Einlaufflinte Derya TK-103

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 3.041 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Mai 2020 um 10:21) ist von majortom.

  • Hallo liebe Schützenfreunden,

    Ich habe gestern von einem alten Kammeraden eine Einläufige Flinten so zusagen geschenkt bekommen.

    Jetzt muss diese ja auf die Gelbe WBK habe diese Jahr noch keine neue Waffe gekauft also noch 2 gut.

    Nur meine Frage schiesse nur KK und Ordonnanzgewehre für welche Disziplin könnte man diese Flinte benutzen ?

    Oder sind Einlaufflinten nur was für Jäger?

    Grüsse Tom

  • Sinnvoll nutzen kann man m.M. eine Einlaufflinte nicht. Sie ist nicht Fisch, nicht Fleisch.
    Es fehlt am schnellen zweiten Schuss. Deswegen ist sie sportlich beim Wurfscheibenschießen eigentlich Unsinn. Beim Jäger halt auch nur begrenzt. Hinzu kommt, dass ich keine Einlaufflinte mit Wechselchokes kenne. Damit sind sie nicht stahlschrottauglich, was den Nutzwert für Jäger nochmals einschränkt.
    Sie bietet nur den Vorteil einer leichten und führigen Waffe.

  • Wenn man etwas misanthropisch an die Sache herangeht, könnte man meinen, der betreffende Kamerad hat eine Möglichkeit der leichten Entsorgung genutzt.
    Das will ich aber nicht beschwören, da ich den Verschenker nicht kenne.
    Ich schliesse mich Floppyk an, eine Einlaufflinte hat so richtig keinen praktischen Nutzwert.
    Theoretisch könnte man damit Trap schiessen, man nimmt sich allerdings die Chance auf einen zweiten Schuss, falls der erste fehlt.Okay, dadurch konzentriert man sich evtl. noch mehr auf den einen, weil keine Reserve da ist.
    Bleibe noch die Problematik, dass eine Einlaufflinte ziemlich leicht ist. Das ist im Sport, gerade beim Trap nachteilig. Durch mehr Masse verbessert sich das Schwungverhalten und die Waffe folgt besser der Taube.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Hallo und danke für eure Aussagen. :)

    Denkt ihr dadurch gibt es Probleme sie in die neue Gelbe WBK eintragen zu lassen ?

    Also von der Optik gefällt sie mir echt aber natürlich steht der Nutzen im Vordergrund.

    Mit Schützengruss Tom

  • Ich denke nicht, dass du Probleme mit der Eintragung bekommst.
    Beim DSB sind alle Flinten bis Kaliber 12 außer Vorderschaftrepetierern zugelassen.
    Nur weil deine Flinte nicht gerade das konkurenzfähigste Gerät auf der Welt ist, heißt das ja nicht, dass du sie nicht nutzen darfst.
    Vielleicht findest du ja so den Einstieeg ins Flintenschiessen und dann hätte das alte Schätzchen ja doch einem guten Zweck gedient ;) .

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  • Die Behörde macht zwischen den verschiedenen Flintenarten keinen Unterschied, das ist eine Schrotflinte/Einzellader und gut, wo du drauf achten solltest, das Ding darf wahrscheinlich nur Blei, also musst du dir (wenn du damit schießen möchtest) auch einen Stand suchen, wo Blei noch erlaubt ist, das könnte unter Umständen schon Mal schwierig werden. Viele Stände mussten wegen Umweltauflagen auf Bleifrei umsteigen.

  • Ob Blei oder WE-Schrot macht für die Flinte bei sportlichem Einsatz wenig Unterschied. Bis 3,25mm (und Normalladung) darf man auch aus Flinten ohne die Lilie Stahl schiessen, siehe Tabelle des Beschussamtes Ulm.
    Da sportlich max. 2,5mm Schrot erlaubt sind, also aus dieser Sicht kein Problem.
    Könnte nur sein, dass die Flinte zu eng gechoked ist. 1/2 Choke für Blei entspricht ja Vollchoke für Stahlschrot.
    Alles drüber bringt nichts und verschlechtert höchstens die Streuung.
    Aber ein paar mehr Angaben zur Waffe wären gut.
    Das angesprochene Modell scheint doch eher jüngeren Datums zu sein.
    Hat die Flinte Wechselchokes? Welches Kaliber genau, 12/70 oder 12/76?

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

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  • Dann musst du dir zumindest um Stahlschrot keine Sorgen machen.
    Die Lauflänge ist offenbar ziemlich knapp. Standard sind eigentlich knapp 20cm mehr.

