S&W 686 Revolver 357 mag.

Es gibt 135 Antworten in diesem Thema, welches 18.759 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Mai 2020 um 12:08) ist von hpstr.

  • Ach, Ruger hat schon schöne Drehpistolen, keine Frage. Im Verein sind mehrere, die .44er Ruger haben und die sind lecker zufrieden.

    Und der stramme Bursche hier ist hat einen ganz besonderen Charme:

    Jens

    ---ach ja, der Ruger Old Army. Das waren noch Zeiten, als man diesen ohne WBK kaufen konnte. Du hast ein Schmuckstück, um das ich dich beneide.

    Waffen haben zwei Feinde: Rost und Politiker.
    Und: Ein Konsumidiot kauft Sachen, die er sich nicht leisten kann, um Leute zu imponieren, die er nicht leiden kann.

  • sind 180gr ( HP HS ) Geschosse... da gabs bis jetzt noch keine Beschwerden.

    ABER die LOS Geschosse (158 +180gr ) sind mir als Schützen sogar ins Gesicht gespritzt bei normaler Mip Ladung... auch in der .38er Ladung.

    P.S. welche Geschosse nimmst du

    Ja, über die LOS gab es letztens Beschwerden, mir ist aber entfallen um was es genau ging.

    http://www.wieder-lader.de/epages/6465426…ts/10221-C-EPRX
    Befeuert von 7,7grs 3N37,auf Crimprille gesetzt.
    Es kann nötig sein bei manchen Revolvern die Hülse etwas zu trimmen damit die Patrone in die Trommel passt weil der zylindrische Teil des Geschosses unter Umständen schon in den sich verjüngenden Teil der Trommel ragt.

    Ach ja, Ladeangaben natürlich ohne Gewähr, jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich !

  • Keine Infos oder gesehene Videos aus dem Netz, keine Geschichten vom Kumpel eines Kumpels, keine Biertischgeschichten. Selbst erlebt und geschossen, bzw. versucht zu schießen. 1 x 686er 6 Zoll, älteres Modell, traumhafter Schlossgang (mit Abzugstuning), Schiesst einfach nur geil. 1 x neueres Modell, 686er in 6 Zoll, alles werksmässig. Sauschwerer Trommeltransport bei 2 Kammern, zeitweise nur mit mäßiger Gewalt zu bewegen. Eigentümer war beim Büchser, ging ne Zeit gut, dann gleiches Problem wieder. Soll sich um eine nicht 100%ig gefertigte Trommelachse gehandelt haben, bzw. um Spiel in der Lagerung. Dazu sind dann noch Probleme mit einer sich ständig wieder lösenden Kimmenbefestigung gekommen. Fazit: Beide aus dem Verein, der eine würde das Ding nur über seine Leiche hergeben, der andere das Teil am liebsten in den Fluss schmeißen.

    Und er sprach: Das größte Rätsel, süßes Kind, das ist die Liebe - doch wir wollen es nicht lösen. (Heinrich Heine)

  • Danke.

    Wobei der NOCH besser ausschaut mit dem kurzen Lauf und diesen weißen Griffschalen.

    https://www.gunsinternational.com/guns-for-sale-…=101183371#lg-1

    Leider schieße ich meinen kaum, aber ich musste ihn einfach haben. :n1:

    Jens

    Hallo Jens,

    erinnert mich an die Szene im guten Restaurant. Man hat bestellt und bekommt sein exclusives Essen serviert. Dann der obligatorische Blick zum Nachbarn auf den Teller. Man stellt fest das der Nachbar doch die bessere Auswahl getroffen hat. Ein wirklich klasse Teil der Kurze. Mein Neid ist dir Gewiss. Und der Neid ist nun mal die Deutsche Art der Anerkennung.

    Gruß
    Michael

  • Wenn ich mir wieder ein S&W holen würde, dann nur ein Club 30. Die Dinger sind schon sehr geil. Da kannst davon ausgehen das alles passt.

  • Euch ist schon klar, dass gerade Ruger sehr viel aus MIM fertigt und das auch schon sehr lange?

    Ich möchte das technisch korrigieren und wenn ich falsch liege, dann bitte mich aufklären.
    Nach meinem Kenntnisstand gibt es einen Unterschied zu MIM-Teilen und Feinguss.
    MIM-Teile sind gepresstes Metallpulver, ein Feinguss-Teil (Ruger) ist wesentlich haltbarer. Ruger hat die Feinguss-Technik voll im Griff und beliefert sogar Fremdfirmen mit Teilen dieser Produktionstechnik. Ich bezweifle deshalb, ob Ruger in seinen Waffen überhaupt- MIM-Teile verbaut.
    Aber ich lasse mich gerne belehren! - MfG!

