Was können Bordcomputer in Nutzfahrzeugen?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 763 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Februar 2020 um 12:52) ist von Feuerwehr1988.

  • Ihr Lieben.
    Nach 3 Jahren und 3 Monaten hat unser Dicker letze Nacht wieder "genullt":

    In der Pause wurde am Multifunktionslenkrad der Bordcomputer durchforstet:

    • 707 478 000 Motorumdrehungen (ohne Gewähr, ich habe nicht mitgezählt).
    • 11 527 Betriebsstunden, bei denen 187 788 Liter Diesel verbraucht wurden.
    • davon 1 701 Stunden Leerlauf, bei dem 4307,5 L Diesel verbraucht wurden.
    • Der Tempomat war 5057:23 Stunden in Gebrauch.
    • Durchschnittsgeschwindigkeit 54 km/h.
    • Bei jetziger Nutzung müssen die Bremsen in 118 319 km getauscht werden.

    Noch viel mehr weitere Informationen sind in einer Servicecloud abgelegt, die die Werkstatt abrufen kann, ganz ohne OBD-Anschluss. Optional gibt es noch ein Flottensystem, bei dem der LKW mit der Firmenzentrale und auch den anderen Fahrzeugen verbunden ist. Wie ich neulich in der Zeitung meines Automobilclubs sah, machen Volvo-Pkw das jetzt auch. Haben die Räder an einer Stelle keinen Gripp und rutschen, warnen sie die Volvo-Fahrzeuge in der Gegend. Außerdem haben wir noch so einen VAS-Schalter. Den muss man bei einer Panne drücken. Das Fahrzeug baut eine Verbindung nach Maastricht auf, an der eingelegten Fahrerkarte wird erkannt, welche Nationalität man hat und wird mit dem entsprechenden Mitarbeiter verbunden.

    Was halte ich nun davon:
    Lange her, dass ich mit dem 19er Ring unter dem LKW her gekrochen bin, um Trommelbremsen nachzustellen. Alles gut und schön, solange das funktioniert. Als absoluter Laie habe ich den Eindruck, dass unsere Rechner einfach noch nicht weit genug sind für sowas. Hin und wieder spinnt die ganze Geschichte, dann hilft nur noch ein Reset. Gut wenn man weiß wie das geht. Auf der anderen Seite können häufige Fehler- und Warnmeldungen den Fahrer

    • total nerven.
    • ablenken, denn das Theater geht meistens los, wenn man es am wenigsten brauchen kann.

    Es ist unser 2. Volvo. Es gibt sehr gute LKW und den kann man dazu rechnen. Wenig ausfallbedingte Stillstände und richtig kapitale Geschichten waren nicht dabei. Auch der Support kann sich sehen lassen. Kupplung verschlissen! 11:00 Uhr in die Werkstatt, 17:00 Uhr zurück. :thumbsup:

    Egal wie, ich wünsche Euch allen einen schrott- und gebührenfreien und kommt immer gut Heim.

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Naja, Daten doof mitschreiben würde ich jetzt nicht als "können" bezeichnen. Mein erster BMW hat auch schon mitgezählt wie oft man welchen Fensterheber betätigt hat.

    So Sachen wie "gleich ist der Hügel eh vorbei und es geht wieder bergab, also brauchst du jetzt nicht mehr auf 89 beschleunigen" finde ich da von der technischen Leistung her spannender.

  • Hallo Zusammen,

    selbst bei aktuellen PKWs werden allerlei Messwerte über die verbauten Sensoren erfasst und sind mit dem Diagnosetester auch abrufbar.
    Das was man als Kunde im Kombiistrument abrufen kann ist nur ein winziger Bruchteil davon und stellenweise sogar "geschönt".
    Beispielsweise bei der Kühlmitteltemperatur könnt ihr das ganz leicht selbst nachvollziehen. Fahrt ihr ein älteres Fahrzeug aus dem 80er oder 90ern werdet ihr feststellen, dass die angezeigte Kühlmitteltemperatur im Betrieb durchaus zwischen 80 und 105 Grad schwanken kann. Bei neueren Fahrzeugen zeigt die Kühlmitteltemperatur konstant 90 Grad an, obwohl es in Wirklichkeit sogar 105 Grad sind. Diese geschönten Werte hat man wohl irgendwann eingeführt, um "übervorsichtige" Kunden nicht zu verunsichern.

    Im Motorsteuergerät können dann die tatsächlichen IST-Werte abgerufen werden; sogar vom Kühlerein- und Ausgang.

    Als weiteres Beispiel kann ich bei einem Dieselfahrzeug einen errechneten Wert der Rußpartikelbeladung in Gramm abrufen, den verbrauchten Kraftstoff und die verbleibende Fahrstrecke sowie Menge an Kraftstoff, bis zur nächsten aktiven Regeneration.

    Viele dieser Messwerte sind bei modernen Fahrzeugen mittlerweile unverzichtbar, um in der Werkstatt einen Fehler zu diagnostizieren / einzugrenzen.
    Dass man den Tester anschließt und ein defektes Teil direkt angezeigt wird, ist leider in den wenigsten Situationen der Fall.