Wiederlader alternative zum Munitionssammler

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.277 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. August 2020 um 19:14) ist von John Matrix.

  • Moin und guten Tag,

    Leider ist es ja schwieriger geworden wie ich jetzt rauslesen konnte Patronen oder Munitionssammler zu werden ( keine Deko)

    Es ist ja so wenn man einen Wiederladerkurs besucht hat und bestanden darf man ja alles laden (Ausser was unters KWKG fällt)
    Vorausgesetzt es steht keine Begrenzung im Schein wie " nur Muni was in der WBK steht"

    So auch wenn es teurer ist sich dann die Matrizen für jedes Kaliber zu kaufen wäre doch so auch ein Sammeln möglich oder?

    Natürlich kann man keine fertige Muni Sammeln oder kaufen. Aber man könnte sich ja die gewünschten Kaliber selber laden und auch besitzen wenn ich es so richtig verstanden habe.

    Oder bin ich gezwungen die geladenen Muni irgendwann zu verbrauchen. Es ist ja ein Hobby im Hobby und wenn es Spass macht andere Kaliber zu laden und zu sammeln (selbstgemacht) steht doch so nix im Wege oder?

  • Im Prinzip wäre das möglich.
    Die Behörden können das allerdings als
    missbräuchliche Ausübung der Erlaubnis
    auslegen und die Erlaubnis widerrufen.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Hier bei uns musst du beim Antrag eine Lademengenberechnung, mit Kaliber/TE/Schuss pro Jahr abgeben.
    Damit wird deine Pulvermenge begründet, wenn man das nicht verbraucht kann es gekürzt/gestrichen werden.

  • Gut, diese Fragen sind nunmal meine Spezialität 8)

    Leider ist es ja schwieriger geworden wie ich jetzt rauslesen konnte Patronen oder Munitionssammler zu werden ( keine Deko)

    Nö, eigentlich nicht. Die Voraussetzungen für den MES haben sich nicht geändert. Zum SB gehen und abklären was er genau haben will. WSK ist nötig, wie meist auch ein Gutachten.

    Es ist ja so wenn man einen Wiederladerkurs besucht hat und bestanden darf man ja alles laden (Ausser was unters KWKG fällt)
    Vorausgesetzt es steht keine Begrenzung im Schein wie " nur Muni was in der WBK steht"

    Prinzipiell richtig. Früher wurde schon mal in der 27'er Erlaubnis die Auflage vermerkt: " Es darf nur die Munition wiedergeladen werden, die auch als Eintrag in die WBK steht"
    . Das wird m.W. nun nicht mehr gemacht.

    So auch wenn es teurer ist sich dann die Matrizen für jedes Kaliber zu kaufen wäre doch so auch ein Sammeln möglich oder?

    Das kommt darauf an. Wenn man das Grundwerkzeug hat, bedarf es im Prinzip nur einen zum Kaliber - genauer: Munitionsbezeichnung - einen Matrizensatz. Kostenpunkt ab ca. 40 € für einen 2-teiligen Satz für Langwaffe und etwa 60 € für einen 3-teiligen für Kurzwaffe. Dazu wird ein Hülsenhalter benötigt, allerdings braucht man den nicht für jedes neue Kaliber neu. So ist beispielsweise der Halter für 308 und 30-06 gleich. Welcher benötigt wird, steht schon auf der Matrizenbox. Halter kostet so ab 8 €.

    Natürlich kann man keine fertige Muni Sammeln oder kaufen. Aber man könnte sich ja die gewünschten Kaliber selber laden und auch besitzen wenn ich es so richtig verstanden habe.

    Jetzt wirds falsch. Mit der 27'er Erlaubnis kann man keine Fabrikmunition kaufen. Man darf nur Munition herstellen. Das ergibt sich aus dem § 10 WaffG:

    Zitat von Waffg

    § 10
    ...