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  • Denkt ihr dadurch gibt es Probleme sie in die neue Gelbe WBK eintragen zu lassen ?

    Grundsätzlich: Die gelbe Sportschützen WBK impliziert, dass dort nur die Waffen eingetragen werden, die sportlich nutzbar sind. Dazu muss es irgendeine Sportordnung gegen, die eine Disziplin listet, die diese Waffe auch zulässt. Der gesetzgeber gestattet aber, dass diese Disziplin nicht zwangsweise in der SpoO in dem Verband gelistet ist, wo man auch angehörig ist, sondern gestattet auch ein Schießen als Gastschütze in Fremdvereinen, dessen Verband ein anderer ist und folglich auch andere Disziplinen kennt.
    Der Sachbearbeiter sieht das meistens anhand der Waffenbezeichnung gar nicht, bzw. weiß nicht, dass diese Waffe gar nicht sportlich zugelassen ist. Das muss der Sportschütze ggf. belegen können, bzw. er muss das wissen.
    Beispiel: Der Sportschütze beantragt und bekommt ein Bedürfnis für einen 357 Magnum Revolver. Mit dieser Bedürfnisbestätigung lässt er sich einen Voreintrag in der grünen WBK ausstellen. Dort steht dann Revolver, 357 Magnum... (sinngemäß). Nun geht er damit zum Waffenhändler und wählt einen revolver 357 Magnum, aber mit 2,5 " Lauflänge aus. Der Händler verkauft ihm den auch, weil er dem Voreintrag entspricht. Ebenso der SB, der Anhand der Daten vom Händler einen S&W, Mod yx, Kal. 357, SN 1234546, überlassen am 01.05.2020, vom Waffenshop Knallheini vollständig einträgt. Er sieht aber nicht, dass dieser Revolver gar nicht sportlich zulässig ist, weil alle Kurzwaffen nach § 6 AWaff unter 3" Lauflänge grundsätzlich vom sportlichen Schießen ausgenommen ist.
    Das hat bei einer Kontrolle aber schwere Folgen, denn der Schütze hat an seinem genehmigten Bedürfnis vorbei gekauft und damit die Waffe illegal erworben.
    Also tut man gut daran genau zu prüfen, was man da erwirbt und was eingetragen wird.

    Hallo nein kein Wechsel Choke und ist Kaliber 12/76

    Der soll das Ding auf den Müll schmeißen....
    Beim Verschenken erspart er sich die Vernichtungsgebühr und haltst damit jemanden Anderen das Alteisen auf, der es gar nicht sinnvoll nutzen kann.
    Flinten ohne Choke sind bestenfalls für Slugs oder zum Türöffnen aus kurzer Distanz brauchbar.
    (Ich hatte man so eine Wichserflinte, billigster Ausführung von Mosberg. Auch ohne Choke. Damit wollte ich mal ein paar (richtige) Tauben schießen. Selbst aus 20 m hat das keine Taube beeindruckt, weil das Ding streute wie eine löchrige Gießkanne. Dann wusste ich wie wichtig der Choke ist!)

    Dann musst du dir zumindest um Stahlschrot keine Sorgen machen.

    Uhhh, grober Fehler. Stahlschrottauglichkeit bedeutet auch immer verstärkter Beschuss. Das mit dem Choke hat folgende Bewandnis. Stahlschrote dürfen in aller Regel ohnehin nur bis max. Halb-Choke geschossen werden. Bei alten Jagdflinten ohne Wechselchoke hat ein Lauf Voll- oder Dreiviertel, der andere Halb- oder Viertelchoke. Das heißt, bei dem mit dem "kleinen" Choke passiert dann mit Stahlschrot in der Regel nichts, bei dem anderen aber könnte der Lauf platzen. Man kann ja keinen losschicken und sagen, diese Patronen nur in den unteren Lauf, jedoch blos nicht oben....
    Bei Flinten mit Wechselchoke muss man in Anleitung gucken, welcher Choke für welche Patronen zulässig ist. Dort kann man aber umschrauben.
    Nachtrag: Es gibt extra Stahlschrotpatronen mit kleinen Schroten und geringerem Gasdruck für Flinten, die eigentlich keinen Stahlschrotbeschuss haben.
    Normalerweise bedeutet (fast) grundsätzlich: Stahlschrotbeschuss = verstärkter Beschuss (76'er, bzw. 89'er Lager) und Wechselchoke. Aber auch damit bekommt man die Flinte kaputt, wenn man sehr dicke Stahlschrote mit einen Vollchoke schießen will. Das kann die Flinte dann auch nur einmal!

