V0 justieren beim Preller - Feder kürzen.

Es gibt 57 Antworten in diesem Thema, welches 8.136 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. März 2020 um 11:03) ist von Kal12B.

  • Ihr Lieben.
    Ich hatte so einen liebenswerten Kollegen Bernd, seinerzeit per Ausreiseantrag "rüber gemacht" aus Ostberlin. Immer wenn dem was misslang schalte es laut:

    "Ja ick gloobe mir wächst ne Feder!!!

    Gehen wir vom seltsamen Kopfschmuck über zu unseren geliebten Prellern. Wie ich bereits erwähnte, lastet auf mir ein "Federfluch". Egal was auch immer ich in 7,5 Joule ordere als E-Teil, eingebaut hat es immer mehr. Nun habe ich, wie viele andere auch, meine Eigenarten:

    • Wo :F: drauf steht, hat :F: drin zu sein. Ich achte das Deutsche Recht - auch das Waffenrecht.
    • Bin ich eingeladen zum Schießen nach §12 (4) 1. a) WaffG, so ist es einfach nur unfair gegenüber dem Gastgeber da wissentlich mit was stärkerem zu hantieren.
    • Lügen haben kurze Beine, mit Sicherheit beim Field-, bzw. Hunter-Field-Target, wo die V0 im Verlaufe des Wettbewerbs nachgemessen werden kann.
    • "Zu stark, schießen ja, Wertung nein!" Ich glaube dann wächst mir eine Feder.

    Nun bekam ich in der Thematik viele Tipps hier aus dem Forum:

    • Schieße damit, die Feder setzt sich noch!

    Also bei mir auf den ersten 20 -30 Schuss, danach nicht mehr.

    • Lass das Ding über Nacht gespannt liegen!

    Leider war der Erfolg dieser Aktion auch nicht messbar.

    • In das LG 55 passt die geteilte Feder vom Feinwerkbau.

    Weitere 10 m/sek schneller. Wieder raus geschmissen.

    Egal wie ich mich auch davor gedrückt habe, die Feder muss gekürzt werden. Ich wollte ein Youtube machen, braucht man nicht, es gibt schon ein sehr gutes. Wer kein Englisch versteht, als erstes erklärt der Nick wie man testet, ob eine Feder ersetzt werden muss. Über den Tisch rollen, darf nicht eiern. Zum kürzen wie gezeigt erhitzen bis sie kirschrot ist. Er rät davon ab sie wieder zu härten, ich habe sie in meinen Altölkanister getunkt. Hier der Link zum Video:

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    Dann stellte ich Versuche an mit einer Schrottfeder:

    Kein Zauberwerk. Mit der Zange die Windungen runter pitschen. Aber Aufpassen, der Federboden solte irgendwie schon im 90° Winkels sein, dass sie fest im Federlager steht.

    Ich habe so bei mir gedacht, jetzt drückst du die zusammen, dann wird die kürzer. Den komprimierten Teil ans Federwiderlager, nicht in den Kolben.

    Seltsam, lässt sich noch schwerer zusammenbauen wie vorher:

    10 m/sek schneller!!! Ausgebaut, erhitzt und noch weiter zusammen gedrückt. Gleiche Leistung wie vorher 8|8|8| Und watt nu??? Also wer dafür eine Erklärung hat, gerne. Mensch wo ist Flitzpiepe oder NC9210 wenn man sie braucht???

    Ich habe mit dem Schraubenzieher die komprimierten Windungen hoch gebogen und die Feder ganz leicht mit Alubacken eingespannt und wie gezeigt abgesägt:

    Was ich hier abgeschnitten habe entspricht bei meinem LG 55, unter Verwendung von JSB Heavy in 4,52 etwa 15 m/sek oder gut 1,5 Joule. Nur so als Richtwert.

    Voller Spannung zusammen gebaut. Jetzt zeigte meine Pesonenwaage deutlich weiniger an.


