Rote WBK Voraussetzungen.

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 3.639 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Februar 2020 um 15:02) ist von John Matrix.

  • Unter euch sind bestimmt auch viele Sammler bzw. Inhaber eine Roten WBK.

    Den genauen Ablauf was ich brauche hier muss ich bei der Behörde noch erfragen.

    Aber es geht mir hier um die Sammlung.

    Angestrebt ist eine Sammlung der Langwaffen vom Modell Mosin Nagant. Denken an erst mal so 10 Waffen.

    Ich weiss bestimmt hab ich hier jetzt schon 20 Fehler gemacht nicht die genauen Jahre etc.

    Aber wie stehen die Chancen ob es klappt mit der Roten WBK?

    Sportschützen Sachkunde ist vorhanden. (Langt diese?)
    Umgang mit Waffen scharfen wie auch mit damaligen Dekos auch.

    Werden selbstgeschrieben Gutachten anerkannt?

    Safe für Langwaffen ist auch vorhanden.

    Ich suche Jemanden der mit ein paar Tipps oder auch Infos zu diesem Thema aus eigener Erfahrung geben kann.

    Ich weiss es ist schwierig aber ich würde mich trauen diesen Weg zu gehen

  • Hallo,

    um an die rote WBK zu gelangen, ist einiges an Aufwand und Grundlage nötig!
    Da reicht eine einfache Waffensachkunde bei weitem nicht. Bedürfnis für die Sammlung brauchst du auch und selbst ein Gutachten schreiben ist erst Recht nicht! Es sei denn du bist anerkannter Sachverständiger!

    Hier ein guter Link zum Thema:

    http://www.waffensammelpass.de/wbk

    Also wenn du das auf dich nehmen willst, hast du einiges vor dir!

    Gruß
    UCh

  • Am sinnvollsten ist der Einstieg über die gelbe oder grüne WBK. Wenn man da die 4. oder 5. Karte voll hat, meldet sich meist der Sachbearbeiter von alleine und emfpiehlt die rote. Ich kenne keinen mit roter WBK, der nicht auch Sportschütze ist. Ohne zuerst die normale WBK sehe ich kaum Erfolgsaussichten.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Naja was heißt erst Recht nicht ?

    Gibt wohl Leute die haben ihr Gutachten selber geschrieben.

    Ist doch sogar besser als wenn ich Jemand bezahle und der nur was vorgeschriebenes ausdruckt.

    Diese gekaufte Gutachten sagt sich 0 über mein Wissen aus.

    Habe eine Grüne WBK für 4mm M20 die Gelbe kommt im Sommer dazu.

    Und Aktiver Sportschütze bin ich auch.

  • Das sind doch die besten Voraussetzungen. Mit der Gelben kaufst du alle benötigten Mosins und baust damit deine Sammlung auf. Hinterher lässt du ein Gutachten vom Sachverständigen darüber erstellen und trägst sie alle auf die Rote um.

    Dann noch ein Erweiterungsgutachten zu den Simonovs und Tokarevs und wenn dann wirklich noch Geld übrig ist, geht es mit den Vollautomaten weiter.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Unter euch sind bestimmt auch viele Sammler bzw. Inhaber eine Roten WBK.

    Jo, ich habe zwei.
    Sag mal, hast du nun deine Richtung gefunden oder kommt da noch was. Ist deine Idee vom Schwedenmauser für Longrange auch wieder abgelegt?

  • Zitat von Floppy

    Sag mal, hast du nun deine Richtung gefunden oder kommt da noch was.

    ...das hab ich mich auch gerade gefragt. Man möchte die grüne WBK, gelbe WBK, Jagdschein, "Pulverschein", und jetzt noch die rote WBK.
    Ich würd' s mal langsamer angehen lassen und dann sehen was Zeit und Geldbörse so spiegeln.

    Und er sprach: Das größte Rätsel, süßes Kind, das ist die Liebe - doch wir wollen es nicht lösen. (Heinrich Heine)

  • Für 10 Nosins wird dir keiner eine Rote austellen, das ist nonsins. :D
    Sinn der roten ist eine Kulturhistorische Sammlung auf zu bauen.
    Das bedeutet auch das zum Bedürfnis immer auch ein Kontinuirlicher kauf anderer zum Sammelgebiet passender Waffen gehört.
    Klar kannst dein Gutachten erstellen aber ein anerkannter Gutachter muss es dir absegnen.
    Viel Spaß bei der Suche nach einen der das tut.

  • Warum antwortet ihr denn noch darauf...
    Liest sich für mich wie ein kleiner Bub im Bonbonladen. Mal will er dies, mal will er das. Letzten Endes bekommt er dann gar nix weil er den Eltern zu sehr auf die Nerven ging... :D
    Sorry aber den konnte und wollte ich mir nicht verkneifen.

  • Ich kann verstehen, wenn jemand ausloten will, was funktionieren kann und was nicht.
    Und entsprechende Infos versucht zu bekommen, und das muss letzten Endes der Betreffende selber für sich entscheiden welchen Weg er geht.
    Sieht in Summe aber schon aus nach "wie bekomme ich in möglichst kurzer Zeit möglichst viel mit allen möglichen Mitteln".

