Erster Repetierer in 308 Win

Es gibt 42 Antworten in diesem Thema, welches 8.267 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. November 2019 um 19:48) ist von Brecht.

  • und es gibt derzeit kaum ein Großseriengewehr bei dem die Qualität mehr schwankt als bei der Rem700.

    Nicht ohne Grund kaufen die Amis kaum mehr die Rem700 sondern greifen nahezu komplett auf die Derivate der Bergara B14 Serie zurück.

    Ich besitze eine 700 aus älterer Fertigung. Bei mir ist die Qualität noch gut und Schussleistung auch.
    Zu den neuen kann ich nicht viel sagen.
    Meines Wissens waren die Police oder Senderos immer gut. Und Remington gibt ja für das zur Wahl stehende Modell wohl eine Sub-MOA Garantie.
    Aber die Bergara ist mal echt schick!
    Hat vor allem auch das, was an der Remington ein wenig fehlt. Entnehmbares MagPul Magazin, Mündungsgewinde und großen Kammerstengelgriff.
    Wenn dann noch 700er Teile passen, bombig!
    Wenn ich nicht eine VLS hätte, könnte ich schwach werden.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Manchem war sie bislang auch nicht bekannt...

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  • OK, dann bin ich wohl so ein Nostalgiker. ;)

    Habe seit knapp 2 Jahren die 700 in der Police-Version, in .308. Natürlich ist z. B: eine Finnin besser verarbeitet, aber das US-Teil ist super präzise. Optik ist ein Zeiss Conquest V4 4-16x44 (Made in USA) mit einer eher flachen Montage.

    Ich wollte gerne das Original und nicht irgendwelche Kopien, auch wenn dafür für manche keine rationalen Gründe gibt, zudem war der Preis recht gut (Neuwaffe von einem Händler aus Arnsberg). Qualitative Mängel habe ich keine festgestellt. Es ist halt eine Behörden-/Militärwaffe und kein reiner Jagdprügel mit edlem Schaftholz usw. Aber sie schießt und trifft.

    Was sie aber nicht mag, ist schnelles und ruppiges Repetieren, da muss man etwas Gefühl walten lassen, weil sonst die nächste Patrone nicht richtig ins Lager geführt wird, wenn man es zu hektisch angehen lässt. Der Schlossgang ist ebenfalls "militärisch" und bei anderen Produkten etwas besser.

    Trotzdem bin ich vollauf zufrieden.

    Der Abzug ist gut, aber nicht perfekt (verstellbar), hat aber einen typischen Flintencharakter. Das muss man mögen. Da kann man sicher noch investieren. Auf 100m ist die Präzision mit Fabrikpatronen (S&B und Magtech Vollmantel) aber so schon so gut, dass der Schütze da eher der behindernde Faktor ist. Auf 300m werde ich sie im Frühjahr schießen.

    Etwas gefährlich finde ich immer, wenn Waffen so rein vom Hörensagen beurteilt werden und dann auch noch als deutliche Empfehlung für andere. Wirklich aussagekräftig und dann auch noch mit Einschränkungen sind aus meiner Sicht nur die Statements von Besitzern der Geräte - auch wenn das jetzt vielleicht großkotzig wirkt. Angeblich sind z. B. die neuen Smith&Wesson-Revolver ja auch häufig einfach nur schlecht, liest man oft, bis hin zu Behauptungen im Netz, dass da im Inneren Plastikteile verbaut seien. Auch da muss ich sagen, dass meiner perfekt ist. Mag sein, dass es auch da Qualitätsstreuung gibt, immerhin sind das in der Regel auch "Massenprodukte", aber letztlich ist aus meiner Sicht auch immer viel Hörensagen dabei, oder eigene sogar Vorurteile.

    Im Idealfall kann man den Knallstock seiner Träume mal in die Hand nehmen und auch damit sogar schießen. Geht halt nicht immer, ist aber am besten.

    Jens

  • Ich mag meine auch, auch wenn es bessere gibt. Und bis auf den Abzug ist auch alles gemacht, was mir wichtig war. Beim Abzug soll noch ein Atzl rein.

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  • Ich schildere mal meine persönlichen Erfahrungen:

    Ich hatte mir 2 Sabatti/Mercury Waffen bei Frankonia angeschaut (ST18 und TLD Sport)
    Beide haben mich bezüglich Schlossgang, Finish, Schafteinstellung und Haptik nicht wirklich überzeugt.
    Abzüge waren ganz ok, deutlich unter 1kg, recht trocken. Aber nicht einstellbar.

    An der Remington 700 PCR hat mich der Abzug gleich völlig abgeschreckt, gute 2,5kg, mit Glück kann man den auf 2,0kg runterdrehen-aber auch nicht immer.

