Spring: Colt M1911 A1 HPA (Cybergun)

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 7.300 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. September 2019 um 21:06) ist von DaWeTe.

  • Einleitung:

    Irgendwie bin ich durch das Schreiben meiner ersten beiden Tests ein wenig "auf den Geschmack gekommen". Daher mache ich in nächster Zeit einfach mal weiter damit, allerlei mögliche Waffen aus meinem Bestand vorzustellen.

    Dieses Mal geht es um meinen neusten Zukauf als Federdruck im 1911er-Gewand: Die Colt M1911 A1 von Cybergun in Flat Dark Earth-Look.

    Colt M1911 A1 HPA

    Für den deutschen Markt klebt über der 0,7 Joule-Angabe ein Aufkleber mit "Für BRD < 0,5 Joule", die Waffe wurde also wohl ein wenig entschärft.


    Technische Daten:
    Name: Colt M1911 A1 HPA
    Kaliber: 6mm BB
    Magazinkapazität: 12 Schuss
    Gewicht: ca. 520 Gramm
    Länge: 217 Millimeter
    Energie: < 0,5 Joule
    UVP (08/2019): 34,95€

    Nun geht es ein wenig detaillierter an die Waffe.

    Erstes Öffnen der Verpackung:

    Erst einmal großes Erstaunen meinerseits: "Man, ist das lieblos eingepackt". Leider setzte sich dieser Eindruck bei näherer Betrachtung fort, da außer der weißen, dünnen Pappe und der Waffe nichts dabei war. Keine Gratis-BBs und nicht einmal eine Bedienungsanleitung. Die Waffe hat so im Karton recht viel Spiel.

    Handling / Verarbeitung:

    Die lizenzierten Colt-Markings sind aufgelasert. Auf dem Griffstück findet sich eine fortlaufende Seriennummer.


    Die rechte Seite ist komplett blank. Das "Patronenlager" ist starr und öffnet sich beim repertieren nicht. Die Waffe gibt es auch in schwarz, dann ohne Rail.


    Der durchwachsene Eindruck bei der lieblosen Verpackung setze sich dann bei detaillierter Betrachtung der Waffe bei selbiger leider auch fort. So ist der Verschlussfanghebel nur Fake. Die Griffschalen sind mit normalen Kreuzschrauben befestigt. Aufgrund der verschiedenen Materialien (Metall / Kunststoff) sind die Farben von Griffstück und Verschluss sich nur ähnlich. Erst fiel es mir nicht auf, aber dann: Im Gegensatz zu meinen anderen 1911er Günstig-Airsofts, hat diese als einzige keine funktionierende Handballensicherung! Das finde ich persönlich sehr unschön, da es andere Hersteller ja auch hinbekommen. Beim ersten in die Hand nehmen fällt auch auf, dass der Kunststoff recht fragil wirkt, kein Vergleich zur GSG 1911 oder Browning 1911, auch knarzt die Waffe ein wenig, wenn man fester zudrückt. Anders als o.g. Modelle hat diese Waffe auch ein sehr unausgewogenes Gewichtsverhältnis, was am Metallverschluss und am äußerst billigen und leichten Magazin liegen dürfte. Der Schwerpunkt der Waffe liegt somit nicht im Griff, sondern weiter vorn. Auch sind die beiden Schrauben an den Seiten des Verschlusses, jeweils hinten, nicht originalgetreu. Der kühle, metallene Verschluss ist sehr gut verarbeitet und sorgt für ein wertiges Gefühl desselben. Weitere Metallteile sind äußerlich nicht zu sehen. Aufgrund der nicht vorgesehenen Demontage seitens des Herstellers wurde auf eine interne Suche nach Metall verzichtet.

    Das sehr billig anmutende Magazin. Man hat das Gefühl, das man es mit den Händen durchbrechen könnte.


    Aufgrund des nicht funktionierenden Verschlussfanghebels kann die Waffe nach dem letzten Schuss nicht festgestellt werden.


    Ein scharfer Lauf wird bei dem M1911A1 von Cybergun nicht angedeutet. Der eigentliche Lauf endet 0,2 Zentimeter hinter der Mündung.


    In der Waffe ist einiges an Metall "versteckt" verbaut. Aufgrund des sehr leichten Magazins fallen diese aber eher nicht ins Gewicht. Das abschrauben der Griffschalen sollte unter einem Deckel oder dergleichen geschehen, da eine Feder die zur Sicherung gehört sofort beim ablösen der Griffschale wegfliegt.

    Schießerfahrungen:

    Aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten aktuell habe ich bisher nur ein paar Probeschüsse abgegeben. Diese Waffe wurde eigens für den deutschen Markt "entpowert". So wird sie mit 0,7 Joule auf der Verpackung angegeben, erreicht bei meinen Messungen allerdings nie mehr als 0,38 Joule. Auf 5 Meter Entfernung sind somit bereits ein paar dünne Wände aus Pappe zuviel des Guten, so dass ich auf bis 3,5 Meter heran musste, um die Pappe zu löchern. @gilmore hat mir empfohlen bei meinen Tests noch bessere Schussergebnisse nachzureichen. Dies werde ich zu gegebener Zeit anhand von normalen Zielscheiben gerne machen.

    Fazit:

    Die Colt M1911 A1 HPA ist für mich die bisher am schlechtesten getestete 1911er. Der Metallschlitten ist schick, aber den hat die exakt gleichpreisige Browning 1911 von Umarex auch - ansonsten ist sie in allem schlechter. Die Schrauben im Verschluss sind nicht originalgetreu, das Magazin billig verarbeitet, bei der Version für den deutschen Markt wurde die Power um die Hälfte zur Angabe auf der Verpackung gedrosselt, dazu kommen noch Teile, die an den anderen Softairs stets funktionierten, wie der Verschlussfanghebel oder die Handballensicherung, welche bei diesem Modell komplett Fake und nur zur Deko sind. Ich bereue den Kauf trotzdem nicht, da im Preisbereich von bis zu 50,-€ beinahe jede Waffe irgendwelche Mängel aufweißt. Die Konkurrenz macht hier allerdings einen besseren Job.

    DaWeTe, 18.08.2019

    Einmal editiert, zuletzt von DaWeTe (18. August 2019 um 22:23)

  • Nachgereichtes Bild der Zielscheibe:

    5 Meter - stehend - beidhändig:

    DIe M1911A1 HPA verzog bei mir reproduzierbar die Schüsse nach oben.