  • Guten Abend,

    Ich merke das Thema Flinte ist doch weiter gefächert als gedacht, natürlich will ich bei der Kontrolle keine Probleme bekommen. Habe jetzt zwar mal nachgelesen aber es scheint wohl als wäre die Flinte nicht für eine Disziplin zulässig. Ich finde zb beim DSB oder BDS in der Sport Ordnung nix ob Flinten mit einem Lauf dort nicht zulässig sind. Sachen gibt's 8| . Desweiteren verstehe ich das neues Waffengesetz so ich muss nur mit der Waffengattung schiessen. Wenn ich es richtig lese ich schiesse sowieso 40 Mal im Jahr Ordonnanzgewehre, also wäre das mit der Flinte(Falls erlaubt) auch wenn sie einmal nur zum Einsatz kommt trotzdem gedeckt?(vortbestand Bedürfniss)

  • Im BDS sind Einlaufflinten schonmal nicht sportlich zugelassen, weder für Trap, Skeet Parcour, noch für Fallscheibe.
    Wiedermal ein schönes Beispiel dafür, dass man nicht mit Logik ans Waffengesetz herangehen darf und besser keinen Sinn darin sucht. Quer- oder Bockflinte gut, Einlaufflinte böse :rolleyes:

  • Billige Flinten gibt es wie Sand am Meer. Neulich hat ein Bekannter eine Miroku 12/70 mit Einabzug zum Trapschießen für 200 € gekauft. Alt, aber brauchbar.
    Wenn man ein wenig Wurfscheiben schießen will, ist so etwas absolut brauchbar. Stahlschrottauglichkeit und Magnum ist nicht notwendig. Einabzug halte ich für wichtig, Wechselchoke wäre schön.
    Jungjäger sollten aber auf Stahlschotbeschuss achten, was i.d.R. mit Wechselchoke, Magnum und Einabzug einhergeht.

  • Um diese Frage zu beantworten, solltest du die Sportordnungen von BDMP, DSB und DSU suchen und lesen. Gibt es eine Diziplin, dann ja, wenn nicht, solltest du die Finger davon lassen.

  • Da die Flinte neu mal grade 159 € kostet würde ich die Vermutung anstellen das sie leider eh nicht allzuviel Taugt.
    Da würde ich die freien Plätze in der Gelben für was wertigeres Aufsparen.

  • Grundsätzlich: Die gelbe Sportschützen WBK impliziert, dass dort nur die Waffen eingetragen werden, die sportlich nutzbar sind. Dazu muss es irgendeine Sportordnung gegen, die eine Disziplin listet, die diese Waffe auch zulässt....

    Da schauen wir doch mal, was die SpoO des DSB dazu sagt.

    Zugelassen sind alle Flinten einschließlich halbautomatischer Modelle, die Kaliber 12 nicht überschreiten.
    n Vorderschaftrepetierer (sog. Pumpguns), Unterhebelrepetierer, Flinten mit einem Release-Abzug (Schuss
    bricht durch loslassen des Abzuges) und Flinten mit einem Leuchtpunktzielgerät sind verboten.

    Somit ist die Flinte zulässig. Sie ist nur unsinnig, weil man sich die Option des zweiten Schusses nimmt. Bei Skeet, Compak und Jagdparcours bedeutet dies, bei den Dubletten nur die erste beschiessen zu können. Beim Trap ist kein Raum für Fehler und beim Doppeltrap kann man höchstens die Hälfte der Punkte holen.

    Der soll das Ding auf den Müll schmeißen....
    Beim Verschenken erspart er sich die Vernichtungsgebühr und haltst damit jemanden Anderen das Alteisen auf, der es gar nicht sinnvoll nutzen kann.