    Waffen haben zwei Feinde: Rost und Politiker.
    Und: Ein Konsumidiot kauft Sachen, die er sich nicht leisten kann, um Leute zu imponieren, die er nicht leiden kann.

  • Absolut richtig. Feinguss hat nichts mit MIM zu tun. Das Problem mit MIM ist, das diese zwar sehr hart sind aber auch schnell brechen, weil eben die Flexibilität fehlt. Zudem werden MIM Teile Randschicht gehärtet war eine nachträgliche Bearbeitung sehr schwierig macht.

  • Ja, das ist wohl so, es ist ein Gussverfahren, bei dem flüssiges Metall in eine Form gegossen wird, kein MIM mit Stahlpulver und Zusätzen.

    Jedenfalls ist bei denen auch nicht alles schön aus dem Vollen gefräst, das meinte ich damit. Diese Gussverfahren sind ja auch nicht per se schlecht, sonst hätte sich das über die Jahre auch nicht durchgesetzt und diese Ruger-Waffen sind wirklich sehr robust.

    Das Abzugszüngel meines 686 ist definitiv auch aus Guss, das sieht man an den kleinen Auswerfermarken an der Seite. Neulich habe im Netz gelesen, dass Teile der Mechanik im Inneren bei S&W aus Kunststoff sein sollen .... das wiederum stimmt nicht.

    Jens



  • Ruger war doch vor 20 Jahren bekannt für gelöste Schräubchen. Loctide Mittelfest hatten Rugerschützen immer dabei. Böse. Weiß ich. Ruger kam dann mit extremen Kalibern und Großen Colt Western Rahmen. Mit dem Super Red Hawk. Das war eine Hand Flak. Nicht was der 357 Schütze sucht. 454 Casull. 480 Ruger. Aber bitte. Gehalten haben die übrigens auch nicht sehr lange. Die Casull Schützen hatten ja eh meistens 45. Colt geladen. Ja der Sturm Ruger in 44 Magnum mit seinem 2,5 " Zoll Lauf. Was hat der Scheibenrahmen gekostet auf 10 Meter.


    Ich habe mir nach dem Ableben meines ersten M19 meinen ersten Ruger gekauft. Das war 1974, einen 2 3/4" Security Six. Dieser Ruger hat exakt zwei Schrauben verbaut, die Stellschraube des Visiers und die Grifgfschalenschraube. Diesen Revolver habe ich heute noch, der hat in seinem Leben etlich Kilos Norma 123 und VV N110 abgefackelt, dass ich je eine Schraube nachgezogen oder gar gesichert hätte, fehlt in meinem sonst recht guten Gedächtnis. Heute besitze ich noch einen zweiten DA Revolver von Ruger, einen LCR in .38Special, der hat nur eine Schraube!

    Die grossen "Colt Westernrahmen" von Ruger kamen ab 1955 mit dem Blackhawk in .357 Magnum und ab 1959 auch in .44 Magnum. 1961 erschien dann der "Super Blackhawk", gut erkennbar am hinten eckigen Abzugsbügel. Das war die Zeit als die junge Firma Ruger den Platzhalter Smith & Wesson forderte. Die Nachfrage nach Revolver im damals neuen Kaliber .44 Magnum überstieg die Produktionszahlen von S&W und S+R, aber Ruger konnte mehr liefern.

    1971 kam dann der grosse Modellwechsel, zum "New Model". Hatten die alten rugerschen SA Modelle wie ihr Vorbild Colt drei Rahmenschrauben, kam das neue Modell anstelle der Schrauben mit zwei mittels Drahrfedern gesicherten Bolzen und der Transfer Bar, die gewährleitete, dass der Zündstift die Patrone nur bei komplett durchgeszogenem Abzug erreichen kann. Diese Ruger SA Revolver haben 7 Schrauben, (8 bei Colt), fünf für die Griffrahmenbefestigung und je eine für die Trommelachsarretierung (bzw Schieber) und eine für die Griffschalen. Alle meine grosskalibrigen SA Revolver von Ruger (ein rundes Dutzend) kriegen nur artgerechtes Futter das seine Kaliberbezeichnung auch verdient und keine "weichen BDS Scheibnenlaborierungen". Loctite in welcher Qualität auc immer, habe ich bei meinen SA Ruger, ob altes Dreischraubenmodell oder Bolzenrahmen noch nie gebraucht. Vermutlich mach ich etwas falsch¨

    Der grossrahmigen DA Revolver von Ruger, der Redhawk und Super Redhawk wurden nur in den Lauflängen 5,5, 7,5 und der DH auch in 9,5" geliefert. Der .44 Magnum Scheibenrahnenkiller in 2,5" ist anscheinend ein reines Phantasieprodukt.

    Ich bin Casullschütze, artgerecht aus .Freedom Arms Fiveguns! Meine beiden .454C haben noch nie eine .45Colt Patrone verschossen!

