V0 justieren beim Preller - Feder kürzen.

Es gibt 57 Antworten in diesem Thema, welches 8.135 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. März 2020 um 11:03) ist von Kal12B.

  • Kann mir bitte jemand erklären, warum das rotglühende Federende in kaltem Öl abgeschreckt werden soll?

    Gerne, lieber Markus30S. Um mein Gewissen zu beruhigen!

    Ich glaube ich werde mich von einem Doktor weitgehend beraten lassen. Am besten ein Dr.gyn., denn ein Frauenarzt sollte sich bestens mit Spiralen auskennen. ;)

    Kurzum, das Gewehr wird stärker.

    Das führt mich direkt zur zweiten meiner zwei Fragen: Was wollte der Threadstarter durch das Kürzen der Feder nochmal erreichen?

    Nun, sie war ja vorher an besagter Stelle auch gehärtet, oder? Trotzdem ehrlich ein interessanter Gedankengang. Danke für den Tipp. Je mehr ich darüber nachdenke, wäre das die passende Erklärung für die anfängliche Leistungssteigerung. Auch dass man dieses komprimierte Stück so einfach hochbiegen konnte zum Absägen, könnte ein Zeichen für eine "übertriebene Härtung" gewesen sein.

    Übung macht den Meister und mit besagtem "Federfluch", wird mir die auf Dauer nicht erspart bleiben.

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

    Einmal editiert, zuletzt von BMP I (7. Februar 2020 um 17:43)

  • Ihr Lieben.

    Bis jetzt hatte ich dazu im Forum nichts gelesen, daher wollte ich mich der Sache einmal annehmen. Übrigens die erwähnte "Schrottfeder" war die, welche werkseitig in der HW30S drin war.

    Also durchaus auch bei neuen und ungekürzten Federn möglich, lieber alize.

    Ja genau, und das hat mich gerade bei der HW30s und den Ersatzfedern dafür von Gotha zur Weißglut gebracht. Erst mit der 4. Feder läuft die HW30s jetzt konstant. Alle 3 Federn davor waren nach n paar hundert Schuß Buckelkrumm - trotz TbT Kit. Und sowas will ich um keinen Preis selbst verursachen.

    Allerdings ist es bei mir eher so dass ich deutlich unter 7,5 Joule bin, was aber OK ist wenn die Konstanz stimmt. Wenn ich z.B. Federn für meine FWB 300s in Gotha bestellt habe waren die 105mm lang, andere sprechen von 110mm.

    :direx: BIG BROTHER IS WATCHING US :direx:

  • Also Udo,
    ich muss zugeben ich schreckte sie auch nur ab dass ich sie auf dem Stand schneller wieder einbauen kann :S weil zu allem anderen fehlt mir die Geduld... Loool

    Feinwerkbau, the one and only PCPs

  • Härten ja, aber wenn dann auch wieder anlassen. Bisher nie Probleme gehabt. Die originale Feder ist ja auch "hart". Zumindestens greifen Feile und Säge nicht wirklich. Wenn Federstahl nicht wärmebehandelt ist federt er auch nicht. Ist er nur gehärtet besteht die Gefahr des Bruchs. Ich lass das Ding goldgelb an und bin damit gut gefahren bisher.


    Hallo,

    wenn eine Feder aus Stahl nachträglich bearbeitet werden soll, dann muss diese normalgeglüht, gehärtet und angelassen werden. Die Temperaturen und Zeiten richten sich nach dem verwendeten Material. Federn werden mit recht hohen Temperaturen gehärtet.

    Eine Feder teilweise mit Wärme zu behandeln, die bis zur Rotglut oder höher geht und diese nicht wie oben beschrieben weiter zu bearbeiten ist gelinde gesagt regelwidrig. Die Feder bekommt keine definierten Federwerte nach der Behandlung.


    Gruß Viper

  • Hallo,

    wenn eine Feder aus Stahl nachträglich bearbeitet werden soll, dann muss diese normalgeglüht, gehärtet und angelassen werden. Die Temperaturen und Zeiten richten sich nach dem verwendeten Material. Federn werden mit recht hohen Temperaturen gehärtet.

    Eine Feder teilweise mit Wärme zu behandeln, die bis zur Rotglut oder höher geht und diese nicht wie oben beschrieben weiter zu bearbeiten ist gelinde gesagt regelwidrig. Die Feder bekommt keine definierten Federwerte nach der Behandlung.


    Gruß Viper

    Funktioniert aber trozdem ganz gut.

    Feinwerkbau, the one and only PCPs

  • Ja eben. Es geht nicht darum das beste aus dem Werkstoff rauszuholen mit perfekter Wärmebehandlung, sondern dafür zu sorgen, dass das Federende weder bricht noch sich verformt. Und dafür braucht man keine Wissenschaft.

  • Wie Otti208 richtig festgestellt hat, wird nicht die ganze Feder gehärtet. Genau da sitzt das Problem, das ich sehe.

