Seid ihr gerne im Schützenverein?

Es gibt 59 Antworten in diesem Thema, welches 10.077 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. September 2019 um 19:15) ist von Flimp.

  • Ich möchte hier ein etwas kontroverses Thema diskutieren, es geht um die Mitgliedschaft im Schützenverein.
    Ich bin jetzt seit 2017 in einem ziemlich großen Schützenverein wo Luftgewehr, Bogen, KK Kurz&Langwaffe und GK Kurz&Langwaffe auf bis zu 100 Meter geschoßen werden kann.
    Der hat über 1000 Mitglieder plus die Gastschützen am Wochenende.
    Eigentlich eine super Sache.

    Aber irgendwie komme ich mit den dort angebotenen Disziplinen nicht klar und auch mit den Leuten werde ich irgendwie nicht warm.
    Gerade auf den Kurzwaffenständen gibt es immer wieder diskussionen und arrogantes Gehabe wegen Zeit zum Scheibenwechsel, Trefferaufnahme oder allgemein ungutes Verhalten.
    Leider gibt es in 50 km Umkreis keinen anderen noch aktiven Verein wo ich hinkönnte.

    Durch diese Situation bin ich jetzt auch schon an den Punkt angelangt, wo ich überlege das Schießen mit scharfen Waffen aufzugeben.
    Wie sieht es bei euch im Verein aus und hattet ihr auch schon so ähnliche Erlebnisse und wie seid ihr damit umgegangen?

  • Mein Verein ist etwas speziell weil es mehr oder weniger das Baby vom chef ist. Chef ist der Wirt, macht viele Veranstaltungen usw...die Leute sind ok, man muss halt mit dem Chef seiner Art umgehen können. Wenn man gleich beleidigt ist wirds nix, er ist halt manchmal etwas frech, aber er meints nie böse und kann auch genauso gut einstecken wie austeilen. Das passt schon.

    Wenn man bedenkt dass ich dafür 24/7 zugang zu einem Stand hab wo ich von Lupi bis 338 theoretisch alles schießen kann (sind halt nur 17m, aber 17m dynamisch mit nem AR macht auch spaß...der Kugelfang hält "jedes kaliber dass legal ist" aus. 30-30 Unterhebler kommen da in den sinn....und die Absaugung würd auch mit Schwarzpulver klar kommen) dann ist das fast perfekt....für 100€ im Jahr definitiv der beste Verein ever. Mit öfter mal Bewerben, Fun bewerben (Häusl schießen...Toilette auf Palette montiert, man sitzt drauf und schießt aus dieser Position...^^) und auch BBQ abenden (Wirtshaus gleich daneben) ist für alle was dabei.

    Mein alter Verein war zwar was Bewerbe angeht eher vorne dabei (IPSC, CAS usw), aber halt nur 2 mal in der Woche schießzeiten und da war ein kleiner 4 mal 5m Raum mit 30 rauchenden Leuten voll für 20 Minuten schießen wenn man Glück hatte....nicht so mein Fall.

    Aber es ist in jedem Verein, egal welcher Art so dass es immer Flaschen gibt dort die sich wichtig machen...war damals in der Marschmusikkapelle nicht anders. Lang ists her....

    “All utopias are dystopias. The term "dystopia" was coined by fools that believed a "utopia" can be functional.” ― A.E. Samaan

  • Hier (?) gibts leider nur den grossen Schützenverein und 8Km weiter den kleinen.
    Der grosse lebt vor allem die Gilde Tradition, Kostüme, alberne Wimpel, ähähh Trompeten Beschallung etc.
    Geht gar nicht.
    Der kleine ist ein Sportschützenverein ohne Kostümzwang :thumbsup: ,
    legt aber Wert darauf, daß ohne Zielfernrohr geschossen wird,
    sprich, meine fast allen Pusten sind da unerwünscht.
    Kostet nur 36 Euro im Jahr, mal schauen wie es weitergeht.
    Gruß

  • Bin selbst im Vorstand eines Luft Vereins...allerdings in Österreich...denke hier ist man generell etwas lockerer ;)
    Bei uns kann man schießen was man möchte, solange die Sicherheit gewahrt bleibt und nichts beschädigt wird...

