NBB: KJW MK1 carbine

  • Die MK1 in voller Pracht

    Hersteller: Kuan Ju Works (KJW)
    Kaliber: 6mm BB
    System: Gas non-blowback (NBB)
    Magazinkap.: 17 BBs
    Länge: 850mm
    Lauflänge: 390mm
    Gewicht: 1200g (mit Magazin)
    Fps-Werte: 450-480fps(Greengas), 600fps(Redgas)
    Material: ABS, Metall
    Hop-Up: Einstellbar
    Preis: 159€

    Kaufgrund

    Weil ich nie ein Fan von AEG’s war und immer schon einen präzisen Markierer wollte, war die Marushin M1 Carbine Maxi 8mm sofort meine erste Wahl. Diese war jedoch relativ teuer, und ich ließ den Gedanken erst mal fallen.
    Dann wurde ich auf die MK1 von Leidolf aufmerksam, die mir anfangs vom Aussehen her gar nicht gefiel. Die Leistung und Legalität sowie der Preis überzeugten mich trotz alledem.
    Also bestellt und es wurde schnell geliefert.


    Erster Kontakt

    Sie wird in einem schmal-länglichen Karton geliefert. Da das Paket nur mit dünnen Paketpapier umhüllt war, hatte es zur Folge, dass die Front ein wenig gedellt ist.
    Auf dem Cover die MK1 und Schriften in rot, der Hintergrund schwarz.
    Aufgemacht. Da liegt sie nun vor mir. Recht kurz und leicht. Und das Magazin steckte schon im Markierer. Komisch. Das lässt den Schluss zu, dass Leidolf die Mk1 auf Defekte (Dichtheit des Magazins, Schussfähigkeit) testet.
    Rausgenommen und angelegt. Trotz der kurzen Schulterstütze und dem eng montiertem Handgrip ist das Handling sehr gut.
    Zudem fiel mir auf, dass sämtliche Manuals fehlen.
    Da ich bei Details sehr penibel bin, fiel mir sofort der glänzende Klebefleck auf dem Lauf ins Auge. Dieser ließ sich leider nicht entfernen(außer durch mögliches Abschmirgeln).
    Gleich Email an Leidolf mit Bildern und nach längerem Hin und Her schickte ich sie zurück und bekam eine neue MK1.


    Verarbeitung

    Es fiel mir sofort auf, aus was für stabilem ABS sie gefertigt ist. Viele Metallteile außen und eine robuste Schulterstütze.
    Außer dem Bolt wackelt nichts.

    Metallteile:
    - Schlitten
    - Lauf (sowie der rote Aufsatz)
    - Kimme
    - Sicherungshebel
    - Abzug
    - Mount
    - Magazin

    Am Lauf gibt es auszusetzen, dass sie sehr kratzanfällig ist (ähnlich wie bei der M24). Leichte Kratzer lassen sich jedoch leicht „entfernen“.
    Die Sicherung, die sich über der linken Griffschale befindet, ist zwar ein wenig fummelig, da sehr klein, funktioniert jedoch tadellos.


    Markings

    Die MK1 kommt außer dem :F:-Stempel ohne jegliche Markings, was ich als sehr positiv einstufe, da man ihr die Verwandtschaft mit der Ruger nur noch kaum ansieht.

    Das einzige(und wichtigste ;) ) Marking


    Demontage

    Da nach zwei Tagen ein BB im Hop-Up stecken blieb, musste ich wohl oder übel die MK1 demontieren. Dies ging erstaunlich gut. Es hat richtig Spaß gemacht ;) . Wenn man einmal die Mk1 auseinander genommen hat, geht die Demontage innerhalb von knapp 30sek.(mit entferntem Handschutz und Griffschalen).
    Sobald die Griffschalen (+ Schulterstütze) und der Handschutz entfernt ist, zieht man am Griffstück einen Hebel nach unten. Nun kann man den Hebel entfernen und der Schlitten ist entsichert.
    Nun kann man den Bolt der MK1 rausziehen
    und das Griffstück lässt sich vom Schlitten trennen.

    Inbus-/Hopup-Schlüssel

    Den Lauf kann man abschrauben, nachdem eine kleine Schraube
    mit Hilfe des mitgelieferten Inbusschlüssel/Hop-up-key gelöst ist.
    Der rote Aufsatz ist zum ersten Mal sehr schwer zu lösen. Ich habe Stunden (^^) gebraucht. Wenn es jedoch einmal gelöst ist, geht’s ganz leicht. Ohne diesen Aufsatz schwebt jedoch der Innerbarrel frei im Outer. Ein SD-Adapter muss gekauft werden.


