Zahl der Kleinen Waffenscheine steigt

Es gibt 151 Antworten in diesem Thema, welches 17.735 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Oktober 2020 um 12:42) ist von Esti.

  • Gerade im Radio gehört: mittlerweile gibt es 684.000 KWS' in Deutschland.
    Alleine im letzten Jahr stieg die Zahl der Inhaber um 6,85% (=44.000 Stk.) an.


    Siehe hierzu auch:
    https://www.stern.de/politik/die-mo…gt-9358852.html
    https://www.kn-online.de/Nachrichten/Sc…k-an-der-Spitze
    https://www.swr.de/swraktuell/waffenscheine-100.html
    https://www.t-online.de/nachrichten/pa…ffnen-sich.html

    Interessant, dass ein recht bevölkerungsarmes Bundesland wie Schleswig-Holstein so aufrüstet;
    während die Metropole am Südwestrand besonders wenige Scheine ausgestellt hat.

    Haben die Leute im Hamburger Speckgürtel mehr Angst, als die Bewohner der Hotspots?
    Oder verzichten die Hanseaten darauf, weil sie die Dinger sowieso kaum tragen dürfen?


    Zitat von "t-online"

    Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Mathias Middelberg, sieht das gelassener: "Es ist für sich genommen nichts Schlechtes, dass immer mehr Bürger von ihrem Recht Gebrauch machen, eine Schreckschusswaffe zu erwerben und mitzuführen", sagte er der Zeitung


    Danke!

    Fördermitglied des VDB.

  • Eine gute Sache!

    Trotzdem glaube/befürchte ich, dass viele sich da in einer falschen Sicherheit wiegen. Da führen etliche Menschen so einen Heißgaser mit und wissen eigentlich kaum etwas über die Effizienz/Wirkung/Grenzen dieses SV-Mittels.

    Das Zitat des Politikers ist erstaunlich, sowas hört man heute kaum noch.

    Und die Presse kommt dagegen wieder mit den üblichen Übertreibungen und Angstszenarien. "Deutschland bewaffnet sich". Wenn ich so einen Quatsch schon lese.

    Jens

  • Was ich nie verstehe ist die Haltung der Polizei. Die sind absolut überfordert, permanent werden Beamte schwer verletzt, aber wegen den Gasern wird dann so ein Aufstand gemacht :huh:
    Ich find es ist besser wenn die Leute mal was dabei haben um sich zu wehren

    "Ahhhh die neue Walther, ich hatte Umarex um so eine gebeten"
    :D:D:D

  • "When seconds count, the police is only minutes away."

    In Deutschland hast du halt eine tief verwurzelte Orientierung am Gewaltmonopol des Staates. Egal, ob die Polizei personell ihren Pflichten nachkommen kann oder nicht, sie ist die einzige, die es DARF. Als Bürger musst du hoffen.

    If G is the number of guns you currently own and N the number of guns you desire, then: N = G + 1

  • Bitte nicht schon wieder diese Diskussion.

    If G is the number of guns you currently own and N the number of guns you desire, then: N = G + 1

  • Ich würde auf alle diese Berichte in den Medien oder sonstwo immer nur antworten:

    Es ist schön, dass wir so viele brave, rechtschaffende und staatstragende Bürger haben, die jederzeit ihre Unbescholtenheit unter Beweis stellen.

    Das war keine Ironie !

  • Ich kann die weiterhin ansteigende Zahl der KWS-Anträge nachvollziehen.


    (Ich zitiere mich aus dem anderen Thread mal selbst)

    Wer Kinder hat, weiß: Strafen/ Sanktionen müssen unmittelbar erfolgen. Ich werden meinem Sohn auch nicht erst vier Monate später die WLAN-Zeit limitieren, weil er gestern eine 5 nach Hause gebracht hat; oder ihm erst Weihnachten das Handy abnehmen, nachdem die letzte Telefonrechnung dank Jamba-Abos im vierstelligen Bereich lag.
    Denn Gefahr besteht, dass es sonst weiterläuft und er das Gefühl bekommen könnte, sein Verhalten wäre in Ordnung.

    Das gilt genauso für die Jugendlichen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten.
    Wenn die weiterhin und munter ihr Unwesen treiben können und dafür nicht belangt werden, gibt es auch weiterhin "Partys" in Stuttgart, Frankfurt, usw.
    Das ist genau das Klientel, gegen das sich Otto-Normalbürger verteidigen können möchte.
    Müsste er nicht, wenn die bösen Buben im Knast säßen und/ oder sich mal Gedanken machen müssten, wie sie ein sozialverträgliches Leben führen sollten. Dann würde auch die Zahl der KWS-Anträge stagnieren.


    Die Politik ist selber schuld, dass sie rechtsfreie Räume zulässt, bzw. Recht und Gesetz nicht anwendet und so bei einigen Bürgern manifestiert: passt schon! egal was Du machst, Strafe gibt´s eh nicht!

