Die gute alte Zeit. Erinnerungen

Es gibt 141 Antworten in diesem Thema, welches 19.125 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Januar 2020 um 23:52) ist von Magnum Opus.

  • Wenn man bedenkt daß die Anzahl der Waffenbesitzer in Deutschland so hoch ist,
    daß sie nahezu jede Wahl signifikant beeinflussen könnten, wenn sie sich nur mal
    einig wären und dieses der Politik auch klarmachen würden , dann würde der Ge-
    setzgeber sich gründlich überlegen ob er weitere, sinnlose Verschärfungen des
    Waffengesetzes vornnimmt.

    Die Waffenszene in Deutschland zieht aber regelmäßig den Schwanz ein und ganz
    vorne Weg der größte Verband.

    In den USA werden sogar zu den Wahlen ganz offizielle Empfehlungen,
    durch hohe Funktionäre der NRA öffentlich abgegeben, wem man seine
    Stimme geben sollte, wenn man das erhalten möchte was man hat.
    Und ich sehe da auch nichts Verwerfliches dran.

    Field Target Club Nordhessen
    SILHOUETTEN-STAMMTISCH SG STEINHORST 1850 e.V.

  • Zitat von Rumms


    [...] wenn sie sich nur mal
    einig wären und dieses der Politik auch klarmachen würden , dann würde der Ge-
    setzgeber sich gründlich überlegen ob er weitere, sinnlose Verschärfungen des
    Waffengesetzes vornnimmt.

    Da gäbe es in Deutschland nur noch zwei wählbare Parteien. Die eine sind pöhse Kapitalisten und die andere ist die jüngste Bundestagspartei.

    Ich kenne die Mentalität eines reinen DSB-Vereins und die eines DSB/BDS/BDMP-Vereins. Zum reinen DSB-Verein äußere ich mich erst gar nicht. Der andere war politisch sehr verhalten. Nur ein Sportleiter hat für die Petition von Katja Triebel geworben. Es scheint der Grundsatz zu gelten: Augen zu, durch und hoffen, dass nichts mehr danach kommt. Fataler Irrglaube.

    Zunächst ging es in den 70igern freien Waffen an den Kragen (Einführung der WBK für das Zeug, das sich ein Österreicher noch heute im Laden mit 18 kauft), dann Verschärfungen für Sportschützen. Das vermiest es einigen. Bisher sind nur die Jäger recht gut weggekommen. Was hat sich für JS-Inhaber schon groß verschlechtert im vgl. zu Sportschützen!

    In meiner Jugend hatte jeder "coole" Junge ne Softair im Hosenbund und man hatte an den einschlägigen Treffpunkten schon bald jeden gekannt, der ne Knarre hatte. Damals noch beim Schreibwarengeschäft gekauft. Die richtig guten Softairs gab es im Messerladen in der Stadt. Mit Einführung der XBox360 und Playstation 3 hat sich - wenigstens in meiner Siedlung - gefühlt viel geändert. Da war dann Halo 3, Modern Warfare oder Gears of War wichtiger, als die Airsoftschlachten im angrenzenden Hain. Viele sind da zu "Kellerkindern" verkommen. Ich hatte auch 2-3 Bekannte, die nicht mehr mit uns abhängen durften, weil wir "bewaffnet" waren. Gegen Ende meiner Softairphase hingen wir immer mehr mit Türken, Russen und Polen rum. Bei denen konnte man allerdings noch mit der Airsoft Mp5 offen geführt klingeln, die Mütter haben dann einfach ihre Söhne gerufen, die haben ihre Knarre eingepackt und kamen raus (Info, der 42a WaffG kam erst 2008). Die Kontakte zu denen haben sich praktisch alle verlaufen. Die Interessen gingen auseinander. Manche haben mit 16 angefangen zu kiffen, hatten die 10. Anzeige oder auf den Spielplatz Sisha geraucht. In der Zeit bin ich in einen reinen DSB-Verein eingetreten. Als einer der Vorstände einen rechten "Dibbl" gehabt hat (Er war angetrunken) meinte er, man solle die Grünen wählen, das habe Zukunft - kein Witz. Mit dem habe ich mich mit meinen damals zarten 17 Jahren angelegt :thumbsup: ...Ob ihm sein Hobby wichtig ist. Aber das ist etwas anderes.

