Pedersoli Liegi Kugelmaß

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.560 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. April 2020 um 20:27) ist von Floppyk.

  • Guten Abend,

    ich habe mir einen Derringer bestellt, und würde ihn gerne nach Corona im Verein mal probieren wollen. Müsste dort unter Aufsicht sein, und dann das Schwarzpulver dort leihen, weil ich noch keine Pulverschein habe.

    Nun habe ich zu dem Derringer Kugeln von H&N im Kaliber .450 gekauft. Aber wenn ich die Kugel von hinten in den Lauf bringe und den Lauf zudrehe, dann scheint sehr viel Licht durch die Felder und ich kann die Kugel mit meinem kleinen Finger einfach weiterdrücken und sie fällt dann fast nach vorne aus dem Lauf.

    Darf man dickere Kugeln laden? Wenn ja, welche? Oder muss man da einfach probieren?
    In der Anleitung steht .451, aber ich glaube kaufm, dass dieses 1/1000 inch da so einen unterschied macht.
    Mit einer Messschraube aber habe ich gesehen, dass die H&N Kugeln alles andere als rund sind! je nachdem wie ich die Kugel drehe, sind es mal 11,599mm oder 11,432mm (habe die Messchraube natürlich mit minimalstem Drehmoment angezogen, dass die Kugel die Oberflächen des INstruments nur berührt und nciht zusammengedrückt wird)

    Würde ungern im Verein antanzen und dann sagen "Ja ich habe keine Ahnung welche Kugeln da rein dürfen, ich probiere einfach mal munter aus."

  • Lad' ihn halt einfach klassisch von vorne und mit Schusspflaster. Anders hat man es früher auch nicht gemacht, deswegen wohl .451.

    Präzise sind die eh nicht.

    Und ja, normal werden die Kugeln schon mit Kraft in die Züge gedrückt, beim Revolver werden durch die Trommelbohrungen ganze Bleiringe von der Kugel abgeschert.

    Deswegen gibts ja auch Ladehämmer und Kugelsetzer, damit man die stressfrei rein kriegt.

    "Diplomatie ist, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut."

  • Ein Schußpflaster ist ohnehin nicht verkehrt...

    Wenn das dabei ist, würden zumindest auch keine feinen Pulverbestandteile vorkrümeln, was unter Umständen ebenfalls gefährlich sein kann.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • So wirklich rund sind die H&N eh nie.
    Das Schusspflaster machte die Sache schön Dicht.

    Der Schraubbare Lauf hat eigentlich nur den Vorteil,
    daß sich alles viel einfacher reinigen läßt. Da kommt
    man dann nämlich wirklich überall gut hin. Den Lauf
    gibt es auch noch etwas Länger als 6cm. Ist dann
    zwar immer noch kein Scharfschützengewehr, sieht
    aber etwas besser aus.

    Auf dem Stand darfst Du gerne auch unwissend sein.
    Das macht gar nichts. Dann haben die erfahrenen
    Schützen gleich wieder einen Anlauf zum Fachsimpeln.

    Wenn die Kugeln leicht untermaßig sind, kannst Du das
    ein wenig mit dem Schusspflaster angleichen. Wenn
    die Kugeln gut geführt werden, treffen die gleich viel
    besser. Ich weiß, daß der Hersteller dafür keine Pflaster
    empfiehlt, aber das geht trotzdem.

    Schau, daß die Hahnfeder fest ist und auch fest bleibt.
    Etwas Gewindekleber kann da nicht schaden.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • Danke für die Antworten.

    Die Kugeln, welche ich habe, liegen in den Zügen eng an, mann muss sie schon reinrücken.
    Macht da die Verwendung eines. Passt da noch ein Pflaster?
    Aber wenn man eh mit Kugelsetzer arbeiten muss, dann wird sie wohl eher passend gehauen, wie Sho Ishida schon sagte.

    Ich bestelle mir dann mal ein paar dieser Pflaster.
    Gibt es da unterschiedliche? Bei SWS finde ich für 6€ 100 Stück, aber auch 1000 Stück für 4€
    Die teureren scheinen aus Baumwolle, bei den günstigeren scheint es wohl Papier zu sein(?) .

  • Schusspflaster kannste selber stanzen oder schnibbeln, sollten etwa 4-5mm grösser sei als die Mündung.

    Dann schön mit Hirschtalg (Geheimtip: Gibts an der Tanke für Türgummis zum Pflegen) einkneten und der Lauf bleibt nah dem Schuss etwas sauberer.

    Beim Selbst machen: Keine Stoffe mit Kunststoff drin.

    Nimm die 1000 Stück für 4,-

    Der Liegi ist eben kein Präzisionswunder, da muss man nicht übertreiben.

    "Diplomatie ist, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut."

  • Ok danke.
    Wollte eh erstmal nur aus Spaß ein bisschen schießen und fand den Liegi so von der Optik her recht schick.
    Ganz ohne Kimme und Korn^^ Darf man mit sowas überhaupt auf einen Schießstand? Nicht dass die Kugel dann im Kugelfang vom Nebenschützen landet :D

    Ich bestell dann mal die 1000 Stück.
    Habe aber soeben vom Ärmel eines alten dünnen Hemdes was abgeschnibbelt und ne Kugel mal reingeklopft. Als Kugelstarter diente mein Körpergewicht und mein Schreibtisch. Zum Klopfen hab ich einen Stabilo zweckentfremdet.
    Hat erstaunlich gut funktioniert. Die Kugel saß bombenfest und kein Licht schien durch. Und dank schraubbarem Lauf konnte ich die Kugel ohne Probleme wieder rausholen. Der Stofffetzen war danach kaum beschädigt oder von den Zügen zerschnitten und hatte die .450 Kugel ordentlich gehalten.
    Irgendwie packt mich das ganze derart, dass ich mir sogar eine Kokille kaufen will um dann Geschosse selber zu gießen.
    Habe das mal im Film "The Patriot" gesehen, wie der Protagonist eine Soldatenfigur eingeschmolzen hat um daraus eine Kugel zu gießen. Das fand ich damals schon sehr interessant und nun hätte ich die Möglichkeit das selber zu machen.

    Ich kann es jedenfalls kaum erwarten, bis der Verein mal wieder öffnet um dort mal auszuprobieren.

  • Müsste dort unter Aufsicht sein, und dann das Schwarzpulver dort leihen, weil ich noch keine Pulverschein habe.

    Das ist richtig, lässt sich aber in der Zukunft ändern, so es dir Spaß macht und du es ausbauen willst.

    kann die Kugel mit meinem kleinen Finger einfach weiterdrücken und sie fällt dann fast nach vorne aus dem Lauf.


    In der Anleitung steht .451, aber ich glaube kaufm, dass dieses 1/1000 inch da so einen unterschied macht.
    Mit einer Messschraube aber habe ich gesehen, dass die H&N Kugeln alles andere als rund sind!

    Das ist richtig und die Kugel kann sogar noch zu dick sein. Denn du hast das Schusspflaster vergessen. Das gibt es in Stärken ab 0,12 mm, wobei ich es nicht zu dünn wählen würde, insbesondere wenn die Kugeln nicht so exakt gefertigt sind. Da kann ein dickeres Pflaster besser ausgleichen. Generell muss man aber das Verhältnis von Kugeldiameter, Schusspflasterdicke und auch Ladung ausprobieren. Aber du hast mit dem Derringer ohnehin keine Matchwaffe gewählt, wo sich das genaue Austesten auf Präzision sinnvoll ist.
    Von H&N und seinen Geschossen halte ich im Prinzip viel, jedoch ist mir auch schon aufgefallen, dass die Vorderladerkugeln doch recht ungleichmäßig sind. Ich bin im Moment bei Artax gelandet, dessen Kugeln genauer sind. So hat Artax auch mal eine Vergleichsmessung gemacht. Rundkugeln von Artax sind geringfügig teurer. Die haben aber auch eine große Auswahl von Schusspflaster und Zubehör. Es sind halt die Vorderladerspezialisten.
    http://www.artax-vorderlader.de/

    Ein Schußpflaster ist ohnehin nicht verkehrt...

    Es ist sogar wichtig. Das Schusspflaster dient zur Abdichtung, Ausgleich von Kugelungenauigkeiten und überträgt den Drall des Laufprofils auf die Rundkugel.
    Daher gilt die Regel, dass Rundkugeln bei gezogenen Läufen grundsätzlich mit Pflaster gesetzt werden, jedoch keinesfalls bei Revolver.

