Abzugsgewicht messen

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 3.026 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Juli 2020 um 21:08) ist von kobold.

  • Hallo zusammen,

    ich besitze eine Diana Raptor mit gefühlt sehr hohem Abzugsgewicht. Das wollte ich jetzt einmal genau wissen. Da ich hier im Forum keinen Thread zu dem Thema gefunden habe und die Abzugsprüfer im Handel ca. 100€+ kosten habe ich nach einer preiswerten Lösung gesucht. Ich bin auf den unten beschriebenen Messaufbau gekommen. Mich würde interessieren ob es andere / bessere Lösungen dazu gibt. Bitte beschreibt doch hier mal wie Ihr das Gewicht bestimmt.
    VG
    Dirk


    Die Materialien für meinen Aufbau bekommt man im Baumarkt für ca. 5-7€.

    • 100er KG Abflussrohr
    • 100er End-Kappe für das Rohr
    • Etwas Tau
    • Ein Stück 100mm Gewindestange M5
    • Zwei Unterlegscheiben M5
    • Zwei Sicherungs-Muttern M5
    • Etwas Textilgewebeband


    Die Gewindestange habe ich in der Mitte etwas gebogen und mit dem Gewebeband umwickelt. Sie wird später auf den Abzugsbügel gelegt. Die Unterlegscheiben über die Enden geschoben und mit den Sicherungsmuttern gesichert. Die Endkappe in das KG-Rohr gedrückt, auf der offenen Seite zwei 5mm Löcher gebohrt um das Tau durchzuziehen.
    Jetzt die (ungeladene!) Waffe senkrecht nach oben halten (ich habe sie eingespannt), die Gewindestange mit dem unten dranhängenden Rohr auf das Abzugszüngel legen, das KG-Rohr langsam mit Wasser füllen bis der Hahn abschlägt. Anschließend das Rohr mit Wasser und Gewindestange wiegen. Das Ergebnis ist das Abzugsgewicht. Bei Meiner Waage musste ich in mehreren Etappen wiegen da der Messbereich meiner Waage nur bis 2000g reicht.
    Hier noch ein Bild vom Aufbau.

    der Dirk vom Niederrhein

    VDB Fördermitglied

  • Federwaage (mit Schleppzeiger). Kostet so 5 - 10 Euro und hält ein Leben lang . . . 8)

  • Na soviel kosten auch nicht. :saint:
    Ich prüfe mein Abzugsgewicht mit dem hier. Funktioniert tadellos.

    Abzugswaage


    Den habe ich beim Googeln gar nicht gesehen. Ich war hier fündig geworden (OK, es is die Apotheke :(
    https://www.frankonia.de/p/lyman/abzugspr%C3%BCfer/121001
    Aber da ich oft eigene Lösungen entwickle, wollte ich mal sehen was Andere im Forum schon selber gebaut haben um Abzugsgewichte zu messen.
    VG
    Dirk

    der Dirk vom Niederrhein

    VDB Fördermitglied

  • Federwaage (mit Schleppzeiger). Kostet so 5 - 10 Euro und hält ein Leben lang . . . 8)

    5-10€ Hört sich gut an! Hast Du evtl. einen Link oder ein Foto davon?
    VG
    Dirk

    der Dirk vom Niederrhein

    VDB Fördermitglied

  • Einfach Federwaage bei eBucht oder Hammaschon eingeben. 8)

    Ja die Genauigkeit wäre schon OK, aber wenn ich es richtig sehe, haben die preiswerten elektronischen Waagen keine Funktion den letzten Wert zu speichern (Max hold oder so) und Schleppzeigerwaagen sind hier auch wieder richtig teuer. Man müsste beim Ablesen also ziemlich genau drauf achten was die Waage ganz zuletzt angezeigt hat.
    VG
    Dirk

    der Dirk vom Niederrhein

    VDB Fördermitglied

  • Wenn die Waage eine schnelle Reaktionszeit hat, könntest du das Wiegen doch per Video aufnehmen und später per Zeitlupe die Waage ablesen.

    Der Kluge macht so viel wie möglich richtig, der Weise so wenig wie möglich falsch.

  • Wenn die Waage eine schnelle Reaktionszeit hat, könntest du das Wiegen doch per Video aufnehmen und später per Zeitlupe die Waage ablesen.

    Hallo Kelly,
    die Idee finde ich gut.
    @Schrotty oder @Ingo.M habt Ihr das schon mal so gemacht? Funktioniert das?
    VG
    Dirk

    der Dirk vom Niederrhein

    VDB Fördermitglied

  • Funktioniert das?

    Das Verfahren ist vereinserprobt, rustikal aber zielführend.
    So ein Schleppzeiger ist mit wenig Bastelarbeit selbst gemacht. 8)
    Noch kostengünstiger ist nur noch eine gebogene Stange der Gewichte aufgelegt werden.