  • moin.ich hatte mit meine erste lupi von neckermann aus dem katalog eine ro 72.. die ging eigentlich ne zeitlang ganz gut....sah auch gut aus. ich glöaube die gab es noch von nem andren hersteller.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • moin.ich hatte mit meine erste lupi von neckermann aus dem katalog eine ro 72.. die ging eigentlich ne zeitlang ganz gut....sah auch gut aus. ich glöaube die gab es noch von nem andren hersteller.

    gruß edwin

    Hersteller war soweit mir bekannt, immer der Gleiche, die wurde nur unter verschiedenen Namen verkauft, zB. Gun Toys
    Neckermann, Quelle usw. haben auch gerne auf Eigenmarken umgelabelt.

  • Herrlich wenn alte Säcke über die Zeit sinieren als die Gelenke noch nicht weh taten.

    Kann mich aber auch noch gut an den Tag erinnern als der Vater meines damalig besten Kumpels uns ins Luftgewehrschiessen einwies. Er endete mit dem Satz:"Erwische ich euch wie ihr damit Sche iße baut und auf Tiere schiesst, könnt ihr 3 Wochen nicht mehr auf euren Är schen sitzen und jetzt haut ab und habt Spaß damit."

    Damit konnten wir Anfang der 80er durch Dortmund laufen ohne dass sich jemand daran störte

  • Ja da sah es in der ehemaligen DDR schon anders aus. Feuerwaffen waren extrem stark reglementiert, außer für Jäger gab es für Zivilisten praktisch keine Möglichkeit Feuerwaffen zu benutzen. Und selbst die Jäger hatten die Waffen nicht zu Hause. Es wurde jeder Schuss abgerechnet.

    Aber mit meinem Haenel 49a hab ich trotzdem im Garten Dosen und Flaschen " erlegt" :D und das tue ich bis heute. Und wenn sich da jemand genötigt sieht, zu lamentieren, dann ziehe ich nicht den Schwanz ein,sondern suche freundlich, aber deutlich bestimmt das Gespräch. Das hat bis jetzt immer Wirkung gezeigt, obwohl ich zeitweise einen wirklich üblen Nachbarn hatte.

    Insofern war die Wende für uns schon ein großer Schritt in Richtung Freiheit, nicht nur auf dem Gebiet des Waffenrechts.
    Aber wir gehen mit Riesenschritten wieder zurück in Richtung DDR 2.0, das sieht man allerorten. Und da gehen bei uns "ehemaligen" viele Warnlampen an. Nur solange die große Masse sich in Schweigen und Ignoranz übt....was soll ich sagen... ?(

    Wenn es dir egal ist wo du bist, dann gehst du nicht verloren.

  • wir sind dann später , mit 16 , mit mofas durch die stadt gefahren und gewehr hintendrauf. das hat null intressiert .......alöso ohne hülle auf den rücken geschnallt.

    raus zur wilden mülldeponie aufs land . dort wsarteten unendliche ziele in der ausgelassenen kiesgrube , die nun willd mit müll gefüllt wurde ...
    ich hatte da mein erstes gehr die crosman 622 pumpgun in 5,5 .....mit trollemmagazin..

    das ding hat richtig spass gemacht...

    nur einmal kam ein opa vorbei , meinte , bitte nicht auf tiere schiessen..... und dsannn..was habt ihr da denn feines......?
    das war die gesamtkritik der ganzen jahre in der kiesgrube... kein widerwärtiges angucken oder weggucken, kein bschneller anruf mit dem denunzierhandy......
    .klar handy gabs noch nicht, aber die menschen waren ganz anders
    dieses denunziantentum war nicht so ausgeprägt.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Ja da sah es in der ehemaligen DDR schon anders aus.... Und selbst die Jäger hatten die Waffen nicht zu Hause. Es wurde jeder Schuss abgerechnet.

    Der Vater einer ehemaligen Freundin war Jäger. Und er hatte seine ganzen Waffen zu Hause. Und wir, sein Sohn und ich waren auch im Wald um damit zu schießen (in seinem Beisein natürlich und wir waren auch schon über 18). Das das natürlich verboten war ist klar.

    Soweit meine Erinnerung dazu....

    shooter45

  • Der Vater einer ehemaligen Freundin war Jäger. Und er hatte seine ganzen Waffen zu Hause. Und wir, sein Sohn und ich waren auch im Wald um damit zu schießen (in seinem Beisein natürlich und wir waren auch schon über 18). Das das natürlich verboten war ist klar.
    Soweit meine Erinnerung dazu....

    shooter45

    http://backyard-safari.blogspot.com/2010/04/jagdwa…er-ddr.html?m=1

    Dann war Vati von Freundin ein guter Genosse? ;) "Die sehr wenigen privaten Jagdwaffen unter den Jägern, von denen jährlich DDRweit offiziell nur 100 Stück vergeben wurden, gingen an im sozialistischen Sinne besonders verdiente Weidmänner, die in der Regel über gute Beziehungen zu Funktionären verfügten.

