Diana 27 Abzugshebel gebrochen- nicht mehr lieferbar

Es gibt 45 Antworten in diesem Thema, welches 6.264 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Dezember 2022 um 12:27) ist von kasperle.

  • Mir ist ein Diana 27 zugelaufen. Leider ist der Kunststoff- Abzugshebel zerbrochen. Ein Ersatz dafür ist nirgends mehr zu bekommen. Weiß jemand von euch, ob es vielleicht von einem anderen Modell einen auch hier passenden und noch lieferbaren Abzugshebel gibt?
    Eine andere aber mühsame Alternative wäre die Selbstherstellung aus Alu oder Messing.

  • Hallo,
    dein Foto zeigt eine sogenannte Sollbruchstelle - wenn es bricht dann dort.
    Ich würde das Teil um das Lager herum durch eine gleichartige Messingkonstruktion ersetzen und mit dem intaktem Rest des Kunststoffteils verschrauben plus verkleben.
    Aluminium ist weniger geeignet, weil es schlechtere Gleiteigenschaften (auf Stahl) besitzt.

    Natürlich ist das ein Rat von jemandem, der das mit einigem Aufwand in seiner Werkstatt zuhause machen könnte.
    Vielleicht ist es auch eine Alternative eine zweite Diana als "Ersatzteillager" preiswert zu kaufen.

    Gruß
    Musashi

  • Hier gibts doch nen aktiven 3D Druck Thread, vielleicht da mal nachfragen? Ersatzteilproduktion in Kleinserie ;)

    Sollte in ABS relativ passabel druckbar sein, nur Bohrung und Gewinde müssten nachgearbeitet werden.

    Würde mein CoreXY derzeit funktionieren, würde ich mich ja anbieten...

    Grüße
    Domi

    FWB 300 S :love: FWB lp65 :love: Röhm RG 76 :love:

  • Hallo Musashi,

    deine Idee mit der Teil-Restaurierung ist nicht schlecht, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Das wäre meine dritte Alternative.
    Natürlich denke ich auch an die Möglichkeit, eventuell eine preiswerte zweite Diana als Ersatzteilträger zu erwerben.

    @Domi,
    bei 3D-Druck beschleicht mich immer das Gefühl, einen wenig standfesten Werkstoff vor mir zu haben.

    Gruß, Horst

  • Guten Morgen...äh, Mahlzeit.

    Aluminium ist weniger geeignet, weil es schlechtere Gleiteigenschaften (auf Stahl) besitzt.

    Die Vorgänger Modelle waren aus Alu und halten heute noch. Das gleiten auf dem System übernimmt die eingelassene Stahlkugel. Alu wäre in diesem Falle die beste Wahl.

    Sollte in ABS relativ passabel druckbar sein, nur Bohrung und Gewinde müssten nachgearbeitet werden.

    Hab ich schon probiert. ABS und PETG. Die Hebelwirkung durch den Druckpunkt ist nicht zu unterschätzen.
    Und durch die Bohrungen für die, ich nenne sie mal Gleitkugel, und die Einstellschraube wird das ganze sehr fragil.
    Einzig eine geduldsame Suche bei Egun bietet sich da noch an.
    Falls man nicht doch selbst was feilen will......

  • Alu und Stahl, sind jetzt nicht wirklich das perfekte Traumpaar.
    Alu kann sich weder im Abrieb, noch korrosiv gegen Stahl behaupten.
    Da gibt es schon Spannungen, die nicht ohne sind.
    (Potenzialdifferenz durch unterschiedliches Normalpotenzial)
    Es kommt hier aber auf die Alumischung an. Gehen, tut das.
    Mit dem richtigen Alu, kann das sehr lange halten, da eigentlich
    keine so hohen Belastungen auftreten und vorsorglich auch alles
    geschmiert sein sollte.
    Jede gut sortierte Schlosserei sollte Dir da, gegen Trinkgeld, ein
    Stück ordentliches Alu in die Hand drücken können.

    Drucken ist eine gute Alternative, aber Metall ist schon etwas Tolles.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • So, ich habe ein passendes Stück 7mm- Alu aufgetrieben. Alle erforderlichen Arbeitsgänge (Fräsen, Bohren) scheinen mir auch machbar.
    Lediglich für die Befestigung der Stahlkugel oben habe ich noch keine Idee. Muss die eigentlich federnd gelagert werden? Ich glaube, ich muss mich zuerst einmal über deren genaue Funktion im System schlau machen. ?(

    Gruß, Horst oben

  • Danke dir für die schnelle Aufklärung. Dieser Link zu den versch. Abzugsystemen ist sehr interessant und bringt mich enorm weiter!

    Gruß, Horst

  • Dann halte uns bitte auf dem Laufenden.
    So kleine Bastelberichte, mit interessanten Bildern,
    sind hier allzeit sehr gerne gesehen.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • Alu und Stahl, sind jetzt nicht wirklich das perfekte Traumpaar.
    Alu kann sich weder im Abrieb, noch korrosiv gegen Stahl behaupten.
    Da gibt es schon Spannungen, die nicht ohne sind.
    (Potenzialdifferenz durch unterschiedliches Normalpotenzial)

    Da bin ich jetzt ein wenig irritiert .... ;(
    Können millionen Kettensägem, Rasenmähermotoren usw. irren,
    bei denen sich Alukolben und Pleul permanennt an Stahl Kolbenbolzen
    und Kurbelwelle reiben ... :whistling:

    Gruß Wolf ... :D

  • Ab jetzt ist pure Handarbeit angesagt!

    Na, das sieht doch schon toll aus.
    Wann gehst Du in die Massenfertigung?

    Da bin ich jetzt ein wenig irritiert .... ;( Können millionen Kettensägem, Rasenmähermotoren usw. irren,

    Sie irren nicht, und auch dort kann es zu Problemen kommen.
    Dort sind die Metalle jedoch voneinander getrennt.
    Da gibt es die Nadellager, Kolbenringe oder Anlagescheiben.
    Wenn jedoch Wasser mit ins Spiel kommt, reicht das schon.

    Ein Problem aus der Praxis. Aussage eines Autofahrers.
    "Der läuft ganz gut." "Alle zwei Wochen mal ein viertel Liter Wasser."
    Der Kühlkreislauf ist ein nahezu geschlossenes System. Wo bleibt
    also das Wasser? Wenn keine Spuren zu sehen sind, und es auch
    nicht durch das Überdruckventil geht, dann verbraucht es der Wagen.

    Kleiner Riss in der Zylinderkopfdichtung, und das Wasser findet seinen
    Weg. Zunächst nur in den Zylinder. Die Dichtung schwächt sich jedoch
    weiterhin, und das Wasser läuft dann auch in die Schraubenlöcher von
    den Zylinderkopfschrauben. Dort sorgt es dann für die Verbindung
    zwischen Alu und Stahl.

    Jetzt bekommt der Autofahrer das nicht mit. Immer nur kurze Wege
    zur Arbeit, und alle zwei Wochen etwas Wasser. Das kann sehr lange
    gut gehen, bis der Jahresurlaub kommt. Ab, zum Starnberger See, auf
    die Bahn, linke Spur, rechtes Pedal, Motor schön warm, weißer Rauch.
    Die Temperaturanzeige wir dann ganz schnell zeigen, daß kein neuer
    Papst gewählt wurde, und der Mechaniker freut sich über eine total
    eingegammelt Schraube im Zylinderkopf.

    Alu und Stahl - Schlechte Wahl.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • So...Ich habe fertig

    Sieht doch schon mal super aus.
    Ich musste auch schon zwei gebrochene Diana Abzüge ersetzen, damals waren die aber noch leicht erhältlich.

    Zur Historie der Abzüge:
    Ursprünglich waren die aus Alu, davon ist mir noch kein kaputter untergekommen. Dann hat Diana anscheinend versucht, die Alu - Teile 1:1 durch Kunststoff zu ersetzen. Besonders haltbar war das aber nicht.
    Die Nachfolger wurden dann als Blech - Prägeteile hergestellt.


    "There is only one good, knowledge, and one evil, ignorance." - Socrates

  • Hallo b_F,

    kannst du diese Änderungen zeitlich konkreter einordnen?
    Kannst du mir Literatur oder irgendwelche Links, welche sich näher mit der Technik von den einzelnen Modellen befassen, empfehlen? Da bin ich nämlich trotz meines doch etwas fortgeschrittenen Alters noch ein neugieriges Greenhorn.

    Gruß, Horst

  • ... diese Änderungen zeitlich konkreter einordnen?

    Wird schwer, habe bei meiner alten Möre das "Geb.Jahr"
    auch nicht raus bekommen.

    Diana 27 restaurieren

    Bei meiner Büchse war Abzug und Korn aus Kunststoff,
    das Jahr haben wir mit dem Altbesitzer auf Ende 60er,
    Anfang 70er Jahre geschätzt.

    Gruß Wolf

    Einmal editiert, zuletzt von EL LOBO (14. Juli 2020 um 19:14)

  • Alu und Stahl - Schlechte Wahl.

    Ach deshalb werden jedes Frühjahr tausende Winterreifen
    von den Achsen geflext,
    die Werkstätten bekommen die Radbolzen nicht mehr aus den Alufelgen ... ;(

    Gruß Wolf ... :D