    MfG
    Mitr

    Ich habe keine Probleme mit Lactose und Gluten. Als Ausgleich leiste ich mir ein paar Intoleranzen im zwischenmenschlichen Bereich.

  • Noch eine kurze Anmerkung zur Stabilität von Ruger Feinguss

    Meine neueste Waffe zur Zeit ist ein von Timo Zindel umgebauter Ruger Blackhawk in .41 Magnum auf dsa Kaliber .500 Linebaugh. Bei meinem letzten Beasuch bei Meister Zindel erzählter er mir vom letzten Exemplar das er auf dieses Kaliber umbaute. Der Ursprungsrahmen war ein bisschen "verbogen". Also kam der Rahmen unter veine hydraulische Presse. Das Rahmenfenster war schon in Höhe und Länge ausgefräst um die dicker und längere Linebaughtrommel aufnehnen zu können. Bei 8t Druck hat der Rahmen sich noch kein bisschen in die gewünschte Richtung bewegt.

    Ich habe keine Probleme mit Lactose und Gluten. Als Ausgleich leiste ich mir ein paar Intoleranzen im zwischenmenschlichen Bereich.

  • Das Abzugszüngel meines 686 ist definitiv auch aus Guss, das sieht man an den kleinen Auswerfermarken an der Seite.

    Dann ist es vermutlich ein MIM Teil. Da wird der Grünling aus der Form ausgeworfen und hat daher diese Marken. Bei Stahlguss gibt es normalerweise keine Auswerfermarken, da wird mit verlorenen Formen gearbeitet. Aus Zink oder Alu wird der Abzugszüngel ja nicht sein?

  • Ich melde mich nach rund 16 Jahren Forumsabsenz mal zurück. Mittlerweile Sportschütze - ausschließlich Revolver - und bekennender S&W-Revolver-Fan mit S&W-"Bibliothek" und -Werkzeug (bisher Prüflehren). Man sehe mir nach, wenn ich nicht alle Begriffe zutreffend auf deutsch weiß - Wissensvermittlung in Sachen Revolver findet leider fast ausschließlich auf Inselplatt statt.

    Zu diesem Thema, Wissen auf englisch, gleich eine Korrektur. Ich finde die Videos von dem oben zitierten gunblue490 sehr gut, und habe einiges von dem gelernt. Allerdings ist bzw. war er kein S&W-Mitarbeiter, wie oben geschrieben wird. Wenn ich mich ich recht erinnere, war er einmal bei Ruger beschäftigt. Er hat jedoch auch als "Department Armourer", also als Waffenwart, bei einem (glaube ich) nicht näher bezeichnetem Police Department gearbeitet, und hatte in diesem Zusammenhang bei S&W in der Blütezeit der Dienstrevolver den zweiwöchigen S&W "Armourers Course" absolviert, also die Kurzausbildung für Waffenwarte.

    Um den Bogen zurück zum Thema 686 zu schlagen:


    Warum habe ich Prüflehren? Ich habe die "Begabung" und das "Glück", Probleme anzuziehen. Und so habe ich in meiner noch recht kurzen "Laufbahn" als Eigner scharfer Revolver leider schon sehr schlechte Erfahrungen mit eigenen, geliehenen und von Schützenkameraden zum ausprobieren in die Hand gedrückt bekommenen S&W-Revolvern gemacht, Performance center und normale Fertigung. Von so festgeknallten Läufen, daß man die Prüflehren nicht mal mehr durch den Lauf in die Trommel bekommt, über "speiende" Trommelspalte, so daß benachbarte Schützenkameraden bei BDMP PP1 in kurzen Hosen (zugegebenermaßen nur leicht) blutend vom Stand gingen (ja, ich habe für die Reklamation sogar ein Bild davon gemacht, und nein, ich werde das nicht hier einstellen) über krumme Hähne, die am Rahmen schleifen, schlecht fixierte Schlagfedern, defekte Scandium-Rahmen, unsauber gebohrte oder durch häufigen Gebrauch von .38er-Munition stark verschmutzte oder erodierte Trommelkammern, verhunzte Abzugstunings und so weiter. Mein Büchsenmacher des Vertrauens kann ein (trauriges) Lied davon singen. Solche massiven Probleme habe ich bei alten Revolvern bisher nicht gesehen, wenn ich natürlich auch nicht so viele in der Hand haben durfte wie vielleicht manch anderer hier. Auch bei alten S&W Revolvern habe ich natürlich schon Mängel gesehen, allerdings waren die fast alle nicht in der Fertigungsqualität, sondern in schlechter oder falscher Behandlung begründet. Nur weil es ein älteres Modell ist, heißt das noch lange nicht, daß man deswegen einen guten Revolver in der Hand hält! Und ich habe auch schon gute aktuelle gesehen, um auf den 686 im speziellen zurück zu kommen. Insofern kann ich abgesehen von Details fast alles bestätigen, was ich hier gelesen habe. Meines Erachtens ein sehr guter Revolver, auch neu, wenn man denn einen guten bekommt - leider scheint die Streuung der Qualität 2018 einen erneuten Rückfall erlitten zu haben, bei gleichzeitig fehlender (oder komplett unfähiger) Endkontrolle. Was ich teils in die Hand bekommen habe, wäre noch vor 10 Jahren Ausschuß gewesen. Ich hatte aber auch gute aktuelle in der Hand. Leider immer die von Vereinskameraden, nicht meine... Mein Tipp wäre: Kauf nur von vertrauenswürdigen Leuten, oder wenn man den Revolver selbst probieren darf und das zu beurteilen vermag, oder am besten Kauf mit Gewährleistung vom Büchsenmacher des Vertrauens.
    Ich weiß nicht, was das Performance Center geschätzten, speziellen Kunden so alles kredenziert, aber wenn man nicht auf ein bestimmtes Modell steht wie beispielsweise den 686 Competitor, würde ich mir den Aufpreis für die Teile im Laden sparen. In manchen US-Foren gehen (unbestätigte) Gerüchte um, daß man zumindest heutzutage im Performance Center unter anderem dasjenige Material zum aufarbeiten bekomme, was in der normalen Qualitätskontrolle durchgefallen ist. Den beiden teuren PC-Gurken nach zu urteilen, die ich leider bekommen habe, mag ich sowas fast schon glauben...