    Das Ende wird stark erhitzt und dann abgeschreckt. Dadurch wird es wieder gehärtet, aber nur das rotglühende Ende; die paar Zentimeter davor, die durch das Erhitzen zwar die Härte verlieren, aber nicht so heiß bleiben, dass das Abschrecken deutlich wieder etwas bringt, bleiben weich. Dadurch erreicht man eine ungleichmäßige Härtung, die nach einiger Zeit dazu führt, dass die Feder an der zweiten oder dritten Windung nachlässt und einen Knick bekommt. Das Nachträgliche Anlassen der kompletten Feder macht es dann auch nicht besser.

    Wenn man die Feder nur glüht, anlegt, schleift und poliert, ohne eine nachträgliche, ungleichmäßige Härtung, bleibet die letzte Windung weich (relativ gesehen, da es immer noch Stahl ist). Das Schlimmste, was jetzt passieren kann ist, dass sich die Feder nun an dieser Stelle etwas setzt und damit Energie verliert. Das Beste jedoch was passieren kann ist, dass sich die Feder nun an dieser Stelle etwas setzt und damit Energie verliert. Genau das, was Udo erreichen wollte. Eine nichtklassische Win-Win-Situation.

    Das einzige stichhaltige Argument für das Abschrecken kommt bisher vom Kai aus der 12b, damit die Feder schneller abkühlt und man nicht lange mit dem Einbauen warten muss. Guter Vorschlag.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Genau das, was Udo erreichen wollte. Eine nichtklassische Win-Win-Situation.

    Schlüssige Erklärung, lieber Markus30S, die außerdem noch mit den praktischen Erfahrungen gestützt wird. Besten Dank dafür. Wir sehen uns ja dann spätestens in Kölschhausen. Da können wir uns dann ja wieder mit den anderen eine Sau teilen.

    Spirale, Sau teilen...? Nicht was Ihr wieder denkt!

    Nicht zu glauben!

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Sei mal froh, dass du nicht Hunger hast wenn du morgens in Wiesbaden neben Udo sitzt.... Hätte vor Lachen fast das Brötchen wieder ausgespucht als er nen Witz gerissen hatte :thumbsup:

    Der war richtig gut Udo!

    Feinwerkbau, the one and only PCPs

  • Hätte vor Lachen fast das Brötchen wieder ausgespucht als er nen Witz gerissen hatte

    Tja, mein Schicksal. Ich bin vielleicht nicht immer der beste Schütze, jedoch meistens der lustigste.

    Letztes Indian Summer wurde ich angesprochen: "Oh, du schießt mit Kimme?
    Antwort: "Wie jetzt? Kann man die sehen?" Und Hose hochgezogen... Das sind so die Brüller... :D

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Ihr Lieben.
    Für die Dias, die ich nutzen wollte, musste nochmals ca. 20m/sek runter. Jetzt wusste ich ja, wie viel ich beim letzten Mal abgeschnitten habe, also auf gehts:

    Beim Zusammenbau dachte ich schon: "Hmmmmmm!" 40m/sek weniger, noch 5,7 Joule 8|;(:cursing: .
    Halb so wild. Die Originalfeder hatte ich noch hier. Die musste leider auch noch gekürzt werden, das allerdings vorsichtiger. Eigentliches Ziel erreicht.

    Fazit:
    Ein wunderschön und konstant schießendes Gewehr zu zerlegen um die Feder zu kürzen verursacht schon leichtes Ungemach, nützt aber alles nichts. Im Zweifelsfall lieber immer vorsichtig ran tasten.

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Genau! Von daher hätte ich die konstante Version erst mal mit 2 bis 3 Unterlegscheiben auf mehr Vorspannung gebracht. Hätte die Konstanz erhalten und nur die V0 erhöht.

    Hallo Ralph,

    das Problem lag aber schon in einer zu hohen V0!

    Gruß
    Frederik

  • Hätte die Konstanz erhalten und nur die V0 erhöht.

    Nun, lieber Ralph, leider hatte ich nicht die passenden Scheben zur Hand und das Ding schießt so klasse, dass ich nicht mit U-Scheiben arbeiten wollte. Nicht mehr bewegliche Teile als unbedingt nötig.

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Hallo Ralph,

    das Problem lag aber schon in einer zu hohen V0!

    Aber nach dem Federbruch doch nicht mehr.

    "Hmmmmmm!" 40m/sek weniger, noch 5,7 Joule .

    Da hätte man mit Scheiben 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen. V0 erhöht und die Gefahr von Rattern in der Systemhülse durch ein hakendes Federende verhindert.

    Gruss Ralph
    ***16 Joule für alle. Europa, nicht nur auf der Autobahn.***
    Mitglied im 1.DFTC2000 e.V. FWR #30598

    Einmal editiert, zuletzt von carfanatic (14. März 2020 um 11:54)