Neues Waffengesetz: Verkündet

Es gibt 790 Antworten in diesem Thema, welches 85.822 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. August 2022 um 21:28) ist von pandur.

  • Es ist doch schei$$egal, ob Argumente stichhaltig sind. Gesetzesänderungen werden als Ware unter den Parteien gehandelt.
    Ich schränke das Waffengesetz ein, brauche aber dafür ne längere Laufzeit für Kohlekraftwerke...Deal?

  • Leider ist es auch eine gesellschaftliche Sache und nicht nur eine Politische.

    Alles was mit Waffen zu tun hat, ist automatisch schlecht und kann gar nicht streng genug geregelt sein.

    Mit einer Gegenmaßnahme sind wir zwei Jahrzehnte zu spät dran. Damals hätte es noch was genützt, wenn man Fakten nur vehement genug verbreitet hätte.

    Heute sagst du ein positives Wort über Waffen und bist mindestens ein Unterstützer der Reichsbürger, denn man hat mal irgendwo gelesen, die horten Waffen und schießen auf Polizisten.
    Und das kann ja wohl nicht sein. Also muss man natürlich Waffen verbieten, damit diese Reichsbürger auch keine bekommen..

    So, oder so ähnlich laufen solche Diskussionen heute ab.
    Nahezu jedes Wort über Waffen in den großen Medien war in den letzten Jahrzehnten negativ. Sowas prägt sich ein.
    Und dann noch ein, zwei Actionfilme, in denen die bösen Buben mit noch böseren Pumpguns rumballern und fertig ist der Waffengegner.

    Mit Statistiken und Zahlen kommt man da nicht mehr ran, denn irgendwann kommt in jeder Diskussion "Wenn dadurch nur ein Leben gerettet werden kann.."
    Und bei dem berechtigten Gegenargument, daß durch andere Gegenstände viel mehr Menschen sterben folgt "Ja, aber diese Gegenstände wurden nicht zum Töten erfunden!"
    Bäm!

    Ich hab schon hunderte solcher Diskussionen geführt und eigentlich jedes Mal nur meine zeit verschwendet.

    Was nicht heißt, daß ich aufgebe.

    Gruß K.

    Only a government that is afraid of its citizens tries to control them.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • JA, @Kentucky - ich sehe das genau so - wir sind Jahrzehnte zu spät dran - denn es fehlt mittlerweile generell bei vielen überhaupt der Umgang mit einem "Hobby" - im Sinne von "Bezug" zu irgendwas.

    Die meisten "Jüngeren" die ich kenne, die haben tägliche Partys, "feiern" (was denn, ...???) mindestens 4 x Urlaub pro Jahr und das "Schmartfon" im Kopp - evtl. noch "böse" PC-Ballerspiele" :D - aber Bezug zu Geschichte, Schützenverein, Waffen, ... -> wat`n dat? :S

    Schau dir doch nur mal an - wer sammelt denn heutzutage noch "irgendwas" ? - selbst der Wert von einst teuren Uhrensammlungen, Münzen, Briefmarken oder von irgendwelchen anderen geschichtsträchtigen Gegenständen (von Blankwaffen oder Feuerwaffen will ich gar nicht reden) geht immer weiter in den Keller - mangels Interesse und dem Geldbedarf der Generation Party für das nächste kurzfristige Urlaubshoch auf Malle, in der Dom-Rep :party: - oder steckt im dem Leasing-BMW M3 :thumbsup:

    Definition Generation Party:

    Die Urgroßeltern haben nach dem Krieg gespart und aufgebaut, die Großeltern haben das, was die Ahnen erarbeitet haben wertgeschätzt, weitergespart und vermehrt und die Eltern haben ihre Nachzucht in "Saus und Braus" "aufgezogen" mit nem goldenen "Pimmsel" im Bauchnabel - d.h. das Geld is ja da, das Schmartfon von "Birne" kommt jedes Jahr im Abo - und "man" glaubt, selbst die "roten Gummibärle von Harrybumm" wachsen auf den Bäumen kostenlos - was kostet dann die Welt, .. Mamma und Papa habens ja, dann können wir ja auf deren Kosten jeden Freitag "for Future" machen - und 4 x nach Urlaubien fliegen - natürlich CO2-neutral :thumbsup:

    ... da braucht man sich nicht zu wundern, dass da kein "Widerstand mehr nachkommt" - die Geburtenstarken Jahrgänge kommen in die Jahre - die Nachkommen verplempern und missachten geerbte Werte - oder verkloppen jahrzehntelange, mit Mühen erjagte "Fundstücke" für ne Reise nach "Bumsvallera" , ... ;(