    Es ist also auch niemandem geholfen, wenn man den KWS abschafft oder mit weiteren Bedingungen (z.B. Sachkunde) verknüpft, solange der Mob weiterhin auf der Straße (und damit dem anständigen Bürger und Steuerzahler auf der Nase) herumtanzen darf.

    Solange also der Eindruck vorhanden ist, der Staat könne seine Bürger nicht mehr ausreichend schützen, werden sich die Bürger auch vermehrt um Eigenschutz bemühen.

    Mich würde aber mal die Kriminalitätsstatistik interessieren, ob man daraus etwas ablesen kann. Vermutlich nicht.
    Man könnte auch sagen "gegenüber dem Vorjahr sind 5% mehr Motorräder zugelassen worden - der Verband der Krankenkassen hält das für einen gefährlichen Trend" - wenn sich aber die Unfallzahlen nicht wirklich verändert haben, ist diese Aussage genauso sinnlos wie die der Gewerkschaft.
    Aber so macht man Schlagzeilen!

    P.S.: Die Polizeigewerkschaft hat ein beinahe schon pathologisches Problem mit Waffen im Volk.

    Fördermitglied des VDB.

  • Bei der Anzahl an KWS müssten doch die Unfälle/Zwischenfälle /Straftaten mit SSW ordentlich nach oben gehen auch wenn wahrscheinlich nicht jeder davon eine SSW führt.

    Auch wird hier im Forum ja immer behauptet dass man seine Lage in einer Verteidigungssituation damit verschlechtert.

    Wo sind die ganzen Meldungen darüber?

    Das schlimmste Vergehen scheint zu sein dass mal einer unter 684000 Leuten seine SSW öffentlich zeigt.

  • ich glaube, wer sich mit dem Thema Selbstverteidigung auseinander setzt, ist schon mal einen Schritt weiter.
    Der wird dann auch nicht mehr blauäugig nachts um drei, ganz alleine die U-Bahn nehmen, sondern zusehen, dass er im großen Pulk mitkommt; der wird sich auch weitere Strategien zurecht legen, die Mittel und Fertigkeiten nicht einsetzen zu müssen.
    Vielleicht auch deeskalierender vorgehen, um den Einsatz zu vermeiden, als manch anderer - eben auch weil er weiß, mit einem Bein im Knast zu stehen. Ganz gleich, ob Pfefferspray, Taschenmesser oder die rudimentären Judo-Kenntnisse ...

    Wer was auf dem Kerbholz hat (also schon vorher nicht nachgedacht hat), bekommt ja auch keinen KWS.

    Fördermitglied des VDB.

  • Ich glaube, je mehr den KWS haben, umso besser. Am besten Millionen. Dann würde das Risiko für die bösen Buben rapide steigen, einmal an den Falschen zu geraten. Und ich stehe lieber mit einem Bein im Knast, als mein ganzes Leben im Rollstuhl zu sitzen.

    Der Kluge macht so viel wie möglich richtig, der Weise so wenig wie möglich falsch.

  • Ich finde das auch nicht weiter schlimm.
    Den KWS zu beantragen ist ein Recht, das jedem unbescholtenen Bürger zusteht.
    Ich denke allerdings nicht, dass man dadurch eine bessere Akzeptanz in der Bevölkerung erwarten kann.
    Menschen sind ja gar nicht so schlecht darin, ihr eigenes Tun moralisch besser zu bewerten als die gleiche Handlung bei anderen.
    Nach dem Motto:
    "Fürchterlich, diese Bewaffnungszunahme in der Bevölkerung. Ich habe ja schließlich gute Gründe, weil es hier ja so unsicher geworden ist und Tante Hilde wurde letztens ja auch das Portemonnaie geklaut.
    Aber die ganzen anderen sind ja doch eher solche Waffennarren, die das nur brauchen, um ihr Ego durch eine Knarre aufzupolieren."


    P.S.: Die Polizeigewerkschaft hat ein beinahe schon pathologisches Problem mit Waffen im Volk.

    Da hab ich verschiedene Erfahrungen zu gemacht.
    Wolfgang Dicke etwa, der ehemalige Bundesgeschäftsführer der GdP war/ist Sammler und Sachverständiger.
    Auch in der aktuellen letzten Gesetzesänderung bekamen wir z.B in der Magazinfrage Rückenwind von der GdP.
    Wo ich leicht paranoide Ansätze erlebt habe, war irgendwie immer beim BDK. Da scheint wirklich eine negative Grundhaltung zum legalen Waffenbesitz zu herrschen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Ich glaube, je mehr den KWS haben, umso besser. Am besten Millionen. Dann würde das Risiko für die bösen Buben rapide steigen, einmal an den Falschen zu geraten.

    Das Risiko würde wohl eher für die SSW-Träger steigen. Die Klientel, die sich davon abschrecken lässt, gehört nicht zu den bösen Buben, und die bösen Buben lassen sich davon nicht abschrecken. Eine SSW ist im Konfliktfall noch weniger wert als eine leere Bierflasche, deren Hals man abbrechen kann. Geschweige denn, was der Angreifer vielleicht sonst noch in der Tasche trägt.

    Ich finde den KWS grundsätzlich problematisch, weil er den Besitzen das Gefühl vermittelt, mit einer SSW würden sie zum Waffenträger. Und wer sich bewaffnet fühlt, begibt sich unter Umständen in Gefahrensituationen, die er ansonsten vielleicht vermeiden würde.

    Selber "führe" da lieber meinen Schäferhund. Der schützt im Zweifelsfall nämlich tatsächlich und benötigt keinen KWS.

    When any nation mistrusts citizens with guns it's sending a clear message that the government has evil plans.

    - George Washington -

  • Dein Beschützer lässt sich mit Pfefferspray auch ausser Gefecht zu setzen. Und dann bist du wieder alleine da
    Wie auch immer: wahrscheinlich kommt jene Situation sowieso unverhofft und man reagiert ganz anders, als man es sich eigentlich vorgenommen hatte.
    Und nicht jeder ist in der körperlichen Lage, wegzulaufen oder es mit einem 100kg/1,90m Brocken aufzunehmen.

    Generell würde ich sagen, dass der benötigte KWS zum Führen reine Schikane ist, um die rechtschaffenden Leute davon abzuhalten, eine SSW mit sich zu führen. Ich bin jedenfalls nicht der Typ der gerne zum Amt geht, um sich wie ein potentieller Straftäter begutachten zu lassen. Anders herum wird ein Schuh draus: Jeder ohne Vorstrafen darf eine SSW mit sich führen. Im Falle einer Kontrolle kann die Polizei dann fix per Abfrage im Strafregister nachfragen, ob man darf oder nicht. Und wenn nicht, dann wird erst sanktioniert.

    Der Kluge macht so viel wie möglich richtig, der Weise so wenig wie möglich falsch.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kelly (31. Juli 2020 um 17:56)

  • wer sich bewaffnet fühlt, begibt sich unter Umständen in Gefahrensituationen, die er ansonsten vielleicht vermeiden würde.

    DAS Argument ist letzendlich eine Opferbeschuldigung und damit völlig fehlt am Platze. Vergewaltigungsopfer kenne diese Argumentation ja zur Genüge... "warum zieht die sich auch so an ."..."warum in der Gegend/zu dieser Zeit noch unterwegs" ...etc.

  • DAS Argument ist letzendlich eine Opferbeschuldigung und damit völlig fehlt am Platze. Vergewaltigungsopfer kenne diese Argumentation ja zur Genüge... "warum zieht die sich auch so an ."..."warum in der Gegend/zu dieser Zeit noch unterwegs" ...etc.

    Das ist Quatsch. Mir ging es um die trügerische Sicherheit, die eine SSW vermittelt und die durch den sogenannten "Kleinen Waffenschein" noch verstärkt wird.

    Das verhält sich ähnlich, als würde man in seinem Auto den Gurt weglassen, die Airbags deaktivieren und statt dessen einen Fahrradhelm aufsetzen - in dem Bewusstsein, bei einem Unfall ausreichend geschützt zu sein. Kann man machen, aber vernünftig wäre das nicht.

    When any nation mistrusts citizens with guns it's sending a clear message that the government has evil plans.

    - George Washington -

  • @Maraudeur : jetzt verdrehst Du aber die Argumente!

    Viele Sicherheitsverbesserungen im Automobilbau wurden anfangs auch belächelt und unterstellt,
    die Leute würden MIT Gurt oder MIT Airbag aggressiver fahren als vorher.
    Das hat sich zum Glück nicht bestätigt. Die Zahl der Verkehrstoten (inbs. Autofahrer) ist seitdem rückläufig.
    Man hat diesen "Vorteil" also nicht dazu missbraucht, riskanter zu fahren und den möglichen Vorteil durch eine gefährlichere Fahrweise auszugleichen.

    IN DUBIO PRO REO - im Zweifel FÜR den Angeklagten!

    Und so würde ich dem KWS-Inhaber (wie auch dem Träger von Pfeffersprays) nicht unterstellen wollen, er würde sich leichter in Gefahren begeben wollen als ohne.

    Das Problem ist ja ein Ohmachtsgefühl oder zumindest das ungute Gefühl, nachts auf Menschen der "Party-&Event-Szene" zu treffen.
    Und nicht, um mal auf eigene Faust für Ruhe und Ordnung im Viertel zu sorgen.

    Fördermitglied des VDB.

  • was das thema angeht: ein Spiegelbild von Gesellschaft und zuständen in diesem Land.
    schade das politik und staat nicht daraus lesen können.
    und was das legale "führen" angeht, interessant wäre mal eine Statistik wie viele illegal "geführte" auf eine legal "geführte" kommen. :D
    oder glaubt hier ernsthaft jemand das gasknarren den dunklen Mächten unbekannt sind? 8|