    War früher auch anders, aber nachdem der Nachwuchs ausblieb, musste man da toleranter werden, und auch Knicker und Zielfernrohre akzeptieren ;)

  • Wenn du nicht im Verein klar kommst, suche dir einen anderen. Ganz einfach. Alles andere macht ja keinen Sinn.
    Am Hobby muss man Spaß haben und dazu gehört (meistens) auch ein Verein, indem man sich wohl fühlt. Stimmt da nach eigenem Gefühl etwas nicht, ist der eigentlich Grund nebensächlich.

  • Hatte früher den Wunsch KK zu schießen und war zwei Jahre im Schützenverein.

    Hatte dort auch meine Sachkundeprüfung erfolgreich bestanden. Bin noch relativ jung und Trinke nicht oft!

    Da die meisten Mitglieder dort über 40 waren und Alkohol zum guten Ton gehörte, konnte ich mich nie richtig einleben.

    Der Verein war auch in zwei Gruppen gespalten: Die Super Sportschützen(Spaß hat hier nicht zu suchen) und die "ich trink erst mal drei Kurze und geh dann auf die Bahn" Schützen.

    Hab das KK schießen aufgegeben und praktiziere den Sport nur noch mit Luftdruckwaffen auf Privatgelände mit Menschen die ich meine Freunde nenne.

  • JA!
    Meine Vereine (NDSB und BDS) sind super! Man hilft sich, Neue werden mit offenen Armen begrüßt und dürfen direkt mit KK anfangen und nicht zu Luftdruck verdonnert, können bei guten Leistungen schnell GK schießen (unsere elektronische Anlage ist recht empfindlich, wenn nur jede zweite 9mm auf der Scheibe landet, wird es sehr schnell sehr teuer), Trachtenzwang etc. gibt es nicht, man freut sich aber über Interessierte, es kann bis 3900J Langwaffe und bis .44 Magnum Kurzwaffe geschossen werden, zu Wettkämpfen wird man nicht verdonnert......

    Die Mitglieder sind ebenso verrückt wie ich, das passt also auch :)

  • Wenn du nicht im Verein klar kommst, suche dir einen anderen. Ganz einfach. Alles andere macht ja keinen Sinn.
    Am Hobby muss man Spaß haben und dazu gehört (meistens) auch ein Verein, indem man sich wohl fühlt. Stimmt da nach eigenem Gefühl etwas nicht, ist der eigentlich Grund nebensächlich.

    Ja ich denke, dass man das so auf den Punkt bringen könnte.

    Meine Mitgliedschaft werde ich daher bis zum Ende des Jahres auslaufen lassen und fertig.
    Bis dahin gehe ich noch ein paar mal hin um die restliche Munition zu verbrauchen die ich für meine beiden Pistolen noch auf Lager habe.
    Dann verkaufe ich mein Equipment und sattle auf Luftdruckgewehr um in schieße auch nur noch Zuhause im Keller oder auf dem Dachboden.

    Und um ehrlich zu sein, das Umarex Colt M4 Luftdruckgewehr das ich mir vor ein paar Wochen gekauft habe das macht mir inzwischen mehr Spaß mit meinem selbstgebastelten Schießstand als das Schießen im Verein.
    Das sagt ja eh schon alles aus aber man hängt halt doch irgendwie noch der anderen Sache nach, weil man eine erhebliche Summe an Geld und Zeit investiert hat.

    Gut das es jetzt raus ist, gut das es jetzt aus ist. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Klopfgeist (3. September 2019 um 15:45)

  • Schützenvereine gibt es solche und solche.

    Es gibt Vereine, die fühlen sich ein wenig elitär und da wird mit dem Material angegeben, was das Zeug hält.
    In den "Fachgesprächen" wird dann auch noch mit Fachbegriffen um sich geworfen, als wäre es ein Rhetorik-
    wettbewerb. Die kriegen meistens aber auch nicht mehr auf die Scheibe als der "Otto-Normal-Schütze"
    .
    Dann gibt es die Traditionsschützen, für die das Schützenleben aus Brauchtumspflege und "Alibi-Schießen"
    zum Saufen besteht.

    Das ist beides Mist.

    Es gibt aber auch Vereine, die aufgeschlossen für Neues und neue Mitglieder sind und bei denen die schießsport-
    lichen Aspekte, unter Berücksichtigung eines kameradschaftlichen Gedankens, auch nicht zu kurz kommen.
    Manchmal muss man ein bisschen suchen.