    :cry: Und es sind immer ähnliche "Personenkreise", mit denen kannst du endlos diskutieren - da laberst du gegen eine Wand -- oder der IQ ist vermutlich aufgrund von Mangelernährung unter Knäckebrot gesunken - die können offensichtlich keinem Argument mehr folgen :saint:

    :huldige: Auch ich bin mittlerweile des Endlosdiskurs leid, dass nicht die Waffe tötet, sondern der "Trottel", der dahinter steht. :whistling:

    :laugh: Ohne "Waffen" und die Jagd und die damals damit eingehende sehr eiweißreiche Ernährung wären heutzutage vermutlich alle Menschen auf dem Intellekt eines Pappkartons stehengeblieben - und könnten keine "Sojaburger" futtern - denn die Menschheit wäre dann halt einfach "zu blöd" um irgendwas anzupflanzen. :new11::smash:

    Jaja, hätte man doch mal einem Neandertaler "damals" gesagt, er solle die Keule abgeben (Neandertaleramt zum Neandertaler: Nene, du bekommst keine KBK -- Keulenbesitzkarte, .. :thumbsup: ) und wieder Blätter statt Mammut futtern, ... - sieht man manche seiner Nachkommen wäre das sogar angebracht gewesen :rolleyes: die umsichgreifende "Idiotie" im voraus im Keim zu ersticken :D:n23: - dann würden diese nicht-mammutessenden Personenkreise sicherlich heute noch in der Wüste rum-nomadieren und Pflänzchen suchen, ... (und wären somit quasi aufgeräumt :roll::laola: ).

    Sorry für meine Ironie, so bin ich halt :alien2: - das is quasi die "gesellschaftliche Seite" der Sache :dafuer:

    Jetzt muss ich dringend was futtern, denn ich merke, ich werd sonst aufgrund von Unterzucker und Magengrummeln "zu böse" - und schreib mich um Kopf und Kragen - :P:P

  • (...)
    Alles was mit Waffen zu tun hat, ist automatisch schlecht und kann gar nicht streng genug geregelt sein.

    Mit einer Gegenmaßnahme sind wir zwei Jahrzehnte zu spät dran. Damals hätte es noch was genützt, wenn man Fakten nur vehement genug verbreitet hätte.
    (...)

    An der Gesamtsituation stört mich am meisten, dass genau diese Zeit ungenutzt ins Land gestrichen ist und sich seitdem an unserer verbandspolitischen Splitterlandschaft nichts getan hat. Der Leidensdruck ist, wie gesagt, offensichtlich noch nicht hoch genug.

    Der NRA kann man sicherlich einige Dinge vorwerfen, die Ausgangslage in den USA ist eine andere und der gesellschaftspolitische Konsens in den Staaten ist ebenfalls von unserem abweichend. Dennoch gibt es in einem weitaus größeren Land mit weitaus mehr Einwohnern und einem weitaus vitaleren Schießsport nur einen nationalen Interessenverband.

    Im spießbürgerlichen Deutschland hingegen haben wir eine Handvoll Verbände mit jeweiligen Partikularinteressen. Eine alle schießsport/Jagd-Interessen umfassende, zeitgemäße und proaktive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist nur in Ansätzen erkennbar. Im Jahr 2020. Ohne Worte.


    JA, @Kentucky - ich sehe das genau so - wir sind Jahrzehnte zu spät dran - denn es fehlt mittlerweile generell bei vielen überhaupt der Umgang mit einem "Hobby" - im Sinne von "Bezug" zu irgendwas.

    Die meisten "Jüngeren" die ich kenne, die haben tägliche Partys, "feiern" (was denn, ...???) mindestens 4 x Urlaub pro Jahr und das "Schmartfon" im Kopp - evtl. noch "böse" PC-Ballerspiele" :D - aber Bezug zu Geschichte, Schützenverein, Waffen, ... -> wat`n dat? :S


    (...)

    Ironie hin oder her, du sprichst ein zentrales Problem des Schießsports und des Jagdwesens an. Viele Vereine sind mit übermäßiger Tradition, peniblem Geschichtsinteresse und ü60-Themen-Stammtisch teils sowas von weit weg von jüngeren Menschen. Schießsport ist für viele schlicht nicht "sexy" genug angesichts umfangreicher, konkurrierender Freizeitangebote. Und viele Vereine tun -vielleicht auch unbewusst- das ihrige dazu: Homepages aus den frühen 2000er Jahren, kaum strukturierte Nachwuchsarbeit, überalterte Vorstände und teils sehr hohe Kosten.

    Und dann kommt ein 21 jähriger Student und fragt in einem DSB-Verein nach IPSC. Und dann wird dem Studenten erklärt, dass für ihn das spannendste 25m statisch GK Pistole sein wird - in ferner Zukunft. Ausgesprochen sexy. Und dann fragt man sich beim Stammtisch zwischen den letzten Krankenhausaufenthalt-Geschichten und der Diskussion um die Rentenerhöhung, warum der Student denn nun nicht wiederkommt. Man kommt darüber überein, dass die heutige hedonistische Jugend einfach nicht mehr ernsthaftes Interesse an verantwortungsvollen Hobbys hat und die altehrwürdigen Disziplinen des DSB-Schießsports schlicht nicht richtig wertschätzen könne. Das Nachwuchsproblem werde man schon nächstes Jahr mit dem Schützenfest lösen. Nur bitte ohne diese hedonistischen Jugendlichen. Irgendwie werde man vermeiden müssen, dass ausgerechnet die Jugendlichen / Heranwachsenden zum Schützenfest kommen, die Schießsport "cool" finden. Bitte nur die, die brav ausschließlich an 10m LG und max an KK zur Konzentrationssteigerung Interesse zeigen.

    Es gibt eine Zielgruppe. Sie wird nur suboptimal erreicht. So sehe zumindest ich das.

    Ironie und Sarkasmus finde ich übrigens auch von Zeit zu Zeit ganz cool;)

  • Und dann kommt ein 21 jähriger Student und fragt in einem DSB-Verein nach IPSC. Und dann wird dem Studenten erklärt, dass für ihn das spannendste 25m statisch GK Pistole sein wird - in ferner Zukunft.

    Weil er erst einmal ein halbes Jahr Lufpistole schießen soll. Und wenn er seine Sachkunde hat, darf er auch betreut KK schießen - was auch seine erste Waffe auf dem WBK-Antrag sein muss.
    (denn das war schon immer so und wird auch immer so bleiben)
    AMEN!

    -----

    Es liegt nicht alleine an der "bösen, undisziplinierten Jugend". Ein Hobby sollte auch Spaß machen dürfen - ohne Leistungsdruck und starre Reglements.
    Wenn man im Sportverein nur mitmachen darf, wenn man auch bereit ist, jede Woche 2-3x zu trainieren und am Wochenende auf Wettkämpfe zu fahren... das mag für manche Menschen interessant sein. Mir ist das ein Graus!
    Darum zwinge ich meine Kinder auch nicht zu solchen Leistungssportvereinen. Im Gegenteil.

    Die rein statischen Disziplinen sind ein wenig Eigenbeschäftigung und persönlicher Erfolgsdruck. So wie Patiencen legen.
    Das muss man wollen und die nötige Muße haben.
    Irgendwo hin "aimen" und "hitten" - das kann man heutzutage spannender am PC oder der Playstation erleben.
    Da kann ich meine Jungs verstehen, die auch darauf keinen Bock haben.
    Gerade für Jungs muss irgendwas passieren, kaputt gehen, umfallen... das Löchlestanzen wirkt hingegen so spannend wie Schule.
    Es ist natürlich klasse, wenn man die Scheibe trifft und nach kurzer Zeit mindestens 5-6 Ringe im Schnitt schafft. Aber das von Ring zu Ring zu steigern ist harte Arbeit!
    Da jemanden bei der Stange zu halten, ist eine große Kunst. Die Frustration umso leichter.

    Fördermitglied des VDB.

  • Vereine wo man mit Softair und Luftdruckwaffen unter Gleichgesinnten Plinken kann.... dazu evtl mal eine Zwille dazwischen etc.
    DAS würde ankommen.

    Ich habe schon im meiner Kindheit gerne geschossen, doch weder früher noch heute mit ü40 sind "normale" Schützenvereine mein Ding.

    Gibt einige die ähnlich ticken.

  • Was Jagd angeht, kann ich nur sagen, dass die Kurve hier tendenziell nach oben zeigt. In unserer Kreisjägerschaft sind die Kurse jedes Jahr am oberen Ende der Kapazität. Das spiegelt sich auch in offiziellen Zahlen bundesweit wieder.
    Beim Schießsport ist es halt so eine Sache.
    Die Frage ist aber, sind diejenigen, die ohne Vereinsgetue und Leistungsdruck nur etwas "plinken" wollen denn passioniert genug dabei, um auch zu einem aktiven Vereinsleben beizutragen?
    Sind diese auch bereit, Vorstandsarbeit zu machen und verlässlich regelmäßig zum Training zu erscheinen, Standaufsicht etc. zu stellen?
    Ich fürchte, dass diese Fragen ein echtes Problem sind
    Und eines frage ich mich auch immer.
    Wenn der DSB nur langweilige Disziplinen anbietet, warum ist er immer noch der mit weitem Abstand größte Verband? (Ich bin kein DSB-Mitglied, nur BDS)

