Compoundbogen Aufbau und Einstellung

Es gibt 258 Antworten in diesem Thema, welches 27.725 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Oktober 2021 um 18:01) ist von servibilis.

  • Sorry aber wenn der Bauer nicht schwimmen kann dann liegt das meistens nicht an der Badehose (bezieht sich auf deinen Händler).
    Wenn die Fall Away Pfeilauflage nicht funktioniert dann ist sie entweder defekt (gibt´s) oder aber in den meisten Fällen einfach nicht richtig montiert (gibt´s viiieeel häufiger).
    Das Ding mit den 2 Metallbügeln verwendet man seit 20 Jahren nicht mehr, das Gewicht der Finger zusammen mit der Feder sorgen für unkalkulierbare Effekte von Schuss zu Schuss wie man auch schön an deinem Papier sehen kann, die beiden äusseren gehen ja mal gar nicht.
    Jede einfach Bürstenauflage für 10 Euro wird da bessere Ergebnisse bringen.
    Gibt doch praktisch nur noch Bürste, Fall Away, Federblech (für Target), alles andere sind Exoten, nicht ohne Grund.

    Gruß Stefan

  • Die eine Pfeilauflage war doch recht teuer, wenn ich mich richtig erinnere - oder ?

    Nimmt der Händler die denn zurück ?

    Wenn ihm nun später auffällt, dass eine solche angeblich nicht zum Bogen passen soll ...

    Oder darfst Du diese „kostenfrei entsorgen“ :S

  • Es freut mich, dass sich jemand auf den Papiertest bezieht, jetzt sagt mir das schon etwas mehr. Ich habe heute gemerkt, dass es eine weitere Imponderabilie gibt, nämlich der Augenblick des Abschusses. In meinem Visier habe ich zwar eine Einrichtung, die mir zeigt, wann ich denn Bogen im gespannten Zustand spannungsfrei halte, aber manchmal habe ich das Gefühl während des Abzugs leicht zu verreisen, was ebenfalls im Papiertest sichtbar wird.

    Die Pfeilauflage wurde anstandslos gegen zwei andere getauscht und ich habe jetzt doch die Bürstenauflage verbaut, die macht mir eine guten Eindruck, weil sie zum Einen kaum Kontakt zum Pfeil hat und zum Anderen die Pfeilauflage federnd gelagert ist.

  • Vertraue weniger der Technik.Vertraue mehr auf dein Körper-Gefühl!

    Wie hieß es in The last Samurai. Zu viel Bedenken. Bedenken Bogen, bedenken Pfeil, bedenken Anzeige, ... zu viel Bedenken.
    Bogenschießen ist eigentlich ein intuitiever Sport, den man fast automatisch macht und innerlich alles stimmt.

    Dann kam der ganze Technikscheiß und die Leute denken nur noch an Technik, Visiere, ........................................

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • ... und zum Anderen die Pfeilauflage federnd gelagert ist.

    Und genau das macht das Ding sehr fehlerverzeihend.
    Das mit dem verreißen ist das Compound Problem Nr.1.
    Man betätigt nicht den Abzug, man zieht, ankert (Handrücken mit dem Knöcheln von Zeige- und Mittelfinger an den Kieferknochen), dann sucht man Kontakt zum Abzug, zielt und drückt dabei den Bogen nach vorne auf das Ziel zu und zieht die Hand nach hinten vom Ziel weg, dabei verstärkt sich der Druck auf den Abzug und der Schuss bricht überraschend, hoffentlich.
    Wenn es ein Wristrelease ist dann nicht mit der Fingerspitze des Zeigefingers an den Abzug, besser mit dem 2. Fingerglied.

    Gruß Stefan

  • ...zu viel Bedenken... das ist mein 2.liebstes Zitat aus diesem Film. Erstaunlicherweise habe ich es während der ganzen Zeit nicht ein einziges Mal erinnert :sleeping: . Vielen Dank, lieber play.
    Und ja, ich habe ein Release fürs Handgelenk, nutze es aber wie ein Backtension, genau wie du es beschrieben hast. Das mir der Händler mit der Beadehose beigebracht. Es funktioniert viel besser, seit ich mich in den Abschuss hineinstrecke.

    Ich finde übrigens die Bezeichnung Greenhorn für dich völlig unangemessen Dr. Spiritula

    Noch was:

    Nach weiteren 50 Entladungen erkenne ich jetzt, dass der Bogen dorthin schießt wo er soll, das weiß ich immer sofort nach dem lösen.

