Hahn bleibt bei Walther ppks Co2 nicht hinten

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.682 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Juni 2020 um 21:42) ist von philb.

  • Hallo zusammen,
    ich habe ein Problem mit meiner Walther ppks co2. Wenn ich den Schlitten nach hinten ziehe und los lasse geht der Hahn wieder mit nach vorne und somit ist die Waffe nicht gespannt. Ich kann den Hahn mit dem Daumen nach hinten ziehen, dann los lassen und dann schießt sie auch aber das ist natürlich nicht Sinn der Sache. Würde mich freuen wenn ihr eine Lösung oder Idee habt!
    Danke schon mal im Voraus.

  • Ohne die Waffe zu kennen, klingt das nach abgebrochener oder ausgenudelter Raste.
    also entweder fehlt ein Stück, oder es ist zu rund zum einrasten. Finde den Übeltäter und hol dir ein Ersatzteil.

    wyrd bið ful aræd

    ColtBlue

  • Hast Du sie fehlerfrei geschenkt bekommen? ... Wenn Du den Hahn spannst, gleitet der dann widerstandslos vor und zurück, oder spürst Du da noch die Hahnrast?

  • Ohne die Waffe zu kennen, klingt das nach abgebrochener oder ausgenudelter Raste.
    also entweder fehlt ein Stück, oder es ist zu rund zum einrasten. Finde den Übeltäter und hol dir ein Ersatzteil.

    Da ich ein ich sag mal Waffen neuling bin habe ich keine Ahnung was eine Raste ist. Könntest du mir das kurz erklären?

    Außerdem ist mir aufgefallen, dass kurz vor dem Hahn etwas lose hängt:
    Ich habe den Schlitten abgemacht, den Zug zum Abzug und das Sicherungsteil entfernt, den Hahn mit dem Daumen nach hinten gezogen und das lose Teil mit einem Schraubenzieher nach oben gedrückt. (Ging einfach, also hängt wie gesagt lose runter.)

  • Hast Du sie fehlerfrei geschenkt bekommen? ... Wenn Du den Hahn spannst, gleitet der dann widerstandslos vor und zurück, oder spürst Du da noch die Hahnrast?

    Also wenn ich den Hahn nach hinten ziehe und dann los lasse geht der sofort mit heftiger Kraft nach vorne, wie oben beschrieben. Ich spüre an keiner stelle einen Wiederstand. So war das von Anfang an, als ich sie geschenkt bekommen habe, ich dachte das liegt daran, dass die Waffe zu dem Zeitpunkt kein Magazin oder Co2 Kapsel enthielt. Seit dem lag sie in der Ecke und nun wollte ich sie mal ausprobieren.

  • Zitat von philb

    Da ich ein ich sag mal Waffen neuling bin habe ich keine Ahnung was eine Raste ist. Könntest du mir das kurz erklären?

    Du hast ja gemerkt, dass der Hahn nach vorn schnellt, wenn Du ihn nach hinten ziehst und loslässt. Merke: Er steht unter Federspannung. Allerdings soll er gespannt bleiben und nicht nach vorne schnellen. Dafür hast Du die Rast, genauer die Hahnrast. Die Hahnrast sorgt dafür, dass der Hahn hinten bleibt. Die Hahnrast soll durch den Abzug ausgeklinkt werden. D. h. wenn Du den Abzug ziehst, lässt eine mechanische Verbindung - die Abzugsstange - die Spannstellung ausklinken und gibt den Hahn frei. Der Hahn schnellt jetzt nach vorne und klopft auf das Ventil, das eine Ladung CO2 zum Antrieb des Geschosses freigibt.


    Zitat von philb

    Ich spüre an keiner stelle einen Wiederstand.