    Ich habe auch schon den Fehler gemacht und bin zu schnell in einen Schützenverein eingetreten. Sowas kann
    passieren. Einfach weitersuchen und dann die Mitgliedschaft kündigen, wenn man meint woanders besser auf-
    gehoben zu sein.

    Field Target Club Nordhessen
    SILHOUETTEN-STAMMTISCH SG STEINHORST 1850 e.V.

  • Ich bin seit knapp 30 Jahren in einer Schießsportgruppe, ohne irgendwelche Schützenfeste, Uniformen und sonstigem Brimborium, da geht man halt nur zum Schießen hin.
    Angefangen habe ich aber auch in einem traditionellem Schützenverein, wo es vielen mehr ums Feiern und "Saufen" ging, und wenn man da auf dem LG Stand nicht eingepackt wie eine Schildkröte aufgetaucht ist, wurde man schon blöde angeschaut, mit einen Hobby Luftgewehr hätte ich da nicht auftauchen dürfen, was in der jetzigen Schießsportgruppe überhaupt kein Problem ist.
    Ich sehe den Verein als Möglichkeit sein Hobby auszuüben, und behördlich ist das bei WBK Inhabern ja leider auch gefordert.
    Mir persönlich wäre es aber lieber wenn dieser Zwang nicht da wäre, und man wenn man Lust aufs Schießen hat, einfach zum nächste "Freien" Stand gehen könnte.


  • Leider gibt es in 50 km Umkreis keinen anderen noch aktiven Verein wo ich hinkönnte.

    Das finde ich ehrlich gesagt schwer zu glauben, hat doch jedes dritte Dorf seinen Schützenverein. In 50km Umkreis gibt hier Minimum 12 Schützenvereine oder Schießsportvereine, wahrscheinlich eher 20.
    Das Gefühl kenne ich aber noch aus der Anfangszeit. Relativ großer Verein, jeder macht sein Ding und jeden Monat sind andere Leute da. Aber je öfter man hingeht, umso mehr bekannte Gesichter trifft man, mit denen man auch ins Gespräch kommen kann. Tipp: Öfter mal hingehen, an Arbeitseinsätzen teilnehmen, so entwickeln sich irgendwann lose Freundschaften, mit denen man sich mal zu einer Munitionsbestellung zusammenschließen kann oder mit denen man mal Ausflüge zu anderen Schießständen, wie Trap oder 300m machen kann.
    Allein im Keller Luftgewehr schießen verliert man irgendwann die Lust dran.

  • NEIN - schon seit 11 Jahren nicht mehr!

    Gesetze, Vorschriften, Verbote, Verordnungen und zum Schluss blieb der Spaß auch noch auf der Strecke, kann ich mir schenken.

    Wir hatten in einem kleinen aber feinen Kreis die Möglichkeit auf einem wirklich riesigen Gelände mit einem leerstehenden Kuhstall zu schießen.

    Aber irgendwann wurde meinem Freund für die Immobilie soviel Geld geboten - das er es verkauft hat.

  • Im allgemeinen bin ich kein Vereinsmeier und auch in keinem Verein Mitglied. Allerdings bin ich gern gesehener Gast bei 3-4 Vereinen, wenn es um Hilfe bei arbeiten, oder auch nur zur Geselligkeit geht. Mitgliedschaften wurden mir schon öfters angeboten, die habe ich aber alle abgelehnt. Ich möchte mich einfach nicht mehr "Verpflichten".
    Nicht ganz unschuldig daran war der damalige Eintrit in die Freiwillige Feuerwehr (gleich nach meiner Zeit als SAZ4) in dem Ort wo ich aufgewachsen bin. Der Kommandant war beruflich ein relativ hochrangiger Beamter, der selbst nicht gedient hat und auch seine beiden Söhne vom Wehrdienst befreit hat. Als der dann das erste mal "Still gestanden" in die Gruppe gerufen hat, habe ich ihm vor versammelter Mannschaft recht deutlich klar gemacht was ich von ihm halte und Helm + Anzug wieder in das Spritzenhaus gehängt...

    Seit dem... naja, ich will nicht sagen, dass ich eine ablehnende Haltung gegenüber Vereinen habe (siehe oben), aber so recht wohl fühle ich mich mit Mitgliedsausweis nicht.

