Neues Waffengesetz: Verkündet

Es gibt 790 Antworten in diesem Thema, welches 86.340 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. August 2022 um 21:28) ist von pandur.

  • Spekulieren kann man viel, ist aber sinnlos. Ich gebe keine Prognosen mehr im Bezug zum Waffenrecht. Denn meistens ist es doch anders gekommen, als ich vermutet oder befürchtet hatte.
    Wenn jemand als Sportschütze, Jäger oder Sammler anfangen will, der soll das nach den jetzt gebotenen Möglichkeiten tun und sich nicht verrückt machen lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (2. Juni 2020 um 11:11)

  • Spekulieren kann man viel, ist aber sinnlos. Ich gebe keine Prognosen mehr im Bezug zum Waffenrecht. Denn meistens ist es doch anders gekommen, als ich vermutet oder befürchtet hatte.
    Wenn jemand als Sportschütze, Jäger oder Sammler anfangen will, der soll das nach den jetzt gebotenen Möglichkeiten tun und sich nicht verrückt machen lassen.

    So sehe ich es auch. :thumbup:

    "Cogito ergo sum" René Descartes

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  • Zitat

    So schnell wird das Sportschießen und die Jagd nicht verboten werden.

    Das ist wohl so, aber die Bedingungen könnten eben so aussehen, dass es einfach für eine breite Masse nicht mehr attraktiv ist.

    Schon die Abschaffung von GK im sportlichen Schießen wäre sicherlich für viele ein Grund, den Kram hinzuschmeißen - der BDS wäre damit im Grunde tot. KK ist toll, keine Frage, aber da würde ich dann wahrscheinlich auch auf freie Sachen umsteigen. Was habe ich also davon, dass es das Sportschießen auf dem Papier noch gibt, es aber mittlerweile völlig uninteressant ist, weil es beschnitten wurde? Diese Strategie sorgt dafür, dass der Gesetzgeber immer noch argumentieren kann, dass Einwände überflüssig sind, schließlich darf man ja dem Hobby noch nachgehen ...

    Ja, wir sind noch nicht so weit, aber noch mal: Ich verlasse mich nicht darauf, dass dieser Staat mir dieses Hobby wie in der jetzigen Form noch etliche Jahrzehnte erlaubt. Folge: Finanziell hänge ich mich da nicht mehr so rein, wie ich es vielleicht gerne würde, weil mittelfristig immer ein Verlust des (meist teuren) Eigentums droht. Und das gibt es so in anderen Bereichen eher selten. Jetzt sind es meine großen Magazine, die ich schon entsorgt habe, demnächst dann halt das ganze AR-15, weil irgendwo auf der Welt ein Depp mit einer ähnlichen Waffe Straftaten begeht.

    Zitat

    Spekulieren kann man viel, ist aber sinnlos.

    Natürlich, wie in fast allen Lagen des Lebens. Trotzdem würde ich mir vorher einige Gedanken machen, wie ich das strategisch angehe. Das hat mit Verrückt machen nichts zu tun. Ob ich mir 2020 als Sportschütze den Tresor mit WBK-Waffen und Zubehör für 15.000 € "plus" vollstellen würde? Eher nein. Würde ich wieder anfangen, GK zu schießen? Ja! Es ist nur meine Sicht der Dinge, jeder kann und darf tun, was er will.

    Sportschießen und sicher auch die Jagd sind tolle, faszinierende Beschäftigungen, von denen ich niemanden abhalten möchte. Im Gegenteil. Man sollte nur immer im Hinterkopf haben, dass das ein special interest Ding ist, was immer wieder extrem reguliert werden kann und auch wird. Trotz recht großer Zahlen von Menschen, die dem nachgehen, haben wir absolut kein Gewicht in der Politik und kaum Rückhalt in der Restbevölkerung. Wir sind immer die Opfer von politischen Stimmungen und von Anlassgesetzgebung, dieses Hobby steht einfach auf tönernen Füßen.

    Leider.

