Nutzer auch damit umgehen kann.

    Dieses Werkzeug ist mit dem Körper des Benutzers verbunden. Jede Körperhaltung, jede Muskelanspannung wirkt sich auf das Verhaltens des Werkzeugs im Gebrauch aus. All das wurde hier schon mehrfach gesagt.
    Ein 5 kg Hammer, fest eingespannt in den Greifarm eines Roboters, kann "gefühlvoll" einen winzigen Nagel einschlagen.

    Die feste Einspannung einer Waffe bei der Schussabgabe bringt nur einen theoretischen Erkenntnisgewinn, der nicht übertragbar auf den normalen Einsatz ist. Außer bei Waffen, die so gut wie keinen Rückstoß oder Prellschlag haben.
    Das soll heißen: Die Waffe, die unverrückbar in einen 200kg Betonblock eingegossen, sensationell kleine Streukreise schießt, ist für den Benutzer mit schächerer Hand- Armmuskulatur womöglich völlig ungeeignet.

    Field Target Schützen, die mit Federdruckgewehren schießen, wissen das seit Jahrzehnten, andere Schützen auch. Als Schütze musst du eins werden mit der Waffe - zusammenwachsen - fühlen. Üben...Üben ...Üben.

    Ich glaube, dass ein perfekter "Einschießbock" eher zu Depressionen führt, weil es riesige Abweichungen geben wird, wenn man dann ohne das Ding schießt. Der Sinn des Schießsports ist ja auch nunmal die menschliche Leistung, die der Waffe steht hinten an.

    Natürlich werden allseits Stabilisierungshilfen genutzt, keine Frage. Aber bei denen hält man die Waffe immer noch im Anschlag, egal ob Kurz- oder Langwaffe.
    Abgesehen von speziellen Auflagen haben sich Säckchen ( alles schon gesagt!) gefüllt mit Sand oder Reiskörnern sehr bewährt. Die Reiskorn-Säckchen haben den Vorteil, dass sie wesentlich leichter sind.

    Gruß
    Musashi


  • Alles richtig beschrieben, dennoch gibt es wie bei einer Geldmünze zwei Seiten und bei dem Werkzeug Waffe, ist es das Justieren und Einschiessen der Waffe.
    Ist auf der Waffe eine Zieleinrichtung (ZF oder RD) ist zwischen dem Werkzeug Waffe/ Zielvorrichtung der „Mensch“ und das ist und bleibt die größte Fehlerquelle. Diese Fehlerquelle „Mensch“ kann ich ausschalten, indem ich das Werkzeug fixiere, das hat aber nichts mit dem Einschiessen zu tun.
    Diesen eingesteckten Laser finde ich ganz OK, erspart Zeit und Dias, ich mach das allerdings rustikaler, habe dafür einen alten Karton (30x40 cm), der hinten eine Holzplatte und vorne einen dicken Schaumstoff passend hat, darauf kommen 2 mal Druckerpapier, je nach Waffe/ Werkzeug wird eingespannt oder nicht. Hat die Waffe von der Grundeffizienz (out of the Box) ein gutes (dicht beieinander) Trefferbild, kann ich mir das mit der Fixierung der Waffe sparen. Ist das Trefferbild ausserhalb der Zielscheibe und sieht es aus, als ob ich mit Schrot geschossen hätte, macht es Sinn die Waffe zu fixieren, dabei stellt sich schnell heraus, ob die Waffe an sich Schrott ist und die guten Treffer somit Glückstreffer sind. Der menschliche Arm/ Hand ist da eher eine Fehlerquelle.

    Es gibt bestimmt Schützen, deren Arm/ Hand – Körper an sich schon ein Einspannbock darstellen, da sie Verschmelzen und eine in sich absolut ruhige Einheit herstellen, bei vielen ist das aber nicht so.
    Das Einschiessen ist somit nicht mit dem Einstellen der Einheit „Waffe – Zielvorrichtung“ zu vergleichen.

    So ein Fixierungsblock ist für einige sinnvoll, für andere nicht, es kommt dabei immer auf die Waffe und dem Schützen an.

    Habe ich nun in dem Fixierblock die Waffe optimal eingestellt, liegen die Schussergebnisse (gut oder schlecht) danach am Schützen und nicht mehr an der Waffe.
    Ein industrieller genutzter Laser wird auch nicht nach Pie x Daumen eingestellt, dafür gibt er Vorrichtungen.

    @ Musashi : …. die menschliche Leistung, die der Waffe steht hinten an. Da stimme ich dir allerdings gar nicht zu, als Einheit sollte eine gute Waffe gewählt werden, eine Grundvoraussetzung für eine gute menschliche Leistung, erst dann hast du eine funktionierende „Einheit“

    Matze ;)


    In diesem Sinne: immer ein Schuss ins Schwarze

    Matze ;)

  • ..............Habe ich nun in dem Fixierblock die Waffe optimal eingestellt, liegen die Schussergebnisse (gut oder schlecht) danach am Schützen und nicht mehr an der Waffe.....................


    Da bin ich ganz bei Dir und ich denke, z.B. auch ein Formel 1 Wagen ist nur ein Werkzeug, wo am Ende der Fahrer entscheidend ist. Je besser der Wagen jedoch eingestellt und getunt ist, umso besser auch die Chancen für gute Ergebnisse des Fahrers. Mit anderen Worten: Technik ist sehr wichtig, aber der Mensch muss sie dann auch noch richtig beherrschen. Insofern liegen wir alle mit unseren Meinungen ja gar nicht so weit auseinander... ;)

    So gesehen ist aber auch ein Sandsack nur ein Werkzeug, einfach nicht so exakt wie ein Einschiessbock. :D

    Gruss
    Markus

  • Zum feststellen der Eigenpräzision der Waffe ist einspannen gut. Dann weiß man später das es nicht an der Waffe liegt sondern dahinter. Nach Änderungen an der Waffe durchaus sinnvoll oder zum Diabolo testen.

  • All4shooters.com hat auf deren Facebook Seite aktuell gerade eine Quizfrage um einen Revolver laufen. Dabei ist mir der Einschiessbock aufgefallen und ich habe mir gesagt, dass so ein Bock wohl doch seine Berechtigung haben muss, um die Genauigkeit einer Waffe zu testen, wenn sogar der Mitbetreiber (oder wie auch immer) dieses Forums auf solche Testmethoden setzt?!
    https://www.facebook.com/All4shooters.de/

  • Das ist die bereits angesprochene Ransom Rest. Bekommst du in der Ausstattung für ca. 1300€.

    Ahh, ok, danke. Ist mir dann aber doch etwas zu teuer. 8o
    Habe mir behelfs- und testmässig mal folgendes Gerät bestellt, welches ich auch anderweitig verwenden kann. Ob das damit funktioniert, wird sich zeigen... :D

    https://www.amazon.de/gp/product/B00…dt_b_prod_image

  • Ja danke, hatte so ein Teil bereits in meinem allerersten Kommentar verlinkt, ist aber nur zur ruhigen Auflage, nicht zum fest Fixieren geeignet. ;)

    Jetzt stellt sich die Frage, wieviel du so zitterst, wenn die Waffe und deine Hand sauber aufliegen....

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson