Messer hochscharf mit Nagelfeile schleifen..

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.189 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. März 2020 um 12:29) ist von Magnum Opus.

  • Ich bin die Tage über ein Youtube Kanal gestolpert, die empfohlen hat, unterwegs seine Messer mit einer 3 Phasen Nagelfeile nachzuschleifen (für einen Neuschliff taugt das nicht!!). Ich dachte, der spinnt, das klappt nie. Bin also heute los und habe 2,50€ investiert in eine 3 seitige Nagelfeile mit den Phasen 1) kürzen 2) feinschleifen 3) polieren.

    Die Feile besteht aus stabilem Schaumstoff, auf den offenbar schleifendes Material (Diamantstaub?) aufgebracht ist.

    Dachte ernsthaft, das ist Quatsch. Siehe da, ALLE meine MEsser aus dem Alltag habe ich soeben auf Rasiermesserschärfe bekommen, von Damastküchenmesser bis Viking-Helle Klinge; Edelstahl, rostender Stahl, Damast, egal.

    Kennt jemand den Trick bereits und kann jemand weiter dazu kommentieren?

  • Micro-Mesh ist das Zauberwort. Damit sind diese Nagelfeilen belegt.
    Es ist ein Schleifpapier in welches das Schleifpulver in einer elastischen Haut
    eingebettet ist. Micro Mesh nimmt man, wenn man Kratzer aus Kunststoff
    ausschleifen und polieren möchte. Es wird auch im Instrumentenbau verwendet,
    um Mikroktatzer zB aus Gitarrenlack zu entfernen. Mit einer Micromesh Feile geb
    ich auch oft den letzten Schliff. Meine Stechbeitel oder Schnitzeisen bekommen
    damit noch einen übergezogen. Nicht dass das mit einem Ölstein nicht auch geht
    aber mit Micro-Mesh ist es sehr einfach.

  • Es gibt ebenfalls ein Video auf YouTube wo jemand ein stumpfes Messer,
    rasierscharf geschliffen hat. Mit einem Ziegelstein! :D

    Gehen tuts schon, aber gerade beim Klinge schleifen, muss man Erfahrung haben, sonst ist die Schneide futsch

  • Für alle mit der Hand ausgeführten Schliffarten gilt aber immer, dass zumindest der Anfänger nur schwer bis gar nicht den richtigen Winkel einhalten kann. Man kann sicherlich einen feinen Grat abziehen, was die Klinge wieder scharf macht, aber damit bekommt man richtig stumpfe Klingen nicht mehr scharf.

  • Man braucht per Hand ne Menge Übung. Geht aber, dauert auch, weil man konzentriert arbeitet.

    Ich nehms Lansky und als Finish einen Arkansas-Ölstein.

    Du hast ja ne Tormek.

    "Diplomatie ist, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut."

  • Crasht das etwas den Thread? Egal!
    Um Stahl auf eine Haarschärfe zu bringen benötigt es entweder grobe 800 oder feine 3000 Grit.
    Beides hat jedoch relativ unabhängig von der Stahlsorte die Eigenschaft, dass diese Schärfe lediglich
    temporär ist und bereits mit einem einzigen Blatt Papier wieder dahin sein kann.
    Die haltbarste Schärfe ist immer auf leicht ballig geschliffen, fühlt sich stumpf an und haut im Werkstück
    rein als ob es kein Morgen gibt.
    Dementsprechend wiederholt sich oft die Situation, dass ein Laie ein Messer anfasst, behauptet dieses fühle
    sich sehr stumpf an und anschließend große Augen macht, wenn er damit damit die Armhaare hinunter fährt.
    Idioten lassen das mit den Armhaaren direkt weg und fragen danach nach einem Pflaster für den Daumen.

  • Hat letztens einer erzählt, man merkt es, wenn man sich schneidet. Denke, das war im Zusammenhang mit einem roten Messer...

    Fukk'im. Man merkt unter Umständen nix.

    Ich, 32 und doof, hocke in Montsuki und Hakama auf meinem bescheuerten Balkon und schleife mein dämliches Tachi 'Wolkenklinge der 108 Drachen' (Alles bis auf die Klinge ist an dem Ding aus Walrosselfenbein). Plötzlich merke ich, daß es... schwerer geht. Irgendwas bremst.

    Tja... Mein Daumen sah aus wie ein typischer US-Briefkasten. NIX hab ich gemerkt.

    Aber scharf war das Ding danach.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!