Ausgangssituation war im Frühjahr 2018, daß ich ein Gewehr im Kaliber 223 Remington suchte.
Meine Anforderung war gewesen:
- Dicker Lauf (also mind. ca 2 cm und keiner, der dünner als manches meiner Luftgewehr ist)
- Herausnehmbares Magazin (also kein integrierter Magazinkasten wie z.B. beim 98k)
- Stecher (am liebsten der "französische", also nur ein Züngel satt zwei)
- "moderner" Schaft (also nicht klassisch Nußbaum, sondern z.B. Kunststoff)
- Kimme und Korn waren irrelevant, ich wollte sowieso ein ZF montieren
Nach wochenlanger Suche im Netz schälte sich die tschechische CZ527 in der "Varmint"-Ausführung heraus. Als es die bei Frankonia günstigster als sonstwo gab, holte ich sie in Darmstadt. Ermutigt durch ein Gespräch mit einem seeeehr erfahren Schützenbruder, wählte ich kein teures Glas, weil ich als Sportschütze nur bei Tageslicht auf Zielscheiben schieße. Was anderes ist das bei einem Jäger, der auch bei Dämmerung ein schwarzes Wildschwein vor schwarzem Unterholz erkennen sollte. Bei der Montage stellte ich einen Nachteil der tschechischen Büchse fest: sie hat eine m.E. "exotische" 16mm Schiene. Exotisch deswegen, weil es für 11mm oder Picatinny jede Menge Montagen gibt, für 16mm aber wenige und dann für ZF mit 30mm Durchmesser nur eine überteuerte. Also wählte ich ein Ritter mit 25mm Montageringdurchmesser.
So sah die Waffe dann aus:
Im Sommer 2019 reifte mein Entschluß, aus der grauen Maus eine getigerte Großkatze zu machen. Als Versuchskaninchen lackierte ich erst mal ein altes Luftgewehr um, siehe hier:
Meine erste Schaftlackierung - Diana 75
Dann ging es an die "scharfe" Waffe. Hier ein Überblick des fertigen Ergebnisses:
Im Einzelnen:
(1) Sonnenblende aus China (bin kein Freund davon, alles in China zu bestellen, aber der Preisunterschied zu deutschen Anbietern war doch groß).
(2) RedDot in Desert-Farbe, das wollte ich nicht selbst umlackieren, auch eine günstige Variante.
(3) Adapter ZF auf Picatinny fürs RedDot. Dort mußte ich eine Rundung ins massive Alu feilen, damit es nicht mit dem Einstellring des ZF kollidiert:
(4) Wangenauflage. Hier wollte ich die "perfekten" Verbindung zwischen meiner Wange und dem Schaft, also probieren ... testen ... wegwerfen ... neu basteln. Letztlich kam das heraus:
Erstellen einer Lehre, damit meine Wangenauflage später genau auf die Rundung des Schaftes paßt:
Verleimen der drei Einzelteile:
Erste Anprobe:
Die Konstruktion von innen:
Nach dem Aufleimen eines weiteren Holzstückes zur Erhöhung und dem Zurechtflexen:
Fertig geschliffen, lackiert und montiert:
[Fortsetzung folgt]