Neues Waffengesetz: Verkündet

Es gibt 790 Antworten in diesem Thema, welches 85.773 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. August 2022 um 21:28) ist von pandur.

  • Die Argumentation, man bräuchte keine Waffen zuhause, ist ja immer ein gelungenes Argument der Waffenverbotsbeführworter.
    Der Normalobürger springt auf solche Phrasen auch immer an.

    Im Gegenzug finde ich, daß auch Skifahren generell verboten werden müsste.
    Das Skifahren hat absolut keinen Mehrwert.
    Auch wenn man bedenkt, daß es jährlich eine nicht geringe Anzahl Verletzte, und sogar Tote bei diesem Treiben zu beklagen sind.

    Der Aufschrei beim Normalobürger wäre nicht zu überhören.

    Mitglied in der Selbsthilfegruppe "Anonyme Prellerschützen".


    Field-Target mit einer HW97RS im 1. DFTC2000 e.V.

  • Im Gegenzug finde ich, daß auch Skifahren generell verboten werden müsste.
    Das Skifahren hat absolut keinen Mehrwert.
    Auch wenn man bedenkt, daß es jährlich eine nicht geringe Anzahl Verletzte, und sogar Tote bei diesem Treiben zu beklagen sind.

    Der Aufschrei beim Normalobürger wäre nicht zu überhören.

    Versuche doch mal zu ergründen, ob es mehr oder weniger Verletzte dort,
    oder durch Waffen gibt, wenn man nur deutsche Fälle berücksichtigt.

    Verletzungen, deutscher Staatsbürger, durch Wintersport: ?
    Verletzungen, deutscher Staatsbürger, durch Waffen: ?

    Das Ergebnis könnte erstaunlich sein.
    Es sterben ja auch mehr Menschen durch Schnecken, als durch Haie.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • Die Argumentation, man bräuchte keine Waffen zuhause, ist ja immer ein gelungenes Argument der Waffenverbotsbeführworter.

    Das ist genau eine Kernforderung der Grünen und Linken. Gemeinschaftliche Verwahrung aller Waffen in den Schützenhäusern. Das geht aber aus verschiedenen Gründen nicht und die Voraussetzungen dafür sind auch nicht so einfach herstellbar. Daher sehe ich zumindest dieses Thema entspannt.

  • Zitat

    Schuld sind nur die Verbände, weil sie nicht willens sind eine übergeordnete Institution wie einen Verbandsrat zu schaffen der für alle Waffenbesitzer jeglichen Coleurs spricht.

    Das wäre aus meiner Sicht auch die einzige Möglichkeit, dauerhaft einen robusten Gegenpol zu bilden. Die NRA macht es vor. Ja, USA ist nicht BRD, aber die zeigen immerhin, dass man mit genug Gegenwind aus geschlossenen Reihen eben nicht immer weiter in eine bestimmte Richtung geschubst werden kann ("Nudging").

    Es würde für den Anfang ja schon reichen, wenn ein Verband dem anderen nicht das Recht abspricht, bestimmte Waffentypen zu nutzen. Dieses typisch deutsche, kleingeistige Gehabe torpediert ja schon im Ansatz eine Einheit der Waffenlobby.

    Jens

  • Das geht aber aus verschiedenen Gründen nicht

    Das spielt für die Entscheidung keine Rolle.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Legaler Waffenbesitz macht dich in diesem System nicht stark und ist ein Zeichen für einen seriösen und ernstzunehmenden Bürger der sich seiner Rolle im Staat bewusst ist, sondern macht dich zum Opfer und schwächlichen Duckmäuser der dauernd Angst haben muss das man ihm beim kleinsten Aufmucken oder Fehltritt sein Zeug abnimmt und ihn juristisch, finanziell und wenn es blöd her geht auch psychisch und physisch Schaden zufügen kann.

    Und mit jeder Gesetzesverschärfung lassen dich das die Machthaber spüren und konfrontieren dich mit dieser demütigenden Rolle des Schwächlings der gegen sie nichts ausrichten kann.

    Als einzelner Mensch kannst du nichts machen und selbst die Lobbys die uns vertreten sollen sind meist nur Maulhelden ohne echte Macht die dann einem Politiker in den Hintern kriechen und dafür betteln müssen das er dann in unserer Sache Partei ergreift.
    Also wieder nur die schwächliche Bittstellerrolle wo man darum bettelt das es doch nicht gleich ganz schlimm kommt und man uns juristisch doch nicht gleich so hart rannehmen möge und erst bei der nächsten Verschärfung es schlimm kommen möge.

