Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 11.088 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. August 2019 um 16:38) ist von Foxford.

  • Testbericht Umarex Colt M4

    Heute möchte ich Euch das Colt M4 Luftdruckgewehr von Umarex vorstellen.

    Gekauft habe ich es bei Waffen Ostheimer für €199 und ich finde den Preis für dieses Knicklauf-Luftdruckgewehr ziemlich fair.

    Geliefert wird das Gewehr in einem mit düsteren Wolken bedruckten Karton auf dem sich das Colt Logo befindet.

    Die Waffe selber ist darin gut verpackt in Styroporteilen und diversen Plastiksäckchen um den Inhalt bei ruppigem Umgang gut schützt.

    Neben dem Gewehr selber befindet sich noch die Bedienungsanleitung, ein kleines Plastiktool zum Einstellen der Visierung und eine kleine, schwarze, aus Kunststoff gefertigte Dekopatrone, die sich ins Magazin einlegen lässt.

    Beim Herausnehmen der Waffe fällt einem sofort das Gewicht des Gewehres auf, das laut Bedienungsanleitung 3270 Gramm schwer sein soll.

    Das optische Erscheinungsbild würde ich mit realistisch tacticool beschreiben und man bekommt schnell den Eindruck, dass es sich um ein echtes Colt M4 handeln könnte.

    Wobei man bei genauerer Begutachtung dann feststellt, dass bis auf den Lauf eigentlich alle anderen Bauteile aus sehr hochwertigem Kunststoff bestehen.
    Knarren oder klappern gibt es bis auf wenige konstruktionsbedingte Ausnahmen auch nicht.

    Die einzigen Bauteile, die ein wenig Spiel haben, das sind die Railcover am Vorderschaft, die die Montageschienen abdecken, das Dekomagazin und der verstellbare Hinterschaft.

    Wobei beim Hinterschaft ein kleiner Spalt zwischen Schaft und System sichtbar ist.

    Aus rein optischer Sicht gibt es nichts zu bemängeln.

    Die Markings am Gewehr sind sauber eingearbeitet worden und unterstreichen den realistischen Eindruck dieser Waffe.

    Erst beim Blick von oben auf die Aussparung beim Vorderschaft, wo der Lauf beim Spannen abknickt, dort sieht man dann die echte Kaliberangabe mit den typischen 4,5mm (.177) Diabolo Hinweis und dem in Deutschland erforderlichen F im Fünfeck.

    Die Bedienteile wurden oberflächlich schön nachgebildet, lassen sich aber nicht benutzen.

    Die Abdeckung beim Hülsenauswurffenster, der Spannhebel der bei der echten Waffe den Verschluss öffnet oder der Forward-Assist Knopf sind nur dekorative Fakes.

    Was funktioniert, das ist der Abzug, die Sicherung, der Magazinauswurfknopf, die Visiereinstellung und die mehrstufige Verstelleinrichtung des Hinterschaftes.

    Die Railcover lassen sich ebenfalls durch drücken des Lösemechanismus nach vorne abziehen.

    Darunter kommt eine 22mm Schiene zum Vorschein, wo sich diverses Zubehör anbringen lässt.

    Auf der Unterseite des Vorderschaftes ist das Railcover nur angedeutet und in der Mitte gespalten um ein funktionieren des Spannmechanismuses zu gewährleisten.
    Daher kann auf der Unterseite auch kein Zweibein oder anderes Zubehör angebracht werden.

    Als interessante Spielerei finde ich, das herausnehmbare Magazin, welches zwar auch aus Plastik besteht, aber trotzdem realistisch wirkt.

    Dort lässt sich auch die schwarze Dekopatrone wie bei einem echten Magazin einlegen.

    Ein nettes und verspieltes Detail wie ich finde und ich werde noch testen, ob man dort auch Dekopatronen oder realistisch aussehende Pufferpatronen einer echte Waffe vom Kaliber .223 Rem zu dekorativen Zwecken einlegen kann.

    Die Dekopatronen sollte man aber vor dem Schießen entfernen, da mir aufgefallen ist, dass sich dieselben, im eingesteckten Magazin gerne selbstständig machen und dann in das Systemgehäuse rutschen, wo sie die Mechanik beim Spannen des Luftdruckgewehres behindern.

    Kommen wir nun zum Schießen mit der Colt M4.

    Die Abzugscharakteristik würd ich mit "nach kurzen Vorweg mit hart auslösenden Druckpunkt" definieren.

    Manchmal bin ich am Anfang richtig erschrocken, wie nach kurzem Vorweg schon der Schuss losgebrochen ist, obwohl ich noch nicht mit der Visierung im Ziel war.

    Aber wenn man nach einigen Schüssen den Dreh raus hat und den Abzug kennt, dann ist das alles kein Problem.

    Die Visierung ist aus stabilen Kunststoff gefertigt und der Kornträger ist fix mit dem Lauf verbunden.