    Jens

  • Da müsste an vielen Stellen geschraubt werden, um so eine Forderung komplett durchsetzen zu können. Insbesondere beim Jäger dürfte das am schwersten durchzusetzen sein, weil er seine Waffe rund um die Uhr zur Verfügung haben muss.

    Ach das ging zu DDR-Zeiten doch auch. Da durfte sich der Jäger dann das Gewehr kurz vor der Jagd bei der Polizei abholen und danach gleich wieder zurück bringen.

    Fördermitglied des VDB.

  • Ob ich mir 2020 als Sportschütze den Tresor mit WBK-Waffen und Zubehör für 15.000 € "plus" vollstellen würde? Eher nein. Und das ist nur die finanzielle Seite.

    Das halte ich für sehr hoch gegriffen, erst recht für die Beginner.
    Gebühren, WSK, Mitgliedschaft bis zur WBK sind grob 500 €. Addieren sich nochmals 500 € für einen 0'er Schrank dazu.
    Beginnen kann man im GK-Bereich gut mit einer günstigen Flinte, ab 600 € oder einem Ordonanz Repetierer = 200 €, wie überhaupt es zu Beginn keiner Neuwaffe bedarf.
    Was man dann später weiter draus macht, bleibt ja jedem selbst überlassen.

  • Ach das ging zu DDR-Zeiten doch auch. Da durfte sich der Jäger dann das Gewehr kurz vor der Jagd bei der Polizei abholen und danach gleich wieder zurück bringen.

    Ob man gerade diesen Unrechtsstaat als Beispiel nennen sollte, weiß ich nicht. Aber Jäger gehören nun einmal zum staatlich bestimmten Reviersystem, was die Hege einschließlich der Jagd vorschreibt. Nur mit staatlich bestellten Jägern klappt das nicht, weil da kaum die Anzahl der benötigten Jäger zusammen kommen wird.
    Insgesamt ist da nun einmal so, dass der Jäger im Waffenrecht privilegiert ist.
    Aber es ist ja im Prinzip immer bei der Gesetzgebung, dass bestimmte Gruppen vorteilig behandelt werden. Daher muss das nicht verwundern.

  • Zitat

    Das halte ich für sehr hoch gegriffen, erst recht für die Beginner.

    Damit habe ich auch nicht gemeint, dass man das investieren muss. Das geht ja zudem als Beginner auch nicht aufgrund der 2/6 Regelung. Es sei denn, ich fange mit zwei .50 BMG Büchsen an ... Du weiß aber selbst, dass sich im Laufe der Zeit die Summen ganz schön auftürmen, wenn man Munition, Zubehör und evtl. Kurzwaffen dazu rechnet, die du nicht mit aufgeführt hast.

    Wir haben im Verein sogar etliche Schützen, die seit vielen Jahren nur die Vereinswaffen nutzen. Es geht auch günstig, keine Frage. Aber will man das so praktizieren?

    Nochmal: Bei aller Freude am Hobby würde ich mir gut überlegen, ob ich auf längere Sicht sehr viel Geld darin versenke, wenn immer latent die Gefahr durch nicht zu kontrollierende, äußere Einflüsse besteht, dass mein Eigentum von heute auf morgen praktisch wertlos ist, ja noch nicht mal verkäuflich. Der Deko-Fraktion fällt genau das ja gerade auf die Füße, denen nützt es wenig, dass es an anderer Stelle Erleichterungen (z. B. Schalldämpfer für Jäger) im WaffG. gab.

    Diese Denke mag übertrieben sein, für mich spielt es aber mittlerweile eine Rolle. Dass man dann nicht mehr großartig schießen kann ist traurig, aber verschmerzbar, die Kohle, die dann weg ist, würde mich schon wurmen.

    Jens

  • Nunja, wenn man sich die Zuwachszahlen bei den Jagdscheinen ansieht ist es nur noch eine Frage der Zeit bis auch Jäger Beschränkungen erfahren. Und das meiner Meinung nach dann zu Recht.