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Und dann kommt ein 21 jähriger Student und fragt in einem DSB-Verein nach IPSC. Und dann wird dem Studenten erklärt, dass für ihn das spannendste 25m statisch GK Pistole sein wird - in ferner Zukunft. Ausgesprochen sexy. Und dann fragt man sich beim Stammtisch zwischen den letzten Krankenhausaufenthalt-Geschichten und der Diskussion um die Rentenerhöhung, warum der Student denn nun nicht wiederkommt. Man kommt darüber überein, dass die heutige hedonistische Jugend einfach nicht mehr ernsthaftes Interesse an verantwortungsvollen Hobbys hat und die altehrwürdigen Disziplinen des DSB-Schießsports schlicht nicht richtig wertschätzen könne. Das Nachwuchsproblem werde man schon nächstes Jahr mit dem Schützenfest lösen. Nur bitte ohne diese hedonistischen Jugendlichen. Irgendwie werde man vermeiden müssen, dass ausgerechnet die Jugendlichen / Heranwachsenden zum Schützenfest kommen, die Schießsport "cool" finden. Bitte nur die, die brav ausschließlich an 10m LG und max an KK zur Konzentrationssteigerung Interesse zeigen.

    Es gibt eine Zielgruppe. Sie wird nur suboptimal erreicht. So sehe zumindest ich das.

    Ironie und Sarkasmus finde ich übrigens auch von Zeit zu Zeit ganz cool;)

    Genau so sehe ich das auch. Und das ist auch das Hauptproblem, warum die Vereine Schwierigkeiten haben, Jugendliche ins Haus zu locken und auch als aktives Mitglied zu halten, das Spaß am schießen hat.
    Ich trainiere fast nur noch alleine auf dem 10m Stand. Wirklich Spaß und Freude kommt da nur noch selten auf. Sehr schade.

    Luftgewehre und Softair jeglicher Art sind mein Leidenschaftliches Hobby :schiess1::knicker:

  • Das klingt jetzt wahrscheinlich sehr rückständig, aber ich denke, daß Schießen und den Umgang mit Waffen, selbst mit „freien“, lernen - dass gehört für mich zur Allgemeinbildung genauso dazu wie z.B. Schwimmen lernen. Man kann es hassen, und es ist zu hoffen, dass diese Kenntnisse niemals angewendet werden müssen. Aber irgendwie denken alle, dass unser Wohnrecht auf der Insel der Glückseligen ewig und unantastbar gilt. Die Aufgabe, den Besitzstand zu verteidigen, nach außen und nach innen, ist outgecourst an ein paar „Trottel“, die man im Innersten sogar noch verachtet für das, was sie tun.
    Waffen und der Umgang damit führen zu Verantwortung, Disziplin und Selbstkontrolle, auch zu Kollektivgeist (Jaja, „Sekundärtugenden“, KZ-Kommandanten - danke, Herr Fischer). Und tatsächlich ist der Umgang mit Waffen gerade in Deutschland durch die Regime im letzten Jahrhundert für millionenfache Vernichtung mißbraucht worden.
    Aber wenn ich in andere Länder schaue, gerade auch in außereuropäische, in welche mit hohen Wettbewerbsansprüchen gegenüber unserem Wohlstand - da sehe ich, daß und wie der Jugend dieser Teilweg der Persönlichkeitsbildung nicht erspart wird - im Gegenteil.
    Aber wie schon gesagt, ich bin halt rückständig.

  • Ich habe schon im meiner Kindheit gerne geschossen, doch weder früher noch heute mit ü40 sind "normale" Schützenvereine mein Ding.

    Du kennst einfach nur die falschen Vereine.
    Es gibt Vereine wo man auch Plinken kann.
    Ich hatte bei uns schon ziemlich alles am Stand was sich in der Sammlung befindet.
    Komisch geschaut hatte da noch nie jemand.
    Höchstens darf ich damit auch mal?
    Trainingscamp Kölschhausen das selbe wenn andere HFT schießen plinke ich, und wenn FT Ansteht bin ich dabei.
    Andere schießen HFT und FT und plinken dazwischen ein bissel rum.

    Was Jagd angeht, kann ich nur sagen, dass die Kurve hier tendenziell nach oben zeigt. In unserer Kreisjägerschaft sind die Kurse jedes Jahr am oberen Ende der Kapazität.

    Ja das kann man sich auch gerade auf DMAX anschauen jeden Samstag abend glaub 23:15 Jägerleben oder so.
    Da ist ein Gebirgsjäger, ein Falkner und ein Ballistik Fetischist deren Leben sehr Authentisch und eher Positiv dargestellt werden.

    Genau so sehe ich das auch. Und das ist auch das Hauptproblem, warum die Vereine Schwierigkeiten haben, Jugendliche ins Haus zu locken und auch als aktives Mitglied zu halten, das Spaß am schießen hat.
    Ich trainiere fast nur noch alleine auf dem 10m Stand. Wirklich Spaß und Freude kommt da nur noch selten auf. Sehr schade.

    Das ist wieder eine Sache von den Jeweiligen Vereinen.
    Es gibt solche und solche.
    Mir macht das Vereinsleben bei uns Spaß.
    Und ja wir sind in erster Linie ein DSB Verein und haben eben zusätzlich wegen FT noch den BDS als Wahlverband.
    Ist man regelmäßig auf FT Tunieren zahlt der Verein die BDS Mitgliedschaft, ist man das nicht zahlt man den BDS Beitrag eben selbst.
    Wenn man nur bei uns FT schießt braucht man keine BDS Mitgliedschaft.

  • Weil er erst einmal ein halbes Jahr Lufpistole schießen soll. Und wenn er seine Sachkunde hat, darf er auch betreut KK schießen - was auch seine erste Waffe auf dem WBK-Antrag sein muss.(denn das war schon immer so und wird auch immer so bleiben)
    AMEN!
    (...)
    Da kann ich meine Jungs verstehen, die auch darauf keinen Bock haben.
    (...)

    Dein Beispiel trifft ins Schwarze. Ohne Spaßfaktor läuft nunmal nichts. Wenn nun vielleicht sogar die Frage nach A-IPSC, FT oder dynamischem CO2-Plinken gestellt wird, bricht für nicht wenige ihre 80er Jahre Schützenwelt in sich zusammensammen. Und niemand kann nachvollziehen, warum der neue Aspirant -so er sich denn mit den Vereinsvorgaben anfreunden konnte- lieber mit seinen Freunden am Wochenende Party machen will anstatt sich tatkräftig in das Vereinsleben einzubringen. Schließlich muss der alte Pokalschrank endlich mal repariert werden.

    Ein aktives Vereinsleben ist wichtig. Aber auch hier gehen die Vorstellungen der jüngeren Generationen über Umfang und Inhalt doch in eine andere Richtung. Ich selbst habe auch kein Interesse regelmäßig an ü60-Stammtischen mit (je nach Saison) Spargel satt und Bier mit der Erwartungshaltung teilzunehmen, dass ich dort den ganzen Abend verbringe. Sorry not sorry. Nicht meine Vereinskultur. Die Forderung ist aber kein Ausreißer.

    Es gibt solche und solche.
    Mir macht das Vereinsleben bei uns Spaß.
    Und ja wir sind in erster Linie ein DSB Verein und haben eben zusätzlich wegen FT noch den BDS als Wahlverband.
    Ist man regelmäßig auf FT Tunieren zahlt der Verein die BDS Mitgliedschaft, ist man das nicht zahlt man den BDS Beitrag eben selbst.
    Wenn man nur bei uns FT schießt braucht man keine BDS Mitgliedschaft.


    Ausnahmen gibt es. Leider habe ich bislang keine kennengelernt;) Und deshalb bin ich immer ein wenig irritiert, wenn auf der einen Seite über zu wenig Nachwuchs geklagt wird und andererseits ein für jüngere Generationen unattraktives Gesamtpaket geboten wird.

    Es ist alles Schießsport. Und deshalb ist es für mich auch nicht nachvollziehbar, warum es mit dem DSB und BDS zwei Verbände braucht, um alle Disziplinen abzudecken. Hier beginnt die Vereinsmeierei auf höchster Ebene. Und das führt auf lokaler Ebene dazu, dass z.B. DSB-Vereine allergisch auf neue Aspiranten (Beispiel Student) reagieren, die sich nach den "verbandspolitisch falschen" schießsportlichen Möglichkeiten erkundigen. Einen integrativen Ansatz verfolgen m.E. die wenigsten Vereine. Leider.

    Diese erlebte Vereinsmeierei ist für mich offen gestanden noch hemmender als die Verschärfung des Waffenrechts.

  • Liest sich so dass wohl aufgrund dessen einige Vereine dann nach und nach dichtmachen werden, nur alleine wegen dem sturen und engstirnigen Verhaltens. Die sind wohl zum aussterben bestimmt. Dann soll es halt so sein.

    PS: Ich hätte auch keine Lust mir so ein Vereinsgetue aufdrücken zu lassen, und dass der Verein am Besten noch für mich entscheidet was ich zu schießen habe und was nicht.

    Sollte ich eines Tages mal eine WBK anstreben wird es wohl in Richtung Jäger gehen. Da scheint das Leben noch weitestgehend in Ordnung zu sein, was man so mitbekommt.

    "Cogito ergo sum" René Descartes

    ----------------------------------------------------

    You gotta pay to play, if you want

  • Meiner Meinung nach wird der Schießsport nicht gerettet, indem Schützenvereine ihre Identität aufgeben. Ja, es gibt bei vielen eine ausgeprägte Traditionsschiene, es gibt viel Intoleranz gegenüber „Neuem“ bzw. Anderem. Wurde hier im Forum schon x-mal diskutiert. Letztlich laufen diese Diskussionen aber oft darauf hinaus, dass man seine Knifte irgendwo schießen möchte. Und da bieten sich vereinsgebundene (und vor allem -finanzierte) ja geradezu an. Allerdings, wenn ich etwas nutzen will, was mir nicht gehört, muß ich mich an die Regeln des Betreibers halten.
    Ne Meyton-Anlage mit ner MPX zerdeppern ist eben ein teurer Spaß, etwas überspitzt ausgedrückt.
    Leider ist es heute wohl oft üblich, „bespielt mich!“ zu sagen, nehmen, konsumieren, so wenig wie möglich geben.
    Gerade dieses Forum zeigt doch viele Beispiele, wie man Spaß am Schießen haben und sich organisieren kann, ob in Vereinen oder privat. Trotz der immer restriktiveren Bedingungen.
    Wenn Schützenvereine sterben, weil der Nachwuchs nicht mehr in ausreichender Anzahl begeistert werden kann, dann ist das extrem schade. Allerdings bin ich der Meinung, dass das so schnell nicht passieren wird. Es wird noch lange Enthusiasten geben, sowohl im Sport- als auch im Traditionsbereich. Aber vielleicht eben immer weniger.
    Was können wir tun? Eigentlich nur unser Hobby pflegen, sich den Spaß daran nicht nehmen lassen. Weitere Waffenrechtsverschärfungen? Werden wohl kommen. Aber solange ich ein paar Dias auf die Reise schicken darf und kann, werde ich das tun.

  • Weil er erst einmal ein halbes Jahr Lufpistole schießen soll. Und wenn er seine Sachkunde hat, darf er auch betreut KK schießen - was auch seine erste Waffe auf dem WBK-Antrag sein muss.(denn das war schon immer so und wird auch immer so bleiben)

    Wo steht das geschrieben? Unsere Schützen fangen mit KK und .38 zum Trainieren an, auf der eigenen WBK steht dann fast immer 9mm oder .45ACP und .357mag

    Wir haben den großen Vorteil, das unsere Bogensparte immer so um die 50 Kinder bis Jugendliche hat, da kommt dann später der Nachwuchs für das GK und VL -schießen nach.

    Als ich vor 17 Jahren in den SV eingetreten bin waren nur noch 2 GK Schützen die gelegentlich geschossen haben. Ich musste auf Grund der Waffengesetzänderung von 2003 eintreten damit ich weiter schießen konnte.

    Vor 2003 brauchte ich keine WBK (hatte natürlich keine eigenen Waffen) da mein Vater eine Waffensammlung besitzt und ich nach damaliger Gesetzeslage als naher Angehöriger die Waffen transportieren durfte (zum Schießstand und zurück) Munition musste er erwerben... Ich habe 20 Jahre als Gastschütze geschossen...

    Mittlerweile haben wir als DSB Verein über 50 aktive Kugelschützen und 25 Vorderladerschützen, davon eine Gruppe von 20 Schützen zwischen 25 und 30, die eine Gruppe des DSU gegründet haben um Mehrdistanz und dynamische Disziplinen zu schießen.

    Das ist das Problem des DSB, das er keine dynamischen Disziplinen wie CAS zulässt. Wenn dieser Verband im Augenblick nicht so einen Zulauf an neuen Mitgliedern über den Bogensport hätte, sähe es schon mau aus und viele Vereine würden zusperren. In den nächsten Jahren werden allerdings eine Menge alter kleiner Vereine schließen (müssen).

    Das sind  

    3 Zeilen 

    Signatur

  • Meiner Meinung nach wird der Schießsport nicht gerettet, indem Schützenvereine ihre Identität aufgeben. Ja, es gibt bei vielen eine ausgeprägte Traditionsschiene, es gibt viel Intoleranz gegenüber „Neuem“ bzw. Anderem...


    ...
    Wenn Schützenvereine sterben, weil der Nachwuchs nicht mehr in ausreichender Anzahl begeistert werden kann, dann ist das extrem schade. Allerdings bin ich der Meinung, dass das so schnell nicht passieren wird. Es wird noch lange Enthusiasten geben, sowohl im Sport- als auch im Traditionsbereich. Aber vielleicht eben immer weniger.