    Aus so einer Situation heraus kann man nicht gewinnen oder irgendwas verhindern außer bei solchen Bedingungen garnicht in den Ring zu steigen bzw. das mit dem legalen Waffenbesitz gleich bleiben zu lassen und seine monetären Assets dort anzulegen wo man Spaß hat und die Lemminge, besorgten Bürger und Politiker einem nicht gleich alles verderben können.

    Einmal editiert, zuletzt von Black Serval (1. Juni 2020 um 15:17)

  • Das spielt für die Entscheidung keine Rolle.

    Eigentlich doch. Denn nach jetzt geltendem Recht ist eine größere Ansammlung von Waffen gar nicht zulässig, insbesondere in nicht dauernd bewohnten Gebäuden.
    Natürlich könnte man argumentieren, dass man das Recht dazu auch anpassen könnte. Aber das wiederum ist meist gar nicht machbar, weil den Schützenhäusern der Platz fehlt oder das Geld gar nicht haben, um diese Möglichkeiten zu schaffen. Dann würde sich die Frage stellen, ob der Gesetzgeber etwas fordern kann, was prinzipiell nicht ausführbar ist und damit das Gewerbe abwürgt.
    Zudem ist ja zu bedenken, dass das ja nur die Sportschützen trifft. Alle anderen Waffenbesitzer, vom Jäger bis zu den Erbwaffen einer Witwe trifft das ja nicht. Damit wäre die Grundforderung alle Waffen aus den privaten Haushalten auch nicht erfüllbar.
    Da müsste an vielen Stellen geschraubt werden, um so eine Forderung komplett durchsetzen zu können. Insbesondere beim Jäger dürfte das am schwersten durchzusetzen sein, weil er seine Waffe rund um die Uhr zur Verfügung haben muss.

  • Ganz ehrlich: Ich werde in dieses Hobby nicht mehr allzu viel Geld investieren, da einfach abzusehen ist, dass es immer mehr in Richtung extremer Einschränkungen gehen wird. Das betrifft vor allem den WBK-Bereich, aber auch freie - siehe Messer/Verbotszonen..

    Genau dann tust du ja das, was gewünscht wird mit Verschärfungen und gibst denen, die das "möglichst wenig Waffen im Volk" propagieren quasi Rückendeckung.

    Als Sportschütze mag dies wohl stimmen. Da hat man nichts zu lachen. Wenn ich jedoch mal vergleiche mit dem was Jäger alles dürfen und wie stark deren Lobby ist, und diese bei der letzten Verschärfung sogar 2 Erleichterungen bekommen haben, da denke ich lohnt es sich eher Jäger zu werden.

    Da muss man aber bei beiden Erleichterungen mit einem großen "Aber" kommen.
    Die Schalldämpfersache ist vor allem das Ergebnis jahrelanger und kleinschrittiger Arbeit von Einzelpersonen, Juristen und vielleicht auch Verbänden. Und es gab auf dem Weg zum Status Quo diverse Gerichtsverfahren und auch viele, die verloren wurden. Irgendwann kam dann mal ein positives Urteil für Berufsjäger und Förster (die haben arbeitsmedizinische Rückendeckung im Thema), dann noch eines und dann ein Bundesland, das die Bedürfnisanerkennung lockerte. Dann kamen weitere dazu und jetzt ist es Bundesrecht.
    Bei der Nachtsichtsache wurde im Endeffekt zwar erleichtert, aber mit sinnentstellenden Einschränkungen, die die Erleichterung ad absurdum führen.
    Jetzt darfst du als Jäger zwar ein Nachtsichtvorsatzgerät montieren, es aber nicht zwingend einsetzen, weil die Nutzung durch das Jagdrecht geregelt wird und dort ist es meist noch verboten.
    Außerdem dürfen zugehörige IR-Lampen nach gängiger Lesart nicht montiert werden. Nur sind NSG ohne IR Lampe bei richtiger Dunkelheit nur dann sinnvoll einsetzbar, wenn sie technisch auf dem höchstmöglichen Stand sind. Unter Gen 3 Röhren macht es kaum Sinn und die sind heftig teuer. Ein digitales Gerät wäre sehr tauglich, wenn die Zusatzbeleuchtung zulässig wäre, ohne sind die Grenzen eng gesetzt.
    Da hatte der Gesetzgeber dann plötzlich wieder Angst vor seiner eigenen Courage...

