Feinwerkbau 600 601 Dichtung - Manschette (für Kolben) wechseln

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 10.017 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Juli 2020 um 16:51) ist von Viper1497.

  • Hallo,

    du hast die FWB 600 offen, deshalb kannst du den Kolben messen, ob die Nut für die Gleitringe in den neuen Kolben einfach nur 1 mm tiefer eingestochen bzw. eingedreht wurde. Der Innendurchmesser der Gleitringe müsste also 2 mm kleiner sein. Wenn das so stimmt, dann könnte man den Kolben auf der Drehbank bearbeiten und die neuen Gleitringe passend machen.


    So langsam bin ich nun auch wieder nicht,
    das System meiner 600er ist inzwischen schon längst wieder geschlossen. :D

    Aber dein Gedankengang ist korrekt, steche die 2 Nuten im Kolben für die Gleitringe 1mm tiefer auf
    Durchmesser 26,9mm ein und du kannst die neuen Kunststoffringe montieren.
    Diese Möglichkeit habe ich leider nicht. ;(

    Bei Beitrag #11 habe ich bereits die Abmessungen der Nut im Kolben (Kolben mit KU-Gleitringen) angegeben.


    Ferner schreibst du, dass du die Dichtung selbst gegossen hast. Welches Material hast du verwendet und wie hast das Teil gegossen? Woher hast du die Form? Kann man das Material auf der Drehbank drehen?


    Ja, meine (einige) Dichtungen kann ich mittlerweile selbst gießen, aber bin noch immer in der Lernphase. :rolleyes:
    Wobei es große Unterschiede gibt, ob man einen Puffer oder eine Laufdichtung herstellt,
    oder eine Kolbendichtung für einen Vorkomprimierer.

    Hier zum Beispiel mein erstes Ergebnis einer Kolbendichtung für eine Diana 100 mit filigraner Dichtlippe.

    co2air.de/wcf/attachment/233136/

    Was ich demnächst noch angehen werde sind die Dichtungen für das Anschütz LG 220,
    da es hierfür keine Dichtungen/Puffer mehr zu kaufen gibt (mein Dank geht an Nordic-Shooter ).

    Darauf gekommen (manche Dichtungen selbst herzustellen) bin ich, als ich eine Anschütz 380 überholt habe
    und die verfügbaren Teile bei Gotha, Schneider & Co. eine für mich grausige Qualität hatten :cursing:
    Ich habe mich so sehr über die angebotene Qualität geärgert, dass ich mich seither mit der Materie intensiver beschäftige.

    Verwendetes Material ist PU-Gießharz, geschlossene und mind. 2-teilige Gußformen stelle ich aus Silikon selbst her.
    Über die Daten und die erste Vorgehensweise habe ich hier bereits kurz berichtet:
    Anschütz 380 – original Laufdichtung und Puffer

    Da steht im Beitrag #14 von Ingo.M auch etwas zur mechanischen Bearbeitung.


    Könnte man dann folglich die kleinen Dichtungen des Kolbens auch selbst herstellen?


    Ich verstehe jetzt nicht welche Dichtungen du meinst, aber prinzipiell kann man fast Alles gießen :thumbup:

    Getestet habe ich bisher:
    Anschütz 250/380: Laufdichtung, Kolbenpuffer
    Feinwerkbau 150/300: Laufdichtung, Kolbenpuffer

    Aktuell im Test (Vorkomprimierer):
    Diana 100: Kolbendichtung
    FWB 600/601: Kolbendichtung

    Geplant:
    Anschütz 220: Kolbendichtung
    Walther LGR: Ventildichtung

    :winke:

  • Man könnte auch die Ringe innen abschleifen. Aber es sind nur Kunststoffringe, die gut gleiten. Daher sollte die Ersatzteilherstellung unproblematisch sein. Könnte man auch drucken.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Hallo WilderSüden
    Da du hier gerade die Diana 100 erwähnst , hast du eine Anleitung oder Bilder oder Tips zur Wartung ?
    Die Ersatzteile habe ich schon hier, aber irgendwie schiebe ich das vor mir her.
    Gruß Dirk

  • Hi Dirk,

    dann geht es dir wie mir, leider :S

    Die Ersatzteile liegen auch schon seit März 2018 hier bei mir und warten noch immer auf den Einbau,
    aber aktuell sind mir andere Projekte wichtiger.

    Wobei der Einbau bzw. die Wartung keine Probleme darstellen sollte.
    Wenn ich dabei bin, werde ich aber eine Doku und einen Beitrag hier einstellen.
    Zeitpunkt: :n30: offen

    :winke:

  • Vor knapp 2 Monaten bestellt sich gestern die Teile für meine 601 angekommen, FWB war offenbar im totalen Lockdown.

    Bei mir ist der Kolben Typ 4 verbaut und der Dichtungswechsel somit möglich

    Hier noch mal die Dichtungen links alt, rechts neu im Profil. Bis auf die Farbe identisch.

    Die alte Dichtung ging nur schwer runter, die Neue dafür leicht drauf.

    Dem geneigten Betrachter fällt auf, dass Hein Blöd die alten Gleitringe wieder eingebaut hat. Das sehe ich erst jetzt, da ich die Bilder hochgeladen habe.

    Die übrigen Dichtungen wurden wohl schon mal getauscht, die sahen noch gut aus, einschließlich der versteckten unter dem Schlitten. Da die teile aber nun vorhanden und die Waffe zerlegt waren, habe ich alle erneuert.

