Der Flintenthread

Es gibt 386 Antworten in diesem Thema, welches 64.450 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Oktober 2022 um 13:44) ist von Seestern.

  • ... du wohnst in der Nähe von Suhl und lässt dir trotzdem das Jochbein massieren? Hmm.

    Ist 30 Jahre her das mein ASV Trainer folgendes sagte: dein Arm ist eins mit dem Schaft und es wird mit dem Schaft gekuschelt. Vor, während und nach dem Schuss. Nur das Ziel interessiert. Es wird nicht nachgedacht!

    Aussage des BüMaM: Schäftung ist beim Trap alles! Hat hat meine damalige DBF für mich angepasst. Lag wie ein Gedicht. Ich habe als 12 jähriger mit der Waffe 23-25 von 25 Einzeltauben kontinuierlich getroffen. Kein Aua oder Blessuren. Haben pro Einheit 4-6 Runden geschossen. Doppel war nur Bonus nach guten Leistungen im Einzel. Mit der Wende wars dann vorbei. Von 12/76 auf 4,5mm ...

    Wenn ich daran denke kribbels mir in den Fingern und ich habe den Geruch des warmen Pulverdampfes in der Nase wenn du den Verschluss aufmachst und die Hülse cool in den Wäachekorb hinter dir schnippen lässt. Hat bei mir oft nicht funktioniert. Der Auswerfer klemmte leider.

    Lass dir die Flinte an deinen Arm und an die Wange schäften und dann geht's nochmal richtig vorwärts!

  • Super Thema. Als etwas Trap angefixter (sogar mein Bruder schafft bis Saisonbeginn wohl die WBK, auf die er nur aus Interesse am Flintenschiessen eingestiegen ist) erlaubt mir ein paar Anfängerfragen.

    Muss ist wohl Stahlbasküle und Wechselchokes bei der ersten Flinte ?

    Gebrauchtkauf lohnt sich nicht so wirklich, oder ? Erstmal muß man dann ja checken können, ob das gute Stück verranzt ist, Stahlschrotbeschuss haben die alten meist nicht, obwohl fraglich sein mag, ob man das braucht.

    Letztlich kostet eine neue Flinte egal ob die Favorit oder Beretta "nur" das doppelte, aber Du weißt eher, was Du bekommst.

    Lauflängen sind ja oft 71 cm oder 76 cm. Wonach entscheidet man da, wenn Skeetschiessen auch möglich sein soll ?

    Welche finanzielle Hausnummer ist zu erwarten, wenn man sich den Schaft vom erfahrenen Büma anpassen lässt ?

    Danke Euch und merry christmas

    Andreas

  • Ich probier mal, was halbwegs gehaltvolles zu antworten :D
    Ob Stahl oder Alu empfinde ich nicht als ganz so entscheidend, wenn es eine Markenflinte ist. Wobei ich prinzipiell eher zu Stahl tendieren würde.
    Ein wenig mehr Gewicht durch den Stahl schadet auch bei einer Trapflinte nicht.
    Wechselchokes sind theoretisch nicht nötig, wenn es eine reine Trapflinte ist.
    Die sind sowieso normalerweise eng gechoked und die Streuung lässt sich auch in ausreichendem Maß über die Munitionssorte steuern.
    Aber da du später noch Skeet ansprachst, sind Wechselchokes ananzuraten.
    Stahlschrot ist aber für Sportflinten nicht nötig.
    Bis 3,25mm und mit Normaldruck kann man auch ohne die Lilie Stahl nutzen.
    Und bei Halbchoke ist eh Schluss, egal ob mit oder ohne Lilie.
    Gebraucht kann sich durchaus lohnen.
    Markentrapflinten kann man da schon für recht kleines Geld bekommen.
    Allerdings meist mit Festchoke.
    Mit Wechselchokes wirds schon schwerer und lohnt oft nicht mehr.
    Aber wenn gebraucht, am besten mit jemand kundigem ansehen, bevor du dir ein altes Möhrchen ins Haus holst, das erstmal nachgedichtet werden muss.
    Lauflänge ist eine Sache. Für Trap eher lang, weil mehr Gewicht und läuft ruhiger. Für Skeet eher kurz für mehr Agilität.
    Kommt auch auf die Statur des Schützen an. Aber bei einem erwachsenen Mann würde ich zu 76er Läufen tendieren. 71 sind eher bei Jagdwaffen normal.

    Maßschaft kannst du glaub' ich mit ca. 1000€ rechnen, wenn's kein teures Holz ist. Aber ich würde dir gerade zu Beginn davon abraten. Das lohnt überhaupt erst dann, wenn der Anschlag schon gut und gefestigt ist.
    Ein Schaft mit Verstellmöglichkeit ist da besser.
    Nach dem, was du so schreibst, würde ich an deiner Stelle in Richtung einer Sportingflinte suchen. Die ist quasi als Kompromiss gebaut.
    Preis/Leistung wäre z.B. die FAIR Racing Sporting ganz gut. Gibt es auch als 2 mit höherer Schiene, was gut zum Trap passt.
    Oder eine Browning B725 als Sportingvariante, Beretta 686 Sporting (mit B-Fast Hinterschaft)....