    Also ca. 6 kg weniger Kraft musste ich aufwenden, um die Vorspannung der Feder zu überwinden. Und siehe da, ein Luftsprung, mit JSB Heavy der 1. Schuss 7,5 Joule. :thumbsup::thumbsup::thumbsup:

    Jetzt wurde wieder alles demontiert. Ich wollte noch einen Tacken drosseln, nicht viel, nur so zu Sicherheit. Also bearbeitete ich die Federenden.

    Wird ganz schön warm und trägt zu viel ab.

    och

    Genau, du schon eher. Außerdem bearbeitet ich noch das Ende des Federdrahtes, vorher:

    Nachher:

    Dann wurde alles mit Bremsenreiniger bearbeitet und mit dem Kompressor sauber geblasen. Späne brauchen und wollen wir im System nicht. Das LG 55 schießt schon sehr präzise. Leider löst sich bei meiner gerne die Halteschraube vom Knicklauf. Ich hatte eine neue probiert aber... nööö! Also die alte raus gedreht, Bremsenreiniger und Kompressor geblasen und Schraubensicherung dran:

    Klar wäre auf der Gewindeseite besser gewesen aber wehe es kommt was an diese kleine Sicherungsschraube. Dann wird man die wohl in diesem Leben nicht mehr raus bekommen.

    Ich hoffe ich habe unsere Metaller jetzt nicht all zu sehr gelangweilt. Also Federn kürzen ist kein Hexenwerk und immer noch besser, als unerlaubter Waffenbesitz.

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

    Einmal editiert, zuletzt von BMP I (6. Februar 2020 um 15:31)

  • Hallo Udo,

    schöner Bericht von dir! :thumbup:

    Ich habe auch schon ein paar Federn gekürzt bzw das Federende angelegt, wenn es schon abgeknipst war.
    Wenn man einen Brenner hat, geht das ganz einfach.
    Wenn man die Leistung ordentlich herunter haben will, sollte man die Feder immer etwas kürzen.
    Nach dem Anlegen dann schön gerade schleifen und eventuell noch polieren.

    Wer Angst hat, das er zu viel von der Feder weg nimmt und dann zu wenig Leistung hat, kann Anschließend eine Unterlegscheibe oder ähnliches unter die Feder legen und damit die Vorspannung etwas erhöhen.
    Noch besser ist eine vordere Federführung. Damit kann man die Leistung dann wieder etwas steigern.
    Die Unterlegscheiben , zur Erhöhung der Vorspannung sollte man aber zum Abzug hin einsetzen.
    Ansonsten steigert man das Kolbengewicht und das gibt Unruhe bei der Schußabgabe.

    Hilfreich und auch wichtig ist bei solchen Arbeiten ein Chrony. Dann kann man die Werte schön sauber auf die <7,5 Joule einstellen.

    Schöne Grüße

    Heiko

    Planlos geht mein Plan los.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ferrobell (6. Februar 2020 um 16:51)

  • Hilfreich und auch wichtig ist bei solchen Arbeiten ein Chrony.

    Ganz ehrlich, ohne wüsste ich jetzt nicht wie. Die Personenwaage war je nur so ein Versuch, begleitend praktisch.

    Weniger Aufwand sind auch Versuche mit anderen Diabolos. Feinwerkbau oder LGU liegen damit bei mir ohne Feder kürzen im grünen Bereich. Einfach die JSB Heavys in 4,52 testen. Ich schieße die, einfach ansprechen, dann rücke ich einige raus.

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Wie wurden denn die Federn nach den Weichglühen wieder gehärtet? Und aus welchem Stahl sind die Federn? Die Wärmebehandlung bei Federstahl ist ziemlich diffiziel. Ich frag mich wie man das mit einer Lötlampe und ohne Hochtemperaturthermometer macht...

    Ich kann das bei Härten von meinen Messern nicht, da muss immer alles stimmen, sonst wird das nämlich nur Dekoschrott...

    Ehlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, das es Ordungsmässig gemacht wurde...