    Und er sprach: Das größte Rätsel, süßes Kind, das ist die Liebe - doch wir wollen es nicht lösen. (Heinrich Heine)

  • Ja, es ist nicht leicht, sich dieses Eindrucks zu erwehren.
    Es ist besser, sich erstmal auf eine Sache zu konzentrieren.
    Gerade Sammeln ist eine Sache, die ziemlich ins Geld gehen wird.
    Hat ja nix mit mal eben einen gebrauchten Nagant vom Ebay zu schnappen zu tun. Nummerngleichheit und verschiedene Ausführungen haben ja doch einen hohen Stellenwert.
    Schließlich soll bei einer solchen kulturhistorisch bedeutsamen Sammlung ja möglichst die komplette Entwicklungshistorie der Waffen dargestellt werden.
    Zumal mit der roten WBK kein Bedürfnis zum Schiessen und damit kein Munitionserwerb verknüpft ist.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Das Nagant als Sammelgebiet, naja... 18 verschiedene Ausführungen das gleiche System.
    Wäre die Idee gewesen Waffen mit 7,62x54R als Sammelgebiet wäre das wohl noch eher nachvollziehbar.
    Oder Waffen mit Mausersystem. Oder einer bestimmten Zeitspanne etc pp

  • Interessant ist eine Rote WBK prinzipiell schon.
    Ich kenne jemanden hier "um die Ecke" der hat das Sammelgebiet "Pistolen des deutschen Militärs bis 1945 sowie Beutewaffen" (sinngemäß, nicht der Originalwortlaut des Sammelgebietes).
    Das letzte Mal, als ich in das rote Büchlein gesehen habe, waren 128 Einträge für Kurzwaffen enthalten.
    Aber der hat auch die - behördlich abgesegneten - Räumlichkeiten dafür. Sowie regalweise Literatur zum Sammelgebiet.

    Und er sprach: Das größte Rätsel, süßes Kind, das ist die Liebe - doch wir wollen es nicht lösen. (Heinrich Heine)

  • Gut, ich will das Prozedere und die groben Voraussetzungen zur roten Sammel-WBK doch noch erläutern.
    Als erstes muss man verstehen, dass das Bedürfnis glaubhaft dargelegt werden muss. Bei Sportschützen ist das durch Trainingsfleiß und Dauer glaubhaft, beim Jagdschein ist es hauptsächlich Fleiß und Geld. Beim Sammeln geht es ja nur um das Habenwollen. Daher muss das Bedürfnis zum Sammeln über ein Gutachten glaubhaft gemacht werden. Es versteht sich von selbst, dass die Anforderungen hoch sind und diese WBK nicht leicht zu erlangen ist. Daher gibt es auch nur relativ wenige im Deutschland.
    Das Gutachten muss ein Sammelgebiet umschreiben und ein Sammelziel festlegen. Als Grundprinzip kann gelten, dass die Sammlung ein bestimmt und genau beschriebene Waffenepoche mit dem Ziel festlegt. Das Ziel ist weniger in der Anzahl zu sehen, sondern als Erreichen von bestimmten Themen als abgeschlossenes Gebiet. Näheres wird mit dem Gutachter besprochen. Zu weit gefasste Sammelgebiete sind von vornherein zum scheitern verurteilt. Ebenso kann man nicht einfach "irgendein" Sammelgebiet beginnen. Man muss schon belegen, dass man sich genau mit dieser Epoche befasst hat. Dazu können Dekowaffen und Literatur dienen.
    Früher konnte man das noch selbst verfassen, aber das wird heute nicht mehr anerkannt. Ebenso die Waffensachkunde. Diese wird heute ebenso differenziert und eine eigene WSK für Sammler abverlangt.
    Es muss auch dargelegt werden, wie man das angestrebte Sammelziel lagern kann.
    Gutachterkosten liegen je nach Aufwand zwischen 500 und 1000 €. WSK für Sammler kann nur über staatl. anerkannte Lehrgangsträger und die Behörde selbst abgenommen werden, da Vereine und Verbände nur WSK für Sportschützen ausstellen dürfen. Somit addieren sich etwa um die 200 € extra dazu.
    Waffenschrankkapazität wie auch die Stellfläche dazu ist einzuplanen.
    Die rote WBK ist ein A5 Heft mit Platz für 168 Einträge. Sie kostet (mindestens) 205 € Gebühr.

    Die Rote erlaubt keinen Munitionserwerb. Mit den darauf eingetragenen Waffen darf nicht regelmäßig geschossen werden. Funktionstest ist aber zulässig. Da ergibt sich aus dem Bedürfnis des Sammelns. Wer damit sportlich oder jagdlich schießt, missbraucht das genehmigte Bedürfnis und braucht dafür eben das dafür vorgesehene Bedürfnis.
    Zum Erwerb ist man aber in soweit frei, wie es das Sammelgebiet zulässt. Man dürfte auch ganze Sammlungen gleichzeitig erwerben, denn das Erwerbsstreckungsverbot gilt nur für Sportschützen. Bedingung ist nur, dass die Waffen zum Sammelgebiet passen.
    Der Sammler hat ungeachtet der Eintragungspflicht einmal im Jahr seinen aktuellen Bestand zu melden.

    Im Netz gibt es viele Informationen darüber. Dabei ist aber zu beachten, dass die Anforderungen gestiegen und die Bereitwilligkeit der Behörde für eine Bewilligung stark gesunken ist.

    Nachtrag: Wer ernsthaft das vorhat, sollte zu erst mit seinem SB sprechen. Dann kann man auch im Vorfeld die Bedingungen und Kosten klären und ob er die vorhandene Sachkunde anerkennen wird.

  • Grob zusammengefasst sind das demnach ca. 200.000,00 €.

    Also mind. 1.000 € für die Bürokratie und 199.000 für die ersten paar Waffen inklusive Aufbewahrung. Wenn das Taschengeld von den Eltern ausreicht, steht der roten WBK freilich Nichts entgegen.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)