    (3) Die Erlaubnis zum Erwerb und Besitz von Munition wird durch Eintragung in eine Waffenbesitzkarte für die darin eingetragenen Schusswaffen erteilt. In den übrigen Fällen wird die Erlaubnis durch einen Munitionserwerbsschein für eine bestimmte Munitionsart erteilt; sie ist für den Erwerb der Munition auf die Dauer von sechs Jahren zu befristen und gilt für den Besitz der Munition unbefristet. Die Erlaubnis zum nicht gewerblichen Laden von Munition im Sinne des Sprengstoffgesetzes gilt auch als Erlaubnis zum Erwerb und Besitz dieser Munition. Nach Ablauf der Gültigkeit des Erlaubnisdokuments gilt die Erlaubnis für den Besitz dieser Munition für die Dauer von sechs Monaten fort.

    ...

    Oder bin ich gezwungen die geladenen Muni irgendwann zu verbrauchen. Es ist ja ein Hobby im Hobby und wenn es Spass macht andere Kaliber zu laden und zu sammeln (selbstgemacht) steht doch so nix im Wege oder?

    Nein, eine Verbrauchskontrolle gibt es nicht, egal auf welcher Erlaubnis der Besitz fußt.
    Nun kommt das großer Aber:
    Auch für die 27'er Erlaubnis wird ein Bedürfnis verlangt. Das ist nur der Sportschütze oder der Jäger. Ein anderes Bedürfnis gibt es nicht.
    Das heißt auch, dass es keinen Sinn macht, die nötige Unbedenklichkeitsbescheinigung zu beantragen und den Fachkundelehrgang zu besuchen. Das daraus resultierende Zeugnis als Fachkundenachweis ist ja nur eine Bedingung für die Beantragung der eigentlichen Erlaubnis. Für das Bedürfnis wird entwerder eine Bescheinigung eines Schützenvereines benötigt, wo das regelmäßige Training bescheinigt wird oder eben ein Jagdschein.

    Nachtrag:
    Wenn wirklich nur das Munitionssammeln im Vordergrund steht, so bietet das Wiederladen keinerlei Vorteile. Wenn man alle Kosten für Genehmigung, Lehrgang, Erlaubnis und Werkzeug zusammen nimmt, so sind dann rundweg 1000 € geflossen. Ein Gutachten sollte für Munitionssammeln so in der Gegend 500 €, für Waffensammeln 1000 € kosten. Aber es addiert sich immer eine WSK, die etwa 200 € kostet.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (27. August 2020 um 14:06)

  • Danke für die Antworten ich bin Sportschütze also ist kein Problem. Wollte es nur mal abklären weil es ist schon sehr interessant was es so an Munitionssorten gibt im Zivilenbereich

  • Die Frage ist, was hast du davon.
    Klar, als Wiederlader kannst du dir alle Komponenten zur Munitionsherstellung kaufen.
    Aber bis auf das Pulver sind sowieso alle Teile frei ab 18.
    Nur, um die verschiedenen Patronen ins Regal zu stellen, lohnt sich der Aufwand für das Füllen nicht.
    Zumal du sie ungefüllt auch dekorativ ins Regal stellen kannst.
    Aus Sammlersicht wären die wiedergeladenen Patronen auch wertlos, weil sie ja selbstgebaur sind und keine Originale.
    Dazu kommt, dass du Geschosse und Co. nicht einzeln bekommst. Das dürfte auf Dauer stark ins Geld gehen, besonders bei seltenen Kalibern.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Es ist einfacher ne Erlaubnis als Munsammler zu bekommen, dabei aber erstmal ein kleines Fachgebiet suchen, wie Munition der deutschen Polizei von 1918-1945... Wenn man den Sammelplan erfüllt hat, kann man dann leicht erweitern lassen (Analog zur Roten WBK)

    Das sind  

    3 Zeilen 

    Signatur

  • Außer man wohnt in Bayern, hier kommt ab den 01.01.2020 die Einschränkung auf Erwerbsberechtigung in den Wiederladeschein, auch bei der Verlängerung des Scheins kommt der Absatz rein, falls nicht schon vorhanden.
    Ich sage nur, eine riesen Sauerei. In Bayern klagen zwecklos.

    Technik ohne Toleranz