Diana Oktoberfestgewehr Störungen beseitigen/ Standfest machen

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 11.713 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Juli 2019 um 13:43) ist von hoeflerrr.

  • Hallo Zusammen,

    das Oktoberfestgewehr ist zweifelsohne eine tolle Sache: Ein nagelneuer Federdruck-Repetierer mit 125 Schuss Magazinröhre.
    Leider hat man out of the box nicht viel Freude daran, da es werksseitig ein paar Schwachstellen gibt.
    Diese möchte ich nachstehend aufführen und Lösungsvorschläge anbringen, die zumindest bei meinem Okti eine dauerhafte Abhilfe brachten.

    Kapitel 1: Die Messinghülse
    Ausbau: Siehe LINK
    Das Hauptproblem ist eine Messinghülse hinten im Lauf, an die man durch Herausschrauben des Laufes rankommt:

    Die hat GSG leider zu eng bemessen, um die verkupferten Rundkugeln zu verwenden.
    Diese haben nämlich keine 4,4mm, sondern nur etwa 4,32-4,35. Die Hülse knapp 4,33mm.
    Das ist das Hauptproblem für die Klemmer.

    Durch aufweiten dieser Hülse (aufbohren oder aufreiben) wird die Engstelle beseitigt, die verkupferten Rundkugeln rollen dann aber aus dem Lauf.
    Das macht aber nichts, denn ich verwende nun 4,4mm Blei Rundkugeln unverkupfert von Kovohute Pribram No 9.

    Zum Aufreiben habe ich erst den Messschieber verwendet, dann einen Holzrundstab mit feinem Schleifpapier im Akkuschrauber, dann ein Wattestäbchen mit Schleifpaste im Akkuschrauber.

    Vorher: Kovohute Pribram No. 9 geht nicht durch:

    Nachher: Kovohute Pribram No. 9 geht leicht durch:



    Hat man das gemacht, dann hat man schon mal das Hauptproblem beseitigt: den Kugelstau beim Repetiervorgang und hat somit ein störungsfrei laufendes Okti, welches seine Züge im Lauf sogar endlich nutzen kann (die verkupferten Kugeln rollen nämlich einfach durch, die "echten" 4,4mm Kugeln werden geführt). Die Präzision steigt auch leicht.

  • Kapitel 2: Die Spannschiene
    Ausbau: Siehe LINK
    Die Spannschiene hält- fragt sich nur, wie lange. Warum? Die Abstützung des Teils, welches in den Kolben eingreift und ihn nach hinten drückt, ist mit einem kleinen Schweißpunkt reaisiert worden.

    Das war mir zu riskant, hier hilft nur: Ausbauen und aufschweißen, in Form feilen.

    Diese Variante hält auf jeden Fall. Hier kann man aber sicher auch ein kleines Metallstück dran hartlöten oder Ähnliches.

  • Kapitel 3: Die Kolbenmanschette
    Ausbau: Siehe LINK

    Was ist jetzt an der Kolbenmanschette falsch? Erstmal nix. Im Zweifelsfall aber sehr viel:
    Sie hat keinen Überstand, und somit haut der Kolben mit dem Metallkern ungebremst auf den Zylinderboden (hier gab es schon gerissene Schweißnähte!). Mit dann beweglichem Zylinderboden verklemmt sich dann letztendlich auch die Kugelzuführung.

    Gemeint sind diese:

    Dichtung alt:

    Hier gibt es als Abhilfe die verbesserte Manschette exklusiv bei JSWC Gotha: LINK

    Dichtung neu:

    Der Unterschied: die Gotha-Dichtung hat mehr Überstand und somit einen eingebauten Kolbenpuffer.
    Vergleich: Alte Dichtung (blau) und neue Dichtung (rot).

    Der Einbau der Dichtung ist eher ein Schritt in Richtung Langlebigkeit. Bei meinem Okti habe ich zusätzlich die Schweißnähte ordentlich geschweißt- die Möglichkeit hat aber ja nicht jeder.
    Das Material wird es einem Danken.

  • Kapitel 4: Die Kolbenfeder
    Ausbau: Siehe LINK

    Die Feder an sich verursacht weder große Störungen, noch wäre sie ungesund für die Langlebigkeit. Aber sie ist ab Werk krüppelkrumm. Das sorgt dafür, dass ihr nach dem Spannen manchmal Schwierigkeiten habt, den Spannhebel wieder nach vorne zu bekommen. Grund: Durch die Spannung verwindet sie sich noch mehr und die Spannschiene kratzt nun an der Feder.
    Das muss nicht sein.

    Abhilfe gibt es mal wieder beim JSWC Gotha: LINK

    Vergleich: oben alte, krumme Originalfeder / unten neue, gerade und etwas stärkere Gothafeder

    Eine kleine Leistungssteigerung ist sogar auch drin: Serie sind 2,2J, mit der neuen Feder sind es etwa 2,5 bis 2,7J.

    Nach diesen 4 Schritten habt ihr das Okti so wie GSG es hätte bringen müssen. Damit ist es Standfest und ihr habt noch lange Freude damit.

    In einem späteren Kapitel bringe ich noch ein paar Optimierungsmaßnahmen zusammengefasst, die sich aktuell im Oktithread leider noch ein bisschen verlieren (der ist mittlerweile doch etwas lang geworden).
    Viel Spaß beim OKTIMIEREN eures OPTIS, oder andersrum.