Neues Waffengesetz: Verkündet

Es gibt 790 Antworten in diesem Thema, welches 85.809 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. August 2022 um 21:28) ist von pandur.

  • Kann man so pauschal auch nicht sagen. Auf KK-Munition ist auch kein Diamantenstaub drauf. Da kommst du problemlos auf unter 8€/100 Schuss.Sportschrot oder 9mm Luger sind auch für unter 20ct/Schuss zu bekommen.
    Ist zwar teurer als LG schiessen, aber nicht nur für Reiche zahlbar.
    Natürlich brauchst du nen Schrank und Verein und so, aber alles im machbaren Rahmen.
    Kritisch werden nur bestimmte Disziplinen wie IPSC oder exotische Kaliber. Die können finanziell schon reinhauen.

    Und die hunderte € für WSK, Schrank, WBK + jährliche Kontrollbesuche, Mitgliedschaftskosten im Verein, Kosten für den Jägerlehrgang + Jagdschein werden nicht mitgezählt?

    Finanziell gesehen ist die Einstiegshürde schon groß, und sicher nicht für jedermann stemmbar.

    "Cogito ergo sum" René Descartes

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    Einmal editiert, zuletzt von El Tadashi (2. Juni 2020 um 17:41)

  • Ach das ging zu DDR-Zeiten doch auch. Da durfte sich der Jäger dann das Gewehr kurz vor der Jagd bei der Polizei abholen und danach gleich wieder zurück bringen.

    Leider nicht ganz richtig.
    Jeder Jäger konnte sich für sehr sehr kleines Geld die Waffe (seiner Wahl, wenn noch da) bei seiner Jagdgenossenschaft als Mitglied ausleihen.
    Da die Waffen immer unter Aufsicht oder Verschuss sein mussten, wurde die Rückgabe entsprechend vereinbart, so wie der Waffenwart dazu Zeit fand.
    Meist waren mehr Mitglieder als Waffen da, deshalb auch zeitliche Beschränkungen.
    Der Transport der Waffen erfolgte meist offen auf den Rücken auf dem Moped sitzen.
    Mein Opa hatte als Rentner viel Zeit (aber wennig Geld),
    holte sich immer einen Suhler Vierling und gab sein Gewehr immer am nächsten morgen beim Waffenwart ab.
    Eigene Waffen (meist zum Preis eines PKW's) wurden natürlich zu Hause gelagert,
    dies konnte sich mein Opa nicht leisten.
    MSG Eberhard

  • Gesetze vom Volk bestimmen lassen wirft ein schweres Problem auf.

    Lieber dafür von Lobbyisten bestocheneeinflusste Abgeordnete abstimmen lassen?

    Nunja, wenn man sich die Zuwachszahlen bei den Jagdscheinen ansieht ist es nur noch eine Frage der Zeit bis auch Jäger Beschränkungen erfahren. Und das meiner Meinung nach dann zu Recht.

    Dazu sag ich nur Spaltpilz!
    Mir ist jeder Waffenbesitzer recht, auch die deren Waffentypen ich nicht besitze, sei es auch nur ne Zwille oder ein Blasrohr, solange er keinen Unfug damit anstellt. Das nennt man TOLERANZ, eine Eigenschaft, die gerade die Grünlinksversifften, die immer massiv Toleranz fordern um ihren Unfug durschzusetzen, dann nie zu haben scheinen

    Und die hunderte € für WSK, Schrank, WBK + jährliche Kontrollbesuche,

    Jährliche Kontrollbesuche gibt es bei uns nicht, erst nach 3 Jahren und dann erst Jahre später evtl. wieder...

    Das sind  

    3 Zeilen 

    Signatur

  • Ich bin der Meinung, wenn wir daran etwas ändern wollen, müssen wir aufhören uns zu verkriechen und möglichst leise zu sein.
    Offen und positiv mit Freunden, Arbeitskollegen und Familie drüber sprechen und vielleicht mal mit auf den Stand nehmen. Wenn wir so etwas breit gestreut machen, wächst auch der Rückhalt für Schießsport und Waffen in der Bevölkerung

    Ich sag nur es gab auch mal eine Zeit da wurde einem nicht das Auto zerkratzt nur weil es mit Benzin oder Diesel fuhr :laugh: .

    Die Zeiten ändern sich ,was früher ganz normal war wird heute geächtet .

    Da ändern ein paar " zurückgebliebene" gar nichts dran die Sterben nach und nach weg,es kommen neue Generationen die andere Interessen haben .

  • Demolition Man, San Angeles, sage ich da nur.