    Habe jetzt keine aufwendige Recherche betrieben, aber auch bei wikipedia heißt es, die Waffen wurden nur für begrenzte Zeiträume durch die Polizei entliehen.

  • Nach Recherche in meinem Gedächtnis kann ich dazu sagen das Mutti und Vati von Freundin zumindest unbedeutende Rollen im Staatsdienst (Polizei) spielten.
    Die Mutti hat auch nach der Wende bis zur Rente ihren Dienst bei der Polizei verrichtet (nach wie vor im Vorzimmer des Chefs) und der Vati war nach der Wende im Ordnungsamt als Sachbearbeiter für Waffenrecht und hat nebenbei noch Sachkunde Lehrgänge (WSK) geleitet.
    Also ganz tief verstrickt in das alte System dürften sie nicht gewesen sein.

    Ist halt alles lange her...

    shooter45

  • Mein 16 ter Geburtstag, Bier ohne Ende, gegen 6:00 Uhr wurde es langsam hell,
    da fiel einem guten Kumpel meines Vaters ein, jetzt machen wir Preisschießen.
    Er holte seine HW 35 ohne "F" und dann aus ca. 60m auf die Kirchturmuhr geschossen,
    die Uhr hatte große Messingzeiger und man hörte beim Treffer immer pling,pling.
    7:00 Uhr gingen die ersten Leute in die Messe, außer Kopfschütteln nix passiert.


    Gruß
    Peter

  • ...heißt das nicht Waidmänner?

    Kannst du auf beide Arten schreiben.
    Weidmann oder Waidmann. Ich schreib lieber mit ai.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Nach Recherche in meinem Gedächtnis kann ich dazu sagen das Mutti und Vati von Freundin zumindest unbedeutende Rollen im Staatsdienst (Polizei) spielten.
    Die Mutti hat auch nach der Wende bis zur Rente ihren Dienst bei der Polizei verrichtet (nach wie vor im Vorzimmer des Chefs) und der Vati war nach der Wende im Ordnungsamt als Sachbearbeiter für Waffenrecht und hat nebenbei noch Sachkunde Lehrgänge (WSK) geleitet.
    Also ganz tief verstrickt in das alte System dürften sie nicht gewesen sein.

    Ist halt alles lange her...

    shooter45

    Die bestimmten Ausnahmen gab es überall, auch wenn man kein besonders verdienter Genosse war, da geb ich dir Recht. Da war dein alter Herr ein glücklicher Mann,zumindest in dem Punkt.

    Ansonsten war es insgesamt einfach eine andere Zeit, die Menschen waren irgendwie mehr " Geerdet" so würde ich es Mal ausdrücken. Man hatte ein gesunderes Empfinden für das, was wirklich nicht in Ordnung war und das was man als Schabernack mit einem kleinen "Dudu" abhaken könnte.
    Keiner musste alles sofort zur Anzeige bringen und selbst die Polizei hatte die Möglichkeit auch mal einen "Ordnungsgong" zu geben,ohne das gleich eine 300 Seiten starke Akte in 6 facher Ausfertigung an alle möglichen Behörden geschickt wurde. Aber das war einmal.....

    Wenn es dir egal ist wo du bist, dann gehst du nicht verloren.

  • Isso….
    Haben wir früher bei Bauer Enno Blödsinn verzapft (Strohballen auseinander gerissen, die Hühner geärgert oder wieder mal verbotenerweise Traktor gefahren)
    durften wir zur Strafe halt mal am Wochenende den Stall ausmisten. Und der Dorfbüttel stand grinsend mit Bauer Enno daneben, jeder ne Pulle Bier in der Hand.
    Das war viel wirksamer als die möglichen heutigen Folgen .

    Und er sprach: Das größte Rätsel, süßes Kind, das ist die Liebe - doch wir wollen es nicht lösen. (Heinrich Heine)

  • Hihi ja das war so...und manchmal hat man sich auch gleich selbst bestraft, wenn man sich mit dem Nagelpfeil in den Daumen geschossen hatte... 8|
    Auf der anderen Seite ist heute auch nicht alles schlechter, das muß ich ganz klar sagen. Und die DDR will iich unter gar keinen Umständen zurück haben...
    In der Richtung beunruhigen mich die Tendenzen in der großen Politik schon sehr....