  • Nunja, wenn man sich die Zuwachszahlen bei den Jagdscheinen ansieht ist es nur noch eine Frage der Zeit bis auch Jäger Beschränkungen erfahren. Und das meiner Meinung nach dann zu Recht.

    Aha, weil sich mehr Leute für eine Seite interessieren, MUSS eine Beschränkung her?

    Die Logik muss ich nicht verstehen.

    "Cogito ergo sum" René Descartes

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  • Wie wir schon hinreichend feststellen durften, ist Logik nicht unbedingt gefragt in diesem Thema...

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  • Das halte ich für sehr hoch gegriffen, erst recht für die Beginner.
    Gebühren, WSK, Mitgliedschaft bis zur WBK sind grob 500 €. Addieren sich nochmals 500 € für einen 0'er Schrank dazu.
    Beginnen kann man im GK-Bereich gut mit einer günstigen Flinte, ab 600 € oder einem Ordonanz Repetierer = 200 €, wie überhaupt es zu Beginn keiner Neuwaffe bedarf.
    Was man dann später weiter draus macht, bleibt ja jedem selbst überlassen.

    Das macht für viele Leute schon was aus, ob sie erstmal 1200€ - 1600€ ausgeben um dann im Verein teuer Löcher in die Scheibe machen oder ob man das auch mit einem Luftdruckgewehr für 200€ haben kann.

    Ich vermute daher das Sportschießen mit scharfen Waffen, ähnlich wie der Jagdausübung, zu einem elitären Hobby wird wo der Großteil der Interessierten außen vor bleibt.

  • Das wäre aus meiner Sicht auch die einzige Möglichkeit, dauerhaft einen robusten Gegenpol zu bilden. Die NRA macht es vor. Ja, USA ist nicht BRD, aber die zeigen immerhin, dass man mit genug Gegenwind aus geschlossenen Reihen eben nicht immer weiter in eine bestimmte Richtung geschubst werden kann ("Nudging").
    Es würde für den Anfang ja schon reichen, wenn ein Verband dem anderen nicht das Recht abspricht, bestimmte Waffentypen zu nutzen. Dieses typisch deutsche, kleingeistige Gehabe torpediert ja schon im Ansatz eine Einheit der Waffenlobby.

    Jens

    Tja. In Deutschland gibt es nun mal kein Recht auf Waffenbesitz. Eher das ungeschriebene Gesetz des Grundrechts auf Autofahren (2019: 3.059 Tote im deutschen Straßenverkehr). Oder wie schon angemerkt, das andere Problem: Fußball (siehe auch: https://www.sueddeutsche.de/sport/bundesli…osten-1.3876488). Da scheint fast alles erlaubt und muss von der Gemeinschaft bedingungslos getragen und akzeptiert werden.

    Aus der BKA-Statistik 2019 (rückwirkend für 2018):

    Zitat

    Bei Straftaten gegen das Leben (darunter Mord und Totschlag in Versuch und Vollendung) bewegt sich die Anzahl der Fälle mit Schusswaffendrohung (4 Fälle) weiterhin auf einem niedrigen Niveau (2017: 6 Fälle).

    Keine Frage - ein Toter ist einer zuviel. Dennoch rechtfertigt dies nicht die weiteren Gesetzesverschärfungen.
    Auch kann ich der Statistik nicht entnehmen, dass es in letzter Zeit zu vielen Diebstählen aus Tresoren kam, wonach eine Erhöhung der Sicherheitsstandards (Wegfall A/B-Schränke - hin zu Klasse 0/1) sinnvoll wäre - zumal der Altbestand weiterhin in den "unsicheren" Schränken gelagert werden darf. -> Schwachsinn!

    Aber ja, es stimmt schon - es gibt keine Einigkeit zwischen den Verbänden.
    Dem BDS sind Pfeil und Bogen egal; der DJV braucht keine 20er oder 10er Magazine; der DSB hat kein Interesse am IPSC, usw. Und die Besitzer Freier Waffen sind gänzlich unorganisiert. Denen nimmt man heute das Taschenmesser ab, morgen das Luftgewehr, usw.
    Somit ist es immer leicht, der einen Gruppe etwas wegzunehmen, weil die anderen sagen "ich brauche das nicht - also warum sollte ein anderer das brauchen müssen?".