    Ich weiß bis heute nicht wofür die drei Muscheln sind. :P

    Aber stimmt schon, dieser Film war schon sehr vorausschauend was die gesellschaftliche Entwicklung betraf.

    "Cogito ergo sum" René Descartes

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  • Und die hunderte € für WSK, Schrank, WBK + jährliche Kontrollbesuche, Mitgliedschaftskosten im Verein, Kosten für den Jägerlehrgang + Jagdschein werden nicht mitgezählt?
    Finanziell gesehen ist die Einstiegshürde schon groß, und sicher nicht für jedermann stemmbar.

    Ein 0er Schrank geht bei 5-600€ los.
    Sachkunde 200€?
    WBK rund 50€ vielleicht, kommt ja auch auf die Waffe an.
    Verein kostet auch nicht mehr als ein Schwimmvereine, oder Fussball oder oder oder...
    Klar gibt es noch Zusatzkosten. Aber die sind einmalig und auch hier lösbar.
    Vielleicht nicht für jeden, aber die meisten. Wenn man einmal beim neuesten Smartphone aussetzt, hat man schon die Startkosten drin.
    Ja, ich weiss, nicht jeder kauft alle Nase lang ein Smartphone, aber man kann hier X andere Beispiele einsetzen.
    Ist ein wenig wie ein Moppedführerschein, auch vom Kostenfaktor her. Und wenn ich jetzt überlege, wieviele Kumpels von mir nen Moppedschein haben und wieviel davon noch fahren...
    Jagdschein ist von den Kosten her Anfangs etwas höher, aber auch längst kein Hobby für Reiche.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Wie schon manche geschrieben haben, es muss kein Verbot von Schießsport oder privater Jagd ausgesprochen werden.

    es muss nur ein Verbot von allem über 7,5Joule ausgesprochen werden und die Jagd ähnlich wie in der DDR geregelt.
    Und schon hat man keine Argumente mehr.

    Man kann den Schießsport ausüben und die Jagd ist auch noch möglich, nur ist man eben nicht mehr frei in der Entscheidung der Waffe, etc.

    Gruß K.

    Only a government that is afraid of its citizens tries to control them.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • Zahlt man eigentlich die Kosten für den Jägerlehrgang auf einen Schlag, oder summiert sich dies ähnlich wie bei einem Führerschein von den Gesamtkosten her?

    Sry für die Offtopicfrage.

    "Cogito ergo sum" René Descartes

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  • Wenn ich mich recht erinnere, konnte man bei uns den Kurs in mehreren Teilen zahlen und die Prüfung war separat zu zahlen.
    Gibt aber eh diverse Modelle der Ausbildung und sicher auch der Finanzierung.

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  • Sehe ich doch etwas anders, OK, für Reiche ist übertrieben.
    200€/Jahr für den Verein
    139€/Jahr für die Aufbewahrungskontrolle
    Ca. 70€/Jahr für die Haftpflichtversicherung (ja, sollte man sowieso haben).
    Alle paar Jahre ca. 50€ für die Überprüfung des Bedürfnisses.
    Mich kostet mein Hobby pro Jahr jedenfalls ungefähr 400€ + Munition und sonstiges Verbrauchsmaterial. Waffen Mal außen vor.
    Da ist man ruckzuck bei 50 bis .... €/Mon.
    Klar, die Preise variieren je nach Verein und Bundesland.
    Es gibt aber definitiv Familien die auf 50€+ schon schauen müssen.
    Da ist ein LG Zuhause schon deutlich günstiger.

  • Eigentlich wollte ich zu diesem Thema nichts schreiben, der Wecker klingelt wieder zu früh und ich bin seit längerer Zeit eher stiller Leser. Aber vielleicht kann ich zu diesem Themenkreis etwas beitragen.

    Politik ist ein komplexer Prozess, den ich selbst vor einigen Jahren im Politikbetrieb miterlebt habe. Das Thema "Waffenbesitz" stand bedingt durch insbesondere innerdeutsche Ereignisse wiederholt auf der Agenda und wies dabei im Gegensatz zu anderen Themenkreisen eine bemerkenswerte Besonderheit auf: Zu jenem Zeitpunkt gab es keine ernstzunehmende Pro-Waffenbesitz Lobby. Mein Eindruck ist, dass sich seitdem nichts Wesentliches geändert hat.

    Im Gegensatz zu anderen Interessenverbänden fehlt unserem Themenfeld die Organisations-, Mobilisierungs- und Konfliktfähigkeit. Auch eine professionelle, proaktive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kann ich kaum erkennen. Eine gezielte Nachwuchsgewinnung findet ebenfalls strukturiert nicht statt.