    Ruger RPR war dann mein Favorit.
    Gutes Gewehr, kann man in .308 für 1600-1700€ bekommen. Mehr würde ich dafür aber auch nicht ausgeben.
    Ein Vereinskollege hat eine, konnte sie auch mal probeschießen.
    Die Schnellverschlüsse der Schaftverstellung sind ein bisjen frickelig, die Züngelsicherung ist etwas, was mir überhaupt nicht gefällt.
    Ansonsten ein gutes Gewehr mit effektiver Mündungsbremse.
    Aber zeitweise schwer zu beschaffen.


    Letztlich bin ich dann bei der Tikka T3x TAC A1 gelandet.
    2500€ war eine Summe, die ich eigentlich nicht ausgeben wollte.
    Hab‘s dann aber doch gemacht.
    Butterweicher Schlossgang, sauberer, trockener Abzug, der einstellbar ist.

    Schaft äußerst stabil und verwindungssteif-die Verriegelung des Klappschaftes hört sich wie die zufallende Tür einer Oberklasselimousine an.
    Extrem gut funktionierende Mündungsbremse.
    Ar15 kompatible Hinterschaft- und Pistolengriff- und Handschutzschnittstellen.

    Out of the box voll Nutzbar, kein Aftermarket Tuning notwendig.

    Wenn man, wie ich, keine Lust und keine Zeit hat an so 'ner Puste noch rumzuschrauben und etliche € zusätzlich zum vermeintlich günstigen Kaufpreis zu investieren, um letztlich doch bei einer Summe anzukommen für die man gleich was „richtiges“ hätte bekommen können, dann ist man mit der Tikka bestens beraten.

    Mein Tipp, falls der TE das auch so sieht, wäre daher:
    Spar noch paar Monate und ignoriere das leichte Stechen in der Brust wenn du die Karte durch‘s Lesegerät ziehst ;)
    Ging mir genauso :D

    Hier noch ein Bild von dem guten Stück. Mit Hawke Endurance 30 6-24x50, Burris PEPR-Montage, Harris an M-Lok-Adapter.

    Streukreis auf 100m mit Hornady Match HPBT 168grs. nach bereits 25 oder Schuss, also mit schon deutlich erwärmtem Lauf.
    Die zwei Oberen sind Schützenfehler, die links und unten vermutlich auch.
    War der 2. Standbesuch mit dem Prügel.

    Einmal editiert, zuletzt von diopterauge (16. November 2019 um 17:41) aus folgendem Grund: Bilder angefügt

  • Danke für den Detaillierten Bericht. Werde die nächsten Wochen Mal die Bergara und die Howa in Augenschein bzw in die Hand nehmen bei einem der Stützpunkthändler.Werde auch probieren die Rpr Mal irgendwo zu testen.Die Tikka T 3 hat glaub ich ein Vereinskollege der lässt mich sicher Mal damit schießen bzw bringt sie zum angucken mit.
    Es ist halt Grade der Startschuss zur WBK man hat ein bestimmtes Budget angespart und möchte natürlich auch noch ne Kurzwaffe haben die ich mir auch schon ausgesucht habe.Sollte mir keine der Einstiegsrepetierer gefallen sondern ein teureres Modell muss ich wohl in den sauren Apfel beißen und noch etwas warten. :pinch:

  • Es geht bei Tikka auch günstiger. Die Modelle mit dickem Varmint-Lauf schießen meist hervorragend und gibts ab 1500€.

    Hier 3 Scheiben nacheinander (nicht in der Reihenfolge, nach den beiden rechtslastigen Scheiben 1-2 Klicks Seitenkorrektur) mit meiner T3x Supervarmint auf 300m:

    62mm, 55mm und 67mm Streikreis von Mitte zu Mitte. Hornady 168gr HPBT Fabrikmunition. Die letzte Scheibe ist besonders ärgerlich, ohne den Flyer wären das 32mm gewesen 8o
    Sigtron S-Tac, 20-fache Vergrößerung, vorn Harris-Zweibein, hinten kleiner Sandsack.



  • Ich würde von den hier angesprochenen Gewehren auch die Tikka am ehesten empfehlen.

    Klar kann man mit Bergara (oder meinetwegen Rem 700 o.O) auch irgendwann sehr gute Ergebnisse fahren,
    besonders die Bergara Läufe sollen ja zur Zeit im low-budget Segment den Benchmark darstellen.

    Aber ne Tikka geht halt aus dem Laden schon ins Feld - und überzeugt.

    Ne T3x CTR liegt bei ca. 1500€ mit nem "vernünftigen" Glas kann man da unter 3000 € starten und hat von Anfang an Spass.

  • Mal Butter bei die Fische...Tikka is sicher nicht schlecht aber derzeit hat Tikka lediglich ZWEI Schäfte die man nicht in die Tonne treten kann und beide bekommt man nicht im gewünschten Preissegment.
    Der eine ist der Sporter Schaft und der andere der von der Tac A1.

    Wir haben bei uns im Verein etliche die eine Tikka schießen und keiner...wirklich keiner...der auf Präzision schießt hat noch den originalen Schaft drunter.
    Da sind dann MDT, PSE Composites und GGS verbaut...warum nur...aber dann is es mit´m Budget ganz schnell vorbei.