    Ich brauche mal einen Exkurs zur Hahnrast: Die Hahnrast musst Du als eine Funktion interpretieren. Diese Funktion hat einen Träger. Dieser Träger ist das Zusammenspiel von Hahn und dem Raststück. Körperlich ist der Träger zum einen der Hahn, zum anderen das Raststück. Die Funktion Hahnrast wird also durch Hahn und Raststück verwirklicht. Die Funktion der Hahnrast wird mechanisch dadurch umgesetzt, indem sich der Hahn in das Raststück einklinken kann. Durch Einklinken des Hahns hält das Raststück den Hahn gespannt. Wenn Du jetzt den Abzug ziehst, veränderst Du die Stellung des Raststücks so, dass dieser den Hahn freigibt. Okay, merke: Abzug ziehen: Setzt die Funktion Halterast außer Kraft. Soweit klar?

    Mutmaßlicher Befund: Das hört sich an, als hätte die Hahnrast den mechanischen Kontakt zum Raststück. Der Hahn lässt sich ja widerstandslos spannen und schnellt selbstständig nach vorn! Dummerweise sitzt das Raststück unterhalb des Hahns. Um den Fehler zu beheben, musst Du Hahn, Raststück und wegen des Raststücks notwendig, auch die Abzugsstange ausbauen. Ziel muss sein das Raststück zu untersuchen. Deine Leitfragen werden sein: Ist bloß der mechanische Kontakt Raststück <-> Hahn unterbrochen, oder ist das Raststück tatsächlich derart abgenutzt.

  • Du hast ja gemerkt, dass der Hahn nach vorn schnellt, wenn Du ihn nach hinten ziehst und loslässt. Merke: Er steht unter Federspannung. Allerdings soll er gespannt bleiben und nicht nach vorne schnellen. Dafür hast Du die Rast, genauer die Hahnrast. Die Hahnrast sorgt dafür, dass der Hahn hinten bleibt. Die Hahnrast soll durch den Abzug ausgeklinkt werden. D. h. wenn Du den Abzug ziehst, lässt eine mechanische Verbindung - die Abzugsstange - die Spannstellung ausklinken und gibt den Hahn frei. Der Hahn schnellt jetzt nach vorne und klopft auf das Ventil, das eine Ladung CO2 zum Antrieb des Geschosses freigibt.

    Ich brauche mal einen Exkurs zur Hahnrast: Die Hahnrast musst Du als eine Funktion interpretieren. Diese Funktion hat einen Träger. Dieser Träger ist das Zusammenspiel von Hahn und dem Raststück. Körperlich ist der Träger zum einen der Hahn, zum anderen das Raststück. Die Funktion Hahnrast wird also durch Hahn und Raststück verwirklicht. Die Funktion der Hahnrast wird mechanisch dadurch umgesetzt, indem sich der Hahn in das Raststück einklinken kann. Durch Einklinken des Hahns hält das Raststück den Hahn gespannt. Wenn Du jetzt den Abzug ziehst, veränderst Du die Stellung des Raststücks so, dass dieser den Hahn freigibt. Okay, merke: Abzug ziehen: Setzt die Funktion Halterast außer Kraft. Soweit klar?
    Mutmaßlicher Befund: Das hört sich an, als hätte die Hahnrast den mechanischen Kontakt zum Raststück. Der Hahn lässt sich ja widerstandslos spannen und schnellt selbstständig nach vorn! Dummerweise sitzt das Raststück unterhalb des Hahns. Um den Fehler zu beheben, musst Du Hahn, Raststück und wegen des Raststücks notwendig, auch die Abzugsstange ausbauen. Ziel muss sein das Raststück zu untersuchen. Deine Leitfragen werden sein: Ist bloß der mechanische Kontakt Raststück <-> Hahn unterbrochen, oder ist das Raststück tatsächlich derart abgenutzt.

    Vielen Dank für deine ausführlichen Antworten ich packe ein Bild rein indem mir, wenn ich alles richtig verstanden habe, aufgefallen ist, dass entweder (falls überhaupt möglich) die Hahnrast nach unten gesackt ist oder sogar abgebrochen. Korrigiere mich bitte, wenn ich irgendwas verwechsle. Außerdem hat die Abzugsstange keine verbindung zur Hahnrast, also ist etwas zu kurz entweder durchs abbrechen oder irgendwie absacken.
    Aufdem Bild habe ich die Abzugsstange und den Sicherungshebel entfernt

    Danke Nochmal für die Mühe!

