Es gibt 51 Antworten in diesem Thema, welches 6.419 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. April 2020 um 00:19) ist von ledom.

  • Wer kennt sich aus mit Federdraht?

    Bei meiner antiken Standbohrmaschine ist die Feder gebrochen, die die Bohrspindel wieder nach oben bringt. Die letzten Ersatzteile ab Werk für diese Maschine wurden vermutlich an Fred Feuerstein verkauft. So muss ich irgendwie improvisieren.

    Hier mal die Maschine

    Und hier die gebrochene Feder

    Die Feder hat 5 Windungen mit ca. 2cm Durchmesser, der Draht hat 1,8mm und ist magnetisch. So richtig original sieht die Feder auch nicht aus. Mag sein, dass die schon mal ersetzt werden musste. In den letzten 50 Jahren ist das aber definitv nicht passiert.

    Vermutlich kann ich die nicht einfach wieder zusammenschweißen. Kann ich solch eine Feder selber biegen und wie stelle ich das an?

  • Die kann man selber biegen.
    Federstahldraht von Graupner in 2mm um
    einen Dorn biegen der den Durchmesser
    der Welle hat - dann macht die Feder etwa
    1 Umdrehung.
    Vermutlich sind 2-3 Versuche nötig...

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Zum Härten und Anlassen fehlt mir die Ausrüstung und die Kenntnis.

    Meinst Du der 2mm Draht lässt sich von Hand biegen? Als Werkzeug dafür habe ich bislang nur Rohrbiegezangen für Bremsleitungen o.ä. gefunden. Den Durchmesser müsste ich sicher etwas kleiner als die Welle wählen, da der Draht ja wieder in seine Ausgangspositoin zurück will.

    Graupner ist inzwischen leider final am Ende :( . Was habe ich als Jugendlicher in deren Katologen geschwelgt. Mit Chance liegt noch einer auf dem Dachboden.

    Ich denke, ich frage mal bei einem Federnhersteller an, ob die eine bezahlbare Einzelanfertigung machen können. Mag ja sein, dass die im Moment Saure-Gurken-Zeit haben und einen Azubi damit bespaßen können.

  • Federn wickeln lassen ist irre teuer.

    Härten und anlassen gelingt nicht so einfach.
    Um Federhärte zu erhalten ist viel Erfahrung
    nötig. Der Draht von Graupner lässt sich von
    Hand biegen. Div. Händler haben den noch.

    Die Feder muss größer sein, Sie wird durch
    das Aufdrehen kleiner.

    Hier gibt es auch 1,8mm: https://www.modellbau-profi.de/Werkstoffe-Hal…001ST018&p=1166

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  • Einen Versuch ist es wert bei 1,25 pro Meter. Ob die Feder sich öffnet oder zuzieht muss ich mir noch mal mit wachen Augen anschauen.
    Notfalls muss ich den Hebel mit 'nem Hosenträger rückführen oder von Hand. Bohren tut sie ja noch. Ich hatte ihr gerade erst einen neuen Keilriemen spendiert.
    Die alte Lady ist tatsächlich das Werkzeug in meinem Keller, dass ich am Meisten benutze.

  • Hallo,

    auf deinem Bild kann ich nicht wirklich erkennen, wie die Feder gewickelt war. Kannst du weitere Fotos machen von anderen Ansichten?

    Eine Zylinderfeder wird charakterisiert durch Durchmesser des Dorns und Drahtstärke. Dann kommen die Federenden. Normalerweise kann man auf eine Technische Zeichnung zurück greifen. Ferner kommt der Werkstoff und ggf. die Behandlung infrage.

    Grundsätzlich gibt es viele verschiedene Federstahldrähte. Für jeden Werkstoff gibt es eine andere Art und Weise diesen zu Vergüten. Es gibt auch Federstähle, die so bleiben und nicht thermisch behandelt werden.

    Das Anschweißen würde ich noch nicht ganz vergessen. Welche Ausrüstung und welche Erfahrung hast du? Zumindest als Übergangslösung wäre dir damit geholfen.

    Gruß Viper

  • Ein gehärteter Draht wird sich nicht in Form biegen lassen ... kannst ja mal versuchen die gebrochene Feder gerade zu machen.

    Da brauchst Du schon ungehärtetes Material. Aber auch der gehärtete Draht lässt sich "enthärten". Wenn man ihn zum glühen bringt (Lötlampe) und dann langsam abkühlen lässt ist die Härtung raus. Dann in Form wickeln und neu härten.

    Wenn Du keine passende Feder findest, kann ich dir deine selbstgewickelte Feder härten und anlassen. Hilfreich wäre aber zu wissen, welcher Stahl es ist (Wertkstoffnummer). Dann kann man auch geziehlt und nicht nur ungefähr härten ..

    Gruss Jürgen

  • Ein gehärteter Draht wird sich nicht in Form biegen lassen ...

    Ich habe das schon mehrfach getan.
    Gut daß ich das nicht gewusst habe :D

    Der 90°-Bogen am Ende wird allerdings brechen.
    Das letzte Stück musst du vorher weichglühen.
    Dazu den Draht so in einem Schraubstock mit
    glatten Backen (Wärmeabfuhr) spannen daß
    die nötige Länge herausschaut und erhitzen bis
    er rot glüht. Dann kann man das Ende umbiegen.
    Das kann so bleiben, das Stück federt nicht.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Deshalb habe ich den Federdraht aus dem Modellbau
    verwendet, er ist genau dafür vorgesehen.
    Verbiegen kann man allerdings jede Feder, wären die
    völlig hart dann wären sie nicht mehr elastisch.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Deshalb habe ich den Federdraht aus dem Modellbau
    verwendet, er ist genau dafür vorgesehen.
    Verbiegen kann man allerdings jede Feder, wären die
    völlig hart dann wären sie nicht mehr elastisch.

    Verbiegen, bzw. Du meinst federn, und in Form biegen sind aber unterschiedliche Vorgänge. Und meine Äußerung bezog sich auf den geraden, gehärten Federstahl in 1,8 mm Dicke, in oben erwähnten Link und nicht auf auf deine Modellbaufedern NC9210 ...

  • Verbiegen = dauerhafte Formänderung.
    Der gerade gehärtete Federstahldraht ist
    aus dem Modellbaubedarf. Sieht man dem
    Link auch an...

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Warum muss das immer so ausufernden?!?
    Erst in Ferrobell's Drehbank Beitrag und nu auch hier...ist echt kindisch!!

    Gruß
    Dom:)


    Hier steht nix... :whistling:

  • Kannst du weitere Fotos machen von anderen Ansichten?

    hier noch mal die beiden Teile, wie sie ursprünglich mal aussahen

    mit einem Magneten dort fixiert, wo sie mal saß

    und der Einbauort mit seinen Abmessungen

    Die Achse dreht sich im Uhrzeigersinn, die Feder zieht sich also zu.
    Über das verwendete Material ist nichts bekannt, nur dass es magnetisch ist.

    Das Anschweißen würde ich noch nicht ganz vergessen. Welche Ausrüstung und welche Erfahrung hast du? Zumindest als Übergangslösung wäre dir damit geholfen.

    Ein Lorch WIG Gerät nenne ich mein Eigen, meine Schweißkünste sind aber begrenzt. Schweißstabreste habe ich aber schon aus Geiz Sparsamkeit an neue Stäbe angesetzt.
    Ich werd's mit der Feder probieren, kaputt ist sie ja eh schon.

    Ein paar Stäbe dieses Graupnerdrahts habe ich mal bestellt. Ich habe zwar auch Zweifel, dass der sich biegen lässt, aber Versuch macht kluch.


    Vielleicht passt ja ne Rückholfeder aus einem Kickstarter?

    Eine Standard Torsionsfeder mit hinreichend langen Schenkel würde ja auch genügen. Dort, wo ich sie zurechtbiegen muss, könnte ich sie weichglühen.

    Vermutlich könnte auch eine Zugfeder funktionieren, soll sie sich doch um die Achse wickeln. Der Hebelweg beträgt etwa 270°.

  • Ein paar Stäbe dieses Graupnerdrahts habe ich mal bestellt. Ich habe zwar auch Zweifel, dass der sich biegen lässt, aber Versuch macht kluch.

    Da solche kleine einfache Federn praktisch immer kalt geformt werden, sollte es bei dir auch funktionieren. Am einfachsten geht es auf einer Drehbank. Für deine Feder reicht aber auch ein Dorn, Schraubstock und Zange.