    Gruß Jürgen

  • Seltsam, lässt sich noch schwerer zusammenbauen wie vorher:

    10 m/sek schneller!!! Ausgebaut, erhitzt und noch weiter zusammen gedrückt. Gleiche Leistung wie vorher 8|8|8| Und watt nu??? Also wer dafür eine Erklärung hat, gerne. Mensch wo ist Flitzpiepe oder NC9210 wenn man sie braucht???

    Dafür gibt es eine Erklärung.
    Durch das Kürzen erhöhst du die Federhärte. Denn jetzt müssen weniger Windungen sich für den gleichen Federweg stärker verwinden.
    Du hast beim ersten kürzen wohl etwas Vorspannweg entfernt, aber die gestiegene Federhärte hat das mehr als kompensiert.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Ich frag mich wie man das mit einer Lötlampe und ohne Hochtemperaturthermometer macht...

    Ganz ehrlich? Rotglühen, in warmen Öl abschrecken und dann bei 200°C in die Backröhre. Einbauen und testen. Nach XXX Schuss wieder raus und nachschauen ob's gehalten hat. Man muss nicht aus allem eine Wissenschaft machen.

  • Warum willst du denn bei der Feder nachhärten? Ein Stück abtrennen, Ende anlegen, schleifen und gut ist. Das passt schon so, man glüht ja nicht mehr als eine Windung am Ende. So kann man sich sehr gut auf F Werte rantasten, hab ich auch schon mehrmals so gemacht.

    Life is good

  • Man muss die Feder ja irgendwie anlegen, es stimmt natürlich dass das nicht optimal ist. Man nimmt automatisch die Härte über das angelegte Stück hinaus. Gibt man das angelegte Federstück sofort danach bei dunkel Kirschrot (im diffusen Licht) in Öl nimmt es nicht die volle Härte/Sprödheit an, aber genug um sich bei Belastung nicht zu verbiegen, positiv beeinflusst durch die Form der Feder an dieser Stelle (Das angelegte Stück stützt dabei die Feder). Das Stück zwischen der original harten Feder und dem "nachgehärteten" Bereich aber ist weich. Und das ist die Schwachstelle an der die Feder nachgeben kann und krumm wird. Und ne krumme Feder gibt schlechtere Konstante.

    Deshalb die bearbeitete Seite auf die Seite der längeren Federführung legen.

    :direx: BIG BROTHER IS WATCHING US :direx:

  • Also ich habs schon mal schnell aufm Stand gemacht...... Lötflamme heiss gemacht. Dran gedrückt und mit wd40 abgekühlt..... Dann mit der flex geglättet..... Ging super....
    Nix feinmechanik

    Feinwerkbau, the one and only PCPs

  • Für mich hat es ab und an den Anschein, dass je weniger Ahnung man hat je wissenschaftlicher wird das ganze übertrieben.

    Feinwerkbau, the one and only PCPs

  • Ihr Lieben.

    Für mich hat es ab und an den Anschein, dass je weniger Ahnung man hat je wissenschaftlicher wird das ganze übertrieben.

    Bis jetzt hatte ich dazu im Forum nichts gelesen, daher wollte ich mich der Sache einmal annehmen. Übrigens die erwähnte "Schrottfeder" war die, welche werkseitig in der HW30S drin war.

    Und das ist die Schwachstelle an der die Feder nachgeben kann und krumm wird.

    Also durchaus auch bei neuen und ungekürzten Federn möglich, lieber alize.

    Egal, es soll eh noch trainiert werden mit dem LG55 und eine Feder habe ich noch hier liegen.

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Der Kommentar war nicht auf dich bezogen Udo. Keine Angst mein Lieber Terminator ;)

    Eher darauf, dass hier anscheinend einige (viele oder wenige weiß ich nicht) aus dem festdrehen einer schraube eine absolute Wissenschaft machen Looooooool.....

    Feinwerkbau, the one and only PCPs