Neue HW70 aus Zinkdruckguss

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 3.890 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Juni 2020 um 10:32) ist von 45'iger.

  • Ich hatte mich vor einiger Zeit über die Beschichtung meiner 2019 erworbenen HW70 gewundert.
    Ich hatte den Eindruck das die womöglich Pulverbeschichtet oder lackiert ist.
    Hier hatte ich das schonmal geschrieben. Der Thread ist aber zu alt um da direkt weiterzuschreiben, deswegen nur nochmal ein Link zum alten Faden:

    Neue HW70 Pulver-beschichtet ?

    Damals hatte ich sogar Weihrauch angeschrieben, um in Erfahrung zu bringen, was das für eine Beschichtung ist. Weihrauch antwortete, es sei eine Brünierung.
    Jetzt hab ich einen interessanten Bericht im Netz gefunden der besagt, daß die neue HW70 größtenteils aus Aluminium gefertigt währe. Lauf und Druckzylinder währen demnach aus Alu. Im Lauf säße jedoch ein dünner Stahl Einstecklauf. Die Beschichtung sei ein Epoxid-Beschichtung.

    https://www.pyramydair.com/blog/2013/03/b…-pistol-part-1/

    Ich habe zunächst mit einem Magneten geprüft und festgestellt, daß Lauf und Druckzylinder nur sehr schwach magnetisch sind. Das liegt vermutlich daran, daß sich in Lauf und Zylinder Stahlteile befinden ( Einstecklauf, Kolben & Druckfeder).
    Gestern habe ich die Laufmündung nachgearbeitet, und sie dazu, zunächst winklig gefeilt. Dabei bestätigte sich, daß im Lauf, ein dünner Stahllauf eingearbeitet ist. Das Material des äusseren Laufs feilte sich jedoch eher wie Zink.
    Ebenso hat die Pistole, für Aluminium, doch ein zu hohes Gewicht. Hab dann den ausgebauten Lauf gewogen und meine Vermutung, anhand einer Volumenberechnung, überprüft, und es scheint sich definitiv um Zinkdruckguss zu handeln.
    Die Epoxid-Beschichtung währe damit auch plausibel, denn Zink lässt sich vermutlich nicht brünieren.

    Ich hatte in den 80ern bereits mal eine alte HW70. Von der hatte ich allerdings den Eindruck, daß sie, im wesentlichen, aus Stahl gefertigt war.
    Also scheint die neue HW70 nur ein billiger Abguss der Alten zu sein. Bislang funktioniert sie dafür recht gut, fragt sich natürlich wie lange. Insbesondere beim Druckzylinder aus Zinkdruckguss hab ich die Sorge, daß er schnell verschleissen könnte, denn es läuft ja immerhin ein Stahlkolben darin. Und die Oberflächenbeschichtung ist auch eher unangenehm klebrig.

    Soweit, freundliche Grüße, Martin

    2 Mal editiert, zuletzt von m4r7in (20. Juni 2020 um 22:45)

  • Wieso kann man als Hersteller nicht einfach 10€ auf den Preis drauf legen anstatt Produkte kaputt zu sparen? Dann hat man auch ein paar Euro mehr Gewinn, riskiert aber nicht das sich 5 Jahre später alle Foren über die miese Qualität auslassen...

  • Ich bin mit Weihrauch durch, die können Ihren minderwertigen zusammengeschusterten überteuerten Müll behalten.
    Neue HW30 nix entgratet 6 Joule zuviel Fett, Brünierung dünn.
    Das einzige was bleibt ist die HW35 aus 198x.
    Der Restmüll geht bei Egun weg.

  • Meine hat jetzt gut 30 Jahre auf dem Buckel, auch da scheint ein Lauf eingezogen zu sein, der Magnet zieht am Lauf allerdings gut an.

    Ich bin mir tatsächlich nicht mehr sicher, ob die alten HW70 auch schon aus Zink gefertigt waren. Meine alte aus den 80ern hab ich leider nicht mehr. Die hatte so einen schicken, braun marmorierten Kunststoffgriff vom Typ "Unkaputtbar", und natürlich auch noch keine Schiebesicherung.
    Hat deine schon einen schwarzen Griff und Schiebesicherung. Das könnte sich schon um 1990 rum geändert haben.
    Der Magnet hält an meiner neuen auch, ich vermute wegen dem Stahl-Einstecklauf, hält aber deutlich schwächer als direkt auf einem Stück Stahl.

  • Meine hat auch noch den braunen Griff ohne Sicherung, die HW 70 gab/gibt es in 2 Grifffarben, auch die spätere Ausführung mit Sicherung gab/gibt es mit dem braunen Griff.

  • Meine hat jetzt gut 30 Jahre auf dem Buckel, auch da scheint ein Lauf eingezogen zu sein, der Magnet zieht am Lauf allerdings gut an.

