All the Shebang You can get

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 4.294 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. März 2022 um 21:59) ist von Rattlesnake Johnny.

  • Jetzt kann man natürlich fragen, warum hänge ich hier ab und ärger mich mit Alligatoren, anderen großen Viechern, Hornochsen und anderen blöden Hunden rum? Ganz simpel: Das ist es, was ich seit jeher tat und ich bin gut darin. Daß ich noch weitestgehend unversehrt hier rumlatsche, dürfte Beweis genug sein.
    Dennoch kann ich von mir durchaus behaupten, nicht gerade vom Glück verfolgt zu sein. Und das ist der Grund, weshalb ich mir die bekloppte Goldsucherei von Vornherein schenke. Da wird ohnehin nix von. Das sollte eigentlich jedem einleuchten, der mit seinem ganzen Klimbim nach Kalifornien juckelt. Und dieser Klimbim ist sehr oft recht spärlich...
    Okay, Du kommst als absolute Flasche da hin... Oftmals sogar als leere Flasche. Du brauchst Zeugs, um Gold zu finden, so... Was weiß ich, Schaufel, Spitzhacke und so Zeugs, das hat man ja nun mal nicht einfach so bei sich, richtig? Der Kram kostet schon mal Geld.
    Dann ist da so ein Grinsemichel, der die Kralle aufhält, denn Du brauchst eine Urkunde, auf der steht, daß der ScheiBehaufen, in dem Du rumbuddeln willst, auch Dir gehört. Gibt's meines Wissens nach auch nicht für umsonst...
    Und dann ist da noch die unwesentliche Kleinigkeit, daß der Mensch was zu essen, was zu trinken und gegebenenfalls Medizin und'nen Kurpfuscher braucht. Und wer hätte das gedacht, auch dafür wird man recht kräftig zur Kasse gebeten.
    Na? Dämmert's?
    WER also macht bei solchen Exkursionen die dicke Knete? Kenne nicht wenige Typen, die nach ihrem kleinen Abenteuer nicht nur wie vorher pleite waren, sondern sogar noch'nen Riesenarschvoll Schulden hatten. Die waren aber bedient, ich sag's euch...
    Bin nun nicht der Schlaueste, aber so knochenblöd bin ich auch nicht.
    Habe allerdings mal einen erlebt, der mit 'ner Schaufel loszog, um auf den Bürgerkriegsschlachtfeldern nach Knarren zu buddeln, die man wieder herrichten und verhökern könnte. Und was hat der Idiot gefunden? In der Nähe von einem Explosionskrater hat der Kerl'ne Kiste randvoll mit Dollars ausgebuddelt - eine gottverdammte Regimentskasse. Da er aber das Maul nicht halten konnte, war er die - und'nen Satz Zähne - auch sehr schnell los.
    So kann's gehen... Deshalb sollte man besser bei dem bleiben, was man kann. Oder aber lieber keine allzugrossen Experimente wagen.
    Das lasst euch vom alten Slade gesagt sein.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • "Ich könnte den Herren Jesus verfluchen, mich auf diese Reise eingelassen zu Haben."

    Es gleicht ehr einen Himmelsfahrtskommando anstatt einer Überfahrt. Wasser hat eben keine Balken, nur das alte stinkende Holz unter meinen zitternden Füßen. Mit dem wenigen Essen was ich zu mir genommen habe, habe ich sogleich die Fische gefüttert, und der raue Wellengang tut sein übriges. Man merkt das ich nicht zur See tauge, und ein wenig fühle ich mich wie Noah auf seiner Arche, bei dem ganzen Getier was wir geladen haben. Ich kannte Zebras und Giraffen nur aus Büchern, jetzt hocken sie im Laderaum und glotzen mich an, da ich für ihre Versorgung zu ständig bin. Wie dem auch sei, ich hoffe wir erreichen bald festes Land und ich komme schnellstmöglich runter von dieser Jolle. Nach Florida soll unsere Reise gehen. Mal kucken was mich da erwartet. Noch einmal werde ich nicht so ein Schiff besteigen. Es soll da drüben ja Farmen geben und man kann sich in der Landwirtschaft verdingen, ein guter Anfang für mich welcher von einem Hof kommt. Nur mit der Sprache wird es so eine Sache werden. Zur Zeit verstehe ich kein Wort was die Tulpenpflücker von mir wollen. Wir kommunizieren mit Händen und Füßen, und ich versuche die mir gestellten Aufgaben zur Zufriedenheit zu erfüllen.

    Wenn mal Zeit ist und die See es erlaubt, schaue ich rüber zum Horizont. Doch sehe ich nur Wasser. Manchmal ist es ruhig wie ein Spiegel, manchmal Rau wie meine wütende Ex Alte. Dennoch kann man dem Wasser gutes Abgewinnen. Ich sehe Tiere welche mich vor Angst erzittern lassen. Erst ein paar Buckelwale, welche ihre Fontäne Wasser in den Himmel pusten, ein anders mal begleiten und Delfine und ziehen vor unserm Bug her.

    Mit einer inneren Ruhe schaue ich gen Westen, wo die Sonne untergeht, und wir hoffentlich in ein paar Tagen sicheres Land erreichen.

  • Kennt ihr das?