    Der Indianer-Häuptling Tecumseh skandierte:

    Zitat

    Ein einzelner Zweig bricht, doch ein Bündel von Zweigen ist stark!


    Doch weil eben jeder sein eigenes Süppchen kocht, die Politik und die Medien aber dennoch gerne von der "Waffen-Lobby" sprechen, ist es so einfach, sie alle Stück für Stück ihrer Möglichkeiten und Erlaubnisse zu berauben und zu brechen.

    Aber die wahre Waffen-Lobby verkauft keine Waffen auf WBK - sondern liefert sie - mit Erlaubnis der Regierung - in zweifelhafte Staaten!

    Fördermitglied des VDB.

  • Ich bin der Meinung, wenn wir daran etwas ändern wollen, müssen wir aufhören uns zu verkriechen und möglichst leise zu sein.
    Offen und positiv mit Freunden, Arbeitskollegen und Familie drüber sprechen und vielleicht mal mit auf den Stand nehmen. Wenn wir so etwas breit gestreut machen, wächst auch der Rückhalt für Schießsport und Waffen in der Bevölkerung

    Nunja, wenn man sich die Zuwachszahlen bei den Jagdscheinen ansieht ist es nur noch eine Frage der Zeit bis auch Jäger Beschränkungen erfahren. Und das meiner Meinung nach dann zu Recht.

    Worauf gründet sich deine Meinung?

    Aber ja, es stimmt schon - es gibt keine Einigkeit zwischen den Verbänden.
    Dem BDS sind Pfeil und Bogen egal; der DJV braucht keine 20er oder 10er Magazine; der DSB hat kein Interesse am IPSC, usw. Und die Besitzer Freier Waffen sind gänzlich unorganisiert.

    Und trotzdem hat auch der DSB z.B. sich gegen die Magazinregelung ausgesprochen. Es gab auch gemeinsame Stellungnahmen der Verbände. Diesmal war die Zusammenarbeit gar nicht so schlecht, wie sonst meist zu Recht reklamiert wird.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Ich besitze zwar nur freie Waffen, halte das aber keinesfalls geheim.

    Man muss wieder weg von dieser "bloss nicht outen" Mentalität.

    Vor einigen Jahren war es doch auch noch normal wenn man Luftgewehr, Zwille, SSW usw hatte.
    Z. B. über Softair kann man noch viele Leute für Waffen begeistern. Einige bekommen dann auch Spaß an Luftpistolen und Gewehren.

    Bei "scharfen" Waffen wird es schwierig Leute zu begeistern. Die Kosten und Hürden sind ungleich höher.

    Ich habe jedenfalls schon einige dazu gebracht sich (wieder) für Waffen zu interessieren.

  • Ich besitze zwar nur freie Waffen, halte das aber keinesfalls geheim.

    Man muss wieder weg von dieser "bloss nicht outen" Mentalität.

    :thumbsup::n12:

    Bei "scharfen" Waffen wird es schwierig Leute zu begeistern. Die Kosten und Hürden sind ungleich höher.

    Kann man so pauschal auch nicht sagen. Auf KK-Munition ist auch kein Diamantenstaub drauf. Da kommst du problemlos auf unter 8€/100 Schuss.
    Sportschrot oder 9mm Luger sind auch für unter 20ct/Schuss zu bekommen.
    Ist zwar teurer als LG schiessen, aber nicht nur für Reiche zahlbar.
    Natürlich brauchst du nen Schrank und Verein und so, aber alles im machbaren Rahmen.
    Kritisch werden nur bestimmte Disziplinen wie IPSC oder exotische Kaliber. Die können finanziell schon reinhauen.

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  • Jeder, der mich kennt, kennt mich.

    Auch auffe Arbeit.

    Da habe ich kein Problem mit...

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    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!