Haenel 49a - Repetiervorgang sehr schwergängig

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.011 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. September 2020 um 12:03) ist von 45'iger.

  • Hallo zusammen!

    Seit ein paar Tagen habe ich ein schönes, altes Haenel 49a. Der Zustand ist für das Alter wirklich gut, bis auf einen sehr schwergängigen Repetiervorgang.
    Es funktioniert zwar alles und die Schussleistung ist auch absolut in Ordnung, allerdings stört der schon massive Kraftaufwand zum repetieren.

    Der Vorbesitzer hat es auch wohl mit Öl und Vaseline (?) sehr gut gemeint, den im Repetierbereich ist es sehr vollgeschmiert damit - vielleicht sogar zuviel.
    Nun würde ich gerne wissen, ob man es auch ohne Spezialwerkzeuge einmal soweit auseinander bauen kann, um es ordentlich zu reinigen und entsprechend vernünftig neu zu ölen etc.

    Hierzu habe ich nun schon die verschiedensten Meinungen gelesen und teilweise waren da schon abstruse Vorschläge dabei.
    Da ich natürlich nichts beschädigen möchte würde ich mich über Tipps, Ratschläge und vielleicht auch Anleitungen und Erfahrungen hierzu sehr freuen.

    Vielen Dank schon einmal im Voraus!
    LG

  • Hallo,

    hast Du den Eindruck, dass die Schwergängigkeit durch ein Klemmen,
    oder durch einen Widerstand verursacht wird? Kann es nicht einfach
    sein, dass ein Vorbesitzer eine stärkere Feder eingebaut hat und der
    Widerstand mechanisch bedingt ist?

    49a/310 reagieren sehr empfindlich auf starke Federn und damit wird
    der Spannvorgang sehr unangenehm. Ausserdem kann der Spannhebel
    dadurch Schaden nehmen.

    Ansonsten braucht es zum Zerlegen schon spezielles Werkzeug.
    Man kann sich auch behelfen, aber mit dem Spezialdrücker geht es
    natürlich viel eleganter. Kann man sich aber auch ohne großen Aufwand
    bauen.

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Danke für die schnelle Antwort.
    Also bei den ersten 50 Testschüssen hatte ich auch zwei bis drei Klemmer, so dass es sich gar nicht spannen ließ.
    Aber es geht echt schwer ... ich kenne es von einem Freund - das spannt sich locker mit zwei Fingern angelehnt an die Schulter. Ich benötige schon massiven Kraftaufwand und stütze es an den Oberschenkel.
    Das nimmt natürlich ein wenig den Spass. Sollte eine stärkere Feder verbaut sein - würde ich die auch tauschen, den ich nutze es zum plinken auf meine Schissbox mit ca. 5-6 Meter Abstand - da brauchts keine stärkere Feder als Original denke ich.
    Gibt es denn zum Zerlegen eine Anleitung?

  • Hi!
    Danke für den Hinweis! Tolle Anleitung und schön ausführlich.
    Stehe dem Ganzen nun allerdings ehrlich gesagt ein wenig skeptisch gegenüber - ich bin da ehrlich.
    Ich mag zwar handwerklich begabt sein, aber ich muss mir mal durch den Kopf gehen lassen, ob ich nicht vielleicht aus Unwissenheit mehr versaubeutel als behebe. Das wäre natürlich dann echt Mist - denn wie du schon sagst, die Teile sind meist keine Schnapper :)
    Ich mache morgen mal ein Bild von der Repetiereinheit - meiner Meinung nach ist die viel zu sehr vollgeklatscht mit irgendwelchem Schmierzeug - vielleicht könnte hier schon eine Reinigung und neue Schmierung etwas bringen? Wenn ja bliebe noch offen, ob es dazu auch tatsächlich komplett zerlegt werden muss ...
    Bis hierhin auf jeden Fall schon einmal vielen Dank!!

  • Hallo lowfuel 78,
    mach dir wegen dem Zerlegen nicht zu viel Sorgen. Hier hast du eine sehr gute Anleitung und wenn du handwerklich halbwegs geschickt bist, dann kannst du dich problemlos daran wagen.
    Vor Internet Zeiten habe ich das mit meinem 49a ganz ohne die fachliche Hilfe von anderen Spezies geschafft. Und es hat alles funktioniert.
    Das System ist gute solide Technik, die darauf ausgelegt wurde, Langlebig zu sein. Wer mit Sinn und Verstand daran geht und keine rohe Gewalt anwendet, bekommt das hin.
    Vor allem es macht Spaß, wenn man hinterher den Erfolg spürt.

    Wenn es dir egal ist wo du bist, dann gehst du nicht verloren.

  • Sehr richtig! :thumbup:

    Beim Zerlegen wirst Du merken, wie logisch und im Prinzip einfach
    das Ganze aufgebaut ist.

    Selbst die als kritisch verrufene Einstellung des Abzuges ist recht
    profan wenn man das Ganze auf die Funktionsweise reduziert und
    nicht auf Verdacht an der Einstellschraube rumprobiert.

    Versuche es ruhig. Wenn es klemmt, kannst' ja fragen.

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Moin zusammen!
    Vielen Dank für eure Antworten!!
    Ich denke, ich werde es einfach mal versuchen ... die Argumente liegen einfach bei euch und ich vertraue auf eure Erfahrung :)
    Hätte noch eine Frage:
    Da ich dieses Spezialwerkzeug für die Feder nicht habe wollte ich fragen, wie man das alternativ lösen kann (ohne sich jetzt was spezielles zu basteln)?
    Würde mich auch hier über einen Tipp freuen.
    Habe hier mal zwei Bilder vom Repetierbereich - mittlerweile, nach 50-70 Schuss hat sich der Schmier natürlich gut verteilt.

    Vielen Dank & LG

  • Bezüglich der Feder kann ich sagen, das die auch ohne Spannwerkzeug mittels einem dünnen Schraubendreher oder ähnlichem, vorgespannt werden kann. Das ist, zugegeben, nicht sonderlich professionell, aber es funktioniert gut. Und mit ein bisschen Vorsicht und Geschick wird auch nix beschädigt
    Ich hab dazu das System vorsichtig mit einem Schutz drum herum in den Schraubstock gespannt. Dann die Feder reingeschoben und zwischen dem Distanzstück das hinter der Feder und dem Ende Federführung sitzt den besagten Schraubendreher vorsichtig reingeschoben. Dann konnte ich das Distanzstück so weit nach vorn drücken, das ich den Sicherungsbolzen für dass Distanzstück in die Bohrung in der Unterseite der Hülse schieben konnte. Den dann noch vorsichtig ganz durch die Hülse treiben. Das war's mit der Feder schon.
    Man braucht ein bisschen Kraft, da du die Feder mit einer Hand Kurzzeitig festhalten musst, aber als normal gebauter Mann ist es zu schaffen, da die Feder bei 49a nicht so stark ist.
    Also wie schon gesagt, nur Mut.

    Wenn es dir egal ist wo du bist, dann gehst du nicht verloren.