    Manchmal ist man besser als man sein wollte. Als ich von einem Kerl mit echt Ahnung mein Gewehr bekam, ein Sharps .45/90, musste ich das lernen. Habe mich von Little Rock aus in den Busch gehauen, weil so ein Schmutzfuß namens Ron Halley da in der Nähe eines Wegs rumlungerte und Wegelagerer spielte. Gut, 500 Dollar Prämie waren auch nicht zu verachten, also machte ich mich auf den Weg.
    Das Sharps ist genau das Ding für mich. Ziemlich lang, okay. Und man kann damit nicht mehrmals ballern wie mit'ner Winch. Nur einmal. Das aber weiter, präziser und kräftiger. Yes, Sir, dieses Gewehr macht große Löcher auf große Entfernung. Der Walker und der Army kümmern sich dann um die Details...
    Gut. Ich krabbel also gerade über die Anhöhe von Bronco Ridge und da sehe ich den Kerl, in all seiner Pracht. War gerade dabei eine Farmerin auszuräumen. Und da ist es wieder, was ich nicht begreifen kann, die zwei dämlichen Zossen vor ihrem klapprigen Fuhrwerk standen einfach nur da... Während der Typ vorhatte, dafür zu sorgen, daß es keine Zeugen gab. Ein Hund würde sowas nie machen. Nicht mal einer mit drei Beinen...
    Dann aber guckst Du mal nicht hin und kriegst die Hufe in's Kreuz. Oder das Drecksvieh versucht, DICH zu beißen... Ich schweife ab.
    Okay, der Kerl sank nicht nur so weit, 'ne Farmerin abzuziehen, die zum Wochenmarkt in Little Rock wollte, nein, der Kerl hatte ganz offensichtlich auch noch vor, sie umzunieten. Oder vorher noch was Anderes mit ihr anzustellen, worüber ein selbsterzogener kanadischer Gentleman natürlich kein Wort verlieren wird. Ja, ich bezeichne mich durchaus als Gentleman. Habe mir bei passenden Gelegenheiten gemerkt, wie die so reden und wie sie sich benehmen. Und das kann durchaus hilfreich sein. Wenn man so auftritt, wird man gleich anders behandelt.
    Gut, gut... Musste also schnell gehen. Abschüssiges Gelände, ich versuchte, die Entfernung abzuschätzen und justierte die Klappkimme, die einen passablen, kleinen Diopter abgibt... und schoss. Das Ding klingt wie eine kleine Kanone. Und ich habe noch nie jemanden so blitzartig Staub fressen sehen. Eindeutig, das Gewehr vom Schweden war sein Geld echt wert.
    Schön.
    Ich geh runter, wo die Lady immer noch stocksteif und'n bisschen grün im Gesicht auf dem Kutschbock hockt und ziehe den Hut. Gehört sich so. Ich nehme an, daß ich das den anwesenden Gentlemen eigentlich nicht sagen muss, erwähne es aber der Vollständigkeit halber.
    Dann sehe ich, warum die gute Frau eher aussah, als wäre ihr schlecht und nicht so, als wäre sie gerade dem Tod entronnen.
    Perfekter Kopfschuss. Der Kerl sah aus wie'n gesprengter Präriehund. Schöne ScheiBe. Eigentlich hatte ich auf die Brust gezielt... So aber erkennt doch keiner den Idioten auf dem verfluchten Steckbrief - die Kohle konnte ich mir also abschminken. Muss mir diese Dioptergeschichte wohl noch mal näher ansehen...
    Sagte ich bereits, daß ich nicht übermäßig viel Glück habe?
    So lernt man's dann...
    Ich überließ der Lady das komplette Gunrig und sagte ihr, sie solle sich'nen Hund anschaffen. Dann habe ich sie vorsichtshalber zurückbegleitet. Brauchte sie ja noch für den Sheriff...
    Sonst hätte man mich womöglich noch auf'nen Steckbrief gepackt.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

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    Einmal editiert, zuletzt von Magnum Opus (15. April 2020 um 01:38)

  • Ich habe echt keine Ahnung ob es ratsam ist das hier zu teilen, es ist ja schon eine ganze Weile her das hier geschrieben wurde.

    Der Gedichte Block wurde ja leider geschlossen. Eventuell können einige nicht zwischen den Zeilen lesen.

    Umringt von geistiger Armut welche sich auf eine schnelle geprägte Zeit zurückzuführen ist, vergeht die Gabe zwischen den Zeilen zu fühlen und zu denken. Ich haue die Zeilen einfach mal hier rein, eventuell entdeckt sich ja jemand wieder.

    Es ist der Alptraum welcher dich seit Jahren bekleidet,

    Und du hast die Kraft nicht zu schreien.

    Seit 21. Jahren trägst du die Schuld,

    Und zerbrichst jeden Tag daran.

    Tag für Tag funktionierst du wie das Uhrwerk ohne Staub,

    Doch der Sand der Erinnerung verschleißt dich,

    Tag um Tag,

    Die Angst auszubrechen.

    In einer Zeit wo du fehl am Platz bist,

    In einer Gesellschaft welche Dich hasst,

    Am Ende eines Weges wo Dir Schatten näher sind,

    Als deine Lieben, deine Freunde.

    Schlag aus den Drang der Dunkelheit,

    Berühre das Herz der Liebe,

    Und vergiss niemals wo Licht ist, ist auch Schatten.

    Durch die Nacht und durch Sturm,

    Es begleitet dich die Stimme des Schweigens.