    Wenn es dir egal ist wo du bist, dann gehst du nicht verloren.

  • Mit 9 das erste Butterfly damals beim Otto Boenicke in Saarbrücken gekauft. Mit 11 dann verbotene Waffen aus Frankreich (Nun Chaku). Mit 14 ne stattliche Messersammlung (Butterflys von überall her, Sprungmesser Fallklingenmesser usw.) Mit 16 erste SSW Reck Mod. 8000 FBI 8mm.
    Mit 18 erste legal erworbene SSW Reck Miami 92F.
    Man ist nie unbewaffnet aus dem Haus, war auch egal alle hatten in unserer Clique die Taschen voll.
    Nie wurde eine Waffe eingesetzt, aber immer geprahlt.

    Mit 25 wurde dann alles anders ein gewisser R. Steinhäuser hat in Erfurt am Rad gedreht.
    Es war klar vieles wird sich ändern.
    Meine Butterflys gingen nach Frankreich zu einem Sammler. Der KWS wurde eingeführt und wir haben lieber die Sachen zuhause gelassen.
    Dann viel aber im selben Atemzug der Anscheinswaffenparagraph und Militärische Dekos und Softairs kamen auf den Markt.
    An jeder Ecke Jugendliche die damit hantieren und ich dachte noch so ob das so gut geht?
    Und es wurde schlimmer die angeblichen Waffenfunden bei Rentnern vermehrten sich, auch wenn das meiste freies Gerümpel war wurde es gepuscht als hätte Opi vorgehabt den 3 Weltkrieg auszulösen. Es folgte Winnenden ein Journalist beschloss dem Waffenbesitz in Deutschland den Krieg zu erklären und fast alle Journalisten machten mit.
    Und jetzt kommen die Politiker dazu.

    Traurig, aber es ist wie es ist und es wird kommen wie es kommt.
    Solange wir Waffenbesitzer uns nicht einig werden und sich keiner für den anderen einsetzt geht es den Bach runter.

    Fieldtarget bei der FSG-Starnberg Youtube
    Field -Target ist wie Sportschießen, nur viel Geiler!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Nosferatu2008 (10. Januar 2020 um 09:40)

  • Als Kind hatte ich schon früh Messer. Ab der 6. Klasse in etwa hatte ich auch immer welche dabei. An Wandertagen auch mal etwas größere :whistling:

    Nicht mal die Lehrer haben gemeckert :D

    Ich war aber auch immer vorsichtig im Umgang damit. Anders kannte ich das von zu Hause aus auch nicht. Und obwohl ich nicht der beliebteste in der Klasse war (halt keine Markenklamotten, kein Raucher, kein Blödsinn gemacht) wäre ich niemals auf die Idee gekommen ein Messer gegen jemanden einzusetzen.
    Butterflys, Sprinngesser usw waren auf dem Schulhof ständig präsent. In den ganzen Jahren wurde nie ein Kind bei uns verletzt.
    Im Garten wurde Luftpistole geschossen und mein Vater hat Messer und sogar Schwerter von mir offen mit zur Firma genommen um sie schärfen oder Beschichten zu lassen.

  • Er holte seine HW 35 ohne "F" und dann aus ca. 60m auf die Kirchturmuhr geschossen,
    die Uhr hatte große Messingzeiger und man hörte beim Treffer immer pling,pling.

    Grins. Ohne diesen Jux glorifizieren zu wollen - solche Streiche wären uns als Stippis damals auch eingefallen, sogar ohne Besäufnis.
    Oder eben die Briefkasten unliebsamer Nachbarn mit Böllern zu sprengen, seine Regenrinnen zu durchlöchern, damit das Wasser anders abfloss oder eben auf kleine Elastolin-Indianer mit Luftgewehr so lange im hinteren Garten zu schießen, bis nach Schulschluss das Tageslicht, die Munition oder die Lust nachließ... Die direkten Nachbarn hat das, zumindest im Falle dieser Indianer-Hintergartenaktivitäten, nie gestört, es gab auch kein Aufschrei und Rufe nach Polizei und (heute) SEK, das war ne anerkannte Jungs-Macke und war abgesegnet.
    Ich erinnere mich auch, mit sechzehn auf dem Mopped und ner übergeworfenen Haenel 311 im Futteral quer durch die grünen Vororte von Berlin gefahren zu sein - das war überhaupt kein Aufreger.
    Sollte man heute nicht unbedingt ausprobieren, die Holzaugen sind wachsam und empfindlich.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.