  • Haste richtig gemacht, wenns Baumwolle ohne Kunstfaser war.

    Notfalls fettest du das Dings halt mit Penaten-Creme aus dem Supermarkt, hier schwören einige darauf.

    Zumindest hier wird dich keiner auslachen, wenn du mit nem Liegi oder sonstwas auftauchst.

    Die freuen sich i.d.R. über jeden interessierten Schützen, und wenn du schnell kapierst, lassen die dich meiner Erfahrung nach auch mal unbeaufsichtigt laden.

    Der nächste Schritt ist dann logischerweise der SP-Schein.

    Ein guter Rat:

    Interessiere dich besser nicht für SP-Revolver.

    Das kostet. Vor allem, wenn du wie ich auf antike Originale stehst und die auch noch schiesst.

    "Diplomatie ist, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut."

  • Die Kugeln, welche ich habe, liegen in den Zügen eng an, mann muss sie schon reinrücken.
    Macht da die Verwendung eines. Passt da noch ein Pflaster?

    Dann wohl eher nicht. Die Kugel klötert ohne Pflaster lose im Lauf. Mit Pflaster muss das dann mittelmäßig stramm in den Lauf passen. Das erstmalige Ansetzen mache ich mit dem Gummihammer, das Setzen dann mit Ladestock. Geht das schwer, kann man noch mit einem Kugelsetzer arbeiten, um die Kugel die ersten 5 cm in den Lauf zu treiben. Dann geht das mit dem Ladestock auch einfacher und sicherer, weil man dann nicht mehr abrutschen kann.
    Man hat die richtige Größe von Kugel und Pflaster, wenn sich das noch ohne Klopfen oder Gewalt in den Lauf schieben lässt. Dann bekjommt man das auch leicht wieder aus dem Lauf, wenn man das Pulver vergessen hat oder die Sache zündet aus anderen Gründen nicht. (Ausschraubbarer Lauf mal bei Seite)
    Aber Achtung - je mehr Schüsse gemacht worden sind, desto mehr Dreck ist im Lauf und das Setzen geht immer schwerer. Zudem muss die Kugel ohne Hohlraum auf dem Schwarzpulver sitzen. Also richtig stramm auf der Ladung setzen und sicher sein, dass die Kugel wirklich unten sitzt. Dazu macht man sich eine Markierung am Ladestock, wenn denn die endgültige Laborirung feststeht.

  • Ein Vereinskollege hat auch mal versucht, mit so einem Gerät die Scheibe zu treffen, gar nicht so einfach auf 25m. Für Anfänger evtl. nicht so gut geeignet.
    Du brauchst auf jeden Fall bei dem kurzen Lauf ein schnelles Pulver, am besten Schweizer 2 (notfalls auch Schweizer 1, falls es nicht aus dem Piston herausrieselt).
    Schwarzpulver am Stand kaufen ist in Deutschland nicht möglich, da nicht zulässig. Du brauchst jemanden, der dir das Pulver einfüllt (sonst hast du "Umgang damit").
    Das macht als Anfänger eh Sinn, da du dabei viele hilfreiche Tips bekommen kannst. Zudem haben die meisten VL - Schützen verschiedene Kugel- und Pflastergrößen zuhause, die sie dir zum testen mitbringen können (Nachwuchs ist immer gerne gesehen).
    Wenn deine Kugeln ohne Pflaster schon nicht einfach in den Lauf passen sind sie, wie bereits gesagt, zu groß.


    "There is only one good, knowledge, and one evil, ignorance." - Socrates

  • Interessiere dich besser nicht für SP-Revolver.

    Das kostet. Vor allem, wenn du wie ich auf antike Originale stehst und die auch noch schiesst.

    Och, warum nicht? Die Standarddinger werden ja einem inzwischen hinterher geworfen, wenn man die Tür nicht schnell genug zu bekommt. Da diese Dinger auf der gelben WBK müssen, dürften diese in Zukunft verschenkt werden, weil bestimmt nicht wenige Leute ihre Gelbe unter 10 Waffen haben wollen. Dann fliegt das überflüssige Zeugs aus der WBK.