    Genau da liegt wohl der Hund begraben. Etwas mehr Offenheit für Neues, und dass man auch mal mit der Zeit geht, würde den Vereinen gut tun. Das hat meiner Meinung nach nichts mit Identität aufgeben zutun, sondern ist wie bei vielen Dingen einfach der normale Lauf der Dinge.

    Man muss ja nicht jeden Trend mitmachen, jedoch sollte man darauf achten dass genug Abwechslung, Freiheit und vor allem Spaß geboten wird.

    Ich denke es wird sich einfach nur in eine andere Richtung verschieben. Die alten sturen, engstirnigen Vereine sterben weg, und es werden junge neue Vereine gegründet, welche dann die moderneren Disziplinen anbieten.

    "Cogito ergo sum" René Descartes

    ----------------------------------------------------

    You gotta pay to play, if you want

    Einmal editiert, zuletzt von El Tadashi (7. Juni 2020 um 13:55)

  • Meiner Meinung nach wird der Schießsport nicht gerettet, indem Schützenvereine ihre Identität aufgeben. Ja, es gibt bei vielen eine ausgeprägte Traditionsschiene, es gibt viel Intoleranz gegenüber „Neuem“ bzw. Anderem. (...) Allerdings, wenn ich etwas nutzen will, was mir nicht gehört, muß ich mich an die Regeln des Betreibers halten.
    (...)
    Wenn Schützenvereine sterben, weil der Nachwuchs nicht mehr in ausreichender Anzahl begeistert werden kann, dann ist das extrem schade. Allerdings bin ich der Meinung, dass das so schnell nicht passieren wird. Es wird noch lange Enthusiasten geben, sowohl im Sport- als auch im Traditionsbereich. Aber vielleicht eben immer weniger.


    Was können wir tun? Eigentlich nur unser Hobby pflegen, sich den Spaß daran nicht nehmen lassen. Weitere Waffenrechtsverschärfungen? Werden wohl kommen. Aber solange ich ein paar Dias auf die Reise schicken darf und kann, werde ich das tun.


    Das ist eben der springende Punkt. Vereinspolitisch offen für Neues sein, den Spaßfaktor berücksichtigen und so evtl. auch jüngere Generationen an eine lebendige, gestaltbare Tradition heranführen. Dieses Forum ist dafür in der Tat ein sehr positives Beispiel. In der realen Welt dort draußen sieht es aber häufig noch anders aus.

    Wieder ein krasses, aber reales Beispiel: Bei Youtube gibt es einige wirklich coole deutsche Schießsport-Kanäle, die Lust auf Schießsport und/oder Jagd machen. Wenn du danach aber mit der teils sehr ernüchternden Wirklichkeit im lokalen Verein konfrontiert wirst, verlierst du schnell wieder das Interesse. Und so hangeln sich Vereine mit den immer gleichen tonangebenden Stamm-Mitgliedern durch den Lauf der Dinge und hoffen, dass alles irgendwie schon weiter gehen wird. Vor allem in strukturschwächeren Regionen wird das wohl noch länger so sein. Aber auch hier ziehen Jüngere aufgrund von Ausbildung, Studium und/oder Jobperspektive immer häufig weg. Die, die nicht wegziehen, werden in ihrem Verein entsprechend sozialisiert und bilden selbst irgendwann den Vereins-Kern. Wirkliche frische, belebende Veränderungen finden so nicht statt.


    Wo steht das geschrieben? Unsere Schützen fangen mit KK und .38 zum Trainieren an, auf der eigenen WBK steht dann fast immer 9mm oder .45ACP und .357mag
    Wir haben den großen Vorteil, das unsere Bogensparte immer so um die 50 Kinder bis Jugendliche hat, da kommt dann später der Nachwuchs für das GK und VL -schießen nach.

    (...)

    Das ist das Problem des DSB, das er keine dynamischen Disziplinen wie CAS zulässt. Wenn dieser Verband im Augenblick nicht so einen Zulauf an neuen Mitgliedern über den Bogensport hätte, sähe es schon mau aus und viele Vereine würden zusperren. In den nächsten Jahren werden allerdings eine Menge alter kleiner Vereine schließen (müssen).


    Nirgends steht es geschrieben. Das ist ja das Verrückte. Aber dort hat ein junger Mensch sofortiges Interesse an GK, vielleicht sogar noch an IPSC. Das kann, nein, das darf verbandspolitisch doch nicht sein! Das Interesse sollte lieber über LG/KK aufgebaut, dann auf GK überprüft und erst dann ggf. gefestigt werden.