    Gruß

  • Abend @Tyrox ,
    was ich dir auch wärmstens empfehlen kann ist die Savage 10 FCP-SR .308 mit 61cm Lauf. Ich verschiesse die Fabrikmuni von Federal Premium Gold Medal Sierra Match King 168grs. . Die hamonieren sehr gut miteinander.

    Als Optik hab ich ein Hawke Sidewinder 8-32x56 drauf. Vom Preis/Leistungs Verhältnis kann man nett meckern.


    Grüße Brecht

  • Wir haben bei uns im Verein etliche die eine Tikka schießen und keiner...wirklich keiner...der auf Präzision schießt hat noch den originalen Schaft drunter.


    Gruß


    Ein guter Schaft kann die Präzision messbar steigern, schon richtig. Aber die Tikkas, die ich bis jetzt gesehen habe, und besitze, schießen out of the box mit Fabrikmunition 2/3 Winkelminuten.

    Wenn man deutlich drunter kommen will, muss nicht nur ein anderer Schaft her, sondern es führt mMn schon kein Weg mehr an Handladungen vorbei, die ich dann auch nicht mehr vom klapprigen Harris verschießen will - eine unendliche Geschichte.
    Aber das gebe ich mir erst, wenn ich als Schütze besser werde, wenn ich dran denke, wie mein Abzugsverhalten bei den Scheiben oben war und ich noch im Ziel rumgerührt habe...

  • Abend @Tyrox ,
    was ich dir auch wärmstens empfehlen kann ist die Savage 10 FCP-SR .308 mit 61cm Lauf. Ich verschiesse die Fabrikmuni von Federal Premium Gold Medal Sierra Match King 168grs. . Die hamonieren sehr gut miteinander.

    Als Optik hab ich ein Hawke Sidewinder 8-32x56 drauf. Vom Preis/Leistungs Verhältnis kann man nett meckern.


    Grüße Brecht

    Halli Hallo :thumbsup: Wie kommst du mit dem Accu Trigger zurecht? Kann mir momentan nicht viel drunter vorstellen? Langer Abzugswege bis zum Druckpunkt und dann brechen des Schusses?

  • Bin zwar nicht Brecht und kann deswegen seine Erfahrungen nicht mitteilen, aber habe auch Zugriff auf eine Savage. So spektakulär empfinde ich den Accutrigger nicht.
    Wenn du mit dem Finger aufs Züngel gehst, merkst du halt das kleine Sicherungsblech zuerst. Aber das ist nicht wirklich mit dem Abzugsgefühl vergleichbar. Nicht wirklich schwergängig. Wenn du auf dem Abzugszüngel angekommen bist, ist es wie bei jeder normalen Büchse mit Flintenabzug.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Bin zwar nicht Brecht und kann deswegen seine Erfahrungen nicht mitteilen, aber habe auch Zugriff auf eine Savage. So spektakulär empfinde ich den Accutrigger nicht.
    Wenn du mit dem Finger aufs Züngel gehst, merkst du halt das kleine Sicherungsblech zuerst. Aber das ist nicht wirklich mit dem Abzugsgefühl vergleichbar. Nicht wirklich schwergängig. Wenn du auf dem Abzugszüngel angekommen bist, ist es wie bei jeder normalen Büchse mit Flintenabzug.

    Super Dankeschön! Bevorzugst du normale Sportabzüge? Kann ich mir das ungefähr so vorstellen wie bei einer Glock? Komm da mit dem züngel absolut nicht zurecht :thumbdown:

  • Aber das gebe ich mir erst, wenn ich als Schütze besser werde, wenn ich dran denke, wie mein Abzugsverhalten bei den Scheiben oben war und ich noch im Ziel rumgerührt habe...

    Und da liegt halt der Unterschied welchen Anspruch man hat...

    Im Bild sieht man 5 mal 5 Schuss auf 100m.
    Reine Streukreisermittlung. Deswegen kein direktes Schießen auf den POA.

  • Ein Glockabzug ist komplett anders, schon vom Funktionsprinzip.
    Die Standardglock hat einen teilvorgespannten Abzug, d.h. die Schlagbolzenfeder ist immer zu einem Teil gespannt. Dadurch wird der Schagbolzen immer fest in Position gehalten und kann nicht durch Stoss auf das Zündhütchen aufschlagen.
    Aber du musst mit dem Abzug den restlichen Spannweg des Schlagbolzens spannen und auslösen.
    Beim Repetierer spannst du ja beim Öffnen oder Schliessen der Kammer das Schloss. Du musst nur den gespannten Abzug auslösen.
    Daher hast du bei einem vernünftigen Direkt- oder Flintenabzug keinen spürbaren Vorzugsweg. Du erhöhst solange den Druck, bis der Abzug "bricht".
    Das Accutriggerzüngel und auch der kleine Züngel der Glock ist ja nur eine Sicherung, die verhindern soll, dass der Abzug sich durch vorbeistreifende Äste, Kleidung etc. auslösen lässt.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

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