    Er lässt sich eventuell durch das Herausschlagen der Bolzen entfernen, was ich aber nicht probiert habe, weil ich keine Lust auf Kratzer oder Beschädigungen an diesem schönen Gewehr hatte.

    Das Korn lässt sich mit dem mitgelieferten Tool durch drehen in der Höhe verstellen.

    Die Kimme ist an der Montageschiene festgeschraubt und lässt sich mit einem kleinen Innensechskantschlüssel entfernen, der aber nicht im Lieferumfang enthalten ist.

    Die Kimme ist als sogenanntes "Flip Up" Visier gestaltet worden und lässt sich durch drücken auf einen kleinen Hebel im hinteren Bereich ausklappen.

    Die Kimme selbst lässt sich ohne Werkzeug mit Hilfe eines kleinen Einstellrades seitwärts verstellen.

    Das die Kimme ebenfalls aus stabilen Plastik ist sei auch erwähnt.

    Das Spannen des Gewehres geht am Anfang relativ schwer und der Lauf lässt sich nur durch einen leichten Schlag auf seine Oberseite ausklappen und dann mit mäßiger Kraft spannen, bis er mit einem Klick in der Mechanik einrastet.

    Das Beladen mit einem Diabolo geht wie bei allen Luftdruckgewehren etwas fummelig und es ist mir auch schon passiert, dass sich ein Diabolo in das Gehäuse des Vorderschaftes verirrt hat.

    Das ist aber kein Problem, einfach das Gewehr nach unten halten und solange schütteln bis das Diabolo wieder zum Vorschein kommt.

    Die Präzision dieses Gewehres ist ganz ansprechend und es lassen sich mit ein wenig Übung Streukreise von der ungefähren Größe eines 2€ Stückes auf 10 Meter herstellen.

    Für die Schusstests habe ich die preiswerten Gecko Flachkopfdiabolos benutzt.

    Es geht sicher noch etwas mehr in Sachen Präzision, aber aufgelegt schießen mit Zielhilfe ist nicht so mein Ding.

    Ich habe dieses Gewehr ganz einfach nur just for fun zum Plinking auf leere Schrotpatronenhülsen und leere Co2 Kapseln benutzt, die ich in meinem selbst gebastelten Kugelfang zu einem Klappziel Schießspiel verarbeitet habe.

    Als Zielhilfe können eigentlich alle auf eine 22mm Montageschiene passenden Rotpunktvisiere und Zielfernrohre benutzt werden, wobei man sich aber dann überlegen muss, wie man den Kornträger möglichst schonend von der Waffe entfernt, damit er nicht die Sicht durch die Zieloptik beeinträchtigt.

    Es gibt am Gewehr auch noch zwei Riemenösen zum Befestigen eines Gewehrriemens, wobei aber gesagt werden muss, dass dies eher nur zu dekorativen Zwecke benutzt werden sollte, weil die aus Metall bestehenden Riemenösen dann an der Unterseite des Plastikkornträgers bzw. am Kunststoffhinterschaft befestigt sind und mit hoher Wahrscheinlichkeit bei härterer Nutzung ausbrechen werden.

    Dies ist eigentlich das einzig Negative was mir an diesem Gewehr auffällt.

    Ich finde, dass die Colt M4 von Umarex ein gutes und tacticooles Luftdruckgewehr ist, welches sich in Sachen Präzision und Preis/Leistungsverhältnis wirklich nicht verstecken braucht.

    Wer etwas ausgefalleneres für seinen Schießstand sucht und gerne aus Freude am Spaß schießt, der ist mit diesem Gewehr gut beraten, wenn ihm das Design eines Sturmgewehres gefällt.

    Ich hoffe, Euch hat mein Testbericht gefallen und solltet ihr Fragen oder konstruktive Kritik haben dann scheibt mir hier im Forum oder sendet mir eine PN zu.

    Schöne Grüße
    Foxford

  • Die ersten 250 Schuss sind durch und es traten bisher, wie zu erwarten, keine Abnutzungsspuren oder Defekte auf.

    Ich habe heute mir die Mühe gemacht und die Montageschienen am Vorderschaft entfern weil neugierig war, wie der gelochte Vorderschaft aussieht, der sich darunter befindet.


    Sieht garnicht mal so schlecht aus und ich bilde mir ein das der nun schlankere Vorderschaft sich besser halten lässt.


    Auf der rechten Seite sind mir einige Verarbeitungsspuren aufgefallen die auf der linken Seite nicht sichtbar waren.

    Mit meiner Digitalkamera stellt sich die Schärfe bei solchen Nahaufnahmen nicht optimal ein, aber ich glaube man kann die kleinen kreisrunden Vertiefungen im Vorderschaft erkennen.
    Die Montageschienen haben ebenfalls diese kreisrunden Verarbietungsspuren.
    Das fällt normalerweise nicht großartig auf, aber ist ein kleines Detail was den fast perfekten Eindruck doch ein wenig trübt.

    Einmal editiert, zuletzt von Foxford (21. August 2019 um 16:47)