  • Das Verfahren ist vereinserprobt, rustikal aber zielführend.So ein Schleppzeiger ist mit wenig Bastelarbeit selbst gemacht. 8)
    Noch kostengünstiger ist nur noch eine gebogene Stange der Gewichte aufgelegt werden.

    OK, werde mir mal so ein Teil bestellen.
    Danke für die Tipps!

    der Dirk vom Niederrhein

    VDB Fördermitglied

  • Hallo Kelly,
    die Idee finde ich gut.
    @Schrotty oder @Ingo.M habt Ihr das schon mal so gemacht? Funktioniert das?
    VG
    Dirk

    100% genau ist sowas nicht, die Waagen haben 5-10g Toleranz, und wenn man behutsam zieht kann man auch sehen bei welcher Grammzahl der Abzug löst, wir hatten das vor Jahren Mal im Verein, da war kurz vor einer Vereinsmeisterschaft das Testgewicht verschwunden, da hat dann der Schießwart mit solch einer Waage als Notbehelf die Abzugsgewichte grob überprüft.
    Das mit dem Filmen ist sicherlich eine gute Idee.

  • Hallo zusammen,
    dank der schnellen Lieferung des Versandhauses der „bewaffneten Reiterinnen“ konnte ich heute schon einen ersten Test mit der gelieferten Waage machen. 9€ habe ich inclusive Lieferung dafür auf den Ladentisch gelegt. Zuerst habe ich eine Vergleichsmessung zu meiner Feinwaage mittels zweier Wasserflaschen gemacht:
    Feinwaage: 2192.1g
    Kofferwaage: 2160g

    Der Messaufbau ist im Bild zu sehen. Drei Messungen habe ich hintereinander gemacht. Dazu habe ich zuerst den Hahn der Waffe gespannt, dann die Waage mit frei hängendem Seil „genullt“ und anschließend die Kamera des Mobilfons gestartet. Von Hand habe ich mit Hilfe der Waage den Abzug ausgelöst. Anschließend im Video im Einzelbildlauf beobachtet wann das höchste Abzugsgewicht erreicht wurde (das sieht man sehr gut).
    Folgende Gewichte habe ich gemessen:
    2350g
    2365g
    2385g

    Etwas merkwürdig ist, dass ich mit dem ersten Messaufbau (Wasserbehälter) auf ein Gewicht von 2737g gekommen bin. Ich vermute das lag daran, dass ich hier sehr langsam Wasser eingefüllt habe und deshalb ein höheres Gewicht erzielen konnte. Ich gehe davon aus dass die Messung mit der Kofferwaage genauer ist, weil sie die „Geschwindigkeit“ beim realen Abziehen besser nachbildet.
    Viele Grüße
    Dirk

    der Dirk vom Niederrhein

    VDB Fördermitglied

  • Hallo @Zuendii,
    das mit der „Peak Hold Funktion“ ist so eine Sache bei diesen Waagen.
    Meine Waage hat das auch. Allerdings bedeutet „Peak Hold hier, dass die Waage den Gewichtswert speichert und dann auch die Messung beendet, wenn das gemessene Gewicht kurze Zeit konstant bleibt. Das macht beim Wiegen von Koffern, gefangenen Fischen oder anderen unveränderlichen Gewichten auch Sinn, weil der Benutzer dann nicht auf die Waage schauen muss während er wiegt. Beim Messen des Abzugswiderstands ist diese Funktion leider eher hinderlich denn es soll ja der Maximalwert gemessen werden direkt bevor das Gewicht wieder rapide abnimmt, weil der Schuss ausgelöst wurde. Deshalb filme ich das mit der Kamera des Mobilfons. Hierbei muss man dann darauf achten, dass die Kraft, mit der an der Waage gezogen wird kontinuierlich ansteigt damit die Waage nicht in den Max-Hold Zustand kommt.
    VG
    Dirk

    der Dirk vom Niederrhein

    VDB Fördermitglied

  • O.K. Danke für die Erläuterung.

    Dann kann ich mir die Waage die Du hast, bestellen?
    Bist du zufrieden?

    Ja, ich bin zufrieden. Das ist sicher nicht die super präzise Messmethode, aber für meine Zwecke reicht es. Definitiv besser als Behälter mit Wasser zu füllen und anschließend das Gewicht zu messen. Mit der Waage kann man viel schneller Messen und dann mehrere Werte vergleichen oder mitteln. Was das Modell der Waage angeht, ich denke dass in den meisten preiswerten elektronischen Waagen innen der gleiche Chip bzw. Kraftsensor verbaut ist. Lediglich das Gehäuse dürfte sich ändern. Die Funktionen sind auch meist die gleichen (Einschalter, Tara und Einheit wechseln). Es ist also wahrscheinlich egal welches Modell du nimmst. Ich würde nur darauf Achten, dass der Messbereich möglichst niedrig (also nicht lieber max. 20kg als max. 100kg) ist. Damit sollte dann die Genauigkeit für den Gewichtsbereich für Abzugsgewichte besser sein.
    VG
    Dirk

    der Dirk vom Niederrhein

    VDB Fördermitglied