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Oh, es hat deutliche Erleichterungen im Waffenrecht gegeben. Die neue gelbe WBK mit Änderung des WaffG 2003 ist so ein Beispiel. Nun ist der Nachweis des Bedürfniserhalts für Sportschützen klargestellt und deutlich vereinfacht worden. Diese Tatsachen darf man ja auch nicht vergessen, auch wenn viele Ärgernisse neu geschaffen wurden.

  • Zitat

    Genau dann tust du ja das, was gewünscht wird mit Verschärfungen und gibst denen, die das "möglichst wenig Waffen im Volk" propagieren quasi Rückendeckung.

    Meine ganz persönlichen und vor allem finanziellen Interessen stehen in dem Fall über meiner grundlegenden Überzeugung. Damit gebe ich "denen" keineswegs Rückendeckung, das ist vielleicht nur ein ungewollter Nebeneffekt und heißt nicht, dass ich das gut finde oder gar bewusst unterstütze.

    Irgendwann wird jeder seine hehren Prinzipien aufgeben (müssen), wenn es ans Substanzielle geht. Und das ist nunmal bei Normalverdienern das liebe Geld. Konkret: Ich finde eine Tigr sehr reizvoll, bin aber nicht bereit, deutlich über 2500 € für etwas auszugeben, was mir vielleicht in 3 oder 4 Jahren quasi weggenommen wird, zumindest kann man das nach derzeitigem Stand kaum ausschließen, es ist noch nicht mal unwahrscheinlich, denn nach dem nächsten Amoklauf oder Terroranschlag wird es wieder - völlig an jeder Logik vorbei - Einschränkungen geben. Diesen Mechanismus konnten wir bisher nicht durchbrechen.

    Jens

  • Meine ganz persönlichen und vor allem finanziellen Interessen stehen in dem Fall über meiner grundlegenden Überzeugung. Damit gebe ich "denen" keineswegs Rückendeckung, das ist vielleicht nur ein ungewollter Nebeneffekt und heißt nicht, dass ich das gut finde oder gar bewusst unterstütze.
    Irgendwann wird jeder seine hehren Prinzipien aufgeben (müssen), wenn es ans Substanzielle geht. Und das ist nunmal bei Normalverdienern das liebe Geld. Konkret: Ich finde eine Tigr sehr reizvoll, bin aber nicht bereit, deutlich über 2500 € für etwas auszugeben, was mir vielleicht in 3 oder 4 Jahren quasi weggenommen wird, zumindest kann man das nach derzeitigem Stand kaum ausschließen, es ist noch nicht mal unwahrscheinlich, denn nach dem nächsten Amoklauf oder Terroranschlag wird es wieder - völlig an jeder Logik vorbei - Einschränkungen geben. Diesen Mechanismus konnten wir bisher nicht durchbrechen.

    Jens

    Dass du "denen" keine Rückendeckung gibst, ist klar, daher schrieb ich "quasi".
    Denn auch, wenn du es sicher nicht willst, werden die Rückgänge bei den Waffenzahlen, durch die Verschärfung als positives Zeichen angesehen werden.
    Und wie man z.B. an der Schalldämpfersache sieht, kann sich Hartnäckigkeit auch in die andere Richtung auszahlen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Entspannt sehe ich persönlich gar nichts.

    Wer würde denn gegen ein Totalverbot des privaten Waffenbesitzes etwas machen können, wenn das mal beschlossen wird?

    Bis vor einiger Zeit dachte ich auch noch, daß es auch bei der Gesetzgebung in diesem Bereich Verhältnismäßigkeit geben muss.
    Aber verhältnismäßig ist da schon lang nichts mehr.

    Egal wo ich hinschau, ob Messer, Magazine oder Aufbewahrung, es gibt viele Beispiele, wo die Regelungen für alle ersichtlich vollkommen überzogen und unverhältnismäßig sind.

    Und dieser Trend wird sich sicher fortsetzen, deshalb bin ich da nicht so entspannt und sehe eher düstere Zeiten für Waffeninteressierte, Sportschützen und Jäger auf uns zukommen.

    Jäger werden freilich zuletzt betroffen sein, aber was hindert den Staat daran, die Jagd irgendwann zu verstaatlichen oder so...


    Gruß K.

    Only a government that is afraid of its citizens tries to control them.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • aber was hindert den Staat daran, die Jagd irgendwann zu verstaatlichen oder so...

    Momentan sind sie wohl nicht bereit, die paar Milliarden pro Jahr auszugeben. Geeignetes Personal, in ausreichender Anzahl, müssten sie auch erst mal finden. Aber irgendwann ...