  • Hallo Philb,

    für die Mühe brauchst Du Dich nicht zu bedanken! Ich habe entschieden meine Freizeit für Dein Problem aufzuwenden. Das geht also soweit klar ;)

    Es tut mir leid für Dich. Das Bild lässt keinerlei Schluss zu inwiefern die Mechanik außer Kraft gesetzt ist. Ich kann Dir nicht sagen, was genau das Problem ist, abgesehen davon, dass wir wissen: Die Hahnrast ist funktionslos. Ich besitze keine PPK CO2 - ich hatte lediglich mal eine scharfe PPK 7,65mm in der Hand ohne sie geschossen zu haben... Wenn möglich prüfe, ob sich zwischen Abzug und Hahn ein Bauteil - die Abzugsstange - bewegt. Falls sich da etwas bewegt, ist die Verbindung Abzug <-> Abzugsstange intakt. Überdies bleibt Dir wohl nichts anderes übrig, als die Pistole zu zerlegen. Ich sage Dir aber gleich: Es ist ein hundsfotziges Elend eine Waffe zusammenzusetzen. Ich gebe Dir meinen Rat als BWLer, der basiert auf Kosten/Nutzen-Überlegungen:

    Nimm die Knarre auseinander und versuche das Problem selbst zu finden und nach Fähigkeit zu beheben. Falls Du scheiterst, ist die Pistole zunächst kaputt und Du kannst noch nicht einmal mehr schießen, indem Du den Hahn schnappen lässt. Allerdings ist Hahn schnappen lassen, um zu schießen, nicht das Wahre.

    Wenn Dir die Pistole wichtig ist: Nimm sie auseinander und verfahre wie beschrieben. Im schlimmsten Fall musst Du sie einschicken zur Reparatur. Die Reparatur kostet nicht die Welt und Du erhältst eine funktionstüchtige Pistole zurück. Überlege genau: Ein neues Modell kostet weit mehr als die Reparatur Deiner Pistole. Stell Dir das folgendermaßen vor: Indem Du im Falle des Scheiterns der Selbstreparatur die Waffe einschickst und instand setzen lässt, erhältst Du einen saftigen Rabatt für eine funktionsfähige Pistole im Vergleich zu einem Neukauf. Falls Du - wie auch immer Deine Präferenzen gelagert sind - sagst, die Waffe ist halt nice to have, aber im Grunde unwichtig, musst Du entscheiden, ob es Dich stört sie durch Auseinandernehmen völlig unbrauchbar zu machen.

    Kurzfassung: Nimm das Teil auseinander und suche den Fehler: Hahnrast verschlissen, oder nur etwas verrutscht. Bevor Du die Waffe einschickst: Hast Du eine teschnische Ausbildung/Dein Vater/Freundin/Freunde/Bekannte, die möglicherweise in der Lage wären Dir zu helfen? Falls Du das kumulativ mit Nein beantworten kannst: Nimm sie trotzdem auseinander und eröffne Dir die Chance es selbst zu richten. Im schlimmsten Fall musst Du sie einschicken. Einschicken musst Du sie aber auch dann, wenn Du die Reparatur erst gar nicht versuchst. Also was hast Du zu verlieren.

    Wo in diesem Forum sind eigentlich all die Techniker, die enormes Fachwissen über Mechanik und Waffen angesammelt haben?!! Hier gibt es weit kompetentere Leute als mich! Oder ist CO2air.de nun Aushängeschild dafür, dass ein als Sportschütze betätigter BWLer einem Neulingen Ratschläge erteilt, wie er sein technisches Problem lösen kann?

  • Ich schlaf nochmal eine nacht drüber und dann gucke ich wie's weiter geht. Bis hier hin danke für deine sehr hilfreichen Antworten! Wenn mir weitere Fragen aufkommen melde ich mich. Vielen Dank!
    MfG Phil