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • FAIR muss man mögen (aufgelaserte Holzmaserung) aber die sind klar der Preisleistungssieger. Ich werf mal für den Gebrauchtmarkt die Mirokus ins Spiel. Das sind top Flinten. Wenn man Trap schießen will würde ich immer auf 76er Läufe gehen wegen des Schwungverhaltens. Über Chokes braucht man sich gerade am Anfang eigentlich keine Gedanken machen. Sollte nur mindestens 1/2 drin sein. Ich weiß gar nicht was ich zur Zeit drin hab. Wenn man aber vor hat Skeet zu schießen, dann sollten Wechselchokes sein.

  • FAIR muss man mögen (aufgelaserte Holzmaserung) aber die sind klar der Preisleistungssieger. Ich werf mal für den Gebrauchtmarkt die Mirokus ins Spiel. Das sind top Flinten. Wenn man Trap schießen will würde ich immer auf 76er Läufe gehen wegen des Schwungverhaltens. Über Chokes braucht man sich gerade am Anfang eigentlich keine Gedanken machen. Sollte nur mindestens 1/2 drin sein. Ich weiß gar nicht was ich zur Zeit drin hab. Wenn man aber vor hat Skeet zu schießen, dann sollten Wechselchokes sein.

    Jupp, die Laserwoodsache ist schon ein wenig...
    Aber es gibt schlimmeres. Ich erinnere mich an eine Hubertus Bayard, gleiche Preisklasse wie die Forest Favorit.
    Das Holz sah so grausig und unecht aus, das es mich geschüttelt hat.
    Bananenkistenholz wäre noch geschmeichelt. Eher Schrankrückwand.
    Und bei Miroku bin ich bei dir. Gehören oder gehörten zu FN/ Browning und einige Brownings sind auch dort in Japan über die Bänder gelaufen.
    Von Browning gibt es auch eine sehr nette Variante mit grauem Schichtholzschaft. Hat was und ist mal was anderes.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Schön gibt es nun diesen Thread
    Bin auch kurz davor mir eine Flinte zu kaufen

    Gibt aber viele Flinten aber wenig Informationen im Netz

    Einmal editiert, zuletzt von Danagars (17. Januar 2020 um 07:33)

  • Schön gibt es nun diesen Thread
    Bin auch kurz davor mir eine Flinte zu kaufen

    Gibt aber viele Flinten aber wenig Informationen im Netz


    Die Frage ist ja, was willst du mit der Flinte schiessen?
    Welche Disziplin? Welcher Anspruch?
    Welches Budget hast du?
    Mit ein paar Informationen kann man dir vielleicht ein paar Tipps geben.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Wenn Skeet und Trap mit einer Flinte, dann am besten eine Sportingflinte.
    12/76 ist Standard. 12/70 findet man neu höchstens noch bei sehr expliziten Sportflinten.
    Wechselchokes sind wichtig, weil Trap i.d.R. eng gechoked und Skeet normalerweise weit.
    Von Browning gibt's z.B. diese hier.
    Oder von Beretta diese.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Doppelabzug findet man bei Bockflinten so gut wie gar nicht mehr, sportlich sowieso nicht.
    Viele Flinten die noch in 12/70 sind haben auch noch feste Chokes...
    Warum gebraucht wenn das Budget bei 3000€ liegt ? Dafür bekommt man gute Sporting Markenflinten, siehe der Post von Esti.

    Aber da du später noch Skeet ansprachst, sind Wechselchokes ananzuraten.
    Stahlschrot ist aber für Sportflinten nicht nötig.
    Bis 3,25mm und mit Normaldruck kann man auch ohne die Lilie Stahl nutzen.

    Auf immer mehr Tontaubenständen ist Stahlschrot vorgeschrieben, bei einer Neuanschaffung würde ich auf keinen Fall auf Wechselchokes verzichten.

    Und bei Halbchoke ist eh Schluss, egal ob mit oder ohne Lilie.

    Nein, bei "Normalpatronen" gibt es keine Begrenzungen des Chokes, es macht nur keinen Sinn enger als 1/2 Choke zu verwenden da dieser bereits dem 1/1 Choke bei Blei entspricht.

    Markentrapflinten kann man da schon für recht kleines Geld bekommen.
    Allerdings meist mit Festchoke.
    Mit Wechselchokes wirds schon schwerer und lohnt oft nicht mehr.

    Reine Trapflinten haben auch heute noch oft die klassischen 3/4-1/1 gechokten Läufe und Kaliber 12/70, blöd wenn immer mehr Stände bleifrei werden.

  • Nehme wahrscheinlich eh eine Occasion und da sind momentan mehr 70 als 76
    Also 70 und besser bock doppelflinte
    Spielt das eine Rolle ob 1 oder 2 Abzug?