  • Ein starkes Gegenargument für ein Totalverbot ist denke ich das Recht auf die Bildung von Vereinen + die Brauchtumspflege, unter welche die Jagd und das Sportschießen fallen. Waffen-Typen können sicher reguliert und verboten werden, jedoch denke ich nicht dass beide Tätigkeiten komplett verboten werden können.

    Diese sind zum Glück geschützt durch Artikel 9 des Grundgesetzes.

    https://www.rnz.de/sport/regionalsport_artikel,-70-jahre-grundgesetz-darum-stehen-vereine-unter-besonderem-schutz-_arid,441977.html#:~:text=Die%20Bildung%20von%20Vereinen%20-%20etwa,Grundgesetzes%20verbrieftes%20Recht%20deutscher%20Bürger.

    "Cogito ergo sum" René Descartes

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    You gotta pay to play, if you want

  • Hat ja auch super mit dem Afghanistan Einsatz geklappt das Grundgesetz. Man hat es einfach ignoriert damit es geht, obwohl es nicht statthaft ist, BW nur zur Landesverteidigung da steht da wohl drin.
    Das Grundgesetz kann man also ändern wenn der "Wille" von allen da ist. So könnten die auch ein Totalverbot durchdrücken, da ist nix in Steingemeiselt bzw. so formuliert das man es nicht ändern könnte.

  • Dennoch ist das Ändern des GG eine Hürde die nicht so leicht mal eben durchgewunken wird, ergo stellt es sehr wohl einen gewissen Schutz für die Vereine im allgemeinen dar.

    So schnell wird das Sportschießen und die Jagd nicht verboten werden.

    "Cogito ergo sum" René Descartes

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    You gotta pay to play, if you want

  • Dennoch ist das Ändern des GG eine Hürde die nicht so leicht mal eben durchgewunken wird,

    Trotzdem wurden in der letzten Legislaturperiode 34 Artikel des GG geändert....


    ... ich bin dafür das das GG nur mit Volksabstimmung geändert werden darf!

    Dann müssen die Parteien nämlich erklären warum und wie sich die Änderungen auswirken. Da lob ich mir die Schweiz, bei denen funktioniert es einigermäßen, leider wurde beim EUGunBan soviel Angst von den Waffengegnern geschürt, bzw. Desinformationen das die Schweizer falsch abgestimmt haben...

    Das sind  

    3 Zeilen 

    Signatur

  • ... ich bin dafür das das GG nur mit Volksabstimmung geändert werden darf!

    Gesetze vom Volk bestimmen lassen wirft ein schweres Problem auf. Eine Volksentscheidung wird stark von der aktuellen (Stimmung-)Lage beeinflusst. Sie ist eher weniger auf Weitsicht bedacht. Zudem ist fraglich, ob dann auch andere relevante Tatsachen oder Gegebenheiten genug Beachtung finden, die eben nicht so bekannt sind.
    Aus diesen Gründen hat das Volk selten eine direkten Einfluss auf Gesetze, jedoch ein Mitsprache und Wahlrecht in der Politik.
    Auch in Ländern mit weiter reichendem Recht in der Volksentscheidung ist das so, auch wenn man dort mehr Einflussnahme zubilligt. Beispiel die Schweiz.

  • Ein starkes Gegenargument für ein Totalverbot ist denke ich das Recht auf die Bildung von Vereinen + die Brauchtumspflege, unter welche die Jagd und das Sportschießen fallen. Waffen-Typen können sicher reguliert und verboten werden, jedoch denke ich nicht dass beide Tätigkeiten komplett verboten werden können.

    Diese sind zum Glück geschützt durch Artikel 9 des Grundgesetzes.

    https://www.rnz.de/sport/regionalsport_artikel,-70-jahre-grundgesetz-darum-stehen-vereine-unter-besonderem-schutz-_arid,441977.html#:~:text=Die%20Bildung%20von%20Vereinen%20-%20etwa,Grundgesetzes%20verbrieftes%20Recht%20deutscher%20Bürger.

    Ich spinne jetzt Mal weiter, rein theoretisch könnte das für Sportschützen irgendwann bedeuten, dass nur noch mit Licht/Laserwaffen geschossen wird, bei Jägern muss man ja notgedrungen bei scharfer Munition bleiben, aber selbst da könnte man bis aufs Nötigste begrenzen, Fangschuss geht auch aus einem Gewehr, also keine Kurzwaffe mehr, Langwaffen reichen auch eigentlich 3 Stück, Flinte, und für Kugel was Großes und was Kleineres. Ist sicherlich nicht optimal, aber machbar.
    Und mit Lagerung und Transport könnte man auch noch gegängelt werden.