    Was hat das mit dem Ausgangsthema zu tun? Ich glaube nicht an eine im Geheimen geplante sogenannte "Volksentwaffnung" oder ähnlich gelagerte Narrative. In der zunehmenden Verschärfung des Waffengesetzes sehe ich vielmehr einen konsequenten, transparenten politischen Prozess, der von eher linksgerichteten Akteuren mit verschiedenen Motiven erfolgreich vorangetrieben wird und im politischen Diskurs kaum hinterfragt wird.
    Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass vor allem aus der Mitte der Airsoftler, Paintballer, Sportschützen, Jäger, … kein wirklicher Aufschrei im politischen Diskurs ankommt. Kettenbriefe sind nett. Es gibt aber kein einendes Sprachrohr. Wenn das ausbleibt, können wir uns letztlich nicht beschweren, wenn sich der politische Diskurs nicht zu unserem Vorteil wendet.

    Wir dürfen uns auch nicht wundern, wenn mehr und mehr Argumente jeglicher Logik entbehren. Es wird allgemein ein diffuser Zusammenhang zwischen legalem Waffenbesitz, Kriminalität und Terrorismus gezeichnet. Dumm nur, dass es diesen so nicht gibt. Das wäre mit der Auswertung der PKS, der vergangenen Anschläge in Europa sowie der Analysen einschlägiger Terror-Propaganda leicht feststellbar. Das ist ein einfacher Faktencheck. Wenn nun aber stets das Gegenteil proklamiert wird und wir dem kommunikativ nichts entgegensetzen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn sich "die" Politik diesem vermeintlichen Zusammenhang annimmt und durch Waffenrechtsverschärfungen zumindest die gefühlte Sicherheit erhöhen will, um „Schlimmeres“ zu verhindern. Das erscheint dem neutralen Beobachter zunächst logisch.

    Und wenn dem niemand widerspricht, scheint das im Sinne der stillschweigenden Mehrheit zu sein. Dann werden auch andere politische Parteien oder auch die Medien nur halbherzig pro Waffenbesitz argumentieren. Unterdessen wird munter das Bild vom „Waffenarren“ gezeichnet, dem jegliche Rationalität abgesprochen wird. Gelungenes Framing.

    Natürlich gibt es hierzulande auch eine „Waffenlobby“. Diese besteht allerdings aus unterschiedlichen Dachverbänden (DSB, BDS, BDMP, …), irgendwo gibt es noch das Forum Waffenrecht und den VDB. Alle vertreten ihre jeweilige Partikularineressen, ein Zusammenschluss erfolgt hingegen nur anlassbezogen. Damit hinken wir klassischen Interessenvertretungen um Lichtjahre hinterher, können die Gesamtheit unserer Interessen nicht adäquat bündeln und sind angesichts konkurrierender Dachverbände einfach gegeneinander auszuspielen


    Da haben unsere Gegenspieler ein sehr leichtes Spiel. Ernsthaft wundern kann das niemanden.

  • Ja, man sollte sich das wirklich mal realistisch durchrechnen.
    (auch Autofahrer rechnen sich das schön und sind demnach viiiiieeeel billiger als die Monatskarte für den Bus)

    1. Entferung zum nächsten Schützenverein/ Schießstand (das gilt auch für Wettkämpfe!). Denn das beeinflusst durchaus den Spaß und die Motivation - aber auch die Kosten durch die Anfahrt.

    2. Montas-/ Jahresbeitrag und mögliche Aufnahmegebühr für den Verein/ Club; ggf. noch weitere Kosten für wöchentlich Speis&Trank; Sommerfest; usw.

    3. Kosten für die "Ausbildung" - das ist beim Schützenverein quasi nur die Sachkunde, aber ein Jagd-Kompakt-Kurs inkl. Unterbringung kann durchaus ein paar Tausender kosten.

    4. Kosten für die "artgerechte Haltung" der Waffen. Ein heute geforderter Schrank fängt bei ca. 500 EUR an

    5. Kosten die Beantragung ein Eintragung in die WBK - beim Ersteintrag gut 100 EUR

    6. Kosten für mögliche Überprüfungen der Lagerung und Zuverlässigkeit- kann je nach Bundesland/ Gemeinde durchaus 200 EUR/ Jahr betragen

    7. Anschaffungspreis der Waffe(n). Es muss ja nicht gleich die Holland&Holland-Kollektion sein, aber wer möchte schon mit einer Waffe anfangen, die zwar ins Budget passt, aber einfach schlecht verarbeitet und miserabel im Trefferbild ist? (z.B. MAUSER DA90) - das kann einem den Spaß schnell verleiden.

