Diana 27 schießt viel zu hoch!

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 2.545 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. August 2020 um 10:54) ist von Roderik.

  • Hallo,

    Nach dem ich kürzlich eine alte Diana 23 & eine 27 erfolgreich restauriert habe, kommt der Freundeskreis so Langsam mit seinen Kellerfunden auf mich zu.

    So kam auch eine etwas vernachlässigte 27, bj. 73 (oder 79?) zu mir. Mit ZF-Schiene und einstellbarem Abzug.
    Dichtung etwas geölt und die Total verbogene Feder gewechselt und sie macht brave 173 m/s

    ZF drauf und ans einschießen. Oha, die Schießt aber hoch. Wenn ich mit dem Verstellbereich im Anschlag bin, muss ich auf 10m noch so ~10 cm drunter halten. Auf 30 Meter wird das sogar noch schlimmer, da sind es bestimmt 25 zu hoch. Wenn man das weiß, trifft sie aber gut. Das Centstück auf 10m und so ca 2 € kreis auf 30m waren beim kurzen testen kein Problem.

    Kann es sein das der Lauf minimalst verbogen ist oder nicht mehr bündig in der Kippmechanik sitzt?

    Kann man das richten?

    Danke an die Profis für Tipps zur Sache!

  • Vielleicht ist es ja eine total platte Laufdichtung.

    Der Kluge macht so viel wie möglich richtig, der Weise so wenig wie möglich falsch.

  • Kann es sein das der Lauf minimalst verbogen ist ...

    Eine Wasserwaage (Richtscheit) auf die ZF-Montageschine legen
    und schauen, wie der Lauf fluchtet.

    Ich pers. halte nichts von der Kombi Knicker/ZF

    Gruß Wolf

  • Hmm hat ein Gummilaufdichtung. die sieht noch einigermaßen aus, aber wenn der Lauf zu ist liegt Metall an Metall. Dachte auch das gehört so, sonst würde sich ja der Trefferpunkt jedesmal verschieben, wenn man den Lauf mal etwas kräftiger zuschnappt.

  • Ich vermute dass da der Lauf beim Spannen Mal aus der Hand gerutscht ist und nach oben gegen den Anschlag gerauscht ist, dadurch kann sich der Lauf nach oben "verbiegen".
    Lege das Gewehr Mal auf den Boden (auf die Seite), so dass du mit etwas Abstand von oben auf die Seite drauf schauen kannst. Meist erkennt man dann, dass der Lauf zur Systemhülse nicht fluchtet und nach oben zeigt. Ansonsten Mal ein Foto machen.

  • Ich vermute dass da der Lauf beim Spannen Mal aus der Hand gerutscht ist und nach oben gegen den Anschlag gerauscht ist, dadurch kann sich der Lauf nach oben "verbiegen".
    Lege das Gewehr Mal auf den Boden (auf die Seite), so dass du mit etwas Abstand von oben auf die Seite drauf schauen kannst. Meist erkennt man dann, dass der Lauf zur Systemhülse nicht fluchtet und nach oben zeigt. Ansonsten Mal ein Foto machen.

    War auch meine Vermutung. Leg ich den Lauf auf eine Glasplatte sehe ich das er eine bisschen durchgebogen ist. In der Mitte so 1-1,5 mm Abstand. Kann man das begradigen ohne den völlig zu ruinieren?

  • Schau sonst Mal durch den Lauf durch, da kannste an der Lichtspiegelung eigentlich gut sehen ob er in sich krumm ist.
    Mit viel Fingerspitzengefühl bekommt man sowas wieder hingedrückt.
    Lauf abbauen, und dann Re. & Li. "weiches" Holz unterlegen und vorsichtig in der Mitte drücken.
    Oft ist bei Sowas aber gar nicht der Lauf verbogen, sondern der Übergang zum Gelenkblock, darum mein Hinweis Mal mit etwas Abstand das Gewehr anzuschauen ob der Lauf zum System fluchtet.

  • Wenn man den Lauf mal etwas kräftiger zuschnappt.

    ;)

    Kann man das begradigen ohne den völlig zu ruinieren?

    Kann man. Jedoch bevor es nun ans etwas kräftigere Biegen geht, könnte man zwei Schutzbacken aus Holz / Hartholz nehmen, den Lauf an der vermeintlich verbogenen Stelle dazwischen legen und dies mittels Spannkraft eines Schraubstock begradigen versuchen. Ohne Biegen.

  • Der Teil am Gelenkblock scheint mir noch gerade zu sein. Der Lauf macht vielmehr eine gleichmäßige Kurve nach oben. Schaut man durch, sieht man auch die Kurve. Das Loch sieht dann am Ende nicht rund sondern Mandelförmig aus.

    Hätte hier (Gummi-)hammer und Amboss oder Hydraulik Presse in der Werkstatt eines bekannten...

  • Schau dir doch mal die Videos bei Youtube über die Diana- und Weihrauch-Werke an. Da kann man an einigen Stellen auch sehen, wie sie einen Lauf richten.
    Die machen das ganz behutsam Step by Step.

    Der Kluge macht so viel wie möglich richtig, der Weise so wenig wie möglich falsch.

  • Der Teil am Gelenkblock scheint mir noch gerade zu sein. Der Lauf macht vielmehr eine gleichmäßige Kurve nach oben. Schaut man durch, sieht man auch die Kurve. Das Loch sieht dann am Ende nicht rund sondern Mandelförmig aus.

    Hätte hier (Gummi-)hammer und Amboss oder Hydraulik Presse in der Werkstatt eines bekannten...

    Nicht drauf rumhämmern, sondern wenn, vorsichtig drücken, bitte keine rohe Gewalt, sowas geht meist in die Hose.

  • Nicht drauf rumhämmern, sondern wenn, vorsichtig drücken, bitte keine rohe Gewalt, sowas geht meist in die Hose.


    Deshalb Frag ich ja hier. ;)

    Habe nur etwas Erfahrung mit Blech-Kaltverformung, und da ist ein gezielter wohl dosierter schlag oft zielführender als das ganze rumgedrücke. Rohe Gewalt sowieso nicht, klar. Es ist ja auch nur ein Millimeter über die Länge. Mache mir halt Gedanke wie ich das am besten gleichmäßig gerichtet bekomme. Nicht das der "Biegeraduis" beim zurückdrücken ein anderer ist und der Lauf später Schlangenlinien macht ...

  • ... wenn der Lauf vom Hochschnsppen verformt wurde, muss nun negiert gewirkt werden. Sprich, Lager einspannen gegen Vertikalkraft sichern und denn Lauf von oben nach unten drücken.

    Einmal editiert, zuletzt von Knickerboy (29. Juli 2020 um 23:35)

  • Hallo Leute. Danke an all die Meinungen und Vorschläge.

    Habe den Lauf mittlerweile ganz gut gerichtet. Das ganze auf einer Hydraulik-presse in der Werkstatt eines Bekannten.
    Das ging ganz gut mit vorsichtigem "herausmassieren", zwischendrin immer wieder an eine Wasserwaage angelegt um die relevanten Abschnitte zu finden.
    Schwierigkeit ist hierbei, das der Lauf ja auch ein bisschen zurückfedert, also hab ich mich langsam herangetastet, bis sich das richtige Gefühl für den benötigten druck eingestellt hat.
    2x hab ich zwischendurch auch montiert und probe geschossen bis es dann passte.

    Jetzt trifft sie wieder!