  • Meine persönliche Meinung:
    Man sollte erst einmal mit einem leichten Recurve als Blankbogen anfangen. Ohne jeden Schnickschnack. Keine oder eine sehr einfache Pfeilauflage, kein Visier, ... und nur wenig lbs. 20-30lbs reicht am Anfang völlig. Damit erst einmal seine Technik und Haltung verbessern / antrainieren. Hat man die drauf, kann man mit jedem anderen Bogen schießen und sich den Technikkram nachträglich aneignen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Da gehe ich zu 100% mit, gerade weil ich merke, dass mich die 60lbs daran hindern mehr als 200 Pfeile am Tag wegzuschicken.
    Leider kann ich nicht anders, ich mag die Technik, wie der Mensch durch Denken, Methoden weiterentwickelt. Daran will ich teilhaben und gerade weil ich weiß, dass mein Bogen eigentlich nichts für mich ist, bemühe ich mich, alles richtig zu machen und merke auch, dass es gelingt. Allerdings zu einem hohen Preis. Entspannt ist meine Methode sicher nicht, aber das ist nun mal mein Weg.
    Meine Frau will jetzt auch Bogenschießen, hat aber aus ihrer Natur heraus, das richtige Gespür dafür, was dran ist und geht nun den von dir beschriebenen Weg.

    Das darf ich noch von ihr lernen <3 .

  • Wie erneuert man die Mittenwicklung am Compoundbogen? Bei einer Recurveambrust muss man dazu die Sehne vom Bogen nehmen, aufdrehen, wickeln und wieder eindrehen, da sie sonst aufgeht, ist das beim Compoundbogen ebenfalls so?
    Und zum Material. Ich habe das BCY 32 und 25, kann ich das verwenden?

  • Mir geht es eher um die Frage, ob ich die Sehne auf- und wieder zudrehen muss...

  • Ich lasse die Sehne beim Bogen immer dran, wenn die Mittelwicklung fällig ist. Normalerweise hält sie aber ewig, da nichts scheuert (anders als bei den meisten Armbrüsten). Außerdem ist die Beschleunigung nicht so vehement.

  • Ich hab mir jetzt doch schnell eine Presse gebaut, weil die Camlean nicht stimmte. Dabei habe ich festgestellt, dass ein Yokekabel nur um Haaresbreite am oberen Cam vorbeigeht. Nach etwa 20 Entladungen war dann klar, dass Yoke und Cam sich nie berühren. Kann man das optimieren? Irgendwie hängt die Synchronisation mit beiden Cams zusammen, oder? Also, wenn ich am oberen Cam die Yokes eindrehe, wirkt sich das auch auf die Geradheit der unteren Cam aus?

  • Ja, wenn du an einem Kabel etwas verstellst musst du das andere anpassen so das die Drawstops an beiden Cams absolut gleichzeitig anschlagen.
    Camlean kannst du oft nicht vermeiden, manchmal ist das auch gar nicht gut. Camlean muss nicht falsch sein! Wenn ich einstellen muss und nicht weiss wie es richtig ist würde ich versuchen die Yokes so zu drehen das beide Cams im Vollauszug (da ist die meiste Last auf den Yokes) gerade stehen. Im Schuss verlagert sich die Kraft auf die Sehne, die Yokes wirken dann viel weniger, hier wäre es besser die Cams mit Scheiben auf der Achse zu verschieben, das sollte aber vom Werk aus eigentlich halbwegs passen, also eher so lassen. Das die Cams in beiden Positionen genau gerade sind ist selten.

    Gruß Stefan

  • Super, vielen Dank, das hilft mir weiter. Dass die Cams selten parallel zur Sehne verlaufen, habe ich gestern auch gelesen, wusste aber nicht, worauf ich nun meinen Fokus richten soll.

  • Zitat von Dr.Spiritula

    wenn du an einem Kabel etwas verstellst musst du das andere anpassen so das die Drawstops an beiden Cams absolut gleichzeitig anschlagen.

    Wenn du mit Drowstop die Schraube meinst, die am Wurfarm anschlägt, ist an meinem Bogen nur eine, und zwar oben, verbaut.

  • So, ich habe mir jetzt so ein Teil gebaut, womit man den Bogen spannen kann (wie heißt das doch gleich?). Die Yokes sind jetzt so eingestellt, dass der Versatz im gespannten Zustand oben etwa 1,5mm und unten etwa 2mm ist. Im ungespannten Zustand ist der Versatz unten etwa 1mm und oben ca. 3mm. Der Papiertest zeigt, dass unterschiedliche Pfeile und Entfernungen nach links und rechts Risse zeigen, die nicht größer als 20mm sind. Es gibt aber auch Entladungen, die gerade durch das Papier gehen. Irgendwie habe ich das Gefühl, das liegt an mir und nicht am Bogen... ?(