    Die MK1 zerlegt


    Performance

    Erst mal Gas und BBs gekrallt. Beim Gasbefüllen entweicht so gut wie kein Gas. Das zeigt wieder einmal die qualitative Hochwertigkeit der MK1.
    BB’s ins Magazin geladen, angelegt und abgedrückt. Nichts passiert. Sehr merkwürdig.
    Ein paar Zeilen mit Augustus getauscht und ein Anruf bei Leidolf brachte Klarheit. Das letzte BB im Magazin war nicht in der Mitte platziert. Somit konnte es nicht weiter geleitet werden.
    Gefixt, Magazin rein und abgedrückt.„Boom“. Das ist ein Sound. Recht laut. Trotzdem nicht lauterer als bei meiner KSC Beretta M93r.
    Ein Schalldämpfer sollte hergestellt werden.
    Der Abzug muss sehr weit durchgedrückt werden. (Das ist aber nicht schlimm. Bringt eher noch zusätzliche Sicherheit.)
    Der befürchtete „cool-down“ (Vereisung des Magazins) blieb aus.
    Ich konnte sie leider bis jetzt nur zuhause austesten. Aus dem Fenster erreichte ich nach Augenmaß knapp 40 Meter und traf ein kleineres Dachfenster (ca. 1 x 0,5 m) (bei justiertem Hop-Up).
    Sobald ich einen Chrono organisiert habe, kommen die korrekten fps-Werte.
    Mit Greengas erreicht man gute 480 fps. 134a empfehle ich nur, wenn das Gelände sehr klein ausfällt. Der Einsatz von Redgas ist möglich, lässt sie aber zu einem fps-Monster ansteigen, wo fast schon eine Tanaka Mauser oder M700 alt aussehen.
    Eine Füllung reicht knapp für 1 ½ Magazine.


    Hop-Up-Justierung

    Das Hop-Up ist auf BB’s der Gewichtsklasse 0,2g eingestellt. Zu empfehlen ist jedoch mindestens 0,23g zu benutzen, damit die Flugbahn konstant bleibt.
    Es lässt sich ganz einfach durch ein kleines Loch an der Mountbase mit Hilfe eines Inbusschlüssels (der zudem als Schraubenzieher für den Außenlauf dient) justiert.
    Sogar mit montiertem Zielfernrohr ist dies möglich.


    Das Hop-Up im Innerbarrel


    Das Justierloch des Hop-Up’s


    Pflege

    Da es sich um eine non-Blowback (nbb) handelt, hält sich die Pflege in Grenzen.
    Einzig die Dichtung des Magazins sollte manchmal leicht geölt werden, damit sie nicht brüchig wird.
    Ansonsten benötigen bewegliche Teile, wie Sicherung, Abzug und einzelne Teile im Innern ein wenig Pflege.


    Zubehör

    Um das Zielen zu erleichtern, bietet sich an, auf die 11mm Prismaschiene eine Rotpunktvisierung oder ein Zielfernrohr zu montieren. Diese können, ohne die Kimme entfernen zu müssen, montiert werden. Ich habe momentan ein Hubertus 4x20 Zielfernrohr montiert. Dieses reicht fürs erste. Ich empfehle jedoch ein 4x40 (z.B. Tasco).
    Ein Zweibein ist nur zu montieren, wenn man entsprechende Löcher in den Handschutz bohrt oder eine Laufklemme (Universal-Adapter) montiert. Somit ließe sich zum Beispiel ein Harris-Zweibein montieren. Diese Montage sollte sich jedoch als ein wenig problematisch herausstellen. Als Alternative bietet sich ein Universalzweibein an. Dieses wird einfach an den Lauf geklemmt.
    Halterungen für einen Trageriemen gibt es leider nicht. Wenn man jedoch den Universaladapter montiert hat, sollte ein Trageriemen montierbar sein.


    Upgrades/Tunings

    Da sieht es in deutschen Landen rar aus. Auch im nahen Ausland bekommt man einzig verstärkte Federn und Magazine.
    Jedoch habe ich in Hongkong einen Versand entdeckt, in dem es ein dutzend Zubehörteile wie Holz-Griffschalen, Schulterstütze, Handschutz, Schalldämpfer-Adapter sowie Schalldämpfer, zusätzliche Mountbase und eine Menge springguides gibt.
    Außer dem SD-Adapter sowie Schalldämpfer sollte alles bestellbar sein.
    Ein Tuning würde sich sowieso nicht lohnen, weil man somit über viele Limits hinweg geht.
    Einzig mit Redgas kann man die Leistung auf knapp 600 fps steigern.


    Fazit

    Leistung und Verarbeitung stimmen bis auf den leicht kratzanfälligen Lauf bis zuletzt.
    Wenn man sich mit dem Design angefreundet hat und einen wirklich starken Markierer sucht, liegt mit der KJW MK1 carbine goldrichtig.


    Verarbeitung: 2+
    Abzug wegen kratzfreudigem Barrels
    Leistung: 1-
    Stärkste legale ASG, trotz Semifunktion
    Upgrades: 3-
    Nicht genügend leicht verfügbare Inter/Outernales
    Preis/Leistung: 1
    Preis, gemessen an der Leistung, unschlagbar

    Gesamt: 1-


    Coming soon (Bilder folgen):

    Schulterstütze / Handschutz aus Holz
    Wangenpolster
    PSG-Zielfernrohr
    Trageriemen
    Zweibein (möglicherweise)

    2 Mal editiert, zuletzt von Clastyclay (3. November 2003 um 12:40)