    Das Thema Schützenverein hat mich noch nie interessiert. Meine 2 Luffis schieße ich eh relativ selten, wenn dann ausschließlich auf der Privaten Schießbahn (hab ich ja schon mal geschrieben) ;) und nur im engen Freundeskreis

  • Das Thema „Schützenverein“ ist ja hier ein sehr streitbares. Was aber auch klar ist, denn mit dem überwiegenden Teil der hier in diesem Forum diskutierten „Waffen“ kann man in einem Schützenverein nicht bzw. nicht mehr viel anfangen. Daher besteht oft weder Bereitschaft noch Notwendigkeit, sich dem jeweiligen Vereinsleben anzupassen.
    Fakt ist jedoch auch, dass die Mitgliedschaft in einem Schützenverein und die Nutzung der jeweiligen Stände für viele die einzige Möglichkeit ist, erlaubnispflichtige Waffen zu nutzen, erwerben, besitzen. Da steht man dann oft vor der Situation, um das eine zu bekommen das andere mitnehmen zu müssen.
    Beim Druckluft-Matchschiessen sieht die Situation etwas anders aus. Die Matchgewehre kann man ja sehr wohl frei kaufen, für echt viel Kohle im übrigen. Allerdings sind derartige Ausgaben wohl nur sinnvoll, wenn man ein geeignetes Umfeld hat (regelgerechter Stand und Treffererfassung) und vor allem auch Wettkampfmöglichkeiten.
    Ich war einige Zeit lang recht aktiv in einem SV. Grund war, dass das damals die einzige Möglichkeit für mich war, überhaupt mit Luftgewehren zu schießen. Ich mag diese Zeit nicht missen. Einen Teil meiner LG, jedoch längst nicht alle, konnte ich dort „ausführen“. Und ich habe tatsächlich viel gelernt, vor allem auch zur Schießtechnik, Haltung, Atmung, Abzug, Nachhalten usw. Trainings- und Wettbewerbsabläufe, Sicherheit, Aufsicht und dergleichen sowieso. Das möchte ich nicht geringschätzen.
    Die Leute? Ok, haben nicht gestört, vielmehr akzeptiert, dass es bei meinen LG auch mal dieselte und das eine oder andere Schätzchen nicht wirklich wettbewerbsfähig war, dass statt der vorgeschriebenen „Bleikelchgeschosse“ vielleicht auch mal ne Bleirundkugel unterwegs war. Ach ja, ich habe dort nur die LG genutzt, bei denen ich sicher war, die Meßrahmen nicht zu zerschießen.
    Warum schieße ich jetzt nicht mehr in diesem Verein? Weil ich für meine Art des Auslebens des Hobbys eine bessere und passendere Möglichkeit gefunden habe, dazu noch Freunde und Kumpel, mit denen ich das gerne tue.
    Trachten, Theke im SV oder Wettkampfgeilheit? Klar gibt es das. Aber ich behaupte mal, dass abgesehen von einigen familiendynastischen Sachen dort keiner zum Mitmachen gezwungen wird. Solln se doch machen, wenn se Spaß daran haben.

  • Leute, die - genau wie Ich - nicht mal eben im Garten oder in der Garage ein paar Probeschüsse abgeben können, sind auf Schützenvereine und deren Räumlichkeiten angewiesen. Vergesst das nicht!

  • Wenn einem Luftdruck genügt und man keine WBK anstrebt kann man in vielen Vereinen auch als (Dauer-) Gast schießen. Klar, man muss sich an die Regeln im Verein halten und in manchen Vereinen sieht es mit Match-Leihwaffen schlecht aus.

    Dafür bekommt man aber auch die Chance von erfahrenen Schützen Tipps und Tricks mitzunehmen und ab und zu kann man auch mal KK schießen.

    Problematischer sind (für mich) dann eher die Standöffnungszeiten. Wurde bisher weder in eine Tracht gezwungen noch musste ich volltrunken um einen Grill tanzen ;)

  • Und um die Frage zu beantworten. Ja, ich bin im Moment gerne Gast im richtigen Verein. Da wo ich momentan alle 3-4 Wochen schieße würde ich auch eintreten wenn es sich zeitlich lohnen würde.

    Übrigens hatte ich da früher auch so meine Vorurteile bezüglich Karnevalsclub und Kneipenersatz. Bis mich ein damaliger Kollege in seinen netten kleinen Verein (100km südlich von Berlin) eingeladen hat und ich live gesehen habe das es anders geht. Eigentlich schade das ich logistisch da nicht mehr hinkomme...