    Noch zu der sich lösenden Trommelachse/Ausstoßerstange. Das habe ich auch schon mehrmals (!) erlebt, allerdings nicht selbst, wohl aber bei Vereinskameraden. Zur Behebung gibt es einen Trick, man muß damit nicht gleich zum Büchsenmacher.

    Wenn sich die Trommel nicht mehr öffnen läßt, keine Gewalt! Mit dem Finger, oder wenn das nicht reicht, mit einem stumpfen Holzkeil oder ähnlichem blockiert man die Achse vorne am Ausstoßer (keine Gewalt!), so daß sie sich nicht mehr mit drehen kann, wenn sich die Trommel dreht. Dazu braucht es nur wenig Druck, entweder mit dem Keil vorne am Ausstoßer auf der Stirnfläche, oder seitlich mit dem Finger am besten kurz vor der Gabel (Kran1), damit man nichts verbiegt.
    Mit irgendetwas dünnem mit möglichst glatter Oberfläche, um Kratzer zu vermeiden (ein laminiertes Blatt Papier wäre ideal, notfalls geht auch der Karton einer Patronenschachtel oder ähnliches), drückt man dann zwischen Trommel und unterem Rahmen die Trommelverriegelung nach unten in den Rahmen, so daß man die Trommel mit der Hand frei drehen kann. Dann dreht man die Trommel vorsichtig mit den Fingern so weit von hinten gesehen gegen den Uhrzeigersinn (nur sehr alte S&W haben Rechtsgewinde), bis man einen leichten Widerstand spürt. Der kommt von der festgeklemmten Trommelachse, die sich nun wieder so weit festgezogen haben sollte, daß man die Trommel ausschwenken kann. Mit der Hand kann man nun das ganze so weit festziehen, daß man vielleicht noch seinen Wettkampf oder was auch immer beenden kann.
    Das endgültige festziehen macht man ohne Spezialwerkzeug am besten, indem man bei ausgebauter Trommel die Achse zwischen zwei Holzstücken im Schraubstock einklemmt, zwei oder drei leere Patronenhülsen in die Trommel steckt, und die Trommel dann per Hand vorsichtig gegen den Uhrzeigersinn festzieht. Leicht handfest reicht! Nur wenige Probleme im Leben kann man mit Gewalt lösen, und die Instandsetzung von mechanischen Geräten mit feinen Gewinden gehört in der Regel nicht dazu. Wenn man überhaupt Loctite verwenden will, dann höchstens Typ mittelfest, und nicht übertreiben. Ein winzig kleines Tröpfchen genügt, aufgebracht nicht mit dem Fläschchen, sondern mit einem Zahnstocher oder einer Büroklammer - sonst gibt es Probleme, wenn man die Verschraubung einmal lösen will.

    Das war' s erst einmal, wegen Corona derzeit leider gerade unsportliche Grüße, und viel Erfolg beim 686-Kauf,

    Hans


    1 gunblue490, freie Übersetzung nach hpstr: Das ist kein Kran ("crane"), das ist eine Gabel ("yoke"). Das mag in Colt- oder Ruger-Land vielleicht Kran heißen, aber in der Roosevelt Avenue ist das eine Gabel.

    Wheel guns are real guns