    So was hatte ich ja schon zu Beginn geschrieben. Da sind wir uns einig

    Uhhh, grober Fehler. Stahlschrottauglichkeit bedeutet auch immer verstärkter Beschuss. Das mit dem Choke hat folgende Bewandnis. Stahlschrote dürfen in aller Regel ohnehin nur bis max. Halb-Choke geschossen werden. Bei alten Jagdflinten ohne Wechselchoke hat ein Lauf Voll- oder Dreiviertel, der andere Halb- oder Viertelchoke. Das heißt, bei dem mit dem "kleinen" Choke passiert dann mit Stahlschrot in der Regel nichts, bei dem anderen aber könnte der Lauf platzen. Man kann ja keinen losschicken und sagen, diese Patronen nur in den unteren Lauf, jedoch blos nicht oben....Bei Flinten mit Wechselchoke muss man in Anleitung gucken, welcher Choke für welche Patronen zulässig ist. Dort kann man aber umschrauben.
    Nachtrag: Es gibt extra Stahlschrotpatronen mit kleinen Schroten und geringerem Gasdruck für Flinten, die eigentlich keinen Stahlschrotbeschuss haben.
    Normalerweise bedeutet (fast) grundsätzlich: Stahlschrotbeschuss = verstärkter Beschuss (76'er, bzw. 89'er Lager) und Wechselchoke. Aber auch damit bekommt man die Flinte kaputt, wenn man sehr dicke Stahlschrote mit einen Vollchoke schießen will. Das kann die Flinte dann auch nur einmal!

    Nein, Floppyk. Kein grober Fehler.
    Laut majortom ist es eine 12/76er Flinte - ergo definitiv schon mal verstärkter Beschuss. Laut der verlinkten Händlerseite hat sie auch Stahlschrotbeschuss. Ob dee Händler mit Absicht und Sinn für Humor "Stahlschrottbeschuss" schrieb, sei mal dahingestellt.
    Und für Stahlschrot bis 3,25mm gibt es technisch und rechtlich keine Chokebeschränkung. Mehr als Halbchoke macht nur keinen Sinn, weil Halb in Blei=Voll in Stahl.
    Für alles über 3,25 (was man ohne Lilie nicht schiessen darf) ist Halb das Maximum. Und eigentlich ist es mit den Patronen umgekehrt. Bei 12/70 ist Normaldruck 740 bar. Es gibt aber 12/70er WE-Patronen, für die Magnumbeschuss (1050bar) notwendig ist.

    Im BDS sind Einlaufflinten schonmal nicht sportlich zugelassen, weder für Trap, Skeet Parcour, noch für Fallscheibe.
    Wiedermal ein schönes Beispiel dafür, dass man nicht mit Logik ans Waffengesetz herangehen darf und besser keinen Sinn darin sucht. Quer- oder Bockflinte gut, Einlaufflinte böse :rolleyes:

    Der DSB lässt die Waffe zu. Ist ja auch keine Sache des Gesetzes, sondern der Sportordnung, dass manche Waffe "böser" ist als andere. Beim DSB ist es halt die Pumpe, dafür ist der Halbautomat okay.

    Billige Flinten gibt es wie Sand am Meer. Neulich hat ein Bekannter eine Miroku 12/70 mit Einabzug zum Trapschießen für 200 € gekauft. Alt, aber brauchbar.
    Wenn man ein wenig Wurfscheiben schießen will, ist so etwas absolut brauchbar. Stahlschrottauglichkeit und Magnum ist nicht notwendig. Einabzug halte ich für wichtig, Wechselchoke wäre schön.
    Jungjäger sollten aber auf Stahlschotbeschuss achten, was i.d.R. mit Wechselchoke, Magnum und Einabzug einhergeht.

    Das stimmt. Man bekommt heute für kleines Geld hochwertige Flinten, die nur das Manko haben, dass die Ausstattung nicht mehr up to Date ist.
    Aber trotzdem sind diese meist tauglicher, als die hier angefragte Einlaufflinte.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

    Einmal editiert, zuletzt von Esti (26. Mai 2020 um 21:54)

  • Ich finde es sehr genial wie ihr euch auskennt. Respekt :) . Kann man echt was lernen.
    Aber die Finale Frage kann ich diese Flinte auf Gelb erwerben.

    Ja, und da das Ding Stahl-Beschuss hat, bekommst du damit auch keine Probleme auf dem Stand, ob man da was mit treffen kann, ist eine ander Sache. Sowas ist eher was für Länder wo man solche Flinten frei kaufen kann und was sehr Günstiges zur Haus und Hofjagd zur Verteidigung des Hühnerstalls braucht.
    Wenn es einfach ums haben wollen geht, ist das kein Problem, wenn du aber ernsthaft TT schießen möchtest, wirst du damit nicht glücklich werden.
    Und solltest du die 10 Stück irgendwann Mal auf der WBK voll haben und willst noch was Anderes, dann stößt du das Ding einfach wieder ab.
    Viel Spaß mit dem Teil.