    Im Gegensatz zu meinem letzten Patienten, einer Diana 75, ist die 601 erholsam einfach zu warten. Dennoch funktionierte sie nach dem Zusammenbau zunächst nicht korrekt.
    Sie baute nicht zuverlässig Druck auf, man hörte die Luft entweichen. Nach dem Abschlagen war noch Restdruck vorhanden, der beim Neuspannen entwich.

    Als Ursache habe ich das Ventil ausgemacht. Die ebenfalls getauschte Ventilfeder hatte ich in das zähe Lupus Fett getunkt, das war wohl keine gute Idee. Also alles nochmals zerlegt und die Ventilgegend entfettet und nur mit einem Hauch FWB Fett versehen. Möglicherweise war auch die Ventilführung leicht verkantet, so dass das Ventil sich nicht frei bewegen konnte.

    Tipp: Nach dem Festziehen der Ventilführung muss sich das Ventil mit dem Daumen eindrücken lassen.

  • Derjenige, der bei meiner Waffe schon mal die Dichtungen erneuert hat, hat dabei eine der vier Schrauben der Ventilführung verdackelt oder vergnatsch. Jedenfalls hat er sie durch eine blanke Schlitzschraube ersetzt.
    Auch, wenn das funktioniert, kann ich sowas nur schwer tolerieren und habe passenden Ersatz M3x12 Inbus besorgt. Die sind gestern noch angekommen, sodass ich die heute erneuern konnte. Im Zuge dessen habe ich dann auch noch fix die Gleitringe getauscht.

    Die Ergebnisse mit dem Chrony sind absolut in Ordnung. Je nach Diabolsorte messe ich zwischen 7,4J und 8,1J. Sehr erfreulich ist, dass die v0 maximal +/- 1,5m/s abweicht, bei jeweils 10 Messungen mit unselektierten Diabols.

    Die Streukreise sind nun im Rahmen meiner Fähigkeiten auch deutlich kleiner geworden. Zuvor hatte ich immer mal unerklärliche Ausreißer. Offenbar hat der Kolben nicht mehr immer den korrekten und konstanten Druck aufbauen können.

    Vielen Dank an @WilderSüden für die Recherche der Kolbentypen. Dadurch sind die Kosten der Reparatur überschaubar geblieben.

  • Hallo ich bin neu in der Gruppe!!!
    Kurze Vorstellung 57J. M. seit 41 Jahre (so lang ist es schon her!!!!) Sportschütze.
    Da ich aus der Elektro-Mechanik komme kommt mir kein Büchsenmacher an meine Lieblings-Stücke :D:D

    Ich habe vor ca 1. Jahr meine FWB 600 und 2 von meinen Schützen-Brüdern/Schwestern + X
    mit neuen Dichtungen versehen. Die hatten alle noch den 1.Kolben (allso Kopfdichtung nicht zu wechseln) drin.

    Da ich gute Kontakte zu einem cnc Dreher habe, habe ich da 4x neu Konstr. Kolben in "Auftrag gegeben"
    siehe Bild . die haben in der Mitte eine zusätzliche Nut für einen Führungsring.

    Zumal habe ich mich geärgert über die Wucher-Preise für FWB-Fett 5g= ca.9€
    daraufhin habe ich recherchiert und ein vergleichbares günstigeres gefunden!!!

    Gruß Gerd

    P.S. Super Beiträge


  • Tolle Arbeit vom Dreher. Und gute Entscheidung mit der FWB!

    Zum Fett. Das gleiche gibt es auch von Anschütz. Kostet aber das gleiche. Da man nur sehr wenig benötigt, ist der Preis nicht so schlimm.

    Es ist auf keinen Fall normales Öl oder Fett, ...
    Eher Richtung Silikonöl mit dem weißen Zeug in dem Öl. Da eine Tube für mind. 20x FWB60x reicht eigentlich Banane.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Hallo ich nochmal, habe mich mit dem Thema Fett Grundlegend auseinander gesetzt. Aufschlüsse gibt auch das FWB Gefahrenblatt für das F.

    Also sieht nach Lithium Fett mit PFTE zusatzstoffen aus!!

    Ist ein SeifenFett mit hohem Tropfpunkt/Flammpunkt ca.180-210 c. das auch mit den neuen Dichtungen gut auskommt (also nicht angreift)
    gibts auch in B.Märkten als hochtemp.Lager Fett für ca 6€ 100ml also 6cent pro Gramm!!!!!!


    Ich hab da noch eine Frage!!!
    Wie hoch ist denn der Druck den ich mit meiner FWB 600 beim Pumpen erzeuge??
    Kann ich diese Berechnung zugrunde legen:

    Gruß Gerd


  • Hallo,

    zu Lithium Fett.

    Das wäre ja nichts neues. Die meisten Technischen Fette sind Lithium verseifte Fette. Chemisch korrekt nennt sich der Vorgang allerdings verestern.

    Mehrzweckfette und Wälzlagerfette sind Lithium verseifte Fette.

    Der Preis für das FEB Spezialfett ist hoch, aber wir bereits gesagt, du verbrauchst wenig Material, damit relativiert sich der Preis bzw. die Kosten.

    Meine Vermutung geht in Richtung Bariumfette. Dieses Fett gibt es zu kaufen allerdings ist der Preis auch höher.

    Gruß Viper