    Ein DSB-Verein "meines Vertrauens" regelt es schlicht über den Preis. GK-Training auf dem Weg zur eigenen WBK ist kein Problem. Kostenpunkt 20 Euro/ 50 Schuss 9mmx19 zzgl. Leihgebühr für GK-Waffe, Standnutzung, Standaufsicht, Mitgliedsbeitrag und Arbeitsstunden. Ein angeleitetes Training ist mit Terminabsprache möglich. Wenn das nicht mitgliederorientiert und zukunftsgewandt ist;)

    Der DSB scheint der wandlungsresistenteste Verband zu sein. Aber wie du schon schreibst, in den kommenden Jahren rollt auf den Verband eine Welle zu. Und bei den Bogenschützen bin ich mir nicht sicher, ob die sich für rein statisches Schießen mit LG/KK/GK beigeistern können. Es muss auch nicht zwingend dynamisch sein. Die Mischung im Angebot macht's. Dafür muss ich als Verein aber auch für andere Disziplinen offen sein. Wir drehen uns im Kreis.

    Das wurde hier schon alles breit und erschöpfend diskutiert. Ich finde es nur schade, dass sich insgesamt wenig verändert. Denn das können wir verändern. Und trotzdem tun "wir" es nicht.

  • Wo steht das geschrieben?

    Nirgends. Und dennoch wird es oft und gerne praktiziert.
    (es war die philosophische Weiterführung der möglichen Demotivation potentieller Neumitglieder)

    ---

    Die Welt wird globaler und interaktiver!

    Es ist eben nicht so, dass alle Menschen in Klein-Kleckersdorf wohnen und das Höchstmaß privater Freizeitgestaltung die Fußballabteilung des MSV Kleckersdorf 1910 e.V.; die Freischützengilde 1871 und die Freiwillige Feuerwehr darstellen.

    Je größer die Gemeinde/ der Kreis... bishin zu städtischer Ausprägung - da steht man mit JEDEM Verein und Angebot in Konkurrenz untereinander. Da gibt es eben nicht nur den einen Sportverein, nicht nur eine FFW und einen Schützenverein, sondern mehrere!
    In Ballungszentren gibt es zudem noch Angebote umliegender Städte und Gemeinden...

    Den Vereinen wäre INSGESAMT (nicht nur auf Schießsport bezogen) anzuraten, ob das Angebot nicht weniger leistungs-, sondern vielmehr Spaß-orientiert ausfallen dürfte.

    Ich glaube schon, dass junge Menschen bereit sind, sich einzubringen und etwas zu bewegen.
    Siehe Fridays for Future oder aktuell die Demos gegen Rassismus und Polizeigewalt.

    Aber man muss sie auch machen lassen!

    Wenn die Einstiegsvoraussetzungen für das Vorstandswesen lediglich "ü50" sind, wird man u50 nur wenige finden, die bereit sind, sich längerfristig zu engagieren. Die können noch so engagiert und motiviert sein - sie werden mit der Zeit scheitern und aufgerieben werden.

    Dabei sind diese alten Säcke in Vorstandsehren meist auch keine Weisenknaben!

    Die sind in früher Jugend mit dem Luftgewehr um die Häuser gezogen, haben im Hof und Wald auf allerlei Sachen geschossen, Quatsch gemacht... irgendein Onkel hatte noch eine Wehrmachtspistole, mit der man im Steinbruch schießen durfte, usw....
    Hat damals keine Sau interessiert.
    Doch heutzutage wollen einem diese Leute abverlangen, ein gar klösterliches (Waffen-)Leben zu führen. Das passt einfach nicht!
    Auch wenn das Waffengesetz heutzutage strikter ist.

    An der Wand dann die Bilder und Zeugnisse vorangegangener Schützenkönige... mit Prunk und Orden, dass auch ein Sowjet-General neidisch werden könnte...
    Zum Schützenfest oder Erntedank-Umzug ein schneidiger Auftritt, auf dass das Wachbataillon vor Respekt stramm steht...
    damit kann man heutzutage keinen mehr hinter dem Ofen hervorlocken!


    Hier im Forum sind wahrlich viele interessante Möglichkeiten zu bestaunen und zu bewundern, wie man ohne den klassischen Vereinszwang Spaß haben kann und dennoch Leistung zeigt! Vereins- und Ländergrenzen-übergreifend.
    Es hat ja nicht jeder 10m Schießbahn zur Verfügung oder für FT gar 25m und mehr...

    Aber all diese Leute zu vergraulen, gar abzulehnen, nur weil sie nicht permanent auf 10er Ringscheiben schießen wollen... ich glaube, da vergeudet man mögliche Ressourcen.

    Fördermitglied des VDB.

  • Nirgends steht es geschrieben. Das ist ja das Verrückte.

    Nein, das ist nicht verrückt, das ist einschläfernd.

    Das ist wie bei mir damals...

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!