    8. ganz wichtig - der Verbrauch! also die Auswahl des Kalibers und der Disziplin! Selbst wenn man nur 1 Schachtel pro Woche abfeuert, dann kommen am Monatsende durchaus unterschiedliche Beträge* zusammen.
    a) Kurzwaffen = 50 Patronen pro Packung/ Woche, macht:
    Kleinkaliber: ~20-30 EUR/ Monat
    9mm Luger: ~50-100 EUR/ Monat
    .44 Magnum: ~120-150 EUR/ Monat
    b) Langwaffen = 20 Patronen pro Packung/ Woche, macht:
    .223 Rem. (5,56mm x 45): 50-100 EUR/ Monat
    .308 Win (7,62mm x 51): 120 - 200 EUR/ Monat
    :* immer abhängig von der Marke, Rabattangeboten - da lässt sich durchaus noch weiteres Geld sparen. Erst Recht als Wiederlader.

    9. Kosten für Reinigung und Pflege, Reparatur und Tuning


    Kurzum: die laufenden Kosten können innerhalb eines Jahres (auch nach Abzug der anfänglichen Kosten für Ausbildung und Anschaffung, Mitgliedschaft, usw.) durchaus im vierstelligen Bereich liegen - auf der nach oben offenen Waffenkostenskala. ;)

    Das muss man wollen und auch zahlen können.

    Fördermitglied des VDB.

  • Die Diskussion hier erinnert mich an eine kleine Runde mit der Familie. Meine Schwägerin meinte, OK, ist nur Luftdruck. Aber trotzdem, wenn man da abdrückt senkt das die Hemmschwelle auf Menschen zu schießen. Dann wollte sie schnell los Sohnemann zum Karateunterricht zu bringen.

    Das zeigt schon das verquere Verhältnis zu Dingen die nach Waffe aussehen. Eine Sportart die gerade darauf setzt Hemmschwellen zum schlagen und treten zu senken und durchaus tödliche Techniken kennt als unproblematischer als mit <7,5 Joule Pappe zu lochen einzustufen ist absurd. (Hab durchaus nichts gegen Kampfsport, aber die Relation passt hier nicht)

    Kommentar von der Seite, ist mir egal, aber gut das der Junge Sport macht.

  • Das stimmt. Ich habe öfters Förster gesehen die die Knifte umgehängt hatten und mit der Schwalbe durch die Gegend hirschten. Mich hätte es auch nicht gewundert wenn da einer mit ner KALASCHNIKOW oder nen RPG rumgedüst wäre :D:D:D:D

  • Zahlt man eigentlich die Kosten für den Jägerlehrgang auf einen Schlag, oder summiert sich dies ähnlich wie bei einem Führerschein von den Gesamtkosten her?

    Wir haben damals den reinen Jagdkurs in zwei Etappen zahlen müssen. Die Prüfungsgebühr wurde vom Landkreis eingefordert, wie auch die Lehrmittel nach Lieferung bezahlt wurden. Die Patronen wurden am Stand bezahlt.

  • Eigentlich wollte ich zu diesem Thema nichts schreiben, der Wecker klingelt wieder zu früh und ich bin seit längerer Zeit eher stiller Leser. Aber vielleicht kann ich zu diesem Themenkreis etwas beitragen.

    Du kannst, und Du hast. Ein toller Beitrag, den ich vollständig unterschreiben kann. Genau das ist die Situation.

    Im Prinzip hätten wir Waffenfreunde nur dann eine Chance, die ständigen Verschärfungen im Waffenrecht zu stoppen, wenn wir geschlossen vorgehen und es jedem Politiker klar wäre: Diese vier Millionen Wähler werden KEINE Partei und KEINE Politiker wählen, die für ein strengeres Waffenrecht sind.

    Dummerweise ist das Thema für die meisten Waffenfreunde gar nicht so dominant. Ich nehme mich da selbst nicht aus. Mein persönlicher "Wahl-o-mat" hat zwar auch einen Punkt bzgl. der Einstellung einer Partei zum Thema "Waffenrecht", aber dieser Punkt steht nicht an erster Stelle - bei weitem nicht. Themen wie Wirtschaft, Steuern, Sozialpolitik, Verteidigung etc. sind mir persönlich wichtiger.

    Was nicht heißt dass ich mich über strengere Waffengesetze freue. Im Gegenteil. Aber so ist das nunmal mit der Demokratie. Sie funktioniert nicht besonders gut, führt oft zu faulen Kompromissen. Leider fällt mir aber auch kein besseres System ein.