    Ist trotzdem aus Zinkdruckguss (zu erkennen am Korrosionsmuster - graue Minipickelchen), nur der umspritzte Innenlauf ist Stahl.
    Meine aus den 70er oder 80er Jahren ist ebenfalls "nur" aus Guss.
    M.W. gabs die HW70 niemals in Vollstahl.


    Stefan

  • Der Magnettest kann man nicht als sicheren Ausschluss von Stahl benutzen. Viele Edelstähle sind unmagnetisch und diese lassen sich auch nicht brünieren.
    Es gibt aber auch magnetisierbare Edelstähle, so dass man ein Magnet nur bedingt zur Unterscheidung nutzen kann.
    Aber es gibt einen Tipp: Weil Teile aus Zink meist im Druckgussverfahren hergestellt werden, haben diese Gussnähte oder andere Spuren, die von einer Gussform herrühren. Bei normalen SSW werden diese Teile kaum nachgearbeitet und daher kann man das oft sehen. Ist das Teil dann noch unmagnetisch und für Alu vergleichsweise zu schwer, kann man von Zink ausgehen.
    Kleinteile aus Stahl werden i.d.R. gestanzt oder gedreht, bzw. gefräst. Stanzteile haben ein abgerundete Kanten auf einer Seite, während die andere Seite eher scharfkantig ist.

  • Obwohl im Grunde richtig:
    Edelstahl wirst du an einer HW70 vergeblich suchen, ist hier also ziemlich irrelevant.
    Sie ist sehr gut nachgearbeitet, Gussnähte sind zumindest außen auch nicht mehr zu finden.

    Das Ding ist aus Guss, und sie ist sehr gut gebeizt (die alten jedenfalls), genauso wie die SSWs aus Zinkdruckguss.
    Wenn die Beize nicht an den Kanten abgerieben ist oder durch Handschweiß am Korntunnel das typische Korrosionsmuster aufweist, dann kann man sich durchaus von der guten Oberfäche täuschen lassen.
    Der Farbton ist aber einen Hauch anders, als man ihn von den weitaus meisten Brünierungen von Stahl kennt.


    Stefan

  • Beim Vergleich zweier Exemplare (Nr. 248xx und 1018xx) wirkt die Oberfläche deutlich glänzender als bei der HW45, FWB 65 oder Record Mod. 2, deren Systemgehäuse bzw. Ober- und Unterteile ebenfalls aus Zinkdruckguss sind. Die Record hat auch den Stahlinnenlauf.

    Aluminiumlaufgehäuse, wie es der sonst sehr geschätzte Tom Gaylord schreibt, ist äußerst unplausibel. Das würde sich zu schnell ausreiben an den belasteten Punkten.

    Für eine vor 50 Jahren konstruierte Pistole im moderaten Preisbereich finde ich die Qualität durchaus akzeptabel, im Vergleich mit aktuell produzierten Federkolben-LP sogar ziemlich gut. Die sind zwar billiger, aber nicht generell besser verarbeitet.

    Die hier vorliegenden alten Exemplare haben keine Montagsmodell-Anmutung.

    Andreas

  • Ist trotzdem aus Zinkdruckguss (zu erkennen am Korrosionsmuster - graue Minipickelchen), nur der umspritzte Innenlauf ist Stahl.Meine aus den 70er oder 80er Jahren ist ebenfalls "nur" aus Guss.
    M.W. gabs die HW70 niemals in Vollstahl.

    Stefan

    Was für ein Material das nun genau ist, kann ich nicht sagen, am Korntunnel erkennt man aber durchaus Gußspuren, Trotzdem ist die HW70 eine Klasse Pistole, Liegt gut in der Hand, ist präzise, funktioniert seit??? 20.000 oder mehr Schuss problemlos. Klar, die 30 oder auch knapp 40 Jahre sieht man ihr mittlerweile an, aber das darf man auch. Das Einzige was ich da in der Ganzen Zeit mal ausgetauscht habe, ist die schwarze Kunststoff Griffabschlusskappe, die einen Riss hatte, diese habe ich gegen ein schwarz lackiertes Stück Aluplatte getauscht.

  • Mal ne Frage, wo bekomme ich noch Griffschalen für die HW70 her? Meine sind sind im vorderen Bereich beschädigt, die Waffe funktioniert zwar noch, aber auf die Dauer bräuchte ich schon intakte.
    Übrigens hab ich auch festgestellt, dass der Kolben in meiner enorm schwer läuft, wenn man ihn von Hand bewegt. Trotz Zerlegung und Reinigung ist keine Besserung zu spüren. Ist das bei euch auch so?
    Gruß Markus

    Wenn es dir egal ist wo du bist, dann gehst du nicht verloren.

  • Die Griffschalen sollte dir jeder Büchsenmacher/Waffenhändler bei Weihrauch bestellen können. Ob man privat auch direkt bestellen kann, weiß ich nicht.