    Natürlich sind gebraucht viel mehr 70er im Angebot, es sind ja meist Auflösungen aus Jagdaufgaben oder Nachlässe. Wer heute eine 76er Flinte besitzt, hat meist keinen Grund, sie abzugeben. Flinten werden in der Regel nicht so häufig getauscht.
    Es wäre auch kein Problem, wenn du eine 70er mit Wechselchokes findest.
    Aber die sind sehr selten. Und Wechselchokes sind schon angeraten, wenn du Trap und Skeet schießen willst. Nimm aber Einabzug. Doppelabzug hat nur bei der Jagd gewisse Vorteile, ist aber schwerer zu händeln. Auch Bockflinte nehmen, nicht Querflinte. Querflinten taugen je nach Anlass gut zur Jagd, aber bis auf sehr sehr wenige Ausnahmen nicht so gut für den Stand wie Bockflinten.

    Auf immer mehr Tontaubenständen ist Stahlschrot vorgeschrieben, bei einer Neuanschaffung würde ich auf keinen Fall auf Wechselchokes verzichten.

    Nein, bei "Normalpatronen" gibt es keine Begrenzungen des Chokes, es macht nur keinen Sinn enger als 1/2 Choke zu verwenden da dieser bereits dem 1/1 Choke bei Blei entspricht.

    Reine Trapflinten haben auch heute noch oft die klassischen 3/4-1/1 gechokten Läufe und Kaliber 12/70, blöd wenn immer mehr Stände bleifrei werden.

    Ja, du hast schon Recht, auf Wechselchokes sollte man, vor allem bei dem Budget nicht verzichten. Eventuelle Stahlschrotpflicht und wechselnde Disziplinen machen es extrem sinnig.
    Und ja, man kann natürlich auch 2,5er WE-Schrot mit Normaldruck aus 3/4 oder Voll verschiessen, aber es macht keinen Sinn.
    Bei Festchokes gäbe es zumindest theoretisch noch die Option die Chokes aufreiben zu lassen und dann mit Halb/ Halb und Stahlschrot Trap zu schiessen. Nur die Frage, ob es lohnt.
    In Danagars Fall sicher nicht.

    Muss ich nochmals über die Bücher/Webseiten
    Hier bei unserem Händler fängt die billigste Flinte bei 4800€
    Ist aber auch eher ein Jagdhändler

    4800€ ist eine Hausnummer!
    Ich kenne ja das Preisniveau für Flinten in der Schweiz nicht, aber in DE bekommt man für fast 5k€ schon bald eine Zoli Z Gun.
    Da spielt man schon bald in der waffentechnischen Oberliga für eine Sportflinte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du für 3000€ nichts gutes in Neu bekommst.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Vielen Dank für eure Hilfe

    Jetzt konnte ich schon viele Fragezeichen streichen.
    Also werde ich mal noch andere Waffenhändler besuchen.
    Ich brauche ja keine teuren Verzierungen.
    DIe teuerste Flinte war in dem Laden um die 65000.-
    Da kaufe ich lieber ein Auto

  • Ein guter Einstieg ins Flintenschießen mit dem man auch länger Freude hat wäre die 686er Reihe von Beretta. Z.B die White Onyx oder Silver Pigeon. Mit optionaler B Fast Schaftverstellung hast du da schon was ordentliches. Da liegt man so bei 1700 bis 2300 Euro neu. Vor allem hast du auch gleich einen schönen Koffer dabei plus Wechselchokes. Stahlschrot ist auch kein Problem.

  • Also werde ich mal noch andere Waffenhändler besuchen.
    Ich brauche ja keine teuren Verzierungen.
    DIe teuerste Flinte war in dem Laden um die 65000.-
    Da kaufe ich lieber ein Auto

    Dein lokaler Händler scheint tatsächlich eher ein Anlaufpunkt für gut betuchte Kunden zu sein.
    Auch wenn 65000€ längst nicht das Ende der Fahnenstange darstellen - Bei Beretta geht die Preisliste bis knapp unter 100.000€ und bei den traditionellen englischen Gunmakers wie Holland&Holland sind sechs Stellen vor dem Komma kein Problem - aber irgendwann zahlt man nicht mehr für praktischen Mehrwert, sondern für Eleganz und Exklusivität.

    Ein guter Einstieg ins Flintenschießen mit dem man auch länger Freude hat wäre die 686er Reihe von Beretta. Z.B die White Onyx oder Silver Pigeon. Mit optionaler B Fast Schaftverstellung hast du da schon was ordentliches. Da liegt man so bei 1700 bis 2300 Euro neu. Vor allem hast du auch gleich einen schönen Koffer dabei plus Wechselchokes. Stahlschrot ist auch kein Problem.

    Oder Browning. Die 525 Reihe tut sich nix zur 686 von Beretta.
    Aber auf die